Agnes von Schlesien: Unterschied zwischen den Versionen

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== Leben ==
== Leben ==
Die Eheschließung von Agnes dürfte noch zu Lebzeiten ihres Vaters erfolgt sein. Mitte der 1120er-Jahre knüpfte ihr späterer Schwiegervater Bolesław (III.) "''Schiefmund''" nachweislich Kontakte im Reich und gewann damals auch den [[w:Otto von Bamberg|Bischof Otto (I.) von Bamberg]] († 1139) für die Missionierung von [[w:Pommern|Pommern]]. In diesem Kontext wird gewöhnlich das Zustandekommen der Ehe von Agnes mit Wladyslaw gesehen.<ref name ="Weller365"/> Nach dem Tod seines Vaters wurden die Lande des polnischen Herzogtums zwischen Wladyslaw und seinen vier Stiefbrüdern geteilt, wobei dieser das Herzogtum Schlesien erhielt und ihm als Senior der Familie die Oberherrschaft über seine Brüder und ihre Teilherzogtümer zufiel. Das führte letztlich zu Konflikten zwischen den Brüdern. Wladyslaw sah sich schließlich genötigt, Rückhalt im Reich zu suchen, über das damals [[w:Konrad III. (HRR)|König Konrad III.]] († 1152), ein Halbbruder von Agnes herrschte. Im Frühjahr 1146 nahm er das polnische Herzogtum auf dem Hoftag zu Kaina von diesem zu Lehen, an dessen Hof er nach seiner endgültigen Vertreibung Zuflucht nehmen musste. Agnes stand in diesen Auseinandersetzungen wohl loyal zu ihrem Ehemann. Ob sie tatsächlich ihren Ehemann dazu angestachelt hatte, seine Brüder zu enterben oder sogar die treibende Kraft in diesem Konflikt war, wie ihr von einigen polnischen Chroniken unterstellt wird, ist nicht belegt.<ref name ="Weller366">vgl. [[w:Tobias Weller (Historiker)|Tobias Weller (Historiker)]]: ''Die Heiratspolitik des deutschen Hochadels im 12. Jahrhundert'', 2004, S. 366</ref>
Die Eheschließung von Agnes dürfte noch zu Lebzeiten ihres Vaters erfolgt sein. Mitte der 1120er-Jahre knüpfte ihr späterer Schwiegervater Bolesław (III.) "''Schiefmund''" nachweislich Kontakte im Reich und gewann damals auch den [[w:Otto von Bamberg|Bischof Otto (I.) von Bamberg]] († 1139) für die Missionierung von [[w:Pommern|Pommern]]. In diesem Kontext wird gewöhnlich das Zustandekommen der Ehe von Agnes mit Wladyslaw gesehen.<ref name ="Weller365"/> Nach dem Tod seines Vaters wurden die Lande des polnischen Herzogtums zwischen Wladyslaw und seinen vier Stiefbrüdern geteilt, wobei dieser das Herzogtum Schlesien erhielt und ihm als Senior der Familie die Oberherrschaft über seine Brüder und ihre Teilherzogtümer zufiel. Das führte letztlich zu Konflikten zwischen den Brüdern. Wladyslaw sah sich schließlich genötigt, Rückhalt im Reich zu suchen, über das damals [[w:Konrad III. (HRR)|König Konrad III.]] († 1152), ein Halbbruder von Agnes herrschte. Im Frühjahr 1146 nahm er das polnische Herzogtum auf dem Hoftag zu Kaina von diesem zu Lehen, an dessen Hof er nach seiner endgültigen Vertreibung Zuflucht nehmen musste. Agnes stand in diesen Auseinandersetzungen wohl loyal zu ihrem Ehemann. Ob sie tatsächlich ihren Ehemann dazu angestachelt hatte, seine Brüder zu enterben oder sogar die treibende Kraft in diesem Konflikt war, wie ihr von einigen polnischen Chroniken unterstellt wird, ist nicht belegbar.<ref name ="Weller366">vgl. [[w:Tobias Weller (Historiker)|Tobias Weller (Historiker)]]: ''Die Heiratspolitik des deutschen Hochadels im 12. Jahrhundert'', 2004, S. 366</ref>  


[[w:Friedrich I. (HRR)|Kaiser Friedrich I. "''Barbarossa''"]] († 1190), der nach Konrad III. die Herrschaft im Reich übernommen hatte, unterstützte zunächst Wladyslaws Restitutionsansprüche, einigte sich aber letztlich auf Kosten von diesen mit Wladyslaws Halbbrüdern.<ref>vgl. [[w:Tobias Weller (Historiker)|Tobias Weller (Historiker)]]: ''Die Heiratspolitik des deutschen Hochadels im 12. Jahrhundert'', 2004, S. 367f.</ref> Wladyslaw starb 1159 im Exil. Zu dieser Zeit scheint Agnes, deren Todesjahr unbekannt ist, nicht mehr am Leben gewesen zu sein. Sie erlebte daher auch nicht mehr, dass ihre Söhne 1163 nach Schlesien zurückkehrten und dort in das Erbe ihres Vaters eintraten.<ref name ="Weller368">vgl. [[w:Tobias Weller (Historiker)|Tobias Weller (Historiker)]]: ''Die Heiratspolitik des deutschen Hochadels im 12. Jahrhundert'', 2004, S. 368</ref>
[[w:Friedrich I. (HRR)|Kaiser Friedrich I. "''Barbarossa''"]] († 1190), der nach Konrad III. die Herrschaft im Reich übernommen hatte, unterstützte zunächst Wladyslaws Restitutionsansprüche, einigte sich aber letztlich auf Kosten von diesen mit Wladyslaws Halbbrüdern.<ref>vgl. [[w:Tobias Weller (Historiker)|Tobias Weller (Historiker)]]: ''Die Heiratspolitik des deutschen Hochadels im 12. Jahrhundert'', 2004, S. 367f.</ref> Wladyslaw starb 1159 im Exil. Zu dieser Zeit scheint Agnes, deren Todesjahr unbekannt ist, nicht mehr am Leben gewesen zu sein. Sie erlebte daher auch nicht mehr, dass ihre Söhne 1163 nach Schlesien zurückkehrten und dort in das Erbe ihres Vaters eintraten.<ref name ="Weller368">vgl. [[w:Tobias Weller (Historiker)|Tobias Weller (Historiker)]]: ''Die Heiratspolitik des deutschen Hochadels im 12. Jahrhundert'', 2004, S. 368</ref>
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