Paul Schilder: Unterschied zwischen den Versionen

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Neben seiner beruflichen Laufbahn engagierte sich Paul Schilder auch politisch. Er trat 1912 in den Gemeinderat von Deutsch-Wagram ein.<ref>{{ANNO|nvz|21|03|1914|6|Vermischte Nachrichten|HERVORHEBUNG=Paul+Schilder}}</ref> Während des [[w:Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieges]] übernahm er die Leitung der Lebensmittelkommission und einer Schulküche, um die Versorgung der Bevölkerung sicherzustellen. Bei den Gemeindewahlen 1924 erzielten sowohl die bürgerlichen Parteien, zu denen die Christlichdeutsche Wirtschaftspartei, die Christlichsoziale Partei und der Gewerbebund gehörten, als auch die Sozialdemokraten jeweils zehn Sitze. Aufgrund der Pattsituation wurde der Bürgermeister durch das Los bestimmt, wodurch Paul Schilder von der Christlichsozialen Partei zum Bürgermeister von Deutsch-Wagram gewählt wurde und dieses Amt von 1924 bis 1928 innehatte.<ref name="heisserkampfindeutschwagram>{{ANNO|aze|25|04|1928|4|Heißer Kampf in Deutsch-Wagram|HERVORHEBUNG=Paul+Schilder}}</ref>
Neben seiner beruflichen Laufbahn engagierte sich Paul Schilder auch politisch. Er trat 1912 in den Gemeinderat von Deutsch-Wagram ein.<ref>{{ANNO|nvz|21|03|1914|6|Vermischte Nachrichten|HERVORHEBUNG=Paul+Schilder}}</ref> Während des [[w:Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieges]] übernahm er die Leitung der Lebensmittelkommission und einer Schulküche, um die Versorgung der Bevölkerung sicherzustellen. Bei den Gemeindewahlen 1924 erzielten sowohl die bürgerlichen Parteien, zu denen die Christlichdeutsche Wirtschaftspartei, die Christlichsoziale Partei und der Gewerbebund gehörten, als auch die Sozialdemokraten jeweils zehn Sitze. Aufgrund der Pattsituation wurde der Bürgermeister durch das Los bestimmt, wodurch Paul Schilder von der Christlichsozialen Partei zum Bürgermeister von Deutsch-Wagram gewählt wurde und dieses Amt von 1924 bis 1928 innehatte.<ref name="heisserkampfindeutschwagram>{{ANNO|aze|25|04|1928|4|Heißer Kampf in Deutsch-Wagram|HERVORHEBUNG=Paul+Schilder}}</ref>


Während seiner Amtszeit als Bürgermeister durchlebte Paul Schilder eine politisch herausfordernde Phase. Seine Führung war durch eine bürgerlich geprägte Agenda gekennzeichnet, die erhebliche Kritik von den zehn Arbeitervertretern im Gemeinderat nach sich zog. Die Spannungen erreichten im Dezember 1927 einen Höhepunkt mit der Gründung dreier Heimwehrorganisationen,<ref>{{ANNO|aze|27|12|1927|3|Misstrauensantrag gegen Paul Schilder: Ein Bürgermeister als Heimwehrorganisator.|HERVORHEBUNG=Bürgermeister+Schilder}}</ref> die einen Misstrauensantrag nach sich zogen. Als Reaktion darauf traten die sozialdemokratischen Gemeinderäte im Januar 1928 zurück,<ref>{{ANNO|aze|06|01|1928|8|Rücktritt der sozialdemokratischen Gemeinderäte in Deutsch-Wagram|HERVORHEBUNG=Bürgermeister+Schilder}}</ref> was die Notwendigkeit einer Neuwahl des Gemeinderates herbeiführte.
Während seiner Amtszeit als Bürgermeister durchlebte Paul Schilder eine politisch herausfordernde Phase. Seine Führung war durch eine bürgerlich geprägte Agenda gekennzeichnet, die erhebliche Kritik von den zehn Arbeitervertretern im Gemeinderat nach sich zog. Die Spannungen erreichten im Dezember 1927 einen Höhepunkt mit der Gründung dreier Heimwehrorganisationen,<ref>{{ANNO|aze|27|12|1927|3|Misstrauensantrag gegen Paul Schilder: Ein Bürgermeister als Heimwehrorganisator.|HERVORHEBUNG=Bürgermeister+Schilder}}</ref> bei denen Paul Schilder als Initiator fungierte. Diese Entwicklung zog einen Misstrauensantrag nach sich. Als Reaktion darauf traten die sozialdemokratischen Gemeinderäte im Januar 1928 zurück,<ref>{{ANNO|aze|06|01|1928|8|Rücktritt der sozialdemokratischen Gemeinderäte in Deutsch-Wagram|HERVORHEBUNG=Bürgermeister+Schilder}}</ref> was die Notwendigkeit einer Neuwahl des Gemeinderates herbeiführte.


In der politisch angespannten Atmosphäre bildete Paul Schilder eine "Einheitsliste",<ref name="einheitsliste1929">''Gemeinderatswahl 1929. ''{{Tthek|e|Deutsch-Wagram|1100466|Digitalisat}}</ref> die aus Mitgliedern des Gewerbebundes, der Großdeutschen Partei und der Christlichsozialen Partei bestand, um eine breite bürgerliche Unterstützung zu sichern. Um die Chancen bei den bevorstehenden Wahlen zu verbessern, schloss er auch vier tschechischnationale Kandidaten in die Liste ein, was strategisch darauf abzielte, zusätzliche Stimmen zu gewinnen und somit eine Mehrheit im Gemeinderat zu erreichen.
In der politisch angespannten Atmosphäre bildete Paul Schilder eine "Einheitsliste",<ref name="einheitsliste1929">''Gemeinderatswahl 1929. ''{{Tthek|e|Deutsch-Wagram|1100466|Digitalisat}}</ref> die aus Mitgliedern des Gewerbebundes, der Großdeutschen Partei und der Christlichsozialen Partei bestand, um eine breite bürgerliche Unterstützung zu sichern. Um die Chancen bei den bevorstehenden Wahlen zu verbessern, schloss er auch vier tschechischnationale Kandidaten in die Liste ein, was strategisch darauf abzielte, zusätzliche Stimmen zu gewinnen und somit eine Mehrheit im Gemeinderat zu erreichen.
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