Pfarre Jedlesee: Unterschied zwischen den Versionen

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Der Ort Jedlesee gehörte zunächst zur Pfarre in [[Stadlau]] (heute Teil des [[Donaustadt|22. Wiener Gemeindebezirks "Donaustadt"]]). Nachdem ihre Pfarrkirche, die dem [[w:Georg (Heiliger)|Heiligen Georg]] geweiht war, um 1348, vermutlich bei einer Überschwemmung zerstört worden war, wurde sie nach [[Kagran]] (heute ebenfalls Teil des 22. Wiener Gemeindebezirks "Donaustadt") verlegt. Daraufhin war Jedlesee die nächsten Jahrhunderte Teil der [[w:Kagraner Pfarrkirche|Pfarre Kagran]], zu der außer Stadlau zunächst auch die Orte [[Eipeldau]], [[Strebersdorf (Wien)|Strebersdorf]], [[Gerasdorf bei Wien|Gerasdorf]], [[Deutsch-Wagram]], [[Hirschstetten]], [[Aspern]] und [[Jedlersdorf]] gehörten. Auch die Pfarrkirche der Pfarre Kagran war dem Heiligen Georg geweiht.<ref>vgl. Raimund Waltenberger: ''Jedlesee - Geschichte der Pfarre und des Ortes'', 1970, S. 63 und S. 64ff.</ref>   
Der Ort Jedlesee gehörte zunächst zur Pfarre in [[Stadlau]] (heute Teil des [[Donaustadt|22. Wiener Gemeindebezirks "Donaustadt"]]). Nachdem ihre Pfarrkirche, die dem [[w:Georg (Heiliger)|Heiligen Georg]] geweiht war, um 1348, vermutlich bei einer Überschwemmung zerstört worden war, wurde sie nach [[Kagran]] (heute ebenfalls Teil des 22. Wiener Gemeindebezirks "Donaustadt") verlegt. Daraufhin war Jedlesee die nächsten Jahrhunderte Teil der [[w:Kagraner Pfarrkirche|Pfarre Kagran]], zu der außer Stadlau zunächst auch die Orte [[Eipeldau]], [[Strebersdorf (Wien)|Strebersdorf]], [[Gerasdorf bei Wien|Gerasdorf]], [[Deutsch-Wagram]], [[Hirschstetten]], [[Aspern]] und [[Jedlersdorf]] gehörten. Auch die Pfarrkirche der Pfarre Kagran war dem Heiligen Georg geweiht.<ref>vgl. Raimund Waltenberger: ''Jedlesee - Geschichte der Pfarre und des Ortes'', 1970, S. 63 und S. 64ff.</ref>   


1014 wird eine Kapelle am Ufer der "[[w:Schwarze Lackenau|Schwarze Lacke]]" (heute ebenfalls Teil des 21. Wiener Gemeindebezirks) urkundlich genannt, die sich bereits auf dem Areal des späteren Ortes [[Jedlesee]] befunden haben dürfte. Sie war dem [[w:Nikolaus von Myra|Heiligen Nikolaus von Myra]] geweiht. Um 1679 wurden im heutigen Jedlesee noch zwei weitere Kapellen gestiftet, die dem [[w:Sebastian (Heiliger)|Heiligen Sebastian]] und den [[w:Heilige Drei Könige|Heiligen Drei Königen]]<ref group="A">Mit Blick auf ihr Patrozinat hält es Raimund Waltenberger für wahrscheinlich, dass die Dreikönigekapelle bereits im ausgehenden Spätmittelalter, vielleicht von Reisenden, die bei Jedlesee die Donau überquerten, gestiftet wurde. Vgl. Raimund Waltenberger: ''Jedlesee - Geschichte der Pfarre und des Ortes'', 1970, S. 86</ref> geweiht waren. Keine dieser Kapelle hat sich bis heute erhalten. 1729 stiftete Adam Aloisius von Thalhaim, Grundherr von Jedlesee, noch eine Johannes-Nepomuk-Kapelle, die 1779 abgebrochen wurde.<ref name="czeike348">vgl. {{Czeike|3|348||Jedlesee}}</ref>
1014 wird eine Kapelle am Ufer der "[[w:Schwarze Lackenau|Schwarze Lacke]]" (heute ebenfalls Teil des 21. Wiener Gemeindebezirks) urkundlich genannt, die sich bereits auf dem Areal des späteren Ortes [[Jedlesee]] befunden haben dürfte. Sie war dem [[w:Nikolaus von Myra|Heiligen Nikolaus von Myra]] geweiht. Um 1679 wurden im heutigen Jedlesee noch zwei weitere Kapellen gestiftet, die dem [[w:Sebastian (Heiliger)|Heiligen Sebastian]] (abgebrochen vor 1779<ref name="Waltenberger103">vgl. Raimund Waltenberger: ''Jedlesee - Geschichte der Pfarre und des Ortes'', 1970, S. 103</ref>) und den [[w:Heilige Drei Könige|Heiligen Drei Königen]]<ref group="A">Mit Blick auf ihr Patrozinat hält es Raimund Waltenberger für wahrscheinlich, dass die Dreikönigekapelle bereits im ausgehenden Spätmittelalter, vielleicht von Reisenden, die bei Jedlesee die Donau überquerten, gestiftet wurde. Vgl. Raimund Waltenberger: ''Jedlesee - Geschichte der Pfarre und des Ortes'', 1970, S. 86</ref> geweiht waren. Keine dieser Kapelle hat sich bis heute erhalten. 1729 stiftete Adam Aloisius von Thalheimb (Thalhaim), Grundherr von Jedlesee, noch eine Johannes-Nepomuk-Kapelle, die bereits 1779 abgebrochen wurde.<ref name="czeike348">vgl. {{Czeike|3|348||Jedlesee}}</ref>  


Ein anderes Schicksal hatte die Jedleseer Lorettokapelle, die um 1712/13 von Gräfin Antonia Renata [[w:Buquoy|Bouquoy]], der Ehefrau des damaligen Grundherren von Jedlesee, in der Erfüllung eines Gelübdes, das sie wegen der Post abgelegt hatte, gestiftet hatte. Diese konnte als Wallfahrtskirche reüssieren und wurde später im Auftrag des Jedleseer Grundherren [[w:Anton von Störck|Anton Freiherr von Störck]] († 1803) zu einer einfachen Landkirche ausgebaut, ehe sie 1783 aus dem Sprengel der landesfürstlichen Pfarre Kagran gelöst und zur Lokalkaplanei erhoben wurde. Damit gab es "de facto" eine eigene Pfarre Jedlesee, doch musste der Lokalkaplan bis 1834 weiterhin [[w:Stolgebühr|Stolgebühren]] an die Pfarre Kagran bezahlen.<ref name="czeike348"/>
Ein anderes Schicksal hatte die Jedleseer Lorettokapelle, die um 1712/13 von Gräfin Antonia Renata [[w:Buquoy|Bouquoy]], der Ehefrau des damaligen Grundherren von Jedlesee, in der Erfüllung eines Gelübdes, das sie wegen der Post abgelegt hatte, gestiftet hatte. Diese konnte als Wallfahrtskirche reüssieren und wurde später im Auftrag des Jedleseer Grundherren [[w:Anton von Störck|Anton Freiherr von Störck]] († 1803) zu einer einfachen Landkirche ausgebaut, ehe sie 1783 aus dem Sprengel der landesfürstlichen Pfarre Kagran gelöst und zur Lokalkaplanei erhoben wurde. Damit gab es "de facto" eine eigene Pfarre Jedlesee, doch musste der Lokalkaplan bis 1834 weiterhin [[w:Stolgebühr|Stolgebühren]] an die Pfarre Kagran bezahlen.<ref name="czeike348"/> Für den Ausbau zur Landkirche wurde 1779 ein Langhaus an die Maria Loretto-Kapelle angebaut. Etwa um diese Zeit ließ Anton Freiherr von Störck die Nikolauskapelle, die Heiligedreikönige-Kapelle und die Johannes von Nepomuk-Kapelle abbrechen, deren Steine für den Bau des Langhauses verwendet wurden.<ref name="Waltenberger103"/>


== Die Pfarrkirche Jedlesee ==
== Die Pfarrkirche Jedlesee ==
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