Johann Dengler: Unterschied zwischen den Versionen

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Johann Dengler, der mit seiner Ehefrau in Fünfhaus ansässig war, betätigte sich seit Anfang der 1840er-Jahre politisch und wurde im Revolutionsjahr 1848 "Bezirks=Commandant" der neu gegründeten Nationalgarden von Fünfhaus.<ref>vgl.  Eva Anna Welles: ''Adelige, Mönche, Feuergewehre und Bier'', 2022, S. 92</ref> Seit 1853 war er unter dem Bürgermeister Heinrich Herklotz (Herrklotz) († 1856) "Gemeinderath" von Fünfhaus.<ref name="Welles98">vgl.  Eva Anna Welles: ''Adelige, Mönche, Feuergewehre und Bier'', 2022, S. 98</ref> Nach dessen Tod stieg er zum Bürgermeister bzw. Gemeindevorsteher von Fünfhaus auf und wurde am 31. Jänner 1861 durch Wahl in diesem Amt bestätigt. Wenig später stellte er sich der Wahl zum Landtags-Abgeordneten und wurde Anfang März  1861 mit absoluter Stimmmehrheit zum "Wahlmann" gewählt.<ref>vgl.  Eva Anna Welles: ''Adelige, Mönche, Feuergewehre und Bier'', 2022, S. 99f.</ref> Seine politische Karriere war aber wenige Monate später zu Ende, als über das Fünfhauser Brauhaus vom Bezirksgericht Sechshaus der Konkurs verhängt wurde. Er musste seine Position als Bürgermeister von Fünfhaus daraufhin wieder abgeben und machte sich aus dem Staub.<ref>vgl.  Eva Anna Welles: ''Adelige, Mönche, Feuergewehre und Bier'', 2022, S. 100f.</ref>
Johann Dengler, der mit seiner Ehefrau in Fünfhaus ansässig war, betätigte sich seit Anfang der 1840er-Jahre politisch und wurde im Revolutionsjahr 1848 "Bezirks=Commandant" der neu gegründeten Nationalgarden von Fünfhaus.<ref>vgl.  Eva Anna Welles: ''Adelige, Mönche, Feuergewehre und Bier'', 2022, S. 92</ref> Seit 1853 war er unter dem Bürgermeister Heinrich Herklotz (Herrklotz) († 1856) "Gemeinderath" von Fünfhaus.<ref name="Welles98">vgl.  Eva Anna Welles: ''Adelige, Mönche, Feuergewehre und Bier'', 2022, S. 98</ref> Nach dessen Tod stieg er zum Bürgermeister bzw. Gemeindevorsteher von Fünfhaus auf und wurde am 31. Jänner 1861 durch Wahl in diesem Amt bestätigt. Wenig später stellte er sich der Wahl zum Landtags-Abgeordneten und wurde Anfang März  1861 mit absoluter Stimmmehrheit zum "Wahlmann" gewählt.<ref>vgl.  Eva Anna Welles: ''Adelige, Mönche, Feuergewehre und Bier'', 2022, S. 99f.</ref> Seine politische Karriere war aber wenige Monate später zu Ende, als über das Fünfhauser Brauhaus vom Bezirksgericht Sechshaus der Konkurs verhängt wurde. Er musste seine Position als Bürgermeister von Fünfhaus daraufhin wieder abgeben und machte sich aus dem Staub.<ref>vgl.  Eva Anna Welles: ''Adelige, Mönche, Feuergewehre und Bier'', 2022, S. 100f.</ref>


Spätestens nach 1848, nach der Autobiographie seines Schwiegervaters bereits früher<ref>vgl.  Eva Anna Welles: ''Adelige, Mönche, Feuergewehre und Bier'', 2022, S. 74 und S. 97</ref>, waren Johann Dengler und seine Ehefrau Katharina in wirtschaftliche Schwierigkeiten geraten. Zwischen 1849-1861 musste die Bierproduktion des Brauhauses stark reduziert werden. Nach dem Tod seiner Ehefrau war Johann Dengler 1853 für einige Zeit gezwungen, das Fünfhauser Brauhaus von seinem Schwiegervater Anton Bosch zu pachten, der dieses mit großzügigen Investitionen für seine Enkelkinder zu sanieren versuchte<ref name="Welles99">vgl.  Eva Anna Welles: ''Adelige, Mönche, Feuergewehre und Bier'', 2022, S. 99</ref>.<ref name="wienwiki"/> Johann Dengler dürfte jedoch diese finanzielle Unterstützung zum Teil für seine politische Karriere zweckentfremdet haben.<ref name="Welles99"/> Nachdem Konkurs von Johann Dengler, der am 10. September 1861 öffentlich gemacht wurde, übernahm sein Schwiegervater Anton Bosch nochmals das Fünfhauser Brauhaus und beglich die Schulden, womit er erreichte, dass 1863 der Konkurs vom Bezirksgericht wieder aufgehoben wurde.<ref name="Welles100">vgl.  Eva Anna Welles: ''Adelige, Mönche, Feuergewehre und Bier'', 2022, S. 100</ref> Nach der älteren Geschichtsforschung soll das Fünfhauser Brauhaus dann Anton Dengler, der älteste Sohn von Johann Dengler übernommen haben. Nachdem dieser von seinem Großvater das Jedleseer Brauhaus erbte, Anton Dengler das Fünfhauser Brauhaus an  Jakob Christian und August Schik, Kattun- und Walzendruckfabrikanten aus Prag, und die Großhändler Josef und Max Mauthner veräußert haben.<ref name="wienwiki"/> Nach der aktuellen Forschung wurde das Fünfhauser Brauhaus aber schon 1862 an diese Personen verkauft.<ref name="Welles100+101">vgl.  Eva Anna Welles: ''Adelige, Mönche, Feuergewehre und Bier'', 2022, S. 100 und S. 101</ref> Johann Dengler dürfte Fünfhaus gleich nach der Verhängung des Konkurses verlassen haben und nie mehr dorthin zurückgekehrt sein. Im Februar 1862 hielt er sich einige Tage in einem Hotel in [[Salzburg]] auf. Er dürfte dann ins heutige Bayern zurückgekehrt sein, wo er 1866 starb.<ref name="Welles101">vgl.  Eva Anna Welles: ''Adelige, Mönche, Feuergewehre und Bier'', 2022, S. 101</ref>  
Spätestens nach 1848, nach der Autobiographie seines Schwiegervaters bereits früher<ref>vgl.  Eva Anna Welles: ''Adelige, Mönche, Feuergewehre und Bier'', 2022, S. 74 und S. 97</ref>, waren Johann Dengler und seine Ehefrau Katharina in wirtschaftliche Schwierigkeiten geraten. Zwischen 1849-1861 musste die Bierproduktion des Brauhauses stark reduziert werden. Nach dem Tod seiner Ehefrau war Johann Dengler 1853 für einige Zeit gezwungen, das Fünfhauser Brauhaus von seinem Schwiegervater Anton Bosch zu pachten, der dieses mit großzügigen Investitionen für seine Enkelkinder zu sanieren versuchte<ref name="Welles99">vgl.  Eva Anna Welles: ''Adelige, Mönche, Feuergewehre und Bier'', 2022, S. 99</ref>.<ref name="wienwiki-antondengler"/> Johann Dengler dürfte jedoch diese finanzielle Unterstützung zum Teil für seine politische Karriere zweckentfremdet haben.<ref name="Welles99"/> Nachdem Konkurs von Johann Dengler, der am 10. September 1861 öffentlich gemacht wurde, übernahm sein Schwiegervater Anton Bosch nochmals das Fünfhauser Brauhaus und beglich die Schulden, womit er erreichte, dass 1863 der Konkurs vom Bezirksgericht wieder aufgehoben wurde.<ref name="Welles100">vgl.  Eva Anna Welles: ''Adelige, Mönche, Feuergewehre und Bier'', 2022, S. 100</ref> Nach der älteren Geschichtsforschung soll das Fünfhauser Brauhaus dann Anton Dengler, der älteste Sohn von Johann Dengler übernommen haben. Nachdem dieser von seinem Großvater das Jedleseer Brauhaus erbte, Anton Dengler das Fünfhauser Brauhaus an  Jakob Christian und August Schik, Kattun- und Walzendruckfabrikanten aus Prag, und die Großhändler Josef und Max Mauthner veräußert haben.<ref name="wienwiki-antondengler"/> Nach der aktuellen Forschung wurde das Fünfhauser Brauhaus aber schon 1862 an diese Personen verkauft.<ref name="Welles100+101">vgl.  Eva Anna Welles: ''Adelige, Mönche, Feuergewehre und Bier'', 2022, S. 100 und S. 101</ref> Johann Dengler dürfte Fünfhaus gleich nach der Verhängung des Konkurses verlassen haben und nie mehr dorthin zurückgekehrt sein. Im Februar 1862 hielt er sich einige Tage in einem Hotel in [[Salzburg]] auf. Er dürfte dann ins heutige Bayern zurückgekehrt sein, wo er 1866 starb.<ref name="Welles101">vgl.  Eva Anna Welles: ''Adelige, Mönche, Feuergewehre und Bier'', 2022, S. 101</ref>  


== Erinnerungen an Johann Dengler ==
== Erinnerungen an Johann Dengler ==
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