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Franz Gratzer wurde Ende Januar 1852 in Kottingbrunn zur Zeit des Kaisertums Österreich geboren<ref>[https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/kottingbrunn/01-05/?pg=71 Pfarre Kottingbrunn - Taufbuch 1844-1877 (fol.68)] Franz Gratzer (1852-1912)</ref>. Sein gleichnamiger Vater war dort zu dieser Zeit Bestandswirt und pachtete um 1860 das [[Stiftsgasthaus Heiligenkreuz|Stiftsgasthaus]] in Heiligenkreuz, wo er auch Postmeister<ref>{{ANNO|nwg|19|07|1892|4|Der alte Gratzer|HERVORHEBUNG=Gratzer}}</ref> wurde. Im Februar 1878 heiratete<ref>[https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/heiligenkreuz/02-07/?pg=110 Stiftspfarre Heiligenkreuz - Trauungsbuch 1862-1897 (fol.108)]</ref> Gratzer in der Stiftskirche Heiligenkreuz seine aus Mödling stammende Frau Maria | Franz Gratzer wurde Ende Januar 1852 in Kottingbrunn zur Zeit des Kaisertums Österreich geboren<ref>[https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/kottingbrunn/01-05/?pg=71 Pfarre Kottingbrunn - Taufbuch 1844-1877 (fol.68)] Franz Gratzer (1852-1912)</ref>. Sein gleichnamiger Vater war dort zu dieser Zeit Bestandswirt und pachtete um 1860 das [[Stiftsgasthaus Heiligenkreuz|Stiftsgasthaus]] in Heiligenkreuz, wo er auch Postmeister<ref>{{ANNO|nwg|19|07|1892|4|Der alte Gratzer|HERVORHEBUNG=Gratzer}}</ref> wurde. Im Februar 1878 heiratete<ref>[https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/heiligenkreuz/02-07/?pg=110 Stiftspfarre Heiligenkreuz - Trauungsbuch 1862-1897 (fol.108)]</ref> Gratzer in der Stiftskirche Heiligenkreuz seine aus Mödling stammende Frau Anna Maria Nissel, die ihm 1879 den Sohn Franz Seraphin Gratzer schenkte<ref>[https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/heiligenkreuz/01-08/?pg=87 Stiftspfarre Heiligenkreuz, Taufbuch 1871-1888 (fol.85)] Franz Ser. Gratzer (1879-1949)</ref>. Zunächst betrieb Gratzer einen Poststellwagen<ref>{{ANNO|bbb|02|06|1883|3|Poststellwagen zwischen Heiligenkreuz und Baden|HERVORHEBUNG=Poststellwagen}}</ref>, der zweimal täglich zwischen dem [[Stift Heiligenkreuz]] und dem Hotel ''"''Schwarzer Bock''"'' in [[Baden]] verkehrte und übernahm nach dem Tod seines Vaters im Jahr 1892<ref>[https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/heiligenkreuz/03-07/?pg=191 Stiftspfarre Heiligenkreuz - Sterbebuch 1862-1898 (fol.189)] Franz Gratzer (1823-1892)</ref> als Pächter in zweiter Generation das väterliche Stiftsgasthaus. Vom 19. August 1894 bis 10. Juni 1900 bekleidete Gratzer auch das Amt des Bürgermeisters von Heiligenkreuz<ref>[http://www.heiligenkreuz.at/buergermeister%202.htm Gemeinde Heiligenkreuz - Geschichte & Kultur - Die Bürgermeister]</ref>. | ||
Anno 1902 erwarb Gratzer mit seiner Frau Maria von [[Adalbert Brenner]] dessen Haus Heiligenkreuz Nr. 3 vor dem Wiener Tor, in dem sich eine Bierschwemme und eine [[w:Greißler|Greisslerei]] befanden, ließ es abreißen und errichtete 1903 an gleicher Stelle durch den Stiftsbaumeister [[Alexander Santulik jun.]] ein großes einstöckiges Gebäude, ebenfalls mit Gasthaus und Gemischtwarenhandlung (''Gasthaus und Gemischtwarenhandlung Gratzer''). Beide Betriebe wurden von seinem Sohn Franz Seraphin in Pacht geführt. [[File:Stiftsgasthof Heiligenkreuz im Wienerwald mit Poststellwagen.jpg|thumb|Stiftsgasthaus Heiligenkreuz mit Poststellwagen]]Der Wiener Bürgermeister [[w:Karl Lueger|Dr. Karl Lueger]] war über den Standort und die Proportionen dieses Gebäudes zwischen dem barocken Kreuzweg und dem Wiener Tor so verärgert, dass er nach dessen Errichtung erklärte, aus diesem Grund nicht mehr nach Heiligenkreuz kommen zu wollen. Bereits 1907, also vier Jahre nach dem Neubau, verpachtete Franz Gratzer die Gemischtwarenhandlung an Ferdinand Paur jun. Das Gasthaus wurde von Franz Seraphin in Pacht weitergeführt, der sich jedoch nicht lange halten konnte, sodass der finanziell angeschlagene Franz Gratzer 1910 das gesamte Gebäude an den damaligen Bäcker und Bürgermeister Ferdinand Heinrich Paur verkaufte. Die Umstände müssen Franz Gratzer sehr zugesetzt haben, er starb 1912 im 61. Lebensjahr an Entkräftung in der Heil- und Pflegeanstalt Klosterneuburg und ist auf dem Ortsfriedhof von Heiligenkreuz begraben<ref>[https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/heiligenkreuz/03-08/?pg=122 Stiftspfarre Heiligenkreuz - Sterbebuch 1899-1938 (fol.116)] Franz Gratzer (1852-1912)</ref>. | Anno 1902 erwarb Gratzer mit seiner Frau Anna Maria von [[Adalbert Brenner]] dessen Haus Heiligenkreuz Nr. 3 vor dem Wiener Tor, in dem sich eine Bierschwemme und eine [[w:Greißler|Greisslerei]] befanden, ließ es abreißen und errichtete 1903 an gleicher Stelle durch den Stiftsbaumeister [[Alexander Santulik jun.]] ein großes einstöckiges Gebäude, ebenfalls mit Gasthaus und Gemischtwarenhandlung (''Gasthaus und Gemischtwarenhandlung Gratzer''). Beide Betriebe wurden von seinem Sohn Franz Seraphin in Pacht geführt. [[File:Stiftsgasthof Heiligenkreuz im Wienerwald mit Poststellwagen.jpg|thumb|Stiftsgasthaus Heiligenkreuz mit Poststellwagen]]Der Wiener Bürgermeister [[w:Karl Lueger|Dr. Karl Lueger]] war über den Standort und die Proportionen dieses Gebäudes zwischen dem barocken Kreuzweg und dem Wiener Tor so verärgert, dass er nach dessen Errichtung erklärte, aus diesem Grund nicht mehr nach Heiligenkreuz kommen zu wollen. Bereits 1907, also vier Jahre nach dem Neubau, verpachtete Franz Gratzer die Gemischtwarenhandlung an Ferdinand Paur jun. Das Gasthaus wurde von Franz Seraphin in Pacht weitergeführt, der sich jedoch nicht lange halten konnte, sodass der finanziell angeschlagene Franz Gratzer 1910 das gesamte Gebäude an den damaligen Bäcker und Bürgermeister Ferdinand Heinrich Paur verkaufte. Die Umstände müssen Franz Gratzer sehr zugesetzt haben, er starb 1912 im 61. Lebensjahr an Entkräftung in der Heil- und Pflegeanstalt Klosterneuburg und ist auf dem Ortsfriedhof von Heiligenkreuz begraben<ref>[https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/heiligenkreuz/03-08/?pg=122 Stiftspfarre Heiligenkreuz - Sterbebuch 1899-1938 (fol.116)] Franz Gratzer (1852-1912)</ref>. | ||
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