ÖsterreichWiki:Löschkandidat/Alpenfehde: Unterschied zwischen den Versionen
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ÖsterreichWiki:Löschkandidat/Alpenfehde (Quelltext anzeigen)
Version vom 25. Dezember 2023, 19:40 Uhr
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Die '''Alpenfehde''' entstand 1986 zwischen [[Bayern]] und [[Österreich]] aufgrund der Einreiseverbote für österreichische Demonstranten gegen die [[Wiederaufarbeitungsanlage Wackersdorf]]. | Die '''Alpenfehde''' entstand 1986 zwischen [[Bayern]] und [[Österreich]] aufgrund der Einreiseverbote für österreichische Demonstranten gegen die [[Wiederaufarbeitungsanlage Wackersdorf]]. | ||
== | == Geschichte == | ||
=== Einreiseverbote für Demonstranten === | === Einreiseverbote für Demonstranten === | ||
Am 27. Juli 1986 schloss Salzburg mit dem bayerischen [[Landkreis Schwandorf]] im Kampf gegen die [[Wiederaufarbeitungsanlage Wackersdorf]] (WAA) eine ''Anti-Atom-Partnerschaft''. | Am 27. Juli 1986 schloss Salzburg mit dem bayerischen [[Landkreis Schwandorf]] im Kampf gegen die [[Wiederaufarbeitungsanlage Wackersdorf]] (WAA) eine ''Anti-Atom-Partnerschaft''. | ||
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Im Juli 1986 wollte Österreichs Vizekanzler [[Norbert Steger]] zum [[Anti-WAAhnsinns-Festival]] nach [[Burglengenfeld]] fahren. Die [[Bayerische Staatsregierung]] plante, für ihn ein Einreiseverbot zu verhängen, das jedoch von Außenminister [[Hans-Dietrich Genscher]] wieder zurückgezogen wurde, Steger fuhr dennoch nicht.<ref>[https://www.laka.org/docu/magazines/RadiAktiv/ra87-13.pdf ''Einige Eckdaten des österreichischen Widerstands gegen die WAA.''] In: ''[[Radi Aktiv]]'', Ausgabe 13, April 1987, S. 64 f. (im [[Laka (Archiv)|Laka-Archiv]]; PDF).</ref> | Im Juli 1986 wollte Österreichs Vizekanzler [[Norbert Steger]] zum [[Anti-WAAhnsinns-Festival]] nach [[Burglengenfeld]] fahren. Die [[Bayerische Staatsregierung]] plante, für ihn ein Einreiseverbot zu verhängen, das jedoch von Außenminister [[Hans-Dietrich Genscher]] wieder zurückgezogen wurde, Steger fuhr dennoch nicht.<ref>[https://www.laka.org/docu/magazines/RadiAktiv/ra87-13.pdf ''Einige Eckdaten des österreichischen Widerstands gegen die WAA.''] In: ''[[Radi Aktiv]]'', Ausgabe 13, April 1987, S. 64 f. (im [[Laka (Archiv)|Laka-Archiv]]; PDF).</ref> | ||
=== Feindbild | === Feindbild Franz Josef Strauß === | ||
Nach den Wackersdorfdemos und vor allem nach den Einreiseverboten wurde der Bayerische Ministerpräsident [[Franz Josef Strauß]] für die österreichischen WAA–Gegner zum Symbol der bundesdeutschen Atompolitik. | Nach den Wackersdorfdemos und vor allem nach den Einreiseverboten wurde der Bayerische Ministerpräsident [[Franz Josef Strauß]] für die österreichischen WAA–Gegner zum Symbol der bundesdeutschen Atompolitik. Schon im Juli 1986 bat [[Kurt Waldheim]] Strauß angesichts der Anti-Atom-Stimmung in Österreich das Problem Wackersdorf noch einmal zu “überdenken”, was Strauß in einem Brief scharf zurückwies.<ref>[https://www.wissen.de/kalendar/17-juli-1986-0 Wissen.de] - (20. Juli 1986)</ref> | ||
Schon im Juli 1986 bat [[Kurt Waldheim]] Strauß angesichts der Anti-Atom-Stimmung in Österreich das Problem Wackersdorf noch einmal zu “überdenken”, was Strauß in einem Brief scharf zurückwies.<ref>[https://www.wissen.de/kalendar/17-juli-1986-0 Wissen.de] - (20. Juli 1986)</ref> | |||
Im Februar 1987 protestierten über 1.000 WAA-Gegner gegen den Besuch von Strauß beim [[Wiener Opernball]]. Atomgegner warfen bei der Eröffnung Flugblätter in den Ballsaal und entrollten ein Transparent, draußen kam es zu einer Straßenschlacht mit der Polizei.<ref>[https://taz.de/Krawall-beim-Wiener-Opernball/!1869970/ Krawall beim Wiener Opernball - WAA–Gegner protestierten in Wien gegen den Besuch von Strauß / Straßenschlacht mit der Polizei] - ([[taz]] vom 28. Februar 1987)</ref> Für den harten Polizeieinsatz bei den ersten Protesten rund um den Opernball wurde der damalige Innenminister [[Karl Blecha]] scharf kritisiert.<ref>[https://www.tt.com/artikel/12652185/opernballdemo-am-anfang-stand-franz-josef-strauss Opernballdemo - Am Anfang stand Franz-Josef Strauß] - ([[Tiroler Tageszeitung]] vom 21. Februar 2017)</ref> | Im Februar 1987 protestierten über 1.000 WAA-Gegner gegen den Besuch von Strauß beim [[Wiener Opernball]]. Atomgegner warfen bei der Eröffnung Flugblätter in den Ballsaal und entrollten ein Transparent, draußen kam es zu einer Straßenschlacht mit der Polizei.<ref>[https://taz.de/Krawall-beim-Wiener-Opernball/!1869970/ Krawall beim Wiener Opernball - WAA–Gegner protestierten in Wien gegen den Besuch von Strauß / Straßenschlacht mit der Polizei] - ([[taz]] vom 28. Februar 1987)</ref> Für den harten Polizeieinsatz bei den ersten Protesten rund um den Opernball wurde der damalige Innenminister [[Karl Blecha]] scharf kritisiert.<ref>[https://www.tt.com/artikel/12652185/opernballdemo-am-anfang-stand-franz-josef-strauss Opernballdemo - Am Anfang stand Franz-Josef Strauß] - ([[Tiroler Tageszeitung]] vom 21. Februar 2017)</ref> | ||
Im April 1987 wollten Bayerns Innenminister [[August Lang]] und der Umwelt-Staatssekretär [[Alois Glück]] in Salzburg über das "Das bayrisch-österreichische Fingerhakeln" in einer [[Bayerischer Rundfunk|BR]]-Live-Sendung diskutieren, was ihnen von Strauß untersagt wurde.<ref>[https://www.spiegel.de/politik/so-a-gschiss-a-3d461e53-0002-0001-0000-000013522053?context=issue ''So a G'schiß – Neue Eskalation im Grenzkonflikt: Erst konnten österreichische Demonstranten nicht nach Bayern rein, jetzt dürfen prominente Christsoziale nicht aus Bayern raus.''] [[Der Spiegel]] vom 13. April 1987.</ref> | Im April 1987 wollten Bayerns Innenminister [[August Lang]] und der Umwelt-Staatssekretär [[Alois Glück]] in Salzburg über das "Das bayrisch-österreichische Fingerhakeln" in einer [[Bayerischer Rundfunk|BR]]-Live-Sendung diskutieren, was ihnen von Strauß untersagt wurde.<ref>[https://www.spiegel.de/politik/so-a-gschiss-a-3d461e53-0002-0001-0000-000013522053?context=issue ''So a G'schiß – Neue Eskalation im Grenzkonflikt: Erst konnten österreichische Demonstranten nicht nach Bayern rein, jetzt dürfen prominente Christsoziale nicht aus Bayern raus.''] [[Der Spiegel]] vom 13. April 1987.</ref> |