ÖsterreichWiki:Löschkandidat/Alpenfehde: Unterschied zwischen den Versionen
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ÖsterreichWiki:Löschkandidat/Alpenfehde (Quelltext anzeigen)
Version vom 12. Januar 2024, 21:19 Uhr
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(→Einreiseverbote für Demonstranten: Rudi Schöfberger (SPD) forderte im September 1986, dass die CSU-Troika Strauß-Stoiber-Tandler sich um die Alpenwälder kümmern sollten, statt einen Alpenkrieg zu führen.<ref>[ Eine Alpen-Apokalypse abwenden Sozialdemokratischer] (Sozialdemokratischer Pressedienst, Nr. 167, 3. September 1986, S. 5)</ref>) |
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Im Juni 1986 kamen von 2.000 ausländischen Gästen, die in Regensburg gegen die WAA demonstrieren wollten, nur vier (auch [[Hildegard Breiner]]) in Regensburg an. Schwandorfs Landrat Schuierer kommentierte: „Diese Maßnahme kommt einer Verlegung des Bauzauns an die deutsch-österreichische Grenze gleich.“ [[Christa Meier]] warf der CSU Völkerrechtsverletzung vor.<ref>[https://www.kultur-gegen-die-waa.de/images/pdf/8a_WAASalzburgerAntiKampf.pdf „Bauzaun beginnt an der Grenze zu Österreich“ – Demonstration und Andacht gegen WAA-Bau / Christa Meier wirft der CSU Völkerrechtsverletzung vor] - ([[Mittelbayerische Zeitung]] vom 30. Juni 1986 auf Kultur gegen die WAA, S. 6)</ref> Auch der Salzburger Landeshauptmann [[Wilfried Haslauer senior|Wilfried Haslauer]] spottete: „Der Bauzaun beginnt bereits an der Grenze zu Österreich.“<ref>[https://www.spiegel.de/politik/als-gaebs-nur-verbrecher-und-terroristen-a-9e7787f2-0002-0001-0000-000013519577 „Als gäb's nur Verbrecher und Terroristen“] - ([[Der Spiegel]] vom 27. Juni 1986)</ref> | Im Juni 1986 kamen von 2.000 ausländischen Gästen, die in Regensburg gegen die WAA demonstrieren wollten, nur vier (auch [[Hildegard Breiner]]) in Regensburg an. Schwandorfs Landrat Schuierer kommentierte: „Diese Maßnahme kommt einer Verlegung des Bauzauns an die deutsch-österreichische Grenze gleich.“ [[Christa Meier]] warf der CSU Völkerrechtsverletzung vor.<ref>[https://www.kultur-gegen-die-waa.de/images/pdf/8a_WAASalzburgerAntiKampf.pdf „Bauzaun beginnt an der Grenze zu Österreich“ – Demonstration und Andacht gegen WAA-Bau / Christa Meier wirft der CSU Völkerrechtsverletzung vor] - ([[Mittelbayerische Zeitung]] vom 30. Juni 1986 auf Kultur gegen die WAA, S. 6)</ref> Auch der Salzburger Landeshauptmann [[Wilfried Haslauer senior|Wilfried Haslauer]] spottete: „Der Bauzaun beginnt bereits an der Grenze zu Österreich.“<ref>[https://www.spiegel.de/politik/als-gaebs-nur-verbrecher-und-terroristen-a-9e7787f2-0002-0001-0000-000013519577 „Als gäb's nur Verbrecher und Terroristen“] - ([[Der Spiegel]] vom 27. Juni 1986)</ref> | ||
Der bayrische Innen-Staatssekretär [[Heinz Rosenbauer]] erklärte für seinen Chef [[Karl Hillermeier]], dass ein solcher Aufmarsch von „Gebietsfremden“ Demonstranten die „politische Willensbildung in der Bundesrepublik stören“ würde und eine „Einmischung in die bayrische Energiepolitik“ nicht geduldet werde. | Der bayrische Innen-Staatssekretär [[Heinz Rosenbauer]] erklärte für seinen Chef [[Karl Hillermeier]], dass ein solcher Aufmarsch von „Gebietsfremden“ Demonstranten die „politische Willensbildung in der Bundesrepublik stören“ würde und eine „Einmischung in die bayrische Energiepolitik“ nicht geduldet werde. | ||
[[Willi Rothley]] wunderte sich, weil die Österreicher an Bayerns Grenze abgewiesen wurden „wie von einem Ostblockland“ und das Bonner Innenministerium von [[Friedrich Zimmermann]] (CSU) keinen Anlass sah, die bayerischen Maßnahmen aufzuheben.<ref>[https://www.spiegel.de/politik/beweis-gelungen-a-dde3e5e5-0002-0001-0000-000013517458 Alpenländer: Beweis gelungen. Durfte Bayern 322 Österreichischen Kernkraftgegnern die Einreise verweigern?] - ([[Der Spiegel]] vom 6. Juli 1986 | [[Willi Rothley]] wunderte sich, weil die Österreicher an Bayerns Grenze abgewiesen wurden „wie von einem Ostblockland“ und das Bonner Innenministerium von [[Friedrich Zimmermann]] (CSU) keinen Anlass sah, die bayerischen Maßnahmen aufzuheben.<ref>[https://www.spiegel.de/politik/beweis-gelungen-a-dde3e5e5-0002-0001-0000-000013517458 Alpenländer: Beweis gelungen. Durfte Bayern 322 Österreichischen Kernkraftgegnern die Einreise verweigern?] - ([[Der Spiegel]] vom 6. Juli 1986)</ref> | ||
=== Entwicklung der Alpenfehde === | === Entwicklung der Alpenfehde === | ||
Die Differenzen eskalierten schließlich zur „Alpenfehde“<ref>[https://www.spiegel.de/spiegel/print/d-13525039.html ''Ganz übel – Bayern-König Strauß setzt die Alpenfehde fort: Er will einen Atomvertrag mit Österreich verhindern.''] In: ''Der Spiegel'' vom 21. September 1987.</ref> bzw. zum „Alpenkrieg“.<ref>[https://www.spiegel.de/politik/fetzen-fliegen-a-69208b09-0002-0001-0000-000013519738 ''Fetzen fliegen: Franz Josefs neuestes Opfer: Nachbar Österreich.''] In: ''Der Spiegel'' vom 27. Juli 1986.</ref> Die britische [[The Sunday Times (Vereinigtes Königreich)|Sunday Times]] fragte damals, ob das nur „eine komische Oper“ sei oder sich Bayern im Krieg („Bavaria at war“) befinde | Die Differenzen eskalierten schließlich zur „Alpenfehde“<ref>[https://www.spiegel.de/spiegel/print/d-13525039.html ''Ganz übel – Bayern-König Strauß setzt die Alpenfehde fort: Er will einen Atomvertrag mit Österreich verhindern.''] In: ''Der Spiegel'' vom 21. September 1987.</ref> bzw. zum „Alpenkrieg“.<ref>[https://www.spiegel.de/politik/fetzen-fliegen-a-69208b09-0002-0001-0000-000013519738 ''Fetzen fliegen: Franz Josefs neuestes Opfer: Nachbar Österreich.''] In: ''Der Spiegel'' vom 27. Juli 1986.</ref> Die britische [[The Sunday Times (Vereinigtes Königreich)|Sunday Times]] fragte damals, ob das nur „eine komische Oper“ sei oder sich Bayern im Krieg („Bavaria at war“) befinde<ref name="gschiss">[https://www.spiegel.de/politik/so-a-gschiss-a-3d461e53-0002-0001-0000-000013522053?context=issue ''So a G'schiß – Neue Eskalation im Grenzkonflikt: Erst konnten österreichische Demonstranten nicht nach Bayern rein, jetzt dürfen prominente Christsoziale nicht aus Bayern raus.''] [[Der Spiegel]] vom 13. April 1987.</ref><ref name="Rahm oder Ruhm" /> | ||
und [[Rudi Schöfberger]] (SPD) forderte im September 1986, dass die CSU-Troika Strauß-[[Edmund Stoiber|Stoiber]]-[[Tandler]] sich um die [[Bergwald|Alpenwälder]] kümmern sollten, statt einen Alpenkrieg zu führen.<ref>[ Eine Alpen-Apokalypse abwenden Sozialdemokratischer] ([[Sozialdemokratischer Pressedienst]], Nr. 167, 3. September 1986, S. 5)</ref> Bayern überlegte sich auch Schikanen gegen Österreich im Flugverkehr.<ref>[https://www.kultur-gegen-die-waa.de/images/pdf/8a_WAASalzburgerAntiKampf.pdf Strauß verteidigt das Vorgehen Hillermeiers: Grenzsperre blockiert Beziehungen zu Wien. Streit weitet sich aus / Kanzlertreffen möglich] - [[Mittelbayerische Zeitung]] vom 4. Juli 1986 auf ''Kultur gegen die WAA'', S. 8</ref> | |||
Staatsminister [[Edmund Stoiber]] wollte z. B. den weißblauen Luftraum für österreichische Militärmaschinen sperren lassen.<ref name="Rahm oder Ruhm" /> | Staatsminister [[Edmund Stoiber]] wollte z. B. den weißblauen Luftraum für österreichische Militärmaschinen sperren lassen.<ref name="Rahm oder Ruhm" /> | ||
Im Juli 1986 wollte Österreichs Vizekanzler [[Norbert Steger]] zum [[Anti-WAAhnsinns-Festival]] nach [[Burglengenfeld]] fahren. Die [[Bayerische Staatsregierung]] plante, für ihn ein Einreiseverbot zu verhängen, das jedoch von Außenminister [[Hans-Dietrich Genscher]] wieder zurückgezogen wurde, Steger fuhr dennoch nicht.<ref>[https://www.laka.org/docu/magazines/RadiAktiv/ra87-13.pdf ''Einige Eckdaten des österreichischen Widerstands gegen die WAA.''] In: ''[[Radi Aktiv]]'', Ausgabe 13, April 1987, S. 64 f. (im [[Laka (Archiv)|Laka-Archiv]]; PDF).</ref> | Im Juli 1986 wollte Österreichs Vizekanzler [[Norbert Steger]] zum [[Anti-WAAhnsinns-Festival]] nach [[Burglengenfeld]] fahren. Die [[Bayerische Staatsregierung]] plante, für ihn ein Einreiseverbot zu verhängen, das jedoch von Außenminister [[Hans-Dietrich Genscher]] wieder zurückgezogen wurde, Steger fuhr dennoch nicht.<ref>[https://www.laka.org/docu/magazines/RadiAktiv/ra87-13.pdf ''Einige Eckdaten des österreichischen Widerstands gegen die WAA.''] In: ''[[Radi Aktiv]]'', Ausgabe 13, April 1987, S. 64 f. (im [[Laka (Archiv)|Laka-Archiv]]; PDF).</ref> |