Perchau (Familie): Unterschied zwischen den Versionen

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Die Familie Krug von Perchau bestanden aus aus mehreren Linien. Während es der Perchauer Linie zu Beginn des 15. Jahrhunderts allmählich gelang, ihre Position durch ständige Besitzarrondierung auszubauen und zu festigen, verloren die beiden in Einhörn (oder Einhorn) bei [[Knittelfeld]] und [[Oberwölz]] ansässigen Familienzweige ihre Ritterbürtigkeit und "sanken" ins Bürgertum "ab".  Ein weiterer Familienzweig ließ sich im Kärntner Lavanttal nieder.<ref name ="Ebner34">vgl. Herwig Ebner: Beiträge zur Burgen- und Herrschaftsgeschichte, 1974, S. 34</ref>
Die Familie Krug von Perchau bestanden aus aus mehreren Linien. Während es der Perchauer Linie zu Beginn des 15. Jahrhunderts allmählich gelang, ihre Position durch ständige Besitzarrondierung auszubauen und zu festigen, verloren die beiden in Einhörn (oder Einhorn) bei [[Knittelfeld]] und [[Oberwölz]] ansässigen Familienzweige ihre Ritterbürtigkeit und "sanken" ins Bürgertum "ab".  Ein weiterer Familienzweig ließ sich im Kärntner Lavanttal nieder.<ref name ="Ebner34">vgl. Herwig Ebner: Beiträge zur Burgen- und Herrschaftsgeschichte, 1974, S. 34</ref>


== Namentlich urkundlich genannte frühe Mitglieder bzw. Vorfahren der Familie Stein und Krug von Perchau ==
== Namentlich urkundlich genannte Mitglieder der Familie Stein und Krug von Perchau ==
* Um 1135 wird Helmbert, ein  Ministerialer<ref group="A">Die [[w:Ministeriale|Ministerialen]], auch als "Dienstadel" bezeichnet, bildeten im Mittelalter innerhalb des "niederen" Adels eine eigene Gruppe. Ursprünglich "Unfreie", waren sie durch ein Dienst- oder Lehnsverhältnis in den "niederen" Adel aufgestiegen, im Unterschied zu den [[w:edelfrei|"edelfreien" oder "hochfreien" Adelsfamilien]].</ref> von ''sancti Ruodperti'', erstmals urkundlich im Zusammenhang mit einer Schenkung an das [[Stift Admont]] genannt. Er schenkte diesem drei Mansen von seinem in Perchau gelegenen Erbgut. Seine Schenkung wurde am 10. Oktober 1139 durch den [[Konrad von Abenberg|Erzbischof von Salzburg]] bestätigt.<ref name ="Ebner13"/>
* Um 1135 wird Helmbert, ein  Ministerialer<ref group="A">Die [[w:Ministeriale|Ministerialen]], auch als "Dienstadel" bezeichnet, bildeten im Mittelalter innerhalb des "niederen" Adels eine eigene Gruppe. Ursprünglich "Unfreie", waren sie durch ein Dienst- oder Lehnsverhältnis in den "niederen" Adel aufgestiegen, im Unterschied zu den [[w:edelfrei|"edelfreien" oder "hochfreien" Adelsfamilien]].</ref> von ''sancti Ruodperti'', erstmals urkundlich im Zusammenhang mit einer Schenkung an das [[Stift Admont]] genannt. Er schenkte diesem drei Mansen von seinem in Perchau gelegenen Erbgut. Seine Schenkung wurde am 10. Oktober 1139 durch den [[Konrad von Abenberg|Erzbischof von Salzburg]] bestätigt.<ref name ="Ebner13"/>
* Um 1186 stiftete Otto von Stein, urkundlich genannt mit den Brüdern Wecilo und Swithart von Stein, für die Beerdigung seiner Ehefrau dem Stift Admont eine weitere Manse bei Perchau. Unter den Zeugen seiner Stiftung findet sich ein ''Engilman de Perlach''.
* Um 1186 stiftete Otto von Stein, urkundlich genannt mit den Brüdern Wecilo und Swithart von Stein, für die Beerdigung seiner Ehefrau dem Stift Admont eine weitere Manse bei Perchau. Unter den Zeugen seiner Stiftung findet sich ein ''Engilman de Perlach''.
*  1885 schenkte seine Schwester Willibirch von Pollheim dem Stift Admont das''predium apud Rute''. Bezeugt wird ihre Schenkung von ''Syfridus de Percha'', Dietrich von Stein und During von Traun.<ref name ="Ebner13"/>  
*  1885 schenkte seine Schwester Willibirch von Pollheim dem Stift Admont das''predium apud Rute''. Bezeugt wird ihre Schenkung von ''Syfridus de Percha'', Dietrich von Stein und During von Traun.<ref name ="Ebner13"/>  
* 1254 wird ''Rudger de Perchach'' urkundlich unmittelbar nach den Brüdern Gundaher und Otto von Steyer genannt. Letzterer war nach dem Historiker [[w:Hans Pirchegger|Hans Pirchegger]] († 1973) vermutlich mit Otto von Traun ident. In dieser Urkunde sind an letzter Stelle die Brüder Syfried, Rudolph und Dietrich ''de Perschach''' genannt.<ref name ="Ebner13"/>
* 1254 wird ''Rudger de Perchach'' urkundlich unmittelbar nach den Brüdern Gundaher und Otto von Steyer genannt. Letzterer war nach dem Historiker [[w:Hans Pirchegger|Hans Pirchegger]] († 1973) vermutlich mit Otto von Traun ident. In dieser Urkunde sind an letzter Stelle die Brüder Syfried, Rudolph und Dietrich ''de Perschach''' genannt.<ref name ="Ebner13"/>
* Ein ''Wolflinus de Perchach'' wird 1246 und 1268 als Zeuge im Gefolge von Hartnid von Rabenstein, dem Ehemann von Elisabeth, der Tochter des Reinpert von [[Mureck]], genannt. 1246 musste dieser die Feste Reisberg im Lavanttal, die zum Erbe seiner Ehefrau gehörte, verkaufen. 1268 schlichtete Hartnid von Rabenstein einen Streit um Einkünfte in [[Kainach bei Voitsberg|Kainach]] zwischen Abt Gottschalk von [[Sankt Lambrecht|St. Lambrecht]] und Gundaher von [[Aigen im Ennstal|Aigen]]. Letzterer war ein Ministeriale des Stiftes St. Lambrecht und Schwager von Wulfing von Perchau. 1312 ist ein Gundahar von Perchau genannt, der vielleicht der Sohn von Wulfing von Perchau und somit Neffe von Gundahar von Aigen war.<ref name ="Ebner14">vgl. Herwig Ebner: Beiträge zur Burgen- und Herrschaftsgeschichte, 1974, S. 14</ref>  
* Ein ''Wolflinus de Perchach'' wird 1246 und 1268 als Zeuge im Gefolge von Hartnid von Rabenstein, dem Ehemann von Elisabeth, der Tochter des Reinpert vonein [[Mureck]], genannt. 1246 musste dieser die Feste Reisberg im Lavanttal, die zum Erbe seiner Ehefrau gehörte, verkaufen. 1268 schlichtete Hartnid von Rabenstein einen Streit um Einkünfte in [[Kainach bei Voitsberg|Kainach]] zwischen Abt Gottschalk von [[Sankt Lambrecht|St. Lambrecht]] und Gundaher von [[Aigen im Ennstal|Aigen]]. Letzterer war ein Ministeriale des Stiftes St. Lambrecht und Schwager von Wulfing von Perchau. 1312 ist ein Gundahar von Perchau genannt, der vielleicht der Sohn von Wulfing von Perchau und somit Neffe von Gundahar von Aigen war.<ref name ="Ebner14">vgl. Herwig Ebner: Beiträge zur Burgen- und Herrschaftsgeschichte, 1974, S. 14</ref>  
* 1268 sind die Brüder ''Rudger de Perchach'' und Syfried de Perchach mit dem Beinamen ''Geilsprechen'' und als Herren (''domines'') zusammen mit einem ''Wulfing de Perchach'' bezeugt.<ref name ="Ebner14"/>
* 1268 sind die Brüder ''Rudger de Perchach'' und Syfried de Perchach mit dem Beinamen ''Geilsprechen'' und als Herren (''domines'') zusammen mit einem ''Wulfing de Perchach'' bezeugt.<ref name ="Ebner14"/>
* 1297 belehnt [[w:Hartnid III. (Wildon)|Hartnid (III.) von |Wildon]] († um 1302) [[Konrad I. von Perchau|Konrad (I.) von Perchau]] mit einer Hube zu Obdach. In der Belehnungsurkunde sind als Zeugen ein Herr Ott von dem Stain, ein Ulrich von Grünburg und Ottl der Junge von dem Stain genannt, die vielleicht Verwandte von Konrad (I.) waren.<ref name ="Ebner14"/>
* 1297 belehnt [[w:Hartnid III. (Wildon)|Hartnid (III.) von |Wildon]] († um 1302) [[Konrad I. von Perchau|Konrad (I.) von Perchau]] mit einer Hube zu Obdach. In der Belehnungsurkunde sind als Zeugen ein Herr Ott von dem Stain, ein Ulrich von Grünburg und Ottl der Junge von dem Stain genannt, die vielleicht Verwandte von Konrad (I.) waren.<ref name ="Ebner14"/>
* In der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts wird [[Hans I. von Perchau|Hans Krug von Perchau]] († um 1381/83) urkundlich genannt, dessen Familienzugehörigkeit nicht genau bestimmt werden kann.<ref name ="Ebner25"/> Weitere Angehörige der Familie Krug von Perchau, deren genaue Zuordnung bisher nicht möglich war, sind [[Hans II. von Perchau|Hans (II.) Krug von Perchau]] († nach 1435) und ein [[Ulrich Perchau|Ulrich Krug von Perchau]] († um / nach 1425).<ref>vgl. Herwig Ebner: Beiträge zur Burgen- und Herrschaftsgeschichte, 1974, S. 32f.</ref>
* In der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts wird [[Hans I. von Perchau|Hans Krug von Perchau]] († um 1381/83) urkundlich genannt, dessen Familienzugehörigkeit nicht genau bestimmt werden kann.<ref name ="Ebner25"/> Weitere Angehörige der Familie Krug von Perchau, deren genaue Zuordnung bisher nicht möglich war, sind [[Hans II. von Perchau|Hans (II.) Krug von Perchau]] († nach 1435) und ein [[Ulrich Perchau|Ulrich Krug von Perchau]] († um / nach 1425).<ref>vgl. Herwig Ebner: Beiträge zur Burgen- und Herrschaftsgeschichte, 1974, S. 32f.</ref>
* 1326 sind Weigand Krug und sein Neffe Albrecht mit Besitz in St. Radegund bei [[Völkermarkt]] genannt. Ein Konrad Stadauer siegelte für sie eine Urkunde.<ref name ="Ebner38">vgl. Herwig Ebner: Beiträge zur Burgen- und Herrschaftsgeschichte, 1974, S. 38</ref>
* 1345 ist ein Heinrich von Perchau (''Perchaw'') im Gefolge des Abtes von [[Sankt Lambrecht|St. Lambrecht]] genannt.<ref name ="Ebner38"/>
* 1352 beurkundet Heinrich ''Vrobein'' von Perchau ein Verkaufsgeschäft mit mit einem Albrecht Gleslein von [[Trofaiach]].<ref name ="Ebner38"/>
* Peter Reicher von Perchau an der Eben, Bürger von Neumarkt in der Steiermark, Ehemann einer Elisabeth, verkaufte 1377 Haus und Hof in Rapottendorf und 1380 eine Wiese an die Kirche St. Gotthard.<ref name ="Ebner38"/>
* 1391 kaufte Jakob Krug ein Gut unter der Alm in Perchau, das er 1395 weiterverkaufte. Beide Male siegelte für ihn ''Rudlein von St. Lambrecht'' bzw. ''von Kirchbach'', ein ''erbar man", der zu den Dienstleuten des Klosters zu St. Lambrecht gehörte. Jakob Krug dürfte mit jenem Jakob unter der Alm ident sein, der 1393 eine Hube bewirtschaftet, die in diesem Jahr der Abt von St. Lambrecht an einen Friedlein Krug<ref group="A">Bei diesem Friedlein Krug hält es [[w:Herwig Ebner|Herwig Ebner]] für möglich, dass er mit [[Gottfried IV. von Perchau|Gottfried (IV.) Krug von Perchau]] ident ist.</ref> verkaufte und war vermutlich ein "Holde" des Stiftes Lambrecht.<ref name ="Ebner39">vgl. Herwig Ebner: Beiträge zur Burgen- und Herrschaftsgeschichte, 1974, S. 39</ref>
* Zu Beginn des 15. Jahrhunderts sind in Pöls bei [[Judenburg]] Konrad und Ulrich ''Perichacher'' genannt, die vielleicht zum Familienzweig der ''Krug von Einhörn'' gehörten.<ref name ="Ebner39"/>
* 1430 übertrug ein Ulrich Krug sein Bergrecht an einem Weingarten zu Kumberg an das [[w:Abtei Seckau|Stift Seckau]].<ref name ="Ebner39"/>
* Im Aktivlehenverzeichnis der Familie der steirischen Liechtensteiner aus dem Jahr 1423 finden sich unter den Dienstleuten von Burg Stein bei Mariahof ein Albrecht von Perchau und sein Sohn Ekkehard, die mit Haus, Hof und einem Gut bei der Kirche St. Gotthard belehnt wurden. n den Regesten der Adelsfamilie der steirischen Liechensteiner findet sich im 15. Jahrhundert Perchtold Krug.<ref name ="Ebner39"/>
* 1436 ist ein Andreas ''Kaiser von Perchau'' genannt.<ref name ="Ebner39"/>


== Stammtafel der Familie im 14. und 15. Jahrhundert<ref group="A">Erstellt nach Angaben bei [[w:Herwig Ebner|Herwig Ebner]]. Vgl. Herwig Ebner: Beiträge zur Burgen- und Herrschaftsgeschichte, 1974, besonders S. 18, S. 21, S. 24, S. 27, S. 28f., S. 31f.</ref> ==
== Stammtafel der Familie im 14. und 15. Jahrhundert<ref group="A">Erstellt nach Angaben bei [[w:Herwig Ebner|Herwig Ebner]]. Vgl. Herwig Ebner: Beiträge zur Burgen- und Herrschaftsgeschichte, 1974, besonders S. 18, S. 21, S. 24, S. 27, S. 28f., S. 31f.</ref> ==
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