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Es folgen zwei Jahre Studienaufenthalte in [[Frankreich]] und der [[Schweiz]]. Nach Gründung des Sanatoriums ist Baer der pragmatische Part des Ärzteduos. Er ist Mitglied der „[[Gutenstein (Niederösterreich)|Gutensteiner]] Sommergesellschaft“,<ref name="Ast, Hiltraud">Hiltraud Ast: ''Sommerfrische der Kaiserzeit. Die großbürgerliche Sommergesellschaft und ihre einheimischen Gastgeber, Begegnung zweier sozialer Schichten'', Perlach-Verlag, Augsburg [u. a.] 1990, ISBN 3-922769-21-7, S. 65.</ref> gilt als ernst und verschlossen, pflegt wenig persönlichen Kontakt zu den Patienten. Wie auch seine Gattin war der begeisterte [[Jäger]] eine elegante Erscheinung, aber von völlig anderem Naturell. Das führte nicht nur zu Spannungen zwischen ihm und seiner Gattin, sondern auch zu einem Zerwürfnis mit Kraus.<ref name="Hackermüller, Rotraut"/> In den späten 1920ern und 1930ern ordinierten die beiden Sanatoriumsleiter schließlich völlig getrennt voneinander. Die Patienten des Einen bekamen den Anderen zumeist nicht zu Gesicht. | Es folgen zwei Jahre Studienaufenthalte in [[Frankreich]] und der [[Schweiz]]. Nach Gründung des Sanatoriums ist Baer der pragmatische Part des Ärzteduos. Er ist Mitglied der „[[Gutenstein (Niederösterreich)|Gutensteiner]] Sommergesellschaft“,<ref name="Ast, Hiltraud">Hiltraud Ast: ''Sommerfrische der Kaiserzeit. Die großbürgerliche Sommergesellschaft und ihre einheimischen Gastgeber, Begegnung zweier sozialer Schichten'', Perlach-Verlag, Augsburg [u. a.] 1990, ISBN 3-922769-21-7, S. 65.</ref> gilt als ernst und verschlossen, pflegt wenig persönlichen Kontakt zu den Patienten. Wie auch seine Gattin war der begeisterte [[Jäger]] eine elegante Erscheinung, aber von völlig anderem Naturell. Das führte nicht nur zu Spannungen zwischen ihm und seiner Gattin, sondern auch zu einem Zerwürfnis mit Kraus.<ref name="Hackermüller, Rotraut"/> In den späten 1920ern und 1930ern ordinierten die beiden Sanatoriumsleiter schließlich völlig getrennt voneinander. Die Patienten des Einen bekamen den Anderen zumeist nicht zu Gesicht. | ||
Nach der [[Arisierung]] der Wienerwald wurde Baer sofort nach [[Wien]] ins Landesgericht Wien verbracht. Nach tagelangen [[Geheime Staatspolizei|Gestapo]]-Verhören unterschrieb Baer schließlich den Verzicht auf alle Habe. Er flüchtete sich zu seinem Bruder nach Pardubice/[[Protektorat Böhmen und Mähren]], wo | Nach der [[Arisierung]] der Wienerwald wurde Baer sofort nach [[Wien]] ins Landesgericht Wien verbracht. Nach tagelangen [[Geheime Staatspolizei|Gestapo]]-Verhören unterschrieb Baer schließlich den Verzicht auf alle Habe. Er flüchtete sich zu seinem Bruder nach Pardubice/[[Protektorat Böhmen und Mähren]], wo er eine kleine Ordination betrieb. Er starb völlig verarmt am 7. Oktober 1941. Offizielle Todesursache: „vigilium cordis“ (Herzklappenfehler), im Sterberegister Pardubice findet sich einfach nur „vitium cordis“. Es gibt aber auch Zeugenaussagen, dass er, zermürbt durch die Behandlung durch die Nationalsozialisten, Suizid begangen haben soll.<ref name="Knotzninger_S17">''Das SS-Heim Wienerwald'', 2001, S. 17f.</ref> | ||
== Architektur == | == Architektur == |
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