Hugo Kraus: Unterschied zwischen den Versionen
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→Nachkriegsgeschichte als ÖGB-Heim
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Von 1945 bis Ende 1948 führte vorerst das Wiener Jugendhilfswerk ein Kindererholungsheim für unterernährte Kinder aus Wien in den Räumlichkeiten des Sanatoriums. Dadurch blieb das Gebäude vor dem Zugriff der russischen Besatzung verschont. In dieser Zeit wurden insgesamt über 4100 (!) Kinder in Feichtenbach aufgepäppelt. Der Plan eines Umbaus in eine Lungenheilstätte der Stadt [[Wien]] zerschlug sich bereits Mitte 1948, ein [[Restitution (Österreich)|Restitutionsverfahren]] wurde eingeleitet. | Von 1945 bis Ende 1948 führte vorerst das Wiener Jugendhilfswerk ein Kindererholungsheim für unterernährte Kinder aus Wien in den Räumlichkeiten des Sanatoriums. Dadurch blieb das Gebäude vor dem Zugriff der russischen Besatzung verschont. In dieser Zeit wurden insgesamt über 4100 (!) Kinder in Feichtenbach aufgepäppelt. Der Plan eines Umbaus in eine Lungenheilstätte der Stadt [[Wien]] zerschlug sich bereits Mitte 1948, ein [[Restitution (Österreich)|Restitutionsverfahren]] wurde eingeleitet. | ||
1950 mussten die Besitzer die schwer in Mitleidenschaft gezogene Anlage verkaufen,<ref>In einem Beitrag über das Haus schreibt Barbara Schleicher in der niederösterreichischen Kulturzeitschrift "morgen", dass von den Nachkommen horrende Steuerlasten für das heruntergekommene Gebäude und das 34 Hektar große Areal verlangt wurden, so dass den Erben nichts anderes übrig blieb, als die Immobilie zu verkaufen. Quelle: "Herrenmenschen" und arische Frauen. Barbara Schleicher über das NS-Lebensbornheim Wienerwald: Die kurios-skandalöse Geschichte eines Hauses, in: morgen, März 2003, S. 28–30, hier S. 29f.</ref> und der [[Österreichischer Gewerkschaftsbund|Österreichische Gewerkschaftsbund]] (ÖGB) begann 1951 nach Plänen des Architekten Franz Mörth einen großangelegten Umbau, der dem Haus nun ein völlig neues Aussehen verlieh. Freitragende [[Stahlbeton]]balkone und ein flaches [[Satteldach]] bestimmten nun die Wirkung des neuen „Urlauberheimes [[Karl Maisel]] der Metall- und Bergarbeiter“ des ÖGB in Feichtenbach.<ref name="AZ_19520402">[http://www.arbeiter-zeitung.at/cgi-bin/archiv/flash.pl?seite=19520402_A06;html=1 E. Th.: ''Neues Leben in Feuchtenbach. Ein Urlaubsheim der Metall- und Bergarbeiter'']. In: ''[[Arbeiter-Zeitung]]'', 2. April 1952, S. 6.</ref> | 1950 mussten die Besitzer die schwer in Mitleidenschaft gezogene Anlage verkaufen,<ref>In einem Beitrag über das Haus schreibt Barbara Schleicher in der niederösterreichischen Kulturzeitschrift "morgen", dass von den Nachkommen horrende Steuerlasten für das heruntergekommene Gebäude und das 34 Hektar große Areal verlangt wurden, so dass den Erben nichts anderes übrig blieb, als die Immobilie zu verkaufen. Quelle: "Herrenmenschen" und arische Frauen. Barbara Schleicher über das NS-Lebensbornheim Wienerwald: Die kurios-skandalöse Geschichte eines Hauses, in: morgen, März 2003, S. 28–30, hier S. 29f.</ref> und der [[Österreichischer Gewerkschaftsbund|Österreichische Gewerkschaftsbund]] (ÖGB) begann 1951 nach Plänen des Architekten [[Franz Mörth]] einen großangelegten Umbau, der dem Haus nun ein völlig neues Aussehen verlieh. Freitragende [[Stahlbeton]]balkone und ein flaches [[Satteldach]] bestimmten nun die Wirkung des neuen „Urlauberheimes [[Karl Maisel]] der Metall- und Bergarbeiter“ des ÖGB in Feichtenbach.<ref name="AZ_19520402">[http://www.arbeiter-zeitung.at/cgi-bin/archiv/flash.pl?seite=19520402_A06;html=1 E. Th.: ''Neues Leben in Feuchtenbach. Ein Urlaubsheim der Metall- und Bergarbeiter'']. In: ''[[Arbeiter-Zeitung]]'', 2. April 1952, S. 6.</ref> | ||
1952 entstanden nach den Plänen Mörths ein Freibad und eine [[Jugendherberge]] auf dem Gelände der 1920 abgebrannten Kriegerheilstätte, 1962 wurde ein Restaurationspavillon südostseitig angefügt. Weitere Umbauten im Jahr 1967 (sie betrafen vorwiegend die Aufstockung des Mörthschen Restaurationspavillons, den Angestelltenspeisesaal sowie den Ausbau der Wäscherei zum Angestelltenwohnhaus), nun durch Viktor Adler, sowie die Errichtung einer Miniaturgolfanlage, auf der 1984 die österreichische Staatsmeisterschaft im [[Bahnengolf]] ausgetragen wurde, folgten. | 1952 entstanden nach den Plänen Mörths ein Freibad und eine [[Jugendherberge]] auf dem Gelände der 1920 abgebrannten Kriegerheilstätte, 1962 wurde ein Restaurationspavillon südostseitig angefügt. Weitere Umbauten im Jahr 1967 (sie betrafen vorwiegend die Aufstockung des Mörthschen Restaurationspavillons, den Angestelltenspeisesaal sowie den Ausbau der Wäscherei zum Angestelltenwohnhaus), nun durch Viktor Adler, sowie die Errichtung einer Miniaturgolfanlage, auf der 1984 die österreichische Staatsmeisterschaft im [[Bahnengolf]] ausgetragen wurde, folgten. |