Hans Tatzer in Südafrika: Unterschied zwischen den Versionen

Zur Navigation springen Zur Suche springen
keine Bearbeitungszusammenfassung
Keine Bearbeitungszusammenfassung
Keine Bearbeitungszusammenfassung
Zeile 7: Zeile 7:


=Die Reise=
=Die Reise=
*19. Mai 1937 Um 8.00 beginnt die große Reise vom Westbahnhof in Wien nach Venedig und dann weiter nach Genua. Um die Mittagszeit des nächsten Tages erfolgt dort die Einschiffung der Teilnehmer auf die "Duilio Cesare". Es geht über Gibraltar nach Französich-Senegal und dann weiter nach Kapstadt. Bei der Umfahrung von Afrika wird das Schaukeln des Schiffes für manchen Mitfahrer zum Problem. Am liebsten hält man sich am Pool des Schiffes auf.  
*19. Mai 1937 Um 8.00 beginnt die große Reise vom Westbahnhof in Wien nach Venedig und dann weiter nach Genua. Um die Mittagszeit des nächsten Tages erfolgt dort die Einschiffung der Teilnehmer auf die "Duilio". Es geht über Gibraltar nach Französich-Senegal und dann weiter nach Kapstadt. Bei der Umfahrung von Afrika wird das Schaukeln des Schiffes für manchen Mitfahrer zum Problem. Am liebsten hält man sich am Pool des Schiffes auf.  
*5. Juni 1937 trifft das Schiff in Kapstadt ein. Mit dem "Union-Expreß", Zugnummer 2291, geht es nach Johannesburg. Gegessen wird im Speisewagen Nr. 11 der South African Railways and Harbours. Die noch vorhandene Speisekarte von diesem Tag zeigt, welch ausgezeichnetes Essen im Zug gereicht wird. Rund 32 Stunden dauert die Fahrt. Im Zug trifft man den englischen Boxer Mizler, der in Johannesburg einen Kampf austragen wird. In Johannesburg angekommen wird die Reisegruppe vom österreichischen Konsul, den Direktoren der neuen Eishalle und den Herren vom südafrikanischen Eishockeyverband begrüßt. Vorher hat naturlich das traditionelle "Kofferschupfen" stattgefunden. Nach dem Bericht im SportTagblatt sind die Reiseteilnehmern des Ex-Währinger Vereins etwas irritiert und behalten ihr "Binkerl" in der Hand.<ref>SportTagblatt vom 22. Juni 1937, Seite 4</ref> Eigentlich sollte kurz nach der Ankunft das erste Spiel stattfinden. Da sich die Bauarbeiten verzöger thaben, ist die Eröffnung erst in 11 Tagen terminiert und es bleibt Zeit für Besichtigungen und anderen Zeitvertreib. Der neue Eispalast ist das erste Besichtigungsobjekt am nächsten Tag. Hunderennen und Kinobesuche folgen, wie auch der Besuch einer Goldmine. In dieser verlaufen ca. 80 km an Gängen. Sie ist 1900 Meter tief. Ein Andermal ist die Gruppe bei einem Basketball-Spiel zu Gast. Diese Sportart ist neu aus Amerika übernommen worden.  
*5. Juni 1937 trifft das Schiff in Kapstadt ein. Mit dem "Union-Expreß", Zugnummer 2291, geht es nach Johannesburg. Gegessen wird im Speisewagen Nr. 11 der South African Railways and Harbours. Die noch vorhandene Speisekarte von diesem Tag zeigt, welch ausgezeichnetes Essen im Zug gereicht wird. Rund 32 Stunden dauert die Fahrt. Im Zug trifft man den englischen Boxer Mizler, der in Johannesburg einen Kampf austragen wird. In Johannesburg angekommen wird die Reisegruppe vom österreichischen Konsul, den Direktoren der neuen Eishalle und den Herren vom südafrikanischen Eishockeyverband begrüßt. Vorher hat naturlich das traditionelle "Kofferschupfen" stattgefunden. Nach dem Bericht im SportTagblatt sind die Reiseteilnehmern des Ex-Währinger Vereins etwas irritiert und behalten ihr "Binkerl" in der Hand.<ref>SportTagblatt vom 22. Juni 1937, Seite 4</ref> Eigentlich sollte kurz nach der Ankunft das erste Spiel stattfinden. Da sich die Bauarbeiten verzöger thaben, ist die Eröffnung erst in 11 Tagen terminiert und es bleibt Zeit für Besichtigungen und anderen Zeitvertreib. Der neue Eispalast ist das erste Besichtigungsobjekt am nächsten Tag. Hunderennen und Kinobesuche folgen, wie auch der Besuch einer Goldmine. In dieser verlaufen ca. 80 km an Gängen. Sie ist 1900 Meter tief. Ein Andermal ist die Gruppe bei einem Basketball-Spiel zu Gast. Diese Sportart ist neu aus Amerika übernommen worden.  
*17. Juni 1937 Es ist der Tag der Eröffnung des neuen Eispalastes in Johannesburg. Die "Union Ice Rink" als Veranstalter hat ein Programm herausgegeben. Der Eispalast ist eine Mehrzweckhalle, die bis zu 10.000 Besucher fassen soll. Bei Eishockeyspielen sollen bis 6300 Personen Platz finden. Eine hohe Bande schließt das Eisfeld ein. Die Beleuchtung ist ausgezeichnet. Säulen oder Stützpfeiler gibt es nicht. Der Palast hat auch ein hochfeudales Klubhaus, einen Tanzsaal und Klubräume sowie andere Lokalitäten. Box- und Ringkämpfe, Tennisspiele und andere Sportveranstaltungen sollen hier stattfinden. Der Schreiber eines Artikels in "Das Echo" bedauert, dass Wien nichts ähnliches zu bieten hat.<ref>Das Echo, Nr. 140</ref> Der Wiener Stelzenläufer Dietl wirkt im Programm mit. Hope Braine und Gwen Evans treten ebenfalls auf. Im Laufe des Programms wird die österreichische Mannschaft dann begrüßt. In der Zeitschrift werden die Regeln des Eishockeyspiels erläutert. Von den Spielern aus Wien gibt es ein Gruppenfoto sowie Einzelbilder der Spieler mit einer Kurzinformation. Die "South African Ice Hockey Association" stellt sich vor und prominente Spieler aus Südafrika abgebildet. Informationen zur Veranstaltung und Werbung sowie ein Grundriss der Halle und entsprechende Erläuterungen sind ebenfalls vorhanden.  
*17. Juni 1937 Es ist der Tag der Eröffnung des neuen Eispalastes in Johannesburg. Die "Union Ice Rink" als Veranstalter hat ein Programm herausgegeben. Der Eispalast ist eine Mehrzweckhalle, die bis zu 10.000 Besucher fassen soll. Bei Eishockeyspielen sollen bis 6300 Personen Platz finden. Eine hohe Bande schließt das Eisfeld ein. Die Beleuchtung ist ausgezeichnet. Säulen oder Stützpfeiler gibt es nicht. Der Palast hat auch ein hochfeudales Klubhaus, einen Tanzsaal und Klubräume sowie andere Lokalitäten. Box- und Ringkämpfe, Tennisspiele und andere Sportveranstaltungen sollen hier stattfinden. Der Schreiber eines Artikels in "Das Echo" bedauert, dass Wien nichts ähnliches zu bieten hat.<ref>Das Echo, Nr. 140</ref> Der Wiener Stelzenläufer Dietl wirkt im Programm mit. Hope Braine und Gwen Evans treten ebenfalls auf. Im Laufe des Programms wird die österreichische Mannschaft dann begrüßt. In der Zeitschrift werden die Regeln des Eishockeyspiels erläutert. Von den Spielern aus Wien gibt es ein Gruppenfoto sowie Einzelbilder der Spieler mit einer Kurzinformation. Die "South African Ice Hockey Association" stellt sich vor und prominente Spieler aus Südafrika abgebildet. Informationen zur Veranstaltung und Werbung sowie ein Grundriss der Halle und entsprechende Erläuterungen sind ebenfalls vorhanden.  
Zeile 19: Zeile 19:
*8. Juli 1937 Das vierte Spiel, heute zwischen Österreich und Südafrika, steht an. Wie immer ein ausverkauftes Haus mit 3000 begeisterten Eishockeyfans. Die Eisqualität ist hervorragend. Besonders Neumayer und Tatzer werden in einem Artikel des SportTagblatt gelobt, da beide gut mit den robusten Kanadiern klar kommen. Zusammen mit dem sehr guten Weiß im Tor, bilden die drei Spieler eine robuste Abwehr gegen die Südafrikaner. Extra erwähnt wird noch, dass weder Neumayer noch Tatzer ein Foul begehen und ein einwandfreies Pensum absolvieren.<ref>SportTagblatt vom 28.7.37, Seite 5</ref> Nowak spielt stark verbessert, Demmer ein ausgezeichneter Eisläufer, Kirchberger ein starker Torschütze, Schneider im zweiten Sturm die Klasse, Stanek lauftechnisch gut, Brandl rackert sich ab, Winter ist für den Humor in der Mannschaft zuständig, vergißt aber nicht, Tore zu machen. Das Match endet 11:4 für Österreich. Vier Tore schießt Demmer, Brandl und Winter zwei, je eins Nowak und Kirchberger. Bei den Südafrikanern ist Desilets zweimal erfolgreich und Britton und Ratledger je einmal.  
*8. Juli 1937 Das vierte Spiel, heute zwischen Österreich und Südafrika, steht an. Wie immer ein ausverkauftes Haus mit 3000 begeisterten Eishockeyfans. Die Eisqualität ist hervorragend. Besonders Neumayer und Tatzer werden in einem Artikel des SportTagblatt gelobt, da beide gut mit den robusten Kanadiern klar kommen. Zusammen mit dem sehr guten Weiß im Tor, bilden die drei Spieler eine robuste Abwehr gegen die Südafrikaner. Extra erwähnt wird noch, dass weder Neumayer noch Tatzer ein Foul begehen und ein einwandfreies Pensum absolvieren.<ref>SportTagblatt vom 28.7.37, Seite 5</ref> Nowak spielt stark verbessert, Demmer ein ausgezeichneter Eisläufer, Kirchberger ein starker Torschütze, Schneider im zweiten Sturm die Klasse, Stanek lauftechnisch gut, Brandl rackert sich ab, Winter ist für den Humor in der Mannschaft zuständig, vergißt aber nicht, Tore zu machen. Das Match endet 11:4 für Österreich. Vier Tore schießt Demmer, Brandl und Winter zwei, je eins Nowak und Kirchberger. Bei den Südafrikanern ist Desilets zweimal erfolgreich und Britton und Ratledger je einmal.  
*15. Juli 1937 Das fünfte und letzte Spiel Österreichs dieser Tour ist gegen Südafrika auszutragen. Selbstverständlich wieder ein ausverkauftes Haus mit 3000 Zuschauern. Österreich gewinnt 10:2. Das letzte Spieldrittel mußte verkürzt werden, da die Mannschaft aus Wien noch den Zug nach Kapstadt erreichen mussten, um am nächsten Tag rechtzeitig das Schiff zu erreichen.  
*15. Juli 1937 Das fünfte und letzte Spiel Österreichs dieser Tour ist gegen Südafrika auszutragen. Selbstverständlich wieder ein ausverkauftes Haus mit 3000 Zuschauern. Österreich gewinnt 10:2. Das letzte Spieldrittel mußte verkürzt werden, da die Mannschaft aus Wien noch den Zug nach Kapstadt erreichen mussten, um am nächsten Tag rechtzeitig das Schiff zu erreichen.  
*16. Juli 1937 Es ist das gleiche Schiff, dass die Eishockeyspieler auch nach Südafrika brachte, der "Duilio Cesare", auf der man sich heute nachmittag einschifft. Man hofft, dass die Seekrankheit nicht zu oft zuschlägt. Die Fahrt geht wieder über Gibraltar nach Genua. Auf Höhe Tangar hat das Schiff bereits sieben Stunden Verspätung. Eine weitere Verzögerung gibt es vor Gibraltar wegen einer Minenwarnung.
*16. Juli 1937 Es ist das gleiche Schiff, dass die Eishockeyspieler auch nach Südafrika brachte, der "Duilio", auf der man sich heute nachmittag einschifft. Man hofft, dass die Seekrankheit nicht zu oft zuschlägt. Die Fahrt geht wieder über Gibraltar nach Genua. Auf Höhe Tangar hat das Schiff bereits sieben Stunden Verspätung. Eine weitere Verzögerung gibt es vor Gibraltar wegen einer Minenwarnung.
*1. August 1937 Einen Tag später, als geplant trifft man in Genua ein. Jetzt geht es per Zug nach Wien zurück.
*1. August 1937 Einen Tag später, als geplant trifft man in Genua ein. Jetzt geht es per Zug nach Wien zurück.
*2. August 1937 Eintreffen auf dem Bahnhof in Wien. Alle sind gesund und heil nach Haus gekommen.
*2. August 1937 Eintreffen auf dem Bahnhof in Wien. Alle sind gesund und heil nach Haus gekommen.
16.351

Bearbeitungen

Navigationsmenü