Chronologische Entwicklung der Flüchtlingskrise in Südösterreich im Oktober 2015: Unterschied zwischen den Versionen

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In manchen Medien wurde über die Gründe spekuliert, warum 4000 Flüchtlinge in Spielfeld ein derartiges Chaos verursachen konnten, wo es doch in Nickelsdorf oft bis 10.000 Ankünfte pro Tag gab. Als Hauptgrund wurde das Registrierungsverfahren ausgemacht, auf das die burgenländische Polizei bewusst verzichtet hatte, um keinen Rückstau zu verursachen und somit die Gefahr von Tumulten zu erhöhen. Aber auch das Verhalten der Flüchtlinge war in Spielfeld anders als in Nickelsdorf. Im Burgenland stellten sie sich noch geduldig an, weil sie unter besseren Wetterbedingungen ihre Flucht antreten hatten können. Die in Spielfeld ankommenden Migranten hatten hingegen oft in eiskalten Nächten im Freien übernachten müssen, manche waren auch krank, und so lagen bei jeder auftretenden Behinderung die Nerven eher blank als noch Wochen zuvor in Nickelsdorf. Ein weiteres Problem stellte die verkehrstechnisch ungünstige Lage von Spielfeld dar. In Nickelsdorf lag mit Wien eine Großstadt in unmittelbarer Nähe, die viele Flüchtlinge aufnehmen konnte, und von wo aus mit der Westbahn eine sehr leistungsfähige Eisenbahnstrecke direkt nach Deutschland führte. Ende Oktober wurden aufgrund der schon so lange andauernden Flüchtlingskrise auch die Transitquartiere immer knapper, weil viele mit Asylwerbern belegt worden waren, für die der Staat keine anderen Unterkunftsmöglichkeiten finden konnte. Und zu guter Letzt gab es in Deutschland immer mehr Anzeichen dafür, dass die großzügige Aufnahmepolitik bald ein Ende finden würde-<ref>Kleine Zeitung - Berichterstattung Flüchtlingskrise, Printausgabe vom 24. Oktober 2015</ref>
In manchen Medien wurde über die Gründe spekuliert, warum 4000 Flüchtlinge in Spielfeld ein derartiges Chaos verursachen konnten, wo es doch in Nickelsdorf oft bis 10.000 Ankünfte pro Tag gab. Als Hauptgrund wurde das Registrierungsverfahren ausgemacht, auf das die burgenländische Polizei bewusst verzichtet hatte, um keinen Rückstau zu verursachen und somit die Gefahr von Tumulten zu erhöhen. Aber auch das Verhalten der Flüchtlinge war in Spielfeld anders als in Nickelsdorf. Im Burgenland stellten sie sich noch geduldig an, weil sie unter besseren Wetterbedingungen ihre Flucht antreten hatten können. Die in Spielfeld ankommenden Migranten hatten hingegen oft in eiskalten Nächten im Freien übernachten müssen, manche waren auch krank, und so lagen bei jeder auftretenden Behinderung die Nerven eher blank als noch Wochen zuvor in Nickelsdorf. Ein weiteres Problem stellte die verkehrstechnisch ungünstige Lage von Spielfeld dar. In Nickelsdorf lag mit Wien eine Großstadt in unmittelbarer Nähe, die viele Flüchtlinge aufnehmen konnte, und von wo aus mit der Westbahn eine sehr leistungsfähige Eisenbahnstrecke direkt nach Deutschland führte. Ende Oktober wurden aufgrund der schon so lange andauernden Flüchtlingskrise auch die Transitquartiere immer knapper, weil viele mit Asylwerbern belegt worden waren, für die der Staat keine anderen Unterkunftsmöglichkeiten finden konnte. Und zu guter Letzt gab es in Deutschland immer mehr Anzeichen dafür, dass die großzügige Aufnahmepolitik bald ein Ende finden würde-<ref>Kleine Zeitung - Berichterstattung Flüchtlingskrise, Printausgabe vom 24. Oktober 2015</ref>


Allerdings gab es an diesem Samstag hoffnungsvolle Anzeichen, dass sich die Organisation eingespielt hatte, sodass ein neuerlicher Durchbruch der Flüchtlinge durch die Sperren ausblieb. Die Einsatzkräfte waren weiter aufgestockt worden. Es machten nun 200 steirische Polizisten an beiden Grenzübergängen Dienst, 145 Kollegen kamen außerdem noch aus Niederösterreich, Wien und dem Burgenland dazu. Das Bundesheer hatte sein Kontingent auf fünf KPE-Kompanien aufgestockt, 700 Mann machten direkt an den beiden Grenzübergängen bzw. im [[Bezirk Leibnitz]] Dienst, 100 weitere Soldaten im Hinterland.<ref name="klz20151025">Kleine Zeitung - Berichterstattung Flüchtlingskrise, Printausgabe vom 25. Oktober 2015, Seite 6 und 7</ref>
Je nach Informationsquelle wurde die Situation am Grenzübergang Spielfeld unterschiedlich beschrieben. Während eine Quelle die Verhältnisse als ''Die Schande von Spielfeld''<ref name="kurier160.276.714">[http://kurier.at/chronik/oesterreich/fluechtlingskrise-die-schande-von-spielfeld/160.276.714 Flüchtlingskrise: Die Schande von Spielfeld], Webseite www.kurier.at, abgerufen am 25. Oktober 2015</ref> bezeichnete, sahen andere Berichterstatter an diesem Samstag hoffnungsvolle Anzeichen, dass sich die Organisation eingespielt hatte, wodurch auch ein neuerlicher Durchbruch der Flüchtlinge durch die Sperren ausblieb. Die Einsatzkräfte waren weiter aufgestockt worden. Es machten nun 200 steirische Polizisten an beiden Grenzübergängen Dienst, 145 Kollegen kamen außerdem noch aus Niederösterreich, Wien und dem Burgenland dazu. Das Bundesheer hatte sein Kontingent auf fünf KPE-Kompanien aufgestockt, 700 Mann machten direkt an den beiden Grenzübergängen bzw. im [[Bezirk Leibnitz]] Dienst, 100 weitere Soldaten im Hinterland.<ref name="klz20151025">Kleine Zeitung - Berichterstattung Flüchtlingskrise, Printausgabe vom 25. Oktober 2015, Seite 6 und 7</ref>


Wie in Nickelsdorf so witterten auch viele Taxifahrer ein gutes Geschäft. Zum Unmut der Wirtschaftskammer Steiermark kamen sogar viele Taxis aus Wien in den äußersten Süden Österreichs und boten ihre Dienste an, obwohl sie dazu gar nicht berechtigt waren. Die WKO ließ daraufhin die Kennzeichen der nicht berechtigten Fahrzeuge fotographieren und behielt sich weitere Schritte vor. Als Mindestpreis für eine Fahrt nach Wien galten 420 Euro, für den Transport nach Salzburg 630 Euro, aber auch hier gab es noch höhere Wucherpreise wie zu Nickelsdorfer Spitzenzeiten.<ref name="klz20151025"></ref>
Wie in Nickelsdorf so witterten auch viele Taxifahrer ein gutes Geschäft. Laut einer Quelle hätten sich am Morgen bis zu 800 Taxis vor dem Grenzübergang versammelt, und dadurch ein Versagen des staatlichen Transportsystems abgefedert.<ref name="kurier160.276.714"></ref> Zum Unmut der Wirtschaftskammer Steiermark kamen sogar viele Taxis aus Wien in den äußersten Süden Österreichs und boten ihre Dienste an, obwohl sie dazu gar nicht berechtigt waren. Die WKO ließ daraufhin die Kennzeichen der nicht berechtigten Fahrzeuge fotographieren und behielt sich weitere Schritte vor. Als Mindestpreis für eine Fahrt nach Wien galten 420 Euro, für den Transport nach Salzburg 630 Euro, aber auch hier gab es noch höhere Wucherpreise wie zu Nickelsdorfer Spitzenzeiten.<ref name="klz20151025"></ref>


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