Stegmühle (Mauterndorf)

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Stegmühe in Mauterndorf

Die Stegmühle ist eine der drei urkundlich erwähnten Mühlen in Mauterndorf. Die anderen beiden sind die Jochmühle unterhalb der Burg Mauterndorf, sowie die Leschanzmühle unterhalb der Fleischbrücke.

Die Stegmühle diente ursprünglich ausschließlich den Einwohnern des Marktes Mauterndorf, da fast jedes Haus bzw. landwirtschaftliches Anwesen eigenes Getreide anbaute und für das Mahlen des Getreides eine der Mühlen aufgesucht wurde.

Geschichte der Stegmühle

Die Stegmühle wurde erstmals in der Regulierungsurkunde vom 29. Jänner 1867 erwähnt. Sie war eines von 125 Häusern des Marktes Mauterndorf und erhielt Holzbezugs- und Weiderechte auf Dauer. Die erste Grundbucheintragung verzeichnet Johann Gappmair als Eigentümer. Im Jahr 1879 ging das Anwesen an K. Gappmair (geb. Fuchs) über.

1919 wurde das Stegmüllerhaus mit Gärten an Isodor Gugg verkauft. In den folgenden Jahrzehnten wechselte die Stegmühle mehrfach den Besitzer: Franz Fuchs übernahm sie 1929, Elise und Rupert Graggaber 1941, bevor sie schließlich 1941 von Adolf und Ida Waser erworben wurde.

Modernisierung und wirtschaftlicher Wandel

Alois Tax, der die Mühle 1928 kaufte, entschied sich für eine umfangreiche Modernisierung und baute sie zu einer Kunstmühle aus. Die Nachfrage nach regionalem Mehl sank jedoch, da Getreideprodukte zunehmend im örtlichen Handel erhältlich waren. Durch die technischen Verbesserungen zog die Mühle Kunden aus dem gesamten Lungau an.

1940 übernahm Adolf Waser den Betrieb nach seiner Heirat mit Ida Pollheimer und führte die Modernisierung fort. Er ließ 1941 eine neue Francis-Turbine installieren, baute das Dachgeschoß 1943 aus und errichtete einen neuen freischwingenden Plansichter. Nach dem Rückzug der Wehrmacht 1945 kam der Betrieb vorübergehend zum Stillstand.

1949 wurde der Bau eines großen Getreidesilos genehmigt. Das Mauerwerk wurde durch Eisenbetonwände in neun Zellen unterteilt, die rund 120.000 Kilogramm Getreide lagern konnten. Mittels Elevatoren wurde das Getreide in den Walzenstühlen der Mühle verarbeitet.

Stilllegung des Mühlenbetriebs und touristische Entwicklung

1966 wurde die Wasserkraftanlage der Mühle stillgelegt und ein Verbot für den Mühlenbetrieb innerhalb von 30 Jahren verhängt. Es wird vermutet, dass Adolf Waser das Ablösekapital in den touristischen Ausbau am Obertauern investierte. Er war maßgeblich an der Errichtung der Gamsleitenlifte und des Hotels Gamsleiten beteiligt.

1974 erfolgte die Verbauung der Taurach zur Wildbach- und Lawinenverbauung, wodurch die Mühlenfunktion baulich entfernt wurde. Ab 1978 wurde das Gebäude als Lager an die Firma Aschbacher Fliesenleger vermietet.

Nach dem Tod von Adolf Waser 1991 wurde das Stegmüllerhaus an Mieter vergeben, während seine Witwe ganzjährig am Obertauern wohnte.

Erwerb durch die Familie Wallmann und Umbau

Im Jahr 1996 erwarben Reingard und Richard Wallmann das Anwesen, das sich aus dem Stegmüllerhaus (Nr. 135) und der Stegmühle (Nr. 134) zusammensetzte. Nach umfassenden Umbauarbeiten zog die Familie noch im selben Jahr, im November 1996, in das renovierte Gebäude ein. Im Jahr 2004 verstarb E. Aschbacher, was zur Insolvenz der Firma Aschbacher führte. Infolge dessen ging das Mühlengebäude vollständig in den Besitz der neuen Eigentümer über. Es folgte eine umfangreiche Räumung des Gebäudes. 2005 wurde das große Getreidesilo an der Stirnseite der Mühle abgebaut, und im selben Jahr begann der Umbau des Gebäudes zu Wohnzwecken. Bereits zu Weihnachten 2005 konnten die ersten Wohnungen bezogen werden. im Sommer 2019 wurde das Wohnwaren Kaffe in der Stegmühle eröffnet.[1]

Bilder

Weblinks

 Stegmühle (Mauterndorf) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons

Literatur

  •  Eva Maria Schalk: Die Mühlen im Land Salzburg. Winter Verlag, Salzburg 1986, ISBN 3853800513.

Einzelnachweise

  1. Wohnwaren-Kaffee in der Stegmühle in Mauterndorf. In: https://www.meinbezirk.at/. 10. Juli 2019, abgerufen am 16. Februar 2025 (deutsch).

47.134460213.681937Koordinaten: 47° 8′ 4″ N, 13° 40′ 55″ O