Teebutter
Teebutter ist ein Qualitätsbegriff von in Österreich hergestellter Butter, wie er sich aus der Monarchie bis heute erhalten hat. In den heute drei verwendeten Qualitätsklassen wir neben der Tafelbutter und der Kochbutter der Begriff Teebutter für die beste Qualitätsgruppe verwendet.[1]
Definition
Im Österreichischen Lebensmittelbuch gab es ursprünglich insgesamt fünf Qualitätsklassen, wovon die Besten zwei eine Teebutter erster und zweiter Qualität bezeichneten. Laut dem Codex Alimentarius Austriacus kann Süßrahmbutter mit "Obersgeschmack" oder Sauerrahmbutter mit "mild-säuerlichen, aromatischen Geschmack" als Teebutter bezeichnet werden. Ein nur als Butter bezeichnetes Produkt muss immer einer Teebutter-Qualität entsprechen.[2] Da eine Teebutter einen einheitlichen Geschmack aufweisen muss, schließt das eine traditionelle Herstellung praktisch aus. Somit kann die Erzeugung fast nur in Molkereien erfolgen. Die Teebutter darf nur aus Milch oder Milchrahm hergestellt werden.[1]
Namensherkunft
Über die Herkunft der Bezeichnung ranken sich zahlreiche Legenden, die schon lange in die Zeit Österreich-Ungarns zurückreichen. Nach der Beschreibung der Albertina oder anderer Ausstellungen im Schloss Halbturn liegt der ursprünglichen Bezeichnung "TEE-Butter" ursprünglich die Abkürzung für Teschener Erzherzögliche Butter zugrunde, doch gibt es dafür nur mündliche Überlieferungen.
Die Schärdinger Molkerei, die sich heute im Besitz des Schärdinger Molkereiverbands befindet, erklärt auf ihrer Website, dass sie die erste Theebutter, eine Süßrahmbutter, im Jahr 1900 erfunden und an den englischen Königshof exportiert hat. Daraus wurde angeblich dann das Theegebäck für den Fünf-Uhr-Tee hergestellt.[3]
Der Sprachwissenschafter Stefan Newerkla stellte über die Herkunft eigene Forschungen an und datiert das erste Vorkommen im Deutschen im Jahr 1894. Er erklärt den Namen damit, dass extrafeine Genussmittel, die traditionell zum Tee gereicht wurden, auch nach dem Getränk benannt wurden. Einen Zusammenhang mit bestimmten Personen konnte er nirgends feststellen. Allerdings sind auch schon Inserate zur Bewerbung von Theebutter in der Meranerzeitung von 1877 zu finden.[4]
Zu bemerken ist, dass die deutsche Bezeichnung Teebutter auch in die benachbarten Sprachen übernommen wurde. So findet sich in der tschechischen Sprache die Čajové maslo im Jahr 1891 und im Ungarischen die teavaj im Jahr 1897. Auch in der slowakischen Sprache findet sich das wörtlich übersetzte Čajové maslo.
Teebutter als Marke
Obwohl jedes als Butter bezeichnetes Produkt die Qualität von Teebutter aufweisen muss, wird der Begriff von zahlreichen Molkereien zur Abgrenzung von anderen, vor allem ausländischen, Produkten, verwendet. Schon früher wurde der Begriff auch als Qualitätsvergleich vor allem von Margarine in der Werbung verwendet, wie man schon auf alten Werbetafel lesen konnte.
Literatur
- Stefan Newerkla: Teebutter, Teewurst, Thea und der Tee in ÖGL – Österreich in Geschichte und Literatur (mit Geographie), 52. Jahrgang 2008, Heft 4-5a, S. 240.
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 Unterscheidung im Regal abgerufen am 4. Jänner 2025
- ↑ Butter im Lebensmittelbuch abgerufen am 4. Jänner 2025
- ↑ Teebutter 125 g (Sauerrahmbutter) Schärdinger abgerufen am 5. Jänner 2025
Weblinks
Teebutter – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons