VADA

Aus ÖsterreichWiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Verein zur Anregung des dramatischen Appetits
(VADA)
Zweck: Kultur- und Theaterverein
Vorsitz: Yulia Strasser Izmaylova
Gründungsdatum: 2005-05-25
Sitz: Klagenfurt
ZVR 794473885 (BMI)
Stand: 2025-07-15
Website: https://www.vada.cc
Felix Strasser und Yulia Izmaylova

VADA (Verein zur Anregung des dramatischen Appetits) ist ein Kultur- und Theaterverein, der von Felix Strasser, Yulia Izmaylova und Boris Randzio geleitet wird. Ziel des Vereins ist die Förderung und Entwicklung interdisziplinärer Kunstformen mit Schwerpunkt auf experimentellem Theater, Performancekunst und literarischer Auseinandersetzung.

Geschichte

Das erste Bühnenprojekt des Vereins, „Zitatnost – ein Fußnotendrama“, wurde 2004 realisiert. Die szenische Collage aus Zitaten von rund 30 Autorinnen und Autoren wurde u.a. in Wien, Moskau, Berlin, Bischkek gezeigt.

Im Jahr 2009 eröffnete VADA das Kremlhoftheater Villach, ein Kleinsttheater mit nur 6–8 Zuschauerplätzen. Das Theater wurde 2011 vom Guinness-Buch der Rekorde als „kleinstes professionell bespieltes Theater der Welt“ ausgezeichnet.[1] Bis zu seiner Schließung im Jahr 2014 hat VADA dort über 150 Vorstellungen realisiert. Die Inszenierungen reichten von russischen Klassikern über Uraufführungen bis hin zu literarischen Lesungen.

Seit 2012 betreibt VADA das Jugendstiltheater Klagenfurt, einen ehemaligen Jugendstil-Pavillon aus dem Jahr 1913, der nur 10 Sitzplätze umfasst. Das Theater dient als Zentrum für szenische Lesungen, Monodramen und experimentelle Inszenierungen. Im selben Jahr rief VADA das Regionaltheaternetz theflädeck (theater flächendeckend) ins Leben, dem sieben Spielstätten angehören und dessen Ziel es ist, jedem Kärntner im Umkreis von 30 km vom Wohnort regelmäßige Theaterbesuche zu ermöglichen. Auch die Oper Uksus wurde in diesem Jahr uraufgeführt. VADA schrieb das Libretto und übernahm die Regie, während der US-Amerikaner Erling Wold die Musik komponierte.[2]

Neben lokalen Produktionen in Kärnten (insbesondere in Klagenfurt und Villach) ist VADA regelmäßig auf Festivals im In- und Ausland vertreten. Seit 2013 organisiert der Verein das Monodramenfestival MONO BENE, das internationalen Solo-Künstlern eine Plattform bietet.[3] Tourneen führten u. a. nach Russland, Kirgisistan, Deutschland und in die Schweiz.

Seit 2017 vergibt VADA den Kärntner Kulturvogel an Menschen, die sich in der Schaffung und Verbreitung von Kunst und Kultur engagieren.[4]

Die Flugschau war eine 2018 von VADA und Unikum realisierte Koproduktion am Klagenfurter Flughafen. Es war die letzte Veranstaltung im historischen Hangar, bevor dieser abgerissen wurde, unter Beteiligung von Yulia Izmaylova, Felix Strasser, N. U. Unruh, Kurt Palm und Anne Bennent und Ines Birkhan.[5]

2019 erschien das vadaistische Thater Manifest beim Verlag Hans D. Smoliner.[6]

Im Jahr 2024 feierte VADA sein 20-jähriges Bestehen mit einer Werkschau, der Neuproduktion von „Zitatnost“ und einer Ausstellung von Fundstücken aus der Vereinsgeschichte. Im Rahmen des Jubiläums wurden frühere Arbeiten neu inszeniert, aktuelle Produktionen vorgestellt und das bisherige Schaffen umfassend dokumentiert.[7]

VADA arbeitet seit Jahren mit Engelbert Obernosterer und stellt seine Bücher gemeinsam mit dem Autor vor.[8] Viele Arbeiten entstanden auch mit dem Unikum (unter der Leitung von Emil Krištof und Gerhard Pilgram).[9] Auch mit Adolfo Assor und dem Garn-Theater in Berlin arbeitet VADA eng zusammen.[10]

Projekte (Auswahl)

  • 2004: ZITATNOST – ein Fußnotendrama
  • 2005: Genosse Ausländer
  • 2006: Dr. Caranthanus' Octobermanipulation
  • 2008: Ja… Was… Wollen wir nicht alles!
  • 2009: Das Puffkeistische Vadaskop
  • 2010: Schnee
  • 2010: Das Leben ist ein Schrank
  • 2010: Ein Name mit Pferd
  • 2011: Nein Naus (mit dem Klagenfurter Ensemble)[11]
  • 2012: BBBBB
  • 2012: Uksus (mit dem Klagenfurter Ensemble)
  • 2013: Der Pope und sein Knecht Trottel (mit Konzeptuelles Theater Kirill Ganin)
  • 2013: Über die Schädlichkeit des Tabaks
  • 2014: Prawda
  • 2014: Fahren Sie niemals Untergrundbahn
  • 2016: iHAL
  • 2016: Asyl (mit dem Klagenfurter Ensemble)
  • 2017: Sisifo & Naranama (mit Unikum)
  • 2018: Die Abendmahlgäste
  • 2018: Sternen Dreck Episoden 1 & 2 (mit Theater KuKuKK)[12]
  • 2019: Stunk (mit Unikum)
  • 2020: Flaschen:Post (mit Unikum)
  • 2021: Wört(h)erseele / Beseduh (mit Gledališče DELA)
  • 2022: Close Up
  • 2022: Seepferdchenfetisch[13]
  • 2024: HeilsVersprecher (mit Teatro Zumbayllu)
  • 2024: Neu
  • 2025: Liebe[14]

Filmografie (Auswahl)

  • 2015: Linea 2 (mit Unikum)
  • 2020: A Grace Odyssey (mit Verus)

Ausstellungen (Auswahl)

  • 2014: 100 Jahre VADA
  • 2015: Genießen - Genossen - Genesen
  • 2019: Sammlung VADA
  • 2021: Wo soll das alles enden? (mit Gerhard Seyfried)
  • 2023: Zwei Handvoll (mit Kamran Gharabaghi)
  • 2024: VADA 2.0
  • 2024: Vorsicht! Ausstellung! (mit Aki Streeter und Ygitt Pacher)

Weblinks

Einzelnachweise

  1. ↑  Smallest regularly operated theatre. In: Guinness World Records. (https://www.guinnessworldrecords.com/world-records/smallest-regularly-operated-theatre-seat-capacity).
  2. ↑ UKSUS. Abgerufen am 24. Juni 2025.
  3. ↑ THEATERFESTIVAL MONO BENE – einsame Spitze. 26. September 2017, abgerufen am 24. Juni 2025 (deutsch).
  4. ↑ Vada: Der Kulturvogel ist wieder im Landeanflug. 8. Jänner 2025, abgerufen am 24. Juni 2025 (deutsch).
  5. ↑ UNIKUM | FLUGSCHAU | 12,13,14 OKT 2018. Abgerufen am 24. Juni 2025.
  6. ↑ Das VADAISTISCHE MANIFEST - Shop. Abgerufen am 24. Juni 2025 (deutsch).
  7. ↑ 20 Jahre VADA „Theater der letzten Seite". In: Kunstbahnhof Wörthersee. Abgerufen am 24. Juni 2025 (deutsch).
  8. ↑ Stadtgemeinde Hermagor-Pressegger See, Wulfeniaplatz 1, 9620 Hermagor: Buchpräsentation von Engelbert Obernosterer. 9. Jänner 2025, abgerufen am 24. Juni 2025 (de-de).
  9. ↑ Gerhild Gram: Slawistisches Wissenschafts- und Kultur- picknick mit VADA & UNIKUM. In: Universität Klagenfurt. 2. Juli 2018, abgerufen am 24. Juni 2025 (de-de).
  10. ↑ Herausgeber Michael Springer, Redaktion: Adolfo Assor liest Samuel Beckett. In: Friedrichshain-Kreuzberg Zeitung. 6. Jänner 2019, abgerufen am 24. Juni 2025 (deutsch).
  11. ↑ brut Wien: Hungry Sharks: Hidden in Plain Sight. Abgerufen am 24. Juni 2025 (de-de).
  12. ↑ Sternen Dreck | Stari Drek. Abgerufen am 24. Juni 2025.
  13. ↑ Seepferdchenfetisch. In: Europäische Theaternacht. Abgerufen am 24. Juni 2025 (deutsch).
  14. ↑ Theater Vada: „Liebe“ im Jugendstiltheater oder: Mit der Kraft der Illusion. 15. Mai 2025, abgerufen am 24. Juni 2025 (deutsch).
Abgerufen von „https://oesterreichwiki.org/w/index.php?title=VADA&oldid=611556“