Vorarlberger Straßenpflegeverein
| Verein für Straßenpflege | |
|---|---|
| Zweck: | Förderung der Erhaltung und des Ausbaus von Straßen in Vorarlberg |
| Vorsitz: | langjährig Viktor Hämmerle |
| Gründungsdatum: | 9. April 1924 |
| Auflösungsdatum: | unbekannt |
| Sitz: | Dornbirn |
| ZVR | (BMI) |
Der Vorarlberger Straßenpflegeverein (auch: Straßenpflegeverein Vorarlberg, Verein für Straßenpflege, später dann Gesellschaft für Straßenwesen) wurde auf Anregung von Viktor Hämmerle vom 3. Oktober 1923 am 9. April 1924 - nach dem Vorbild des Vereins für Strassenpflege in der Schweiz[1] - in Vorarlberg gegründet.[2][3]
Zweck
Der Vorarlberger Straßenpflegeverein half mit, die öffentliche Hand zur Vergabe von Straßenbaukrediten und Förderungen zu bewegen, Straßenerhaltungsorgane zu lehren und die Gemeinden zur Verbesserung der Straßen[4], Feldwegen und Wanderwegen anzuhalten.
Nach dem Vorbild des Vorarlberger Straßenpflegeverein gründeten sich in anderen Bundesländern solche Vereine, die sich dann im Verband Österreichischer Straßengesellschaften zusammenschlossen, deren Vizepräsident Viktor Hämmerle wurde.[5][6] Dieser Verband besteht heute noch als Österreichische Gesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen (GSV).[7]
Mitglieder
Mitglieder des Straßenpflegevereins waren zuerst vor allem auch die Mitglieder des Vorarlberger Automobilclubs, Vertreter von Behörden, Unternehmen, Genossenschaften und beinahe alle Gemeinden und Straßenkonkurrenzen des Landes Vorarlberg.
1931 waren im Vorarlberger Straßenpflegeverein 64 Gemeinden, 10 Straßenkonkurrenzen und 256 Einzelmitglieder vereinigt. [3][8]
Förderungen und Finanzierung
Der Vorarlberger Straßenpflegeverein wurde sowohl von der Vorarlberger Landesregierung als auch dem Vorarlberger Automobilclub unterstützt und finanzierte sich auch durch Mitgliedsbeiträge.[9]
Im Vorsommer 1926 trat beispielsweise der Verein für Straßenpflege an den Bund und an das Land Vorarlberg heran, dass dieser den ersten Österreichischen Straßentag in Bregenz veranstalten wolle und zu diesem Anlass auch einen Teil der Bundesstraße als Musterstrecke ausbauen möchte. Der Straßenpflegeverein beantragte einen Bundesbeitrag von 150.000 Schilling, erhielt jedoch nur 100.000. Daher wurde das Land Vorarlberg gebeten, 40.000-50.000 Schilling beizutragen für die Deckung der Kosten der Tagung. Die Vorarlberger Landesregierung sagte dem Straßenpflegeverein aus den Erträgnissen der Autosteuer im Jahre 1926 20.000 Schilling zu.[10][11]
1927 wendete der Vorarlberger Straßenpflegeverein zusammen mit dem Vorarlberger Automobilclub zudem 15.720 Schilling an Prämien („Ehrengaben“) für die Straßenbetreuer auf, 1928 waren es 4500 Schilling und 1936 waren es 3240 Schilling.[3][5][12]
Österreichischer Straßentag
Auf Antrag von Viktor Hämmerle im Herbst 1925 wurde vom Straßenpflegeverein der Beschluss gefasst, eine österreichweite Fachtagung, einen Straßentag, abzuhalten
Mit Unterstützung des Landes Vorarlberg und dem Vorarlberger Straßenpflegeverein wurde in Bregenz vom 26. bis 28. August 1926 der 1. Österreichische Straßentag sodann durchgeführt und es nahmen über 400 Personen aus Österreich und den benachbarten Staaten daran teil. Eröffnet wurde der Straßentag von Bundesminister für Handel und Verkehr Hans Schürff und Landeshauptmann Otto Ender. Eine Exkursion wurde unter anderem auch in die Schweiz (Kanton St. Gallen und ins Appenzell) zur Besichtigung der dortigen Straßenverhältnisse durchgeführt. In Appenzell wurde unter anderem auch die damals neu gebaute Hundwilertobelbrücke besichtigt.
Anlässlich dieses 1. Österreichischen Straßentages wurde die Gründung von Gesellschaften für Straßenwesen in allen Bundesländern beschlossen. Die tatsächliche Gründung erfolgte dann:
- Vorarlberg: 9. April 1924,
- Burgenland: 12. Jänner 1927,
- Wien und Niederösterreich: 8. Feber 1927,
- Steiermark: 9. März 1927,
- Oberösterreich: 27. März 1927,
- Tirol: 11. Juni 1927,
- Salzburg: 15. Juni 1927,
- Kärnten: 3. Dezember 1927.
Am 15. Juni 1927 schlossen sich diese Landesgesellschaften im Saal des österreichischen Automobilklubs in Wien zum Verband der Österreichischen Straßengesellschaften[13] zusammen, dessen erster Präsident Otto Böhler wurde. Der Verband organisierte in weitere Folge Straßentage in Wien 1927, Salzburg 1928, Graz 1929, Klagenfurt 1930, Linz 1931 und Wien 1934.[2][3][11]
Siehe auch
- Forschungsgesellschaft Straße – Schiene – Verkehr in Wien.
- Forschungsgesellschaft für das Straßenwesen im Österreichischen Ingenieur- und Architekten-Verein.
- Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen in Deutschland.
Einzelnachweis
- ↑ Siehe die 1913 gegründete Vereinigung der schweizerischen Straßenfachmänner, dem die Bauverwaltungen des Bundes, der Kantone und der Städte (etwa 300 Ingenieure und Straßentechniker), ungefähr 100 Firmen, welche Maschinen, Werkzeuge und Baustoffe Herstellen, und unter anderem auch Viktor Hämmerle, angehörten.
- ↑ 2,0 2,1 Julius Fritsch: Die Entwicklung des Straßenwesens in Vorarlberg, UT: von den Uranfängen bis zum Jahre 1937, Eigenverlag, Bregenz August 1937, S. 15 (online: [1]).
- ↑ 3,0 3,1 3,2 3,3 Feierabend, 8. Folge 1935, S. 101 ff.
- ↑ Julius Fritsch: Die Entwicklung des Straßenwesens in Vorarlberg, UT: von den Uranfängen bis zum Jahre 1937, Eigenverlag, Bregenz August 1937, S. 16, 109.
- ↑ 5,0 5,1 Allgemeiner Tiroler Anzeiger vom 26. März 1928, S. 8.
- ↑ Julius Fritsch: Die Entwicklung des Straßenwesens in Vorarlberg, UT: von den Uranfängen bis zum Jahre 1937, Eigenverlag, Bregenz August 1937, S. 17.
- ↑ ZVR-Nr.:552151455, abgerufen am 25. August 2025
- ↑ Vorarlberger Landes-Zeitung vom 13. Juli 1931, S. 2 f.
- ↑ Julius Fritsch: Die Entwicklung des Straßenwesens in Vorarlberg, UT: von den Uranfängen bis zum Jahre 1937, Eigenverlag, Bregenz August 1937, S. 108.
- ↑ [ https://agi-imc.de/vlr/vlr_gov.nsf/0/1BA3DD443E385AAFC1258288002EF9D2/%24FILE/19260924%2520008.pdf 8. Sitzung des Vorarlberger Landtags am 24. September 1926], Webseite: agi-imc.de, abgerufen am 18. Augst 2025.
- ↑ 11,0 11,1 Bregenzer/Vorarlberger Tagblatt vom 25. September 1926, S. 2.
- ↑ Salzburger Volksblatt: unabh. Tageszeitung f. Stadt u. Land Salzburg vom 31. März 1937, S. 7.
- ↑ Heute: Österreichische Gesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen (GSV), Webseite: gsv.co.at, abgerufen am 23. August 2025.