Wolfram Gsell
Wolfram Gsell (* 19. Jänner 1942 in Graz) ist ein österreichischer Grafikdesigner, Künstler und Industrial-Designer.
Leben
Gsell absolvierte seine Ausbildung in Grafikdesign an der Höheren Bundeslehranstalt für Grafik und Design am Ortweinplatz in Graz. 1962 zog er nach Wien und begann seine berufliche Laufbahn bei der Steyr-Daimler-Puch AG, wo er bis 1968 als Leiter der Grafikabteilung für sämtliche werbliche Gestaltung – von Print bis Messedesign – verantwortlich war.
1968 wechselte Gsell in die Marketingabteilung von Henkel Austria (vormals Persil GesmbH), wo er bis 1982 als Art Director und Industrial Designer tätig war. Er war für alle grafischen, fotografischen und dreidimensionalen Gestaltungsaufgaben zuständig. In dieser Tätigkeit erzielte Wolfram Gsell besondere Erfolge in Form von Staats- und staatlichen Anerkennungspreisen.[1]
Bereits ab 1972 war Gsell parallel unter dem Künstlernamen Wolfram Xel als freischaffender Künstler tätig. Er produzierte freie grafische Arbeiten, Siebdruckeditionen sowie Designprojekte im Bereich Industrial Design, etwa Prototypen und Kleinserien von Stahlrohrmöbeln.
1979 übersiedelte Wolfram Gsell von Wien nach Schönfeld bei Neulengbach in Niederösterreich, wo er sein neues Atelier einrichtete. Auch das Keramikatelier seiner Frau Uta Gsell (1941–2015) war dort angesiedelt. Das Wiener Atelier behielt er noch mehrere Jahre. Gsells berufliches Wirken war vielseitig und erstreckte sich über mehrere Jahrzehnte. Ab 1995 arbeitete er mit seinem Sohn Hannes Gsell unter dem gemeinsamen Ateliernamen grafik.at zusammen. Eines seiner Projekte war die Neugestaltung des Neulengbacher Stadtwappens und somit des „Neulengbacher Schaferls“, ein stilisiertes Lamm, das auf dem Stadtwappen von Neulengbach basiert. 1998 schuf Gsell im Auftrag der Stadt eine moderne grafische Interpretation, die heute als zentraler Bestandteil des Stadtmarketings gilt.
Stil und Arbeitsweise
Wolfram Gsells gestalterische Handschrift ist geprägt von klaren Linien, typografischer Präzision und einer reduzierten, funktionalen Formensprache. Seine Arbeiten kombinieren gestalterische Klarheit mit emotionaler Zugänglichkeit. Neben klassischem Grafikdesign widmet sich Gsell der künstlerischen Grafik (Siebdruck, Zeichnungen, Grafiken).
Weblinks
- Website
- NÖN-Podcast über das „Neulengbacher Schaferl“