Geschichte der Juden im Burgenland: Unterschied zwischen den Versionen

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== Toleranzpatent Josef II. 1782/83 ==
== Toleranzpatent Josef II. 1782/83 ==
[[File:Kaiser Joseph II by Georg Decker.png|mini|Kaiser Joseph II. 1775]]
[[File:Kaiser Joseph II by Georg Decker.png|mini|Kaiser Joseph II. 1775]]
Während unter Kaiserin [[w:Maria Theresia|Maria Theresia]] die Judenpolitik noch zwischen den Extremwerten ''gänzliche Abschaffung des Judentums in Österreich'' und der Erlaubnis Fabriken mit christlichen Arbeiter betreiben zu dürfen schwankte<ref Name="religionen"></ref>, setzte ihr Sohn [[w:Joseph II.|Joseph II.]] richtungsweisende Reformschritte, die bis in unsere Zeit nachwirken. In seinen Toleranzpatenten regelte er nicht nur die Rechte und Pflichten der [[w:Protestantismus|Protestanten]] sondern auch die Juden erhielten an die jeweiligen örtlichen Gegebenheiten angepasste Patente. Während der Status der Wiener und niederösterreichischen Juden bereits am 2. Jänner 1782<ref>[http://www.jku.at/kanonistik/content/e95782/e95785/e95786/e95794/e104403/e104407/e98357/ToleranzpatentfuerJudeninWienundinNOE.pdf Universität Graz - Toleranzpatent für die Juden in Wien und in Niederösterreich], Webseite www.jku.at, abgerufen am 6. Februar 2015</ref> festgeschrieben wurde, trat das Toleranzpatent für die ungarischen Juden erst am 31. März [[1783]] in Kraft.<ref>[https://jhrr.univie.ac.at/grundlagenforschung/die-josephinischen-toleranzpatente-fuer-juden/ Universität Wien - Projektcluster Jüdisches Heiliges Römisches Reich], Webseite jhrr.univie.ac.at, abgerufen am 6. Februar 2015</ref> Die Juden waren nach wie vor Menschen zweiter Klasse, denen das Bürgerrecht verwehrt blieb, aber sie durften nun jedes Gewerbe ausüben. Außerhalb ihrer [[w:Ghetto|Ghettos]] durften sie jedoch nur wohnen, wenn sie eine Fabrik am offenen Land, die mit ihren Arbeitsplätzen dem Gemeinwohl dienten, gründeten. In diesem Fall genossen sie auch wie jene Juden in der Stadt.<ref> Klueting: ''Der Josephinismus – Ausgewählte Quellen zur Geschichte der theresianisch-josephinischen Reformen'', 1995</ref>
Während unter Kaiserin [[w:Maria Theresia|Maria Theresia]] die Judenpolitik noch zwischen den Extremwerten ''gänzliche Abschaffung des Judentums in Österreich'' und der Erlaubnis Fabriken mit christlichen Arbeiter betreiben zu dürfen schwankte<ref Name="religionen"></ref>, setzte ihr Sohn [[w:Joseph II.|Joseph II.]] richtungsweisende Reformschritte, die bis in unsere Zeit nachwirken. In seinen Toleranzpatenten regelte er nicht nur die Rechte und Pflichten der [[w:Protestantismus|Protestanten]] sondern auch die Juden erhielten an die jeweiligen örtlichen Gegebenheiten angepasste Patente. Während der Status der Wiener und niederösterreichischen Juden bereits am 2. Jänner 1782<ref>[http://www.jku.at/kanonistik/content/e95782/e95785/e95786/e95794/e104403/e104407/e98357/ToleranzpatentfuerJudeninWienundinNOE.pdf Universität Graz - Toleranzpatent für die Juden in Wien und in Niederösterreich], Webseite www.jku.at, abgerufen am 6. Februar 2015</ref> festgeschrieben wurde, trat das Toleranzpatent für die ungarischen Juden erst am 31. März [[1783]] in Kraft.<ref>[https://jhrr.univie.ac.at/grundlagenforschung/die-josephinischen-toleranzpatente-fuer-juden/ Universität Wien - Projektcluster Jüdisches Heiliges Römisches Reich], Webseite jhrr.univie.ac.at, abgerufen am 6. Februar 2015</ref> Die Juden waren nach wie vor Menschen zweiter Klasse, denen das Bürgerrecht verwehrt blieb, aber sie durften nun jedes Gewerbe ausüben. Außerhalb ihrer [[w:Ghetto|Ghettos]] durften sie jedoch nur wohnen, wenn sie eine Fabrik am offenen Land, die mit ihren Arbeitsplätzen dem Gemeinwohl dienten, gründeten. In diesem Fall genossen sie auch wie jene Juden in der Stadt.<ref>[[w:Harm Klueting|Klueting:]] ''Der Josephinismus – Ausgewählte Quellen zur Geschichte der theresianisch-josephinischen Reformen'', 1995 ISBN 3-534-02340-4</ref>


== Aus Schutzjuden werden ungarische Staatsbürger ==
== Aus Schutzjuden werden ungarische Staatsbürger ==