Waisenhaus Mödling: Unterschied zwischen den Versionen

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Direktor Dressler war ein sehr kinderliebender Mann. So gab es unter ihm fast wöchentlich Tagesausflüge, in der Regel auf den nahegelegenen [[w:Anninger|Anninger]]. Dabei zogen in der Früh einige hundert Kinder mit Musikinstrumenten lautstark musizierend durch Mödling Richtung Goldene Stiege und am Abend wieder zurück. Diese musizierenden Waisenkinder waren über Jahrzehnte fixer Bestandteil des Mödlinger Stadtbildes. Zu Schulschluss gab es dann noch mehrere Tagestouren, z. B. nach [[Zwettl-Niederösterreich|Zwettl]], [[Mariazell]] oder in die [[w:Wachau|Wachau]]. Da wurden die Kinder vom jeweiligen Bürgermeister, manchmal auch im Beisein des Bundespräsidenten, empfangen. Die Kinder spielten dann ein Konzert und bekamen als Belohnung dafür Essen, ein Eis oder Torte. Dressler sorgte darüber hinaus dafür, dass gleich fünf verschiedene Zeitungen darüber berichteten.
Direktor Dressler war ein sehr kinderliebender Mann. So gab es unter ihm fast wöchentlich Tagesausflüge, in der Regel auf den nahegelegenen [[w:Anninger|Anninger]]. Dabei zogen in der Früh einige hundert Kinder mit Musikinstrumenten lautstark musizierend durch Mödling Richtung Goldene Stiege und am Abend wieder zurück. Diese musizierenden Waisenkinder waren über Jahrzehnte fixer Bestandteil des Mödlinger Stadtbildes. Zu Schulschluss gab es dann noch mehrere Tagestouren, z. B. nach [[Zwettl-Niederösterreich|Zwettl]], [[Mariazell]] oder in die [[w:Wachau|Wachau]]. Da wurden die Kinder vom jeweiligen Bürgermeister, manchmal auch im Beisein des Bundespräsidenten, empfangen. Die Kinder spielten dann ein Konzert und bekamen als Belohnung dafür Essen, ein Eis oder Torte. Dressler sorgte darüber hinaus dafür, dass gleich fünf verschiedene Zeitungen darüber berichteten.
Die Kinder hatte für jede Fertigkeit eine eigene Werkstätte, wo sie spielerisch die gesamte Schulzeit hindurch alles lernen konnten und am Ende haben viele gewusst, welchen Beruf sie ergreifen möchten. Das Waisenhaus war überdies ein Vorzeigeobjekt. So war Kaiser Franz Josef zweimal anwesend, weiters Kronprinzessin Stefanie, Erzherzog Salvator, drei Bundespräsidenten – wobei Bundespräsident [[w:Michael Hainisch|Hainisch]] allein drei Mal hier war -, zwei Bundeskanzler, die höchsten Herren des österreichischen Militärs, viele Staatsminister, sieben verschiedene Kardinäle und Bischöfe und noch viele andere bekannte Persönlichkeiten. 
Um die Erinnerung an die Waisenhauszeit zu bewahren, gründeten die Zöglinge nach dem Tod Schöffels einen Verein, der das Erbe Hyrtls und Schöffels für immer erhalten sollte. Mit Beginn des Zweiten Weltkrieges wurde die Waisenhausstiftung aber aufgelöst und das Waisenhaus der Stadt Wien einverleibt. Bei der Rückstellung 1957 hat zwar das Land Niederösterreich das Waisenhaus übernommen. Da es aber nur ein Erziehungsheim war und keine Erträge brachte, hat man sehr schnell Gründe verkauft. 1960 an die EVN, 1963 hat das [[Österreichisches Rotes Kreuz-Landesverband Niederösterreich|Rote Kreuz]] das Urgebäude Hyrtlplatz 1 und das Schwimmbad aufgekauft, sowie 1979 das Gymnasium, das ursprünglich ein reines Mädchengymnasium war, in der Bachgasse.


=== 50-Jahrfeier des Waisenhauses 1936 ===
=== 50-Jahrfeier des Waisenhauses 1936 ===

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