Brucker Zuckerfabrik: Unterschied zwischen den Versionen

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=== Kriegsende ===
=== Kriegsende ===
Die Kriegsschäden waren an den Produktionsanlagen verhältnismäßig gering. Betroffen waren die Direktionsvilla und die Schlammtrocknung, sowie fünf Zuckermagazine, die Bränden zum Opfer fielen. Das größte Problem war im ersten Jahr nach dem Weltkrieg die fehlende Rübenernte, sowie auch der Ausfall eines Rübenanbaues.
Als ehemaliges deutsches Eigentum kam sie durch ihre Lage in der [[w:Besetztes Nachkriegsösterreich|sowjetischen Besatzungszone]] zunächst unter [[w:USIA|USIA-Verwaltung]]. Eine Eintragung der USIA als Eigentümer konnte aber die Republik erfolgreich abwehren. Daher fehlten aber notwendige Investitionen. Der produzierte Zucker wurden in den USIA-Läden in Wien, Niederösterreich und dem Burgenland unter dem Preis des übrigen Österreichs verkauft. Als Direktor wurde der kommunistische ehemalige Schlosser der Zuckerfabrik ''Anton Krischan'' eingesetzt. Er war schon während der [[w:Austrofaschismus|austrofaschistischen]] Zeit in die Sowjetunion geflüchtet und kam mit der Rotenm Armee wieder nach Österreich. Der Bestellung ging allerdings ein Rechtsstreit voran, da der Firmensitz in Wien in der britischen Zone lag und diese Besatzungsmacht Mario Bizzaro im Handelsregister eintragen ließ. Proteste an die Sowjets waren allerdings erfolglos, sodass Krischan Direktor blieb. Die Streitbeilegung erfolgte durch Schließung des Wiener Büros, wodurch die Kompetenz wieder in sojetische Hände gelangte.
Die Folge der Besetzung mit einem Kommunisten war, dass auch die Belegschaft verstärkt auf [[w:Kommunistische Partei Österreichs|KPÖ-Sympathisanten]] getauscht wurde und so war es ein Leichtes die Streikbewegungen bei den [[w:Oktoberstreiks 1950|Oktoberstreiks]] m Jahr 1950 zu unterstützen. Allerdings wurden sie von den Bürgern Brucks schnell wieder vertrieben, sowie blockierte Gleise der [[w:Ostbahn (Österreich)|Ostbahn]] freigelegt.
Nach dem Tod Krischans Ende 1950 wurde Josef Rosner, der 1920 als Laufbursche im werk begann, der neue Direktor und konnte diese Funktion wegen seiner Kenntnisse bis zur Werksübergabe gegen Ende der Besatzungszeit behalten.
== Staatsvertrag ==
Nach dem [[w:Österreichischer Staatsvertrag|Staatsvertrag]] wurde das Werk, da die Rückgabeverhandlungen noch nicht abgeschlossen waren, an die Republik in der Rechtsform einer [[w:Gesellschaft mit beschränkter Haftung (Östereich)|GesmbH]] zurückgegeben. In den folgenden Jahren wurde investiert und modernisiert.
Im Jahr 1956 wurde von Bruno Graetz die Wiedererrichtung der Österreichischen Zuckerindustrie AG eingereicht, was bereits 1957 genehmigt wurde. Hauptaktionäre waren die [[w:Leipnik-Lundenburger|Leipnik-Lundenburger-Zuckerfabrik AG]], die Hohenauer Zuckerfabrik, die Ennser und Siegendorfer Zuckerfabrik, sowie Ing. H. Patzenhofer.
Nachdem die neuen Besitzer die desolate Lage des Unternehmen ausnutzten und die Mitarbeiter Anfang 1958 kündigen wollten, um sie im folgenden Jahr wieder mit geringeren Rechten einzustellen, kam es zu solidarischen gewerkschaftlichen Aktionen aller Zuckerfabriken, sodass diese Pläne fallengelassen wurden. Bis zum Jahr 1960 zogen sich die Restitutionsstreitigkeiten mit Clemens Auer, bis schließlich die ''Brucker Zuckerfabrik Clemens Auer'' behördlich in die Insolvenz geschickt wurde und die ÖZI AG der Rechtsnachfolger wurde.
In den Jahren bis 1981 wurde laufend investiert, bis die Firma unangekündigt geschlossen werden sollte. Das rief allerdings große Proteste der Rübenbauern hervor, die noch knapp bevor beworben wurden um Anteile in Siegendorf und Bruck zu kaufen. Der Widerstand zeigt vordererst Erfolg und die Schließung wurde abgeblasen.
In den folgenden Jahren kam es zu zahlreichen Fusionen und Kapitalverschiebungen in der Zuckerindustrie. Auch die damalige ''Sugana Zucker GembH'' wurde gegründet.
Einen weiteren Schlag versetzte der [[w:Glykolwein-Skandal|Weinskandal]] dem Absatz, da plötzlich Zucker nach den neuen Bestimmung nicht mehr zur Aufbesserung von Weinen verwendet werden durfte.
Nach der letzten Kampagne 1985/1986 wurde das Werk am 31. März 1986 geschlossen. Betroffen waren etwa 180 Mitarbeiter, die zum Schluss beschäftigt waren.


== Literatur ==
== Literatur ==

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