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{{Zitat|Knapp vor der ersten Kompanie hast Du Aufseher Karl Seipel, weiter vorn als Bataillonsführung Verwalter Josef Mayer, links daneben Schöffels Schwiegersohn Major Freiherr Edler von Velten-Schöffel, etwas links davon mit dem Federbusch Kaiser Franz Josef I. und Vater Josef Schöffel. Und wieder links, die Gruppe, die zwei nebeneinanderstehenden Herrn mit den Federbüschen die Adjutanten von Kaiser F.J. I. einer davon General der Infanterie Graf Paar, der andere General der Infanterie Freiherr von Bolfras, Inhaber des Infanterie Regiments Freiherr von Bolfras Nr. 48, nebstbei bemerkt, bei diesem Infanterie-Regiment war ich. Dann sieht man noch einen Herrn mit einem Federbusch, das ist Erzherzog Salvator. Die anderen Herren sind Mitglieder der damaligen Regierung und der Bezirkshauptmann. Noch etwas, beim Kücheneck, bei der Musik mit dem Tschacko, das ist Musikprofessor Fr. Mayer.|Brief eines Zöglings}} | {{Zitat|Knapp vor der ersten Kompanie hast Du Aufseher Karl Seipel, weiter vorn als Bataillonsführung Verwalter Josef Mayer, links daneben Schöffels Schwiegersohn Major Freiherr Edler von Velten-Schöffel, etwas links davon mit dem Federbusch Kaiser Franz Josef I. und Vater Josef Schöffel. Und wieder links, die Gruppe, die zwei nebeneinanderstehenden Herrn mit den Federbüschen die Adjutanten von Kaiser F.J. I. einer davon General der Infanterie Graf Paar, der andere General der Infanterie Freiherr von Bolfras, Inhaber des Infanterie Regiments Freiherr von Bolfras Nr. 48, nebstbei bemerkt, bei diesem Infanterie-Regiment war ich. Dann sieht man noch einen Herrn mit einem Federbusch, das ist Erzherzog Salvator. Die anderen Herren sind Mitglieder der damaligen Regierung und der Bezirkshauptmann. Noch etwas, beim Kücheneck, bei der Musik mit dem Tschacko, das ist Musikprofessor Fr. Mayer.|Brief eines Zöglings}} | ||
Der bedeutendste Direktor des Waisenhauses war Regierungsrat | Der bedeutendste Direktor des Waisenhauses war Regierungsrat Heinrich Dressler. Dressler, 1879 geboren, hat mit 32 Jahren, also im Jahre 1911, die Leitung der Anstalt übernommen. Dieses Amt übte Dressler ein viertel Jahrhundert lang bis 1936 aus. Es gab vor ihm und nach ihm einige Direktoren, diese aber spielten alle nur sehr kleine Rollen. Unter Dressler war die Blütezeit des Waisenhauses, bei ihm gab es die meisten Kinder (712). Dressler war auch zugleich Schuldirektor und so musste er auch Jahresberichte verfassen, die er sehr ausführlich geschrieben hat und wodurch seine Schulchroniken wahre Geschichtsbücher geworden sind. Zwei Punkte sind es hier besonders wert, hervorgehoben zu werden: | ||
Erstens der Besuch von Erzherzog Salvator. Zweitens wurden in den Schuljahren 1915/1916 und 1916/17 die Lehrer des Waisenhauses für den Kriegsdienst eingezogen und die Klassen zusammengelegt. Am Beginn des nächsten Schuljahres hat dann Dressler Gedenkveranstaltungen zu Ehren der gefallenen Lehrer abgehalten. Man muss sich vorstellen, dass diese Lehrer zwischen 20 und 30 Jahre jung waren! Es sind aber nicht nur Lehrer vom Waisenhaus eingezogen worden und gefallen, sondern auch Zöglinge. Da gibt es zwei Karten von der Front in Frankreich 1915 an das Waisenhaus an einen gewissen Herrn Holzer. Holzer war Schießausbildner der Kinder. Die jungen Männer tragen deutsche Uniformen, was insofern unbegreiflich ist, nachdem sie Franz Josef sehr verehrt haben. Im Waisenhaus gab es aber nicht nur Knaben, sondern auch Mädchen. Und so gibt es zwei Urkunden, eine davon aus dem Jahre 1904, wo eine Marie Bauer dem Marianischen Orden in der Waisenhauskirche beigetreten ist. Diese beiden Mädchen waren später geistliche Schwestern im Waisenhaus zur Betreuung der Kinder. Es war überhaupt so, dass sich das meiste Personal aus ehemaligen Zöglingen rekrutiert hat. | Erstens der Besuch von Erzherzog Salvator. Zweitens wurden in den Schuljahren 1915/1916 und 1916/17 die Lehrer des Waisenhauses für den Kriegsdienst eingezogen und die Klassen zusammengelegt. Am Beginn des nächsten Schuljahres hat dann Dressler Gedenkveranstaltungen zu Ehren der gefallenen Lehrer abgehalten. Man muss sich vorstellen, dass diese Lehrer zwischen 20 und 30 Jahre jung waren! Es sind aber nicht nur Lehrer vom Waisenhaus eingezogen worden und gefallen, sondern auch Zöglinge. Da gibt es zwei Karten von der Front in Frankreich 1915 an das Waisenhaus an einen gewissen Herrn Holzer. Holzer war Schießausbildner der Kinder. Die jungen Männer tragen deutsche Uniformen, was insofern unbegreiflich ist, nachdem sie Franz Josef sehr verehrt haben. Im Waisenhaus gab es aber nicht nur Knaben, sondern auch Mädchen. Und so gibt es zwei Urkunden, eine davon aus dem Jahre 1904, wo eine Marie Bauer dem Marianischen Orden in der Waisenhauskirche beigetreten ist. Diese beiden Mädchen waren später geistliche Schwestern im Waisenhaus zur Betreuung der Kinder. Es war überhaupt so, dass sich das meiste Personal aus ehemaligen Zöglingen rekrutiert hat. |