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Am 12. März 1949 stieß man bei einer Tiefbohrung auf ein Erdölfeld Matzen, nachdem bereits 1939 die ''Rohölgewinnungs-Aktiengesellschaft'', eine Tochter der Shell-Gruppe, mit Sondierungsarbeiten begonnen hatte, die aber kriegsbedingt unterbrochen wurden. Bis 1955 förderte man im Gebiet zwischen Bockfließ und Prottes rund 11,7 Millionen Tonnen Rohöl, wobei 63 % davon der Sowjetunion überlassen werden mussten. | Am 12. März 1949 stieß man bei einer Tiefbohrung auf ein Erdölfeld Matzen, nachdem bereits 1939 die ''Rohölgewinnungs-Aktiengesellschaft'', eine Tochter der Shell-Gruppe, mit Sondierungsarbeiten begonnen hatte, die aber kriegsbedingt unterbrochen wurden. Bis 1955 förderte man im Gebiet zwischen Bockfließ und Prottes rund 11,7 Millionen Tonnen Rohöl, wobei 63 % davon der Sowjetunion überlassen werden mussten. | ||
Im Matzner Wald, der nordwestlich des Ortes liegt, wurden 2021 im Zuge der Erschließung für eine Windkraftanlage auch archäologische Erkundungen durchgeführt. Grund waren bauliche Spuren, die heute noch deutlich als Geländemerkmale im Wald sichtbar sind, sowie vorhandene Schriftquellen und Mythen und Wissen in der Bevölkerung. Es soll sich dabei um das ''Öde Dorf'' Thiementhal-Neusiedl handeln, das im Jahre 1178 von [[Leopold V. (Österreich)|Leopold dem Tugendhaften]] (Leopold V.) zeitgleich mit [[Pirawarth]] und [[Harras]] der Gerichtsbarkeit von [[Stift Klosterneuburg|Klosterneuburg]] übergeben wurde. In dessen Besitz befinden sich heutne noch die Grundstücke. Warum das Dorf aufgegeben wurde, ist bis heute nicht bekannt. <ref>[https://www.derstandard.at/story/2000132278060/das-verschwundene-dorf-ausgrabungen-im-matzner-wald Das verschwundene Dorf: Ausgrabungen im Matzner Wald] aim Standard vom 6. Jänner 2022 abgerufen am 6. Jänner 2022</ref> | |||
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* [[w:Nikolaus Seyringer|Nikolaus Seyringer]] (um 1360–1425), Benediktiner, Rektor der Universität Wien und Abt von [[Stift Melk]], wurde hier geboren | * [[w:Nikolaus Seyringer|Nikolaus Seyringer]] (um 1360–1425), Benediktiner, Rektor der Universität Wien und Abt von [[Stift Melk]], wurde hier geboren | ||
* [[Johann Reckendorfer]] (1863-1907), Landtagsabgeordneter und Mitbegründer des niederösterreichischen Bauernbundes | |||
* [[Georg Halzl]] (1897-1945), Pfarrer wurde als er sich schützend vor Frauen und Kinder stellte durch einen sowjetischen Soldaten ermordet. | |||
* [[Günter Gradisch]] (1926-1982), Pfarrer, Kapitän und Feuerwehrkurat | |||
* [[Alois Neidhart]] (1856-1935), Militärkapellmeister | |||
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[[Kategorie:Hauptort einer Gemeinde im Bezirk Gänserndorf]] |
Aktuelle Version vom 25. April 2022, 17:30 Uhr
Matzen (Marktort) Ortschaft Katastralgemeinde Matzen | ||
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Ganzseitige Karten48.40333333333316.693888888889 | ||
Basisdaten | ||
Pol. Bezirk, Bundesland | Gänserndorf (GF), Niederösterreich | |
Gerichtsbezirk | Gänserndorf | |
Pol. Gemeinde | Matzen-Raggendorf | |
Koordinaten | 48° 24′ 12″ N, 16° 41′ 38″ O48.40333333333316.693888888889180Koordinaten: 48° 24′ 12″ N, 16° 41′ 38″ O | |
Höhe | 180 m ü. A. | |
Einwohner der Ortschaft | 1815 (1. Jän. 2022) | |
Fläche d. KG | 17,816656 km² | |
Statistische Kennzeichnung | ||
Ortschaftskennziffer | 03541 | |
Katastralgemeinde-Nummer | 6013 | |
Matzen (2020) | ||
Quelle: STAT: Ortsverzeichnis; BEV: GEONAM; NÖGIS |
Matzen ist eine Ortschaft und eine Katastralgemeinde der Gemeinde Matzen-Raggendorf im Bezirk Gänserndorf in Niederösterreich.
Geografie
Der Ort liegt zwischen dem Weinviertler Hügelland und dem Marchfeld. Südlich von Matzen befindet sich Mitteleuropas ergiebigstes Erdölvorkommen.
Geschichte
Die erste urkundliche Erwähnung geht auf das Jahr 1194/96 zurück, als eine Liucardis de Mocen, Gattin von Waltmann, genannt wird. Die Mazonen waren vermutlich Ministeriale in Hainburg, die hier und in Jedenspeigen über Besitz verfügten. Ihnen folgten die Babenberger nach, denn nach 1387 wird Matzen im Lehensbuch Albrechts III. verzeichnet. Lehensnehmer waren die Gebrüder von Aichenstauden, die ritterliche Familie Hauser, die Freiherren von Herberstein und derer von Fünfkirchen. Um 1700 gelangte die Herrschaft an die Grafen von Kinsky, die das Schloss aus dem 17. Jahrhundert im Jahr 1827 im Tudorstil ausgestalten ließen.
Im 14. Jahrhundert war Matzen Vikariatspfarre der Pfarre Großrußbach, ab 1560 bildete Matzen mit Groß-Schweinbarth eine Pfarre und 1784 wurde Matzen selbst zur Pfarre erhoben. Kaiser Matthias verleih dem Ort im Jahr 1615 das Marktrecht.
Am 12. März 1949 stieß man bei einer Tiefbohrung auf ein Erdölfeld Matzen, nachdem bereits 1939 die Rohölgewinnungs-Aktiengesellschaft, eine Tochter der Shell-Gruppe, mit Sondierungsarbeiten begonnen hatte, die aber kriegsbedingt unterbrochen wurden. Bis 1955 förderte man im Gebiet zwischen Bockfließ und Prottes rund 11,7 Millionen Tonnen Rohöl, wobei 63 % davon der Sowjetunion überlassen werden mussten.
Im Matzner Wald, der nordwestlich des Ortes liegt, wurden 2021 im Zuge der Erschließung für eine Windkraftanlage auch archäologische Erkundungen durchgeführt. Grund waren bauliche Spuren, die heute noch deutlich als Geländemerkmale im Wald sichtbar sind, sowie vorhandene Schriftquellen und Mythen und Wissen in der Bevölkerung. Es soll sich dabei um das Öde Dorf Thiementhal-Neusiedl handeln, das im Jahre 1178 von Leopold dem Tugendhaften (Leopold V.) zeitgleich mit Pirawarth und Harras der Gerichtsbarkeit von Klosterneuburg übergeben wurde. In dessen Besitz befinden sich heutne noch die Grundstücke. Warum das Dorf aufgegeben wurde, ist bis heute nicht bekannt. [1]
Wirtschaft
Die Rotweine aus Matzen zählen zu den Spitzenweinen Österreichs.
Öffentliche Einrichtungen
In Matzen befindet sich ein Kindergarten.[2]
Persönlichkeiten
Ehrenbürger
- Paul Döltl (1900-1978), Hofrat
- Alfons Belak (1898-1983),
Sonstige
- Nikolaus Seyringer (um 1360–1425), Benediktiner, Rektor der Universität Wien und Abt von Stift Melk, wurde hier geboren
- Johann Reckendorfer (1863-1907), Landtagsabgeordneter und Mitbegründer des niederösterreichischen Bauernbundes
- Georg Halzl (1897-1945), Pfarrer wurde als er sich schützend vor Frauen und Kinder stellte durch einen sowjetischen Soldaten ermordet.
- Günter Gradisch (1926-1982), Pfarrer, Kapitän und Feuerwehrkurat
- Alois Neidhart (1856-1935), Militärkapellmeister
Weblinks
Matzen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons
- Fotos zum Schlagwort Matzen in der Topothek der Gemeinde/Region matzen-raggendorf (Urheberrechte beachten)
- Matzen in der Datenbank Gedächtnis des Landes zur Geschichte des Landes Niederösterreich (Museum Niederösterreich)
Einzelnachweise
- ↑ Das verschwundene Dorf: Ausgrabungen im Matzner Wald aim Standard vom 6. Jänner 2022 abgerufen am 6. Jänner 2022
- ↑ Kindergärten in NÖ. NÖ Landesregierung, abgerufen am 9. Juni 2021.
Katastralgemeinden: Kleinharras | Matzen | Raggendorf
Ortschaften: Klein-Harras | Matzen | Raggendorf
Marktort: Matzen Dörfer: Klein-Harras | Raggendorf Sonstige Ortslagen: Schloss Matzen
Zählsprengel: Matzen | Raggendorf | Klein-Harras