Wilhelm Neuber: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Wilhelm Neuber''' (* [[28. Mai]] [[1839]] in [[Wien]]; † [[12. Februar]] [[1917]] in [[Baden]]) war Chemiker und Unternehmer in Wien.
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'''Wilhelm Neuber''' (* [[28. Mai]] [[1839]] in [[Wien]]; † [[12. Februar]] [[1917]] in [[Baden]]) war Chemiker, Unternehmer und Politiker in Wien.


== Leben ==


== Leben ==
[[Datei:Perchtoldsdorf 6563.jpg|thumb|Familiengrab in Perchtoldsdorf]]
Wilhelm Neuber, der Sohn von Franz Neuber, stammte aus einer Bürgerfamilie in ''Gumpendorf'', einer ehemaligen Vorstadt in Wien. Nach älteren Angaben studierte er in Wien Chemie und machte auch technische und kaufmännische Ausbildungen in Deutschland. Nach neueren Informationen laut [[w:Roman Sandgruber|Roman Sandgruber]]<ref>Gregor Gatsch-Riedl: ''150 Jahre Wilhelm Neuber'' in der Beilage zum Amtsblatt des Bezirks Mödling, Ausgabe vom 5. Dezember 2015</ref>lernte er in der ''Material-, Spezerei- und Farbenhandlung'' von A. Jakob Jiriczek in Wien, ging nach 1859 nach Deutschland und kam als [[w:Kommis|Commis]] zu Jiriczek zurück.  
Wilhelm Neuber, der Sohn von Franz Neuber, stammte aus einer Bürgerfamilie in ''Gumpendorf'', einer ehemaligen Vorstadt in Wien. Nach älteren Angaben studierte er in Wien Chemie und machte auch technische und kaufmännische Ausbildungen in Deutschland. Nach neueren Informationen laut [[w:Roman Sandgruber|Roman Sandgruber]]<ref>Gregor Gatsch-Riedl: ''150 Jahre Wilhelm Neuber'' in der Beilage zum Amtsblatt des Bezirks Mödling, Ausgabe vom 5. Dezember 2015</ref>lernte er in der ''Material-, Spezerei- und Farbenhandlung'' von A. Jakob Jiriczek in Wien, ging nach 1859 nach Deutschland und kam als [[w:Kommis|Commis]] zu Jiriczek zurück.  


Im Jahr 1865 übernahm er vom Vater, der selbst auch bereits Gewerbetreibender war und das bereits 1821 gegründete ''Drogengeschäft und bürgerliche Gemischtwarenhandlung zum Anker'' von ''Christian Wackenroder'' im Wiener Vorort Gumpendorf für seinen Sohn erwarb.  
Im Jahr 1865 übernahm er vom Vater, der selbst auch bereits Gewerbetreibender war und das bereits 1821 gegründete ''Drogengeschäft und bürgerliche Gemischtwarenhandlung zum Anker'' von ''Christian Wackenroder'' im Wiener Vorort Gumpendorf für seinen Sohn erwarb.<ref>Roman Sandgruber: ''Traumzeit für Millionäre: Die 929 reichsten Wienerinnen und Wiener im Jahr 1910'' ([https://books.google.at/books?id=ZWOSAwAAQBAJ&pg=PP175&lpg=PP175&dq=Wilhelm+Neuber&source=bl&ots=WgvCVGyW1w&sig=6FzA2_gV3vukYuKV1ukGf2UR2qI&hl=de&sa=X&ved=2ahUKEwio2uH_udDaAhWDLMAKHVcWDSEQ6AEwDXoECAAQaw#v=onepage&q=Wilhelm%20%20Neuber&f=false Online])abgerufen am 24. April 2018</ref> 


In einem Lagerraum in der Mollardgasse, in Mariahilf,  begann er mit Farbproduktionen, wie der ''Catechu-Präparation'' aus der [[w:Gerber-Akazie|Gerber-Akazie]], die von den in der Nähe liegenden Färbereien verwendet wurde.
In einem Lagerraum in der Mollardgasse, in Mariahilf,  begann er mit Farbproduktionen, wie der ''Catechu-Präparation'' aus der [[w:Gerber-Akazie|Gerber-Akazie]], die von den in der Nähe liegenden Färbereien verwendet wurde.
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Neben der Tätigkeit in seinem Unternehmen war Neuber aber auch maßgeblich an der Schaffung des [[w:Codex Alimentarius Austriacus|Codex Alimentarius Austriacus]], dem österreichischen Lebensmittelbuch, das weltweit als vorbildlich anerkannt wurde, beteiligt.
Neben der Tätigkeit in seinem Unternehmen war Neuber aber auch maßgeblich an der Schaffung des [[w:Codex Alimentarius Austriacus|Codex Alimentarius Austriacus]], dem österreichischen Lebensmittelbuch, das weltweit als vorbildlich anerkannt wurde, beteiligt.
Politisch war er im Reichsrat aktiv, wohin er in den Jahren 1887 und 1891 von der ''Österreichischen Handels- und Gewerbekammer entsandt wurde. Bereits 1874 wurde er in den Wiener Gemeinderat gewählt. In der Gewerbe- und Handelskammer wirkte er mehrere Jahre auch als Vizepräsident.<ref>{{ANNO|wrz|13|02|1917|20|Kaierlicher Rat Wilhelm Neuber †|HERVORHEBUNG=Neuber}}</ref>


Der Musikfreund, der selbst auch Violine und Cello spielte, stand als Präsident dem [[w:Wiener Männergesang-Verein|Wiener Männergesang-Verein]] vor, wo er auch als Bariton sang.
Der Musikfreund, der selbst auch Violine und Cello spielte, stand als Präsident dem [[w:Wiener Männergesang-Verein|Wiener Männergesang-Verein]] vor, wo er auch als Bariton sang.
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== Weblinks ==
== Weblinks ==
* [http://www.althofen.at/AvW_Museum/Geschichte_der_Chemie/Neuber.pdf Neuber] in der Geschichte der Chemie im Museum Althofen.
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* [https://www.wien.gv.at/wiki/index.php/Wilhelm_Neuber Wilhelm Neuber] im Wien-Wiki
* [http://www.auer-von-welsbach-museum.at/images/Kundendaten/Geschichte-Chem/N/Neuber.pdf Neuber] in der Geschichte der Chemie im Museum Althofen.
* {{WiWi|Wilhelm_Neuber}}
 
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Aktuelle Version vom 27. Mai 2024, 11:23 Uhr

Wilhelm Neuber (Jahr unbekannt)
Familiengrab in Perchtoldsdorf
Stammhaus des von ihm gegründeten Unternehmens in Wien

Wilhelm Neuber (* 28. Mai 1839 in Wien; † 12. Februar 1917 in Baden) war Chemiker, Unternehmer und Politiker in Wien.

Leben

Wilhelm Neuber, der Sohn von Franz Neuber, stammte aus einer Bürgerfamilie in Gumpendorf, einer ehemaligen Vorstadt in Wien. Nach älteren Angaben studierte er in Wien Chemie und machte auch technische und kaufmännische Ausbildungen in Deutschland. Nach neueren Informationen laut Roman Sandgruber[1]lernte er in der Material-, Spezerei- und Farbenhandlung von A. Jakob Jiriczek in Wien, ging nach 1859 nach Deutschland und kam als Commis zu Jiriczek zurück.

Im Jahr 1865 übernahm er vom Vater, der selbst auch bereits Gewerbetreibender war und das bereits 1821 gegründete Drogengeschäft und bürgerliche Gemischtwarenhandlung zum Anker von Christian Wackenroder im Wiener Vorort Gumpendorf für seinen Sohn erwarb.[2]

In einem Lagerraum in der Mollardgasse, in Mariahilf, begann er mit Farbproduktionen, wie der Catechu-Präparation aus der Gerber-Akazie, die von den in der Nähe liegenden Färbereien verwendet wurde.

Als Chemiker spezialisierte sich Neuber auf die Verwendung von Naturmaterialien und die Weiterverwendung von Abfällen und entwickelte neue bisher unbekannte Verfahren, die er auch patentierte. So erzeugte er aus Horn- und Blutabfällen Zyankali oder aus Blechabfällen Zinn- oder Zinkverbindungen. Als Vertreter der Pariser Firma Poirrier importierte er auch Anilinfarben. So benötigte er in der Folge zahlreiche Produktions- und Lagerräume, wie Am Hundsturm in Margareten oder in der Cumberlandstraße in Penzing. Auch in Perchtoldsdorf erwarb er drei Wassermühlen, die durch die aufkommenden Dampfmühlen günstig zu erwerben waren, wie die Neumühle oder die Gauguschmühle, die für die Produktion eingesetzt werden konnten. Im böhmischen Probstau im Erzgebirge wurde ebenfalls eine Fabrik errichtet.

Neben der Tätigkeit in seinem Unternehmen war Neuber aber auch maßgeblich an der Schaffung des Codex Alimentarius Austriacus, dem österreichischen Lebensmittelbuch, das weltweit als vorbildlich anerkannt wurde, beteiligt.

Politisch war er im Reichsrat aktiv, wohin er in den Jahren 1887 und 1891 von der Österreichischen Handels- und Gewerbekammer entsandt wurde. Bereits 1874 wurde er in den Wiener Gemeinderat gewählt. In der Gewerbe- und Handelskammer wirkte er mehrere Jahre auch als Vizepräsident.[3]

Der Musikfreund, der selbst auch Violine und Cello spielte, stand als Präsident dem Wiener Männergesang-Verein vor, wo er auch als Bariton sang.

Neuber, der bis an sein Lebensende im seinem Unternehmen aktiv war, starb am 12. Februar 1917 in Baden. Begraben ist er in der Familiengruft in Perchtoldsdorf.

Auszeichnungen (Auszug)

Würdigung

Literatur

Einzelnachweise

  1. Gregor Gatsch-Riedl: 150 Jahre Wilhelm Neuber in der Beilage zum Amtsblatt des Bezirks Mödling, Ausgabe vom 5. Dezember 2015
  2. Roman Sandgruber: Traumzeit für Millionäre: Die 929 reichsten Wienerinnen und Wiener im Jahr 1910 (Online)abgerufen am 24. April 2018
  3. Kaierlicher Rat Wilhelm Neuber †. In: Wiener Zeitung, 13. Februar 1917, S. 20 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/wrz

Weblinks

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