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Die '''Marchbrücke Hohenau''' ist eine Straßenbrücke über die [[w:March (Fluss)|March]] und zugleich Grenzübergang zwischen Österreich und der benachbarten [[w:Slowakei|Slowakei]]. Frequentiert wurde der Grenzübergang im Jahr 2013 in beiden Richtungen | Die '''Marchbrücke Hohenau''' ist eine Straßenbrücke über die [[w:March (Fluss)|March]] und zugleich Grenzübergang zwischen Österreich und der benachbarten [[w:Slowakei|Slowakei]]. Frequentiert wurde der Grenzübergang im Jahr 2013 in beiden Richtungen in etwa von 700 bis 900 Fahrzeugen.<ref>[https://www.fvv.tuwien.ac.at/fileadmin/mediapool-verkehrsplanung/Diverse/Forschung/International/BRAWISIMO/BRAWISIMO_AP5_Grenz%C3%BCberschreitende_Befragung.pdf Erhebung des grenzüberschreitendenVerkehrs zwischen AT und SK] Seite 55 abgerufen am 14. März 2021</ref> | ||
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Sie verbindet die beiden Gemeinden [[Hohenau]] und [[w:Moravský Svätý Ján|Moravský Svätý Ján]] ({{SkS|St. Johann an der March}}). | Sie verbindet die beiden Gemeinden [[Hohenau an der March]] und [[w:Moravský Svätý Ján|Moravský Svätý Ján]] ({{SkS|St. Johann an der March}}). Die Brücke befindet sich auf Gemeindegebiet von [[Ringelsdorf-Niederabsdorf]]. Sie ist die einzige Straßenbrücke entlang der 91 Kilometer langen Staatsgrenze.<ref>[https://www.diepresse.com/4630411/der-flussige-vorhang Der flüssige Vorhang] in der Presse vom 2. Jänner 2015 abgerufen am 14. März 2021</ref>. Eine weitere Überquerung der March gibt es nur in [[Angern an der March|Angern]] mit einer Fähre. | ||
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Die Brücke besteht aus drei Feldern | Die Brücke besteht aus drei Stahlfachwerk-Feldern, wobei das mittlere Feld für querende Schiffe 1,6 Meter gehoben werden kann. Durch die frühere Verwendung der Brücke für eine einspurige Eisenbahn, ist der Aufbau nur für eine einspurige Fahrbahn mit einer Breite von 4 Metern geeignet, Beidseitig erhielt sie beim Umbau auch eine [[w:Gehweg|Gehsteiganlage]]. Der Gegenverkehr ist durch eine [[w:Ampel|Lichtampel]] geregelt. Zugelassen ist die Brücke für Fahrzeuge mit einem Gesamtgewicht von max. 7,5 Tonnen. Eine Ausnahme bilden Busse, die ein Gewicht von 18 Tonnen nicht überschreiten. | ||
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Eine weitere Einschränkung bildet der Naturschutz, der ein Befahren der Brücke in den Nachtstunden von 24:00 bis 5:00 Uhr verbietet. Auch bei Hochwasser | Eine weitere Einschränkung bildet der Naturschutz, der ein Befahren der Brücke in den Nachtstunden von 24:00 bis 5:00 Uhr verbietet. Auch bei Hochwasser ab einem Pegelstand von 4,2 Meter muss der Betrieb eingestellt werden, da die Zufahrt unpassierbar wird. | ||
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Schwierigkeiten zum Brückenbau bestanden immer durch die | Schwierigkeiten zum Brückenbau bestanden immer durch die ausgedehnte Au- und Naturlandschaft und die Hochwässer der March. Ursprünglich konnte der Fluss nur im Sommer bei einer der zahlreichen [[w:Furt|Furten]] überquert werden. Auf der [[w:Josephinische Landesaufnahme|Josephinischen Landesaufnahme]] aus dem Jahr 1754 sind entlang der March keine Brücken eingezeichnet. | ||
Die älteste Verbindung zwischen den beiden Gemeinden soll bis ins 8. Jahrhundert zurückgehen. Auch im 19. Jahrhundert bestand eine Holzbrücke, die in den Kriegshandlungen des [[w:Preußisch-Österreichischer Krieg|Preußisch-Österreichischen Krieg]] im Jahr 1866 von zurückziehenden österreichischen Pionieren verbrannt wurde. | |||
Schon im folgenden Jahr wurde eine neue Holzbrücke errichtet. Sie bestand bis ins Jahr 1923, als sie von einem [[w:Eisstoß|Eisstoß]] zerstört wurde. 1945 wurde von den [[w:Sowjet|sowjetischen Truppen]] eine Behelfsbrücke gebaut. Auch sie wurde im Winter 1948/1949 durch einen [[w:Eisstoß|Eisstoß]] zerstört. | Schon im folgenden Jahr wurde eine neue Holzbrücke errichtet. Sie bestand bis ins Jahr 1923, als sie von einem [[w:Eisstoß|Eisstoß]] zerstört wurde. 1945 wurde von den [[w:Sowjet|sowjetischen Truppen]] eine Behelfsbrücke gebaut. Auch sie wurde im Winter 1948/1949 durch einen [[w:Eisstoß|Eisstoß]] zerstört. | ||
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Nach dem Fall des [[w:Eiserner Vorhang|Eisernen Vorhanges]] änderte sich die Situation stark. Eine weitere Änderung war auch durch die Trennung der Slowakei und der Tschechischen Republik mit Jahresbeginn 1993. So kaufte im Jahr 1994 die niederösterreichische Landesregierung eine [[w:Pontonbrücke|Pontonbrücke]] von der Slowakei, | Nach dem Fall des [[w:Eiserner Vorhang|Eisernen Vorhanges]] änderte sich die Situation stark. Eine weitere Änderung war auch durch die Trennung der Slowakei und der Tschechischen Republik mit Jahresbeginn 1993. So kaufte im Jahr 1994 die niederösterreichische Landesregierung eine [[w:Pontonbrücke|Pontonbrücke]] von der Slowakei, wodurch wieder eine Überfahrt möglich war. Gleichzeitig wurde in Hohenau eine Volksbefragung durchgeführt, bei der sich 71 Prozent der Bevölkerung für eine Grenzöffnung zur Slowakei aussprachen. Der Übergang konnte aber nur von PKW und Kleinbussen unter 3,5 Tonnen Nutzlast? benutzt werden. Bei Hochwasser war die Brücke mehrmals im Jahr gesperrt. | ||
Nachdem das Land eine alte Eisenbahnbrücke angekauft hat, wurde diese auf eine einspurige Straßenbrücke umgebaut und konnte am 7. Juli 2005 für den Verkehr freigegeben werden. | |||
Durch den Beitritt der Slowakei | Durch den Beitritt der Slowakei zum [[w:Schengener Abkommen|Schengener Abkommen]] im Jahr 2004 gibt es auch an diesem Grenzübergang seit dem 21. Dezember 2007 keine Grenzkontrollen mehr. | ||
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* Anton Schultes, [[Robert Zelesnik]] und Ulla Kremsmayer: ''Hohenau. Ein Heimatbuch'', 2001, S.340ff. | |||
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Aktuelle Version vom 29. Juni 2024, 14:17 Uhr
Die Marchbrücke Hohenau ist eine Straßenbrücke über die March und zugleich Grenzübergang zwischen Österreich und der benachbarten Slowakei. Frequentiert wurde der Grenzübergang im Jahr 2013 in beiden Richtungen in etwa von 700 bis 900 Fahrzeugen.[1]
Lage
Sie verbindet die beiden Gemeinden Hohenau an der March und Moravský Svätý Ján (slowakisch St. Johann an der March). Die Brücke befindet sich auf Gemeindegebiet von Ringelsdorf-Niederabsdorf. Sie ist die einzige Straßenbrücke entlang der 91 Kilometer langen Staatsgrenze.[2]. Eine weitere Überquerung der March gibt es nur in Angern mit einer Fähre.
Brücke
Die Brücke besteht aus drei Stahlfachwerk-Feldern, wobei das mittlere Feld für querende Schiffe 1,6 Meter gehoben werden kann. Durch die frühere Verwendung der Brücke für eine einspurige Eisenbahn, ist der Aufbau nur für eine einspurige Fahrbahn mit einer Breite von 4 Metern geeignet, Beidseitig erhielt sie beim Umbau auch eine Gehsteiganlage. Der Gegenverkehr ist durch eine Lichtampel geregelt. Zugelassen ist die Brücke für Fahrzeuge mit einem Gesamtgewicht von max. 7,5 Tonnen. Eine Ausnahme bilden Busse, die ein Gewicht von 18 Tonnen nicht überschreiten.
Eine weitere Einschränkung bildet der Naturschutz, der ein Befahren der Brücke in den Nachtstunden von 24:00 bis 5:00 Uhr verbietet. Auch bei Hochwasser ab einem Pegelstand von 4,2 Meter muss der Betrieb eingestellt werden, da die Zufahrt unpassierbar wird.
Geschichte
Schwierigkeiten zum Brückenbau bestanden immer durch die ausgedehnte Au- und Naturlandschaft und die Hochwässer der March. Ursprünglich konnte der Fluss nur im Sommer bei einer der zahlreichen Furten überquert werden. Auf der Josephinischen Landesaufnahme aus dem Jahr 1754 sind entlang der March keine Brücken eingezeichnet.
Die älteste Verbindung zwischen den beiden Gemeinden soll bis ins 8. Jahrhundert zurückgehen. Auch im 19. Jahrhundert bestand eine Holzbrücke, die in den Kriegshandlungen des Preußisch-Österreichischen Krieg im Jahr 1866 von zurückziehenden österreichischen Pionieren verbrannt wurde.
Schon im folgenden Jahr wurde eine neue Holzbrücke errichtet. Sie bestand bis ins Jahr 1923, als sie von einem Eisstoß zerstört wurde. 1945 wurde von den sowjetischen Truppen eine Behelfsbrücke gebaut. Auch sie wurde im Winter 1948/1949 durch einen Eisstoß zerstört.
Durch die beginnende Abschottung durch die kommunistische Tschechoslowakei bestand kein Interesse an einer Wiedererrichtung des Grenzüberganges. Ein Modell der Brücke befindet sich im Museum Hohenau.
Nach dem Fall des Eisernen Vorhanges änderte sich die Situation stark. Eine weitere Änderung war auch durch die Trennung der Slowakei und der Tschechischen Republik mit Jahresbeginn 1993. So kaufte im Jahr 1994 die niederösterreichische Landesregierung eine Pontonbrücke von der Slowakei, wodurch wieder eine Überfahrt möglich war. Gleichzeitig wurde in Hohenau eine Volksbefragung durchgeführt, bei der sich 71 Prozent der Bevölkerung für eine Grenzöffnung zur Slowakei aussprachen. Der Übergang konnte aber nur von PKW und Kleinbussen unter 3,5 Tonnen Nutzlast? benutzt werden. Bei Hochwasser war die Brücke mehrmals im Jahr gesperrt.
Nachdem das Land eine alte Eisenbahnbrücke angekauft hat, wurde diese auf eine einspurige Straßenbrücke umgebaut und konnte am 7. Juli 2005 für den Verkehr freigegeben werden.
Durch den Beitritt der Slowakei zum Schengener Abkommen im Jahr 2004 gibt es auch an diesem Grenzübergang seit dem 21. Dezember 2007 keine Grenzkontrollen mehr.
Literatur
- Anton Schultes, Robert Zelesnik und Ulla Kremsmayer: Hohenau. Ein Heimatbuch, 2001, S.340ff.
Einzelnachweise
- ↑ Erhebung des grenzüberschreitendenVerkehrs zwischen AT und SK Seite 55 abgerufen am 14. März 2021
- ↑ Der flüssige Vorhang in der Presse vom 2. Jänner 2015 abgerufen am 14. März 2021
Weblinks
Marchbrücke Hohenau – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons
- Atrium-Veranstaltungszentrum
- March-Brücke auf dem Portal der Marktgemeinde
- Grenzübergänge auf March-Thaya-Auen
- Marchbrücke im Kulturatlas
48.6019316.93431Koordinaten: 48° 36′ 7″ N, 16° 56′ 4″ O