Gottfried IV. von Perchau: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Gottfried (IV.) von Perchau''' (* im 14. Jahrhundert; † [[9. Juli]] [[1449]])<ref group="A">Daten nach [[w:Herwig Ebner|Herwig Ebner]]: Beiträge zur Burgen- und Herrschaftsgeschichte, 1974, S. 31</ref>, auch '''Gottfried Krug''' entstammte der obersteirischen Adelsfamilie der [[Perchau (Familie)|Krug von Perchau]], die in [[Neumarkt in der Steiermark]] ansässig war. Er war ein Lehensmann der Adelsfamilien der [[Liechtensteiner (steirische Adelsfamilie)|Liechtensteiner]], der [[w:Stubenberg (Adelsgeschlecht)|Stubenberger]] und [[Konrad III. von Kraig#Herkunft und Familie|Kraiger]], dem es erfolgreich gelang seinen Besitz in der Perchau (heute Teil der Gemeinde [[Neumarkt in der Steiermark]] planmäßig auszubauen und zu arrondieren.
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== Herkunft und Familie ==
== Herkunft und Familie ==
Gottfried (IV.) Krug von Perchau entstammte einer obersteirischen Adelsfamilie von Einschild-Rittern<ref group="A">Einschild-Ritter waren im Mittelalter Ritterbürtige ohne eigene Lehensfähigkeit. Sie gehörten zur Gruppe der Ministerialen und führten bis Ende des 13. Jahrhunderts im Schild das Wappen ihres Herren. Ab dann war ihnen die Wahl eines eigenen Wappens erlaubt.</ref>. Er war der Sohn von [[Gottfried III. von Perchau|Gottfried (III.) Krug von Perchau]] († vor 1395) aus dessen Ehe mit Katharina Stein von Perchau († um 1400), einer Tochter von [[Wigalais Stein von Perchau]] († vo 1380).<ref>vgl. Herwig Ebner: Beiträge zur Burgen- und Herrschaftsgeschichte, 1974, S. 25f. und S. 27</ref> Er war zweimal verheiratet:
Gottfried (IV.) Krug von Perchau entstammte einer obersteirischen Adelsfamilie von Einschild-Rittern<ref group="A">Einschild-Ritter waren im Mittelalter Ritterbürtige ohne eigene Lehensfähigkeit. Sie gehörten zur Gruppe der Ministerialen und führten bis Ende des 13. Jahrhunderts im Schild das Wappen ihres Herren. Ab dann war ihnen die Wahl eines eigenen Wappens erlaubt.</ref>. Er war der Sohn von [[Gottfried III. von Perchau|Gottfried (III.) Krug von Perchau]] († vor 1395) aus dessen Ehe mit Katharina Stein von Perchau († um 1400), einer Tochter von [[Wigolais von Perchau|Wigolais Stein von Perchau]] († vor 1380).<ref>vgl. Herwig Ebner: Beiträge zur Burgen- und Herrschaftsgeschichte, 1974, S. 25f. und S. 27</ref> Er war zweimal verheiratet:
:⚭ (1. Ehe) mit Anna Färber, der Tochter von Gerhard Färber von Frauenstein<ref name ="Ebner28">vgl. Herwig Ebner: Beiträge zur Burgen- und Herrschaftsgeschichte, 1974, S. 28</ref>
:⚭ (1. Ehe) mit Anna Färber, der Tochter von Gerhard [[Färber von Frauenstein]]<ref name ="Ebner28">vgl. Herwig Ebner: Beiträge zur Burgen- und Herrschaftsgeschichte, 1974, S. 28</ref>
* Jörg Krug von Perchau († nach 1477)
:⚭ (2. Ehe) mit Margarete († nach 1451), vermutlich die Tochter von Konrad (III.) [[Stadauer (Familie)|Stadauer]] († 1411) aus dessen Ehe mit Anna von Welz<ref name ="Ebner29">vgl. Herwig Ebner: Beiträge zur Burgen- und Herrschaftsgeschichte, 1974, S. 29</ref> Zu ihrem Heiratsgut gehörte die ''Warnerwiese'', ein Lehen der Adelsfamilie der Kreiger, dessen Besitz ihr von Jan von Kreig 1451 bestätigt wurde.<ref name ="Ebner36">vgl. Herwig Ebner: Beiträge zur Burgen- und Herrschaftsgeschichte, 1974, S. 36</ref>
:⚭ (2. Ehe) mit Margarete († nach 1451), vermutlich die Tochter von Konrad (III.) Stadauer († 1411) aus dessen Ehe mit Anna von Welz<ref name ="Ebner29">vgl. Herwig Ebner: Beiträge zur Burgen- und Herrschaftsgeschichte, 1974, S. 29</ref>  
 
Gottfried (IV.) hatte mindestens vier Kinder, mit denen die Hauptlinie der Krug von Perchau erloschen sein dürfte:
* [[Jörg von Perchau|Jörg]] († 1488)<ref name ="Ebner36"/>
* [[Anton von Perchau|Anton]] († um / nach 1515)<ref name ="Ebner36"/>
* Andreas (III.) († vor 1506)<ref>vgl. Herwig Ebner: Beiträge zur Burgen- und Herrschaftsgeschichte, 1974, S. 36 und S. 37</ref>
* Tochter, Nonne bei den Dominikanerinnen zu [[Graz]]<ref name ="Ebner37">vgl. Herwig Ebner: Beiträge zur Burgen- und Herrschaftsgeschichte, 1974, S. 37</ref>


== Leben ==
== Leben ==
Gottfried (IV.) Krug von Perchau hatte das Glück seinen Besitz durch Erbschaften und Kauf immer wieder zu vergrößern. Außerdem schloss er zwei vorteilhafte Ehen. Er selbst bezeichnete sich in den Urkunden stets als ''edel und vest'' oder ''erbar und vest''.<ref name ="Ebner29"/> Von  [[Anna von Algersdorf]] († um 1406) erbte er den Hof bei der [[Pfarrkirche Perchau|Kirche St. Gotthard]] zu Perchau (heute Teil der Gemeinde Neumarkt in der Steiermark), der unter ihm und in der Generation nach ihm der Stammsitz seiner Familie war.<ref name ="Ebner28"/> Dieser ist 1425 bei einer Belehnung durch die Adelsfamilie der Kraiger erstmals als ''Krughof'' genannt. Gottfried (IV.) gelang es, seinen Besitz in Perchau planmäßig auszubauen und zu vergrößern, wobei er jene Güter aus dem Besitz, die ungünstig lagen, verkaufte. In den Jahren 1413, 1423 und 1424 erhielt er von der Familie der Liechtensteiner eine Gesamtbelehnung für jene Teile seines Besitzes, die Liechtensteiner-Lehen waren, 1425 und 1449 eine Gesamtbelehnung von der Familie der Kraiger für seine ehemaligen [[Ehrenfels (Adelsgeschlecht)|Ehrenfelser]] und jetzigen Kreiger-Lehen.<ref name ="Ebner30">vgl. Herwig Ebner: Beiträge zur Burgen- und Herrschaftsgeschichte, 1974, S. 30</ref> In der Aufgebotsliste für einen Kriegszug gegen das [[w:Königreich Ungarn|ungarische Königreich]] vom 6. Mai 1446 gehörte er zu den Rittern und Knechten..<ref name ="Ebner28"/>
Gottfried (IV.) Krug von Perchau hatte das Glück seinen Besitz durch Erbschaften und Kauf immer wieder zu vergrößern. Außerdem schloss er zwei vorteilhafte Ehen. Er selbst bezeichnete sich in den Urkunden stets als ''edel und vest'' oder ''erbar und vest''.<ref name ="Ebner29"/> Von  [[Anna von Algersdorf]] († um 1406) erbte er den Hof bei der [[w:Pfarrkirche Perchau|Kirche St. Gotthard]] zu Perchau (heute Teil der Gemeinde Neumarkt in der Steiermark), der unter ihm und in der Generation nach ihm der Stammsitz seiner Familie war.<ref name ="Ebner28"/> Dieser ist 1425 bei einer Belehnung durch die Adelsfamilie der Kraiger erstmals als ''Krughof'' genannt. Gottfried (IV.) gelang es, seinen Besitz in Perchau planmäßig auszubauen und zu vergrößern, wobei er jene Güter aus dem Besitz, die ungünstig lagen, verkaufte. In den Jahren 1413, 1423 und 1424 erhielt er von der Familie der Liechtensteiner eine Gesamtbelehnung für jene Teile seines Besitzes, die Liechtensteiner-Lehen waren, 1425 und 1449 eine Gesamtbelehnung von der Familie der Kraiger für seine ehemaligen [[Ehrenfels (Adelsgeschlecht)|Ehrenfelser]] und jetzigen Kreiger-Lehen.<ref name ="Ebner30">vgl. Herwig Ebner: Beiträge zur Burgen- und Herrschaftsgeschichte, 1974, S. 30</ref> In der Aufgebotsliste für einen Kriegszug gegen das [[w:Königreich Ungarn|ungarische Königreich]] vom 6. Mai 1446 gehörte er zu den Rittern und Knechten.<ref name ="Ebner28"/>


== Literatur ==
== Literatur ==

Aktuelle Version vom 31. Dezember 2024, 22:47 Uhr

Gottfried (IV.) von Perchau (* im 14. Jahrhundert; † 9. Juli 1449)[A 1], auch Gottfried Krug entstammte der obersteirischen Adelsfamilie der Krug von Perchau, die in Neumarkt in der Steiermark ansässig war. Er war ein Lehensmann der Adelsfamilien der Liechtensteiner, der Stubenberger und Kraiger, dem es erfolgreich gelang seinen Besitz in der Perchau (heute Teil der Gemeinde Neumarkt in der Steiermark planmäßig auszubauen und zu arrondieren.

Herkunft und Familie

Gottfried (IV.) Krug von Perchau entstammte einer obersteirischen Adelsfamilie von Einschild-Rittern[A 2]. Er war der Sohn von Gottfried (III.) Krug von Perchau († vor 1395) aus dessen Ehe mit Katharina Stein von Perchau († um 1400), einer Tochter von Wigolais Stein von Perchau († vor 1380).[1] Er war zweimal verheiratet:

⚭ (1. Ehe) mit Anna Färber, der Tochter von Gerhard Färber von Frauenstein[2]
⚭ (2. Ehe) mit Margarete († nach 1451), vermutlich die Tochter von Konrad (III.) Stadauer († 1411) aus dessen Ehe mit Anna von Welz[3] Zu ihrem Heiratsgut gehörte die Warnerwiese, ein Lehen der Adelsfamilie der Kreiger, dessen Besitz ihr von Jan von Kreig 1451 bestätigt wurde.[4]

Gottfried (IV.) hatte mindestens vier Kinder, mit denen die Hauptlinie der Krug von Perchau erloschen sein dürfte:

  • Jörg († 1488)[4]
  • Anton († um / nach 1515)[4]
  • Andreas (III.) († vor 1506)[5]
  • Tochter, Nonne bei den Dominikanerinnen zu Graz[6]

Leben

Gottfried (IV.) Krug von Perchau hatte das Glück seinen Besitz durch Erbschaften und Kauf immer wieder zu vergrößern. Außerdem schloss er zwei vorteilhafte Ehen. Er selbst bezeichnete sich in den Urkunden stets als edel und vest oder erbar und vest.[3] Von Anna von Algersdorf († um 1406) erbte er den Hof bei der Kirche St. Gotthard zu Perchau (heute Teil der Gemeinde Neumarkt in der Steiermark), der unter ihm und in der Generation nach ihm der Stammsitz seiner Familie war.[2] Dieser ist 1425 bei einer Belehnung durch die Adelsfamilie der Kraiger erstmals als Krughof genannt. Gottfried (IV.) gelang es, seinen Besitz in Perchau planmäßig auszubauen und zu vergrößern, wobei er jene Güter aus dem Besitz, die ungünstig lagen, verkaufte. In den Jahren 1413, 1423 und 1424 erhielt er von der Familie der Liechtensteiner eine Gesamtbelehnung für jene Teile seines Besitzes, die Liechtensteiner-Lehen waren, 1425 und 1449 eine Gesamtbelehnung von der Familie der Kraiger für seine ehemaligen Ehrenfelser und jetzigen Kreiger-Lehen.[7] In der Aufgebotsliste für einen Kriegszug gegen das ungarische Königreich vom 6. Mai 1446 gehörte er zu den Rittern und Knechten.[2]

Literatur

  • Herwig Ebner: Beiträge zur Burgen- und Herrschaftsgeschichte sowie zur Genealogie obersteirischer Adelsfamilien (= Forschungen zur geschichtlichen Landeskunde der Steiermark. Band 28). Selbstverlag der Historischen Landeskommission für Steiermark, Graz, 1974, besonders S. 28-31

Einzelnachweise

  1. ↑ vgl. Herwig Ebner: Beiträge zur Burgen- und Herrschaftsgeschichte, 1974, S. 25f. und S. 27
  2. ↑ 2,0 2,1 2,2 vgl. Herwig Ebner: Beiträge zur Burgen- und Herrschaftsgeschichte, 1974, S. 28
  3. ↑ 3,0 3,1 vgl. Herwig Ebner: Beiträge zur Burgen- und Herrschaftsgeschichte, 1974, S. 29
  4. ↑ 4,0 4,1 4,2 vgl. Herwig Ebner: Beiträge zur Burgen- und Herrschaftsgeschichte, 1974, S. 36
  5. ↑ vgl. Herwig Ebner: Beiträge zur Burgen- und Herrschaftsgeschichte, 1974, S. 36 und S. 37
  6. ↑ vgl. Herwig Ebner: Beiträge zur Burgen- und Herrschaftsgeschichte, 1974, S. 37
  7. ↑ vgl. Herwig Ebner: Beiträge zur Burgen- und Herrschaftsgeschichte, 1974, S. 30

Anmerkungen

  1. ↑ Daten nach Herwig Ebner: Beiträge zur Burgen- und Herrschaftsgeschichte, 1974, S. 31
  2. ↑ Einschild-Ritter waren im Mittelalter Ritterbürtige ohne eigene Lehensfähigkeit. Sie gehörten zur Gruppe der Ministerialen und führten bis Ende des 13. Jahrhunderts im Schild das Wappen ihres Herren. Ab dann war ihnen die Wahl eines eigenen Wappens erlaubt.
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