Paulinenhof: Unterschied zwischen den Versionen

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Der '''Paulinenhof''' bezeichnet eine Liegenschaft in der [[Hinterbrühl]]. Heute ist den meisten nur die in den 1960er Jahren errichtete Wohnhausanlage mit diesem Namen bekannt. Diese stellt allerdings nur einen Teil des wesentlich größeren Areals dar, dessen Geschichte auf die Mitte des 19. Jahrhunderts zurückgeht und danach eine wechselhafte Verwendung aufweist.
Der '''Paulinenhof''' bezeichnet eine Liegenschaft in der [[Hinterbrühl]]. Heute ist den meisten nur die in den 1960er Jahren errichtete Wohnhausanlage mit diesem Namen bekannt. Diese stellt allerdings nur einen Teil des wesentlich größeren Areals dar, dessen wechselhafte Geschichte mit Ende des 18. Jahrhunderts beginnt.


== Lage ==
== Lage ==
Das Gebiet des ehemaligen Paulinenhofs erstreckt sich beidseitig der [[Liste der Straßen in der Hinterbrühl#G|Gießhüblerstraße]] und reicht talseitig der Straße über den Naturlehrpfad beim Alten Bad bis zur [[Liste der Straßen in der Hinterbrühl#B|Badgasse]].
Das Gebiet des ehemaligen Paulinenhofs erstreckt sich an der [[Liste der Straßen in der Hinterbrühl#G|Gießhüblerstraße]] von den Hausnummern 21 bis 29.


== Geschichte ==
== Geschichte ==
[[Datei:Julius Bechade-Rochepine.jpg|thumb|hochkant|Julius Bechade Freiherr von Rochepine]]
[[Datei:Julius Bechade-Rochepine.jpg|thumb|hochkant|Julius Bechade Freiherr von Rochepine]]
Die Gemeinde Hinterbrühl erwarb von [[w:Johann II. (Liechtenstein)|Fürst Johann von Liechtenstein]] eine Konzession für die ''Wasserfallwiese'' um eine Badeanstalt zu errichten, übertrug diese im Jahr 1879 an [[Julius Bechade von Rochepine|Baron Julius Bechade-Rochepine]] (1833?-1893<ref>[http://www.lichtenegg.gv.at/system/web/GetDocument.ashx?fileid=891625 Wallfahrtskirche Maria Schnee Kaltenberg] im Pfarrblatt Lichtenegg von November 2014 abgerufen am 25. April 2017</ref>). Der in Wien wohnende Reichsfreiherr, der in der Hinterbrühl bereits auch andere Liegenschaften besaß, errichtete einen Wirtschaftshof mit Meierei an der Stelle der heutigen Wohnhausanlage (''Gießhüblerstraße 21''), den er nach seiner Gattin Clara Friedländer ''Clarahof'' benannte. Neben dem Ausbau der Gießhüblerstraße errichtete er ein Freibad westlich der heutigen Badgasse.  
Die Gemeinde Hinterbrühl erwarb von [[w:Johann II. (Liechtenstein)|Fürst Johann von Liechtenstein]] eine Konzession um eine Badeanstalt zu errichten, übertrug diese im Jahr 1879 an [[Julius Bechade von Rochepine|Baron Julius Bechade-Rochepine]] (1834-1893). Der in Wien wohnende Reichsfreiherr, der in der Hinterbrühl bereits auch andere Liegenschaften besaß, errichtete einen Wirtschaftshof mit Meierei an der Stelle der heutigen Wohnhausanlage (''Gießhüblerstraße 21''), den er nach seiner Gattin Clara geborenen Friedländer ''Clarahof'' benannte. Neben dem Ausbau der Gießhüblerstraße errichtete er ein Freibad westlich der heutigen Badgasse.  


Das Inselbad verpachtete er bereits ein Jahr später an Philipp Jiratschek, der das Bad 1882 auch kauft. Im Jahr 1886 erwarb er auch den Clarahof und baut daneben das ''Hotel Paulinenhof'', benannt nach Jiratscheks Gattin. Das Hotel besaß 60 Zimmer und einen Festsaal. Der Komfort war allerdings noch bescheiden, da die Hinterbrühl weder über ein Wasserleitungsnetz (erst ab 1932) noch eine Stromversorgung (ab 1924) verfügte.
Das Inselbad verpachtete er bereits ein Jahr später an Philipp Jiratschek, der das Bad 1882 auch kauft. Im Jahr 1886 erwarb er auch den Clarahof und baut daneben das ''Hotel Paulinenhof'', benannt nach Jiratscheks Gattin. Das Hotel besaß 60 Zimmer und einen Festsaal. Der Komfort war allerdings noch bescheiden, da die Hinterbrühl weder über ein Wasserleitungsnetz (erst ab 1932) noch eine Stromversorgung (ab 1924) verfügte.


Die Errichtung fiel in eine Zeit, als der Fremdenverkehr aus der Großstadt Wien stetig stieg und die Lage Hinterbrühls sehr beliebt wurde. Auch der Bau der [[w:Lokalbahn Mödling–Hinterbrühl|Straßenbahn]] in die Hinterbrühl begünstigte den Tourismus. Aus der Politik unterstützte die Gemeinde unter dem Bürgermeister [[w:Franz von Grutsch|Franz von Grutsch]], der allerdings bereits 1882 starb, die Entwicklung mit einem Verchönerungsverein, Theatervorstellungen und Konzerten.
Die Errichtung fiel in eine Zeit, als der Fremdenverkehr aus der Großstadt Wien stetig stieg und die Lage Hinterbrühls sehr beliebt wurde. Auch der Bau der [[w:Lokalbahn Mödling–Hinterbrühl|elektrischen Straßenbahn]] von Mödling in die Hinterbrühl begünstigte den Tourismus. Die Gemeinde unter dem Bürgermeister [[w:Franz von Grutsch|Franz Xaver von Grutsch]] förderte die Entwicklung mit einem Verchönerungsverein, Theatervorstellungen und Konzerten.


1886 erwarb der Arzt Isidor Samuely (1851-1924) den nördlichen Teil der Liegenschaft und baute dort eine Kaltwasser-Heilanstalt, später als ''Sanatorium Hinterbrühl'' bezeichnet, wo die Kurgäste unter anderem auch im Hotel Paulinenhof wohnten.<ref>{{ANNO|nfp|01|06|1887|12|Hotel, Wasserheilanstalt Hinterbrühl-Paulinenhof|AUTOR=Inserat}}</ref>
1886 erwarb der Arzt Dr. Isidor Samuely (1851-1924) den nördlichen Teil der Liegenschaft und baute dort eine Kaltwasser-Heilanstalt, später als ''Sanatorium Hinterbrühl'' bezeichnet, wo die Kurgäste unter anderem auch im Hotel Paulinenhof wohnten.<ref>{{ANNO|nfp|01|06|1887|12|Hotel, Wasserheilanstalt Hinterbrühl-Paulinenhof|AUTOR=Inserat|HERVORHEBUNG=Paulinenhof}}</ref>


Im Jahr 1904 übernahm der Schwiegersohn Jiratscheks ''Paul Ludwig'' die Leitung. Unter ihm wurde das Inselbad, das ausschließlich mit Quellwasser gespeist wurde, mit einem 33 Meter langen Sportbecken, Kabinen und Terrassen ausgestattet.  
Das Hotel wurde im Jahr 1895 von Phillipp Jiraczek an ''Hans Babka'', der vorher Geschäftsleiter des renommierten Restaurants ''Schneider'' am [[w:Wien Südbahnhof|Wiener Südbahnhof]] war, verkauft.<ref>{{ANNO|bbb|24|04|1895|5|Hinterbrühl|HERVORHEBUNG=Paulinenhofes}}</ref>


Nach dem [[w:Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] scheinen zahlreiche Besitzer der einzelnen Teile des Areals auf. So wurde das Hotel 1918 von der Familie Ludwig an ''Max Tauber'' verkauft.
Im Jahr 1904 übernahm der Schwiegersohn Jiratscheks ''Paul Ludwig'' die Leitung der Liegenschaften ''Paulinenhof'' samt dem Inselbad, das ausschließlich mit Quellwasser gespeist wurde und  mit einem 33 Meter langen Sportbecken, Kabinen und Terrassen ausgestattet wurde. Im Jahr 1913 wurde das ''Hotel Paulinenhof'' mit 70 Betten angepriesen.<ref>{{ANNO|wcs|||1913|48|Hinterbrühl|anno-plus=ja|HERVORHEBUNG=Paulinenhof}}</ref>
 
Nach dem [[w:Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] wechselten zahlreiche Besitzer der einzelnen Teile des Areals. So wurde das Hotel 1918 von der Familie Ludwig an ''Max Tauber'' verkauft.
Auch das Sanatorium, das im Mai 1919 nach stark Einschränkungen durch den Krieg, wiedereröffnet wurde<ref>{{ANNO|dmo|21|04|1919|4|Anfang Mai Wiederöffnung...|AUTOR=Inserat}}</ref>, wechselte nach Samuely mehrmals den Besitzer.  
Auch das Sanatorium, das im Mai 1919 nach stark Einschränkungen durch den Krieg, wiedereröffnet wurde<ref>{{ANNO|dmo|21|04|1919|4|Anfang Mai Wiederöffnung...|AUTOR=Inserat}}</ref>, wechselte nach Samuely mehrmals den Besitzer.  


Beim Hotel scheinen ''Nikolaus Malzer'' (von 1922) und ''Julius Kun'' (ab 1928) als Besitzer auf.
Beim Hotel scheinen ''Nikolaus Malzer'' (von 1922) und ''Julius Kun'' (ab 1928) als Besitzer auf.


Das Hotel wurde 1933, obwohl die Hinterbrühl in diesem Jahr von über 5.000 Sommergästen besucht wurde, 1934 stillgelegt. Grund war unter anderem auch die Stilllegung der Straßenbahn. So wandelten sich auch die Verwendungszwecke. 1934 war noch ein Kinderferienheim der [[w:Israelitische Kultusgemeinde|Israelitischen Kultusgemeinde]]. Im Jahr 1937 wurde das Militär am Gelände samt Pferden und Fuhrwerken einquartiert, während das Hotel selbst verfiel.
Das Hotel wurde 1934, obwohl die Hinterbrühl in diesem Jahr noch von über 5.000 Sommergästen besucht wurde, 1934 stillgelegt. Die Rezession sowie die Stilllegung der Straßenbahn senkten die Gästezahlen. Im Paulinenhof gab es 1934 ein Kinderferienheim der [[w:Israelitische Kultusgemeinde|Israelitischen Kultusgemeinde]] und im Jahr 1937 wurde Militär samt Pferden und Fuhrwerken einquartiert.


Nach dem [[w:Anschluss Österreichs|Anschluss]] im Jahr 1938 wurde das Areal [[w:Arisierung|arisiert]] und das Panzerregiment 3 der [[w:Wehrmacht|Wehrmacht]] einquartiert.
Nach dem [[w:Anschluss Österreichs|Anschluss]] im Jahr 1938 wurde die Liegenschaft [[w:Arisierung|arisiert]] und das Panzerregiment 3 der [[w:Wehrmacht|Wehrmacht]] einquartiert.


Das Bombardement am 24. Mai 1944 beschädigt das Bad stark.
Das Bombardement am 24. Mai 1944 beschädigte Gebäude und das Bad stark.


In den Jahren 1945 bis 1950 werden die arisierten Grundstücke wieder rückerstattet.
In den Jahren 1945 bis 1950 werden die arisierten Grundstücke wieder rückerstattet.


Im Jahr 1956 erwirbt die Gemeinde das Areal, wo 195/1966 die Wohnhausanlage erbaut wird, und 1966 das Inselbad-Areal mit einer Fläche von 22.000 Quadratmeter. Auf diesem wird 2001 der Kindergarten II errichtet und am Badgelände selbst 2008 ein Biotop mit Naturlehrpfad angelegt.
Im Jahr 1956 erwirbt die Gemeinde das Areal, wo 1965/1966 die Wohnhausanlage erbaut wird, und 1966 das Inselbad-Areal mit einer Fläche von 22.000 Quadratmeter. Auf diesem wird 2001 der Kindergarten II errichtet und am Badgelände selbst 2008 ein Biotop mit Naturlehrpfad angelegt.


Die verbliebenen Teile des ehemaligen Hotels Paulinenhof wurden von den privaten Eigentümern restauriert und generalsaniert.
Die verbliebenen Teile des ehemaligen Paulinenhofes wurden von den privaten Eigentümern restauriert und generalsaniert.


Der Initiator des Paulinenhofes wurde noch zu Lebzeiten geehrt. So wurde Bechade von Rochepine der erste Ehrenbürger der Gemeinde Hinterbrühl. Nach seinem Tod wurde der Bechadeweg ins Hagenauertal nach ihm benannt.
Der Initiator der Institution ''Paulinenhof'' wurde Julius Bechade von Rochepine der erste Ehrenbürger der Gemeinde Hinterbrühl. Nach ihm wurde der Bechadeweg am oberen Ende der Badgasse benannt.


== Literatur ==
== Literatur ==
* Hans Kretz, Ferdinand Szuppin, Elfriede Huber (Hrsg.) ''Paulinenhof-Geschichte einer Hinterbrühler Institution'', 2017
* Hans Kretz, Ferdinand Szuppin, Elfriede Huber (Hrsg.) ''Paulinenhof-Geschichte einer Hinterbrühler Institution'', 2017
* {{HkM|Hans Kretz|Der "Paulinenhof" als Hinterbrühler Tourismusresort|2/2020}}
* Herbert Ascherbauer, Gerhard Winter:''Paulinenhof/Sanatorium Hinterbrühl'' in ''Sommerfrische Hinterbrühl'', 2024, Heimatverein, S.67ff.
== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
<references/>
<references/>
== Weblinks ==
{{Commonscat|Biotop Hinterbrühl|Biotop: Ehemaliges Inselbad}}
* {{Tthek|s|hinterbruehl||Paulinenhof}}
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[[Kategorie:Hinterbrühl]]
[[Kategorie:Wasserbauwerk]]
[[Kategorie:Aufgelöst in den 1930er Jahren]]
[[Kategorie:Gegründet 1879]]

Aktuelle Version vom 28. Oktober 2024, 10:35 Uhr

Der Paulinenhof bezeichnet eine Liegenschaft in der Hinterbrühl. Heute ist den meisten nur die in den 1960er Jahren errichtete Wohnhausanlage mit diesem Namen bekannt. Diese stellt allerdings nur einen Teil des wesentlich größeren Areals dar, dessen wechselhafte Geschichte mit Ende des 18. Jahrhunderts beginnt.

Lage

Das Gebiet des ehemaligen Paulinenhofs erstreckt sich an der Gießhüblerstraße von den Hausnummern 21 bis 29.

Geschichte

Julius Bechade Freiherr von Rochepine

Die Gemeinde Hinterbrühl erwarb von Fürst Johann von Liechtenstein eine Konzession um eine Badeanstalt zu errichten, übertrug diese im Jahr 1879 an Baron Julius Bechade-Rochepine (1834-1893). Der in Wien wohnende Reichsfreiherr, der in der Hinterbrühl bereits auch andere Liegenschaften besaß, errichtete einen Wirtschaftshof mit Meierei an der Stelle der heutigen Wohnhausanlage (Gießhüblerstraße 21), den er nach seiner Gattin Clara geborenen Friedländer Clarahof benannte. Neben dem Ausbau der Gießhüblerstraße errichtete er ein Freibad westlich der heutigen Badgasse.

Das Inselbad verpachtete er bereits ein Jahr später an Philipp Jiratschek, der das Bad 1882 auch kauft. Im Jahr 1886 erwarb er auch den Clarahof und baut daneben das Hotel Paulinenhof, benannt nach Jiratscheks Gattin. Das Hotel besaß 60 Zimmer und einen Festsaal. Der Komfort war allerdings noch bescheiden, da die Hinterbrühl weder über ein Wasserleitungsnetz (erst ab 1932) noch eine Stromversorgung (ab 1924) verfügte.

Die Errichtung fiel in eine Zeit, als der Fremdenverkehr aus der Großstadt Wien stetig stieg und die Lage Hinterbrühls sehr beliebt wurde. Auch der Bau der elektrischen Straßenbahn von Mödling in die Hinterbrühl begünstigte den Tourismus. Die Gemeinde unter dem Bürgermeister Franz Xaver von Grutsch förderte die Entwicklung mit einem Verchönerungsverein, Theatervorstellungen und Konzerten.

1886 erwarb der Arzt Dr. Isidor Samuely (1851-1924) den nördlichen Teil der Liegenschaft und baute dort eine Kaltwasser-Heilanstalt, später als Sanatorium Hinterbrühl bezeichnet, wo die Kurgäste unter anderem auch im Hotel Paulinenhof wohnten.[1]

Das Hotel wurde im Jahr 1895 von Phillipp Jiraczek an Hans Babka, der vorher Geschäftsleiter des renommierten Restaurants Schneider am Wiener Südbahnhof war, verkauft.[2]

Im Jahr 1904 übernahm der Schwiegersohn Jiratscheks Paul Ludwig die Leitung der Liegenschaften Paulinenhof samt dem Inselbad, das ausschließlich mit Quellwasser gespeist wurde und mit einem 33 Meter langen Sportbecken, Kabinen und Terrassen ausgestattet wurde. Im Jahr 1913 wurde das Hotel Paulinenhof mit 70 Betten angepriesen.[3]

Nach dem Ersten Weltkrieg wechselten zahlreiche Besitzer der einzelnen Teile des Areals. So wurde das Hotel 1918 von der Familie Ludwig an Max Tauber verkauft. Auch das Sanatorium, das im Mai 1919 nach stark Einschränkungen durch den Krieg, wiedereröffnet wurde[4], wechselte nach Samuely mehrmals den Besitzer.

Beim Hotel scheinen Nikolaus Malzer (von 1922) und Julius Kun (ab 1928) als Besitzer auf.

Das Hotel wurde 1934, obwohl die Hinterbrühl in diesem Jahr noch von über 5.000 Sommergästen besucht wurde, 1934 stillgelegt. Die Rezession sowie die Stilllegung der Straßenbahn senkten die Gästezahlen. Im Paulinenhof gab es 1934 ein Kinderferienheim der Israelitischen Kultusgemeinde und im Jahr 1937 wurde Militär samt Pferden und Fuhrwerken einquartiert.

Nach dem Anschluss im Jahr 1938 wurde die Liegenschaft arisiert und das Panzerregiment 3 der Wehrmacht einquartiert.

Das Bombardement am 24. Mai 1944 beschädigte Gebäude und das Bad stark.

In den Jahren 1945 bis 1950 werden die arisierten Grundstücke wieder rückerstattet.

Im Jahr 1956 erwirbt die Gemeinde das Areal, wo 1965/1966 die Wohnhausanlage erbaut wird, und 1966 das Inselbad-Areal mit einer Fläche von 22.000 Quadratmeter. Auf diesem wird 2001 der Kindergarten II errichtet und am Badgelände selbst 2008 ein Biotop mit Naturlehrpfad angelegt.

Die verbliebenen Teile des ehemaligen Paulinenhofes wurden von den privaten Eigentümern restauriert und generalsaniert.

Der Initiator der Institution Paulinenhof wurde Julius Bechade von Rochepine der erste Ehrenbürger der Gemeinde Hinterbrühl. Nach ihm wurde der Bechadeweg am oberen Ende der Badgasse benannt.

Literatur

  • Hans Kretz, Ferdinand Szuppin, Elfriede Huber (Hrsg.) Paulinenhof-Geschichte einer Hinterbrühler Institution, 2017
  • Hans Kretz: Der "Paulinenhof" als Hinterbrühler Tourismusresort in Heimatkundliche Beilagen zum Amtsblatt der BH Mödling, Ausgabe 2/2020
  • Herbert Ascherbauer, Gerhard Winter:Paulinenhof/Sanatorium Hinterbrühl in Sommerfrische Hinterbrühl, 2024, Heimatverein, S.67ff.

Einzelnachweise

  1. Inserat: Hotel, Wasserheilanstalt Hinterbrühl-Paulinenhof. In: Neue Freie Presse, 1. Juni 1887, S. 12 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/nfp
  2. Hinterbrühl. In: Badener Bezirks-Blatt, 24. April 1895, S. 5 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/bbb
  3. Hinterbrühl.Illustrierter Wegweiser durch die österreichischen Kurorte, Sommerfrischen und Winterstationen, Jahrgang 1913, S. 48 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/wcs
  4. Inserat: Anfang Mai Wiederöffnung.... In: Der Morgen. Wiener Montagblatt, 21. April 1919, S. 4 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/dmo

Weblinks

 Biotop: Ehemaliges Inselbad – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons

  • Fotos zum Schlagwort Paulinenhof in der Topothek der Gemeinde/Region hinterbruehl (Urheberrechte beachten)

48.09056116.250518Koordinaten: 48° 5′ 26″ N, 16° 15′ 2″ O