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'''Baron Julius Baron Bechade von Rochepine''' (* [[7. August]] [[1834]] in [[w:Arad (Rumänien)|Arad]]; † [[1893]]) war Reichsfreiherr und stammte aus einer alten französischen Adelsfamilie. Er war auch Gemäldesammler. | '''Baron Julius Baron Bechade von Rochepine''' (* [[7. August]] [[1834]] in [[w:Arad (Rumänien)|Arad]] in Rumänien; † [[17. März]] [[1893]] in [[Türnitz]]<ref>[https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/st-poelten/tuernitz/03%252F12/?pg=109 Sterbebuch 1893] der Pfarre Türnitz auf Matricula</ref>) war Reichsfreiherr und stammte aus einer alten französischen Adelsfamilie. Er war auch Gemäldesammler.<ref>[https://www.hamburger-kunsthalle.de/sammlung-online/rembrandt-harmensz-van-rijn-gerbrand-van-den-eeckhout/der-zwoelfjaehrige-jesus-unter Beschreibung des Gemäldes ''Der zwölfjährige Jesus unter den Schriftgelehrten''] abgerufen am 26. Februar 2021</ref> | ||
== Leben und Wirken == | == Leben und Wirken == | ||
Julius Bechade von Rochepine, geboren im heutigen Rumänien, trat 1847 ins Militär ein und musterte am 2. November 1850 beim Infanterieregiment Nr. 31 von [[w:Karl von Culoz|Karl von Culoz]] vorzeitig aus. Im Jahr 1860 schied er aus dem Militärdienst aus.<ref>Johann Svoboda: ''Die Theresianische Militär-Akademie zu Wiener-Neustadt und ihre Zöglinge von der Gründung der Anstalt bis auf unsere Tage'', Band 2, 1894, S. 264 [https://books.google.at/books?id=mPUEAAAAMAAJ&q=julius+bechade&dq=julius+bechade&hl=de&sa=X&ved=0ahUKEwiG4PG-sfLWAhXJPFAKHQtSBkQQ6AEIRjAH Online] abgerufen am 15. Oktober 2017</ref> | Julius Bechade von Rochepine, geboren im heutigen Rumänien, trat 1847 ins Militär ein und musterte am 2. November 1850 beim Infanterieregiment Nr. 31 von [[w:Karl von Culoz|Karl von Culoz]] vorzeitig aus. Im Jahr 1860 schied er aus dem Militärdienst aus.<ref>Johann Svoboda: ''Die Theresianische Militär-Akademie zu Wiener-Neustadt und ihre Zöglinge von der Gründung der Anstalt bis auf unsere Tage'', Band 2, 1894, S. 264 [https://books.google.at/books?id=mPUEAAAAMAAJ&q=julius+bechade&dq=julius+bechade&hl=de&sa=X&ved=0ahUKEwiG4PG-sfLWAhXJPFAKHQtSBkQQ6AEIRjAH Online] abgerufen am 15. Oktober 2017</ref> | ||
In den Folgejahren trat er immer wieder als Grundstückskäufer und -verkäufer in Erscheinung. Er wohnte in Wien | In den Folgejahren trat er immer wieder als Grundstückskäufer und -verkäufer in Erscheinung. Er wohnte in Wien. In der [[Hinterbrühl]] erwarb er beispielsweise die Liegenschaft in der Hauptstraße 62, wo zuvor acht Jahre lang das Gemeindeamt untergebracht war, diese aber aus Geldmangel, bedingt durch den Volksschulneubau in Geldnöten war. | ||
Bechades Villa, sein ''Tusculum'' in der Hinterbrühl, Badstraße 1, stellte er 1886 als ''Privat-Lazareth'' zur Verfügung, wo er zwölf verwundete Soldaten versorgte.<ref>{{ANNO|nwb|21|09|1878|18|Errichtung eines Privat-Lazareths}}</ref> Auch der ''Grimmhof'', wo heute das Hotel Beethoven steht, war in seinem Besitz. In [[Mödling]] war er 1888 kurz Besitzer des [[w:Thonetschlössl|Thonetschlössls]], wo sich heute das [[Museum Mödling#Thonetschlössl|Bezirksmuseum]] befindet. | |||
Verheiratet war er mit der [[Lichtenegg (Niederösterreich)|Lichteneggerin]] ''Antonia Pürrer'' (verwitwte ''Winter'' (1818-1888).<ref>[http://www.lichtenegg.gv.at/system/web/GetDocument.ashx?fileid=891625 Wallfahrtskirche Maria Schnee Kaltenberg] im Pfarrblatt Lichtenegg von November 2014 abgerufen am 25. April 2017</ref> | Neben seinen Immobilienhandel war er auch Initiator für zahlreiche Unternehmungen, wie ebenfalls in der Hinterbrühl des [[Paulinenhof]]es mit seinem Inselbad. Auch ein kleines Sommertheater aus Holz errichtete er hier. Gewürdigt wurde er bereits zu Lebzeiten durch die Ehrenbürgerschaft. Bei der [[Freiwillige Feuerwehr Mödling|Feuerwehr Mödling]], wo er sich 1887 für die Gründung der Mödlinger Feuerwehrmusikkapelle verdient gemacht, wurde er später zum Ehrenmitglied ernannt.<ref name = "Mitth">{{ANNO|noe|||1894|35|Freiwillige Feuerwehr Mödling: Jahreshauptversammlung|anno-plus=ja|HERVORHEBUNG=Bechade}}</ref> | ||
Einem Betrüger saß Bechade beim Bau einer Zahhnradbahn von [[Ottakring]] auf den [[w:Tulbinger Kogel (Berg)|Tulbingerkogel]] auf. Der vorbestrafte Bahntechniker veruntreute Mittel, die für den Bahnbau sowohl von Bechade als auch anderen Anlegern eingebracht wurden und verschwand damit. Bechader besaß damals bereits die Vorkonzession für den Bahnbau.<ref>{{ANNO|wcs|||1913|48|Betrug und Defraudation|anno-plus=ja|HERVORHEBUNG=Bechade}}</ref> | |||
Verheiratet war er mit der [[Lichtenegg (Niederösterreich)|Lichteneggerin]] ''Antonia (Antionette) Pürrer'' (verwitwte ''Winter'' (1818-1888).<ref>[http://www.lichtenegg.gv.at/system/web/GetDocument.ashx?fileid=891625 Wallfahrtskirche Maria Schnee Kaltenberg] im Pfarrblatt Lichtenegg von November 2014 abgerufen am 25. April 2017</ref> Gestorben ist er in [[Türnitz]], wo er auch begraben wurde.<ref name = "Mitth"/> | |||
In der Hinterbrühl wurde nahe dem Inselbad ein [[Liste der Straßen in der Hinterbrühl#B|Weg]] nach ihm benannt. | |||
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* Hans Kretz, Ferdinand Szuppin, Elfriede Huber (Hrsg.) ''Paulinenhof-Geschichte einer Hinterbrühler Institution'', 2017 | |||
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Aktuelle Version vom 28. Oktober 2024, 10:08 Uhr
Baron Julius Baron Bechade von Rochepine (* 7. August 1834 in Arad in Rumänien; † 17. März 1893 in Türnitz[1]) war Reichsfreiherr und stammte aus einer alten französischen Adelsfamilie. Er war auch Gemäldesammler.[2]
Leben und Wirken
Julius Bechade von Rochepine, geboren im heutigen Rumänien, trat 1847 ins Militär ein und musterte am 2. November 1850 beim Infanterieregiment Nr. 31 von Karl von Culoz vorzeitig aus. Im Jahr 1860 schied er aus dem Militärdienst aus.[3]
In den Folgejahren trat er immer wieder als Grundstückskäufer und -verkäufer in Erscheinung. Er wohnte in Wien. In der Hinterbrühl erwarb er beispielsweise die Liegenschaft in der Hauptstraße 62, wo zuvor acht Jahre lang das Gemeindeamt untergebracht war, diese aber aus Geldmangel, bedingt durch den Volksschulneubau in Geldnöten war.
Bechades Villa, sein Tusculum in der Hinterbrühl, Badstraße 1, stellte er 1886 als Privat-Lazareth zur Verfügung, wo er zwölf verwundete Soldaten versorgte.[4] Auch der Grimmhof, wo heute das Hotel Beethoven steht, war in seinem Besitz. In Mödling war er 1888 kurz Besitzer des Thonetschlössls, wo sich heute das Bezirksmuseum befindet.
Neben seinen Immobilienhandel war er auch Initiator für zahlreiche Unternehmungen, wie ebenfalls in der Hinterbrühl des Paulinenhofes mit seinem Inselbad. Auch ein kleines Sommertheater aus Holz errichtete er hier. Gewürdigt wurde er bereits zu Lebzeiten durch die Ehrenbürgerschaft. Bei der Feuerwehr Mödling, wo er sich 1887 für die Gründung der Mödlinger Feuerwehrmusikkapelle verdient gemacht, wurde er später zum Ehrenmitglied ernannt.[5]
Einem Betrüger saß Bechade beim Bau einer Zahhnradbahn von Ottakring auf den Tulbingerkogel auf. Der vorbestrafte Bahntechniker veruntreute Mittel, die für den Bahnbau sowohl von Bechade als auch anderen Anlegern eingebracht wurden und verschwand damit. Bechader besaß damals bereits die Vorkonzession für den Bahnbau.[6]
Verheiratet war er mit der Lichteneggerin Antonia (Antionette) Pürrer (verwitwte Winter (1818-1888).[7] Gestorben ist er in Türnitz, wo er auch begraben wurde.[5]
In der Hinterbrühl wurde nahe dem Inselbad ein Weg nach ihm benannt.
Literatur
- Hans Kretz, Ferdinand Szuppin, Elfriede Huber (Hrsg.) Paulinenhof-Geschichte einer Hinterbrühler Institution, 2017
Einzelnachweise
- ↑ Sterbebuch 1893 der Pfarre Türnitz auf Matricula
- ↑ Beschreibung des Gemäldes Der zwölfjährige Jesus unter den Schriftgelehrten abgerufen am 26. Februar 2021
- ↑ Johann Svoboda: Die Theresianische Militär-Akademie zu Wiener-Neustadt und ihre Zöglinge von der Gründung der Anstalt bis auf unsere Tage, Band 2, 1894, S. 264 Online abgerufen am 15. Oktober 2017
- ↑ Errichtung eines Privat-Lazareths. In: Neuigkeits-Welt-Blatt, 21. September 1878, S. 18 (online bei ANNO).
- ↑ 5,0 5,1 Freiwillige Feuerwehr Mödling: Jahreshauptversammlung.: Mitteilungen des niederösterreichischen Landes-Feuerwehr-Verbandes, Jahrgang 1894, S. 35 (online bei ANNO).
- ↑ Betrug und Defraudation.: Illustrierter Wegweiser durch die österreichischen Kurorte, Sommerfrischen und Winterstationen, Jahrgang 1913, S. 48 (online bei ANNO).
- ↑ Wallfahrtskirche Maria Schnee Kaltenberg im Pfarrblatt Lichtenegg von November 2014 abgerufen am 25. April 2017