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Obwohl Johannes Zaucher von der Äbtissin von Göss protegiert wurde und mehrere bedeutende Fürsprecher, darunter Dr. Balthasar Siega, den Archidiakon der Oberen Steiermark, besaß, war seine Ernennung zum Pfarrer von Vordernberg unumstritten, da sich der Markt Daniel Unger († 9. März 1646) gewünscht hatte. Dieser war 1645 als Kaplan dem damaligen, bereits gesundheitlich schwer angeschlagenen Pfarrer [[Georg Weisott]] an die Seite gestellt worden und hatte sich in dieser Funktion bestens bewährt, sodass der Markt ihn als neuen Pfarrer haben wollte. Obwohl Daniel Unger bereits wenige Tage nach Weisott ebenfalls starb, kam es zu einem Konflikt um das "Vordernberger Vorschlagsrecht", der mehrere Jahre anhalten sollte. Auch nach dem Tod von Daniel Unger lehnte der Markt Vordernberg Johannes Zaucher als neuen Pfarrer ab und schlug dem Bischof von Seckau einen anderen Kandidaten, den Priester Georg Maurer, vor. Dabei berief sich der Markt auf ein althergebrachtes Vorschlagsrecht, das aus der Zeit der [[w:Reformation|Reformation]] stammte. Als Johannes Zaucher am 18. März 1646 als Pfarrer installiert worden war, schaltete der Markt Vordernberg die "innerösterreichische" Hofkammer ein.<ref name ="hilz211">vgl. Erik Hilzensauer: Die katholischen Pfarrer, 2010, S. 211</ref> | |||
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Aktuelle Version vom 10. Oktober 2019, 16:19 Uhr
Johannes Zaucher (* im 16. Jahrhundert; † im 17. Jahrhundert) war Pfarrer der katholischen Pfarre in Vordernberg und Stadtpfarrer von Leoben.
Herkunft und Familie
Über die Herkunft von Johannes Zaucher ist bisher nichts bekannt.
Leben
Johannes Zaucher war Magister der Philosophie und galt als guter Musiker und Prediger. 1642-1646 war er Kaplan im Stift Göss (heute Teil der Gemeinde Leoben). 1646 übernahm er die Pfarre Vordernberg, die er bis zum Mai 1650 betreute. Danach wurde er zum Stadtpfarrer von Leoben ernannt.[1]
Der Konflikt um das "Vordernberger Vorschlagsrecht"
Obwohl Johannes Zaucher von der Äbtissin von Göss protegiert wurde und mehrere bedeutende Fürsprecher, darunter Dr. Balthasar Siega, den Archidiakon der Oberen Steiermark, besaß, war seine Ernennung zum Pfarrer von Vordernberg unumstritten, da sich der Markt Daniel Unger († 9. März 1646) gewünscht hatte. Dieser war 1645 als Kaplan dem damaligen, bereits gesundheitlich schwer angeschlagenen Pfarrer Georg Weisott an die Seite gestellt worden und hatte sich in dieser Funktion bestens bewährt, sodass der Markt ihn als neuen Pfarrer haben wollte. Obwohl Daniel Unger bereits wenige Tage nach Weisott ebenfalls starb, kam es zu einem Konflikt um das "Vordernberger Vorschlagsrecht", der mehrere Jahre anhalten sollte. Auch nach dem Tod von Daniel Unger lehnte der Markt Vordernberg Johannes Zaucher als neuen Pfarrer ab und schlug dem Bischof von Seckau einen anderen Kandidaten, den Priester Georg Maurer, vor. Dabei berief sich der Markt auf ein althergebrachtes Vorschlagsrecht, das aus der Zeit der Reformation stammte. Als Johannes Zaucher am 18. März 1646 als Pfarrer installiert worden war, schaltete der Markt Vordernberg die "innerösterreichische" Hofkammer ein.[2]
Literatur
- Erik Hilzensauer: Die katholischen Pfarrer von Vordernberg von der Gegenreformation bis zur Anlage der Pfarrmatrikel. In: Meinhard Brunner - Gerhard Pferschy - Gernot Peter Obersteiner (Hrsg.): Rutengänge. Studien zur geschichtlichen Landeskunde. Festgabe für Walter Brunner zum 70. Geburtstag (= Forschungen zur geschichtlichen Landeskunde der Steiermark". Bd. 54) (= "Zeitschrift des Historischen Vereins für Steiermark. Sonderband 26). Eigenverlag, Graz, 2010. ISBN 978-3-901251-34-4). S. 201-218
Einzelnachweise
Vorgänger | Amt | Nachfolger |
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Georg Weisott OCist. | Pfarre von Vordernberg März 1446 - Mai 1650 | Thomas Seyfridt CR |