Alpe Stongen: Unterschied zwischen den Versionen

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Die Alpe ist rund fünf Kilometer [[w:Luftlinie|Luftlinie]] vom westlich befindlichen Dorf Bezau entfernt. Zum südwestlich gelegenen Dorfzentrum von [[Bizau]] sind es rund vier Kilometer Luftlinie. Die Gemeindegrenze von [[Andelsbuch]] ist im Norden rund 300 Meter entfernt. Östlich der Alpe, rund 1600 Meter Luftlinie entfernt, liegt der [[Schreiberesattel]] (auch: Schrieberesattel). Nördlich, rund 800 Meter Luftlinie entfernt, liegt die Stongerhöhe (auch: Stongenhöhe oder Stoanglerhöhe genannt, {{Höhe|1778|AT|link=true}})
Die Alpe ist rund fünf Kilometer [[w:Luftlinie|Luftlinie]] vom westlich befindlichen Dorf Bezau entfernt. Zum südwestlich gelegenen Dorfzentrum von [[Bizau]] sind es rund vier Kilometer Luftlinie. Die Gemeindegrenze von [[Andelsbuch]] ist im Norden rund 300 Meter entfernt. Östlich der Alpe, rund 1600 Meter Luftlinie entfernt, liegt der [[Schreiberesattel]] (auch: Schrieberesattel). Nördlich, rund 800 Meter Luftlinie entfernt, liegt die Stongerhöhe (auch: Stongenhöhe oder Stoanglerhöhe genannt, {{Höhe|1778|AT|link=true}})


Die Alpe umfasst etwa 45,62 [[w:Hektar|ha]] bewirtschaftete Fläche und liegt auf rund {{Höhe|1382|AT|link=true}} (Alpgebäude) und wird jährlich von Anfang Juni bis etwa Anfang September mit etwa 35 bis 40 Milchkühen und 15 Schweinen bestossen.<ref name=Laendle>[https://www.laendle.at/betrieb/alpe-stongen/ Alpe Stongen], Webseite: Laendle.at.</ref> Pro Tag werden zwei bis drei Käselaibe erzeugt. Etwa 200 Meter südlich des Alpgebäudes im Stoanglermoos entspringt der Grebenbach, der nach rund 7,45 Kilometer in die [[w:Bregenzer Ache|Bregenzer Ache]] mündet.
Die Alpe umfasst etwa 45,62 [[w:Hektar|ha]] bewirtschaftete Fläche und liegt auf rund {{Höhe|1382|AT|link=true}} (Alpgebäude) und wird jährlich von Anfang Juni bis etwa Anfang September mit etwa 35 bis 40 Milchkühen und 15 Schweinen bestossen.<ref name=Laendle>[https://www.laendle.at/betrieb/alpe-stongen/ Alpe Stongen], Webseite: Laendle.at.</ref><ref>''Bestossen'' bezeichnet das Beziehen der Alpe mit einer bestimmten Anzahl von Tieren.</ref> Pro Tag werden zwei bis drei Käselaibe erzeugt. Etwa 200 Meter südlich des Alpgebäudes im Stoanglermoos entspringt der Grebenbach, der nach rund 7,45 Kilometer in die [[w:Bregenzer Ache|Bregenzer Ache]] mündet.


Von der Alpe Stongen führt eine Materialseilbahn zur [[Alpe Stoangerhöhe]].
Von der Alpe Stongen führt eine Materialseilbahn zur [[Alpe Stoangerhöhe]].


== Alpwirtschaft im Bereich der Alpe Stongen ==
== Alpwirtschaft im Bereich der Alpe Stongen ==
Die Alpe Stongen wurde urkundlich erstmals um 1450 erwähnt. Im Gebiet der [[w:Winterstaude|Winterstaude]] der Gemeinden [[Andelsbuch]] und Bezau bestand einst die Großalpe ''Niedere''. Von dieser wurden im Laufe der Jahrhunderte immer mehr Alpen abgetrennt. Zuerst wurde die [[Alpe Greußings Wildmoos]] mit dem [[Vorsäß Sonderdach]] abgetrennt. 1563 die restliche Großalpe in die ''Alpe Vordere Niedere'' und ''Alpe Hintere Niedere'' geteilt. Durch weitere Teilungen entstanden zum Beispiel die Kleinalpen ''Höfle'', [[Alpe Leugehr]] und ''Vordere Baumgarten''. 1650 wurde die [[Alpe Schreibere]] von der [[Alpe Sammere]] abgetrennt. 1723 von der Hinteren Niederealpe die Alpe ''Rühe'' und die [[Alpe Stoangerhöhe]]. Im 19. Jahrhundert folgte die Abtrennung der  [[Alpe Kassa Wildmoos]] und ''Holdereggalpe''.<ref name=Laendle /><ref>Der Bregenzerwald und die 3-Stufenlandwirtschaft – das landschaftskulturelle und naturräumliche Erbe, Klagenfurter Geographische Schriften, Heft 28, Institut für Geographie und Regionalforschung der Universität Klagenfurt 2012, S. 230 f.</ref>
Die Alpe Stongen wurde urkundlich erstmals um 1450 erwähnt. Im Gebiet der [[w:Winterstaude|Winterstaude]] der Gemeinden [[Andelsbuch]] und Bezau bestand einst die Großalpe ''Niedere''. Von dieser wurden im Laufe der Jahrhunderte immer mehr Alpen abgetrennt. Zuerst wurde die [[Alpe Greußings Wildmoos]] mit dem [[Vorsäß Sonderdach]] abgetrennt. 1563 die restliche Großalpe in die [[Alpe Vordere Niedere]] und ''Alpe Hintere Niedere'' geteilt. Durch weitere Teilungen entstanden zum Beispiel die Kleinalpen ''Höfle'', [[Alpe Leugehr]] und ''Vordere Baumgarten''. 1650 wurde die [[Alpe Schreibere]] von der [[Alpe Sammere]] abgetrennt. 1723 von der Hinteren Niederealpe die Alpe ''Rühe'' und die [[Alpe Stoangerhöhe]]. Im 19. Jahrhundert folgte die Abtrennung der  [[Alpe Kassa Wildmoos]] und ''Holdereggalpe''.<ref name=Laendle /><ref>Der Bregenzerwald und die 3-Stufenlandwirtschaft – das landschaftskulturelle und naturräumliche Erbe, Klagenfurter Geographische Schriften, Heft 28, Institut für Geographie und Regionalforschung der Universität Klagenfurt 2012, S. 230 f.</ref>


Unterhalb der Alpe Stongen liegen mehrere regional wichtige [[Biotop (Vorarlberg)|Biotope]], von denen das nahe gelegene [[w:Hochmoor|Hochmoor]] Staonglermoos das größte ist.
Unterhalb der Alpe Stongen liegen mehrere regional wichtige [[Biotop (Vorarlberg)|Biotope]], von denen das nahe gelegene [[w:Hochmoor|Hochmoor]] Staonglermoos das größte ist.

Aktuelle Version vom 13. Oktober 2020, 04:54 Uhr

Alpe Stongen (2020), rechts das Stoangermoos und im Hintergrund der Schreiberesattel, rechts davon der Alprosaschrofen und Luguntenkopf

Die Alpe Stongen (auch: Untere Stonger Alpe) ist ein Sömmerungsgebiet (Alm) mit Wirtschaftsgebäuden und sonstige Infrastruktur sowie Gastwirtschaft im Gemeindegebiet Bezau im Bregenzerwald in Vorarlberg.

Lage, Infrastruktur und Ausdehnung

Die Alpe ist rund fünf Kilometer Luftlinie vom westlich befindlichen Dorf Bezau entfernt. Zum südwestlich gelegenen Dorfzentrum von Bizau sind es rund vier Kilometer Luftlinie. Die Gemeindegrenze von Andelsbuch ist im Norden rund 300 Meter entfernt. Östlich der Alpe, rund 1600 Meter Luftlinie entfernt, liegt der Schreiberesattel (auch: Schrieberesattel). Nördlich, rund 800 Meter Luftlinie entfernt, liegt die Stongerhöhe (auch: Stongenhöhe oder Stoanglerhöhe genannt, 1778 m ü. A.)

Die Alpe umfasst etwa 45,62 ha bewirtschaftete Fläche und liegt auf rund 1382 m ü. A. (Alpgebäude) und wird jährlich von Anfang Juni bis etwa Anfang September mit etwa 35 bis 40 Milchkühen und 15 Schweinen bestossen.[1][2] Pro Tag werden zwei bis drei Käselaibe erzeugt. Etwa 200 Meter südlich des Alpgebäudes im Stoanglermoos entspringt der Grebenbach, der nach rund 7,45 Kilometer in die Bregenzer Ache mündet.

Von der Alpe Stongen führt eine Materialseilbahn zur Alpe Stoangerhöhe.

Alpwirtschaft im Bereich der Alpe Stongen

Die Alpe Stongen wurde urkundlich erstmals um 1450 erwähnt. Im Gebiet der Winterstaude der Gemeinden Andelsbuch und Bezau bestand einst die Großalpe Niedere. Von dieser wurden im Laufe der Jahrhunderte immer mehr Alpen abgetrennt. Zuerst wurde die Alpe Greußings Wildmoos mit dem Vorsäß Sonderdach abgetrennt. 1563 die restliche Großalpe in die Alpe Vordere Niedere und Alpe Hintere Niedere geteilt. Durch weitere Teilungen entstanden zum Beispiel die Kleinalpen Höfle, Alpe Leugehr und Vordere Baumgarten. 1650 wurde die Alpe Schreibere von der Alpe Sammere abgetrennt. 1723 von der Hinteren Niederealpe die Alpe Rühe und die Alpe Stoangerhöhe. Im 19. Jahrhundert folgte die Abtrennung der Alpe Kassa Wildmoos und Holdereggalpe.[1][3]

Unterhalb der Alpe Stongen liegen mehrere regional wichtige Biotope, von denen das nahe gelegene Hochmoor Staonglermoos das größte ist.

Geologie

Das von etwa Ost nach West verlaufende Grebentobel - in der Mitte der Schreiberesattel - Gesertobel, Leopoldatobel/Helbockstobel, bildet eine Grenze zwischen dem von Ost nach West verlaufenden Niedere-Kamm mit der Winterstaude als höchste Erhebung und einem weiteren in etwa parallel gegenüber verlaufenden Gebirgskamm mit dem Hälekopf (1614 m ü. A.), Luguntenkopf (1702 m ü. A., auch Hinteregg) und Sienspitze (1600 m ü. A.).

Im Gebiet der Winterstaude bis Bullerschkopf – auf einer Länge von etwa 2 Kilometer Luftlinie – befinden sich drei sich verzahnende geologische Decken: Der Hauptteil des Gebiets wird von der Säntisdecke (Helvetikum) aufgebaut. Die Liebensteiner und Feuerstätter Decke treten am Schreiberesattel als geologische Fenster zutage.[4]

Die Alpe Stongen liegt am Fuss dieses Gebiets am Beginn des Grebentobels.

Wandern

Ein beliebter Wanderweg mit ausgezeichnetem Fernblick führt von der Bergstation der Bezauer Seilbahn (Baumgarten 1630 m ü. A., Gemeinde Andelsbuch) über die Niedere Höhe an der Alpe Stoangerhöhe vorbei hinab zur Alpe Schreibere und von dort zur Alpe Stongen und dann über die Alpe Kassa Wildmoos (1400 m ü. A.) und Alpe Greußings Wildmoos (1388 m ü. A.) zurück zur Mittelstation des Bezauer Seilbahn (1200 m ü. A.) beim Vorsäß Sonderdach (etwa 2 bis 2 ½ Stunden Gehzeit). Etwas ausgedehnter und anspruchsvoller ist der Weg, wenn an der Alpe Stoangerhöhe vorbeigegangen wird und über Hasenstrick zur Winterstaude (1877 m ü. A.), zurück über die Alpe Lingenauere (1594 m ü. A.) in Richtung Alpe Schreibere zur Alpe Stongen und dann zur Mittelstation Sonderdach (etwa 3 ½ bis 4 Stunden Gehzeit).

Sage

Gemäß einer Überlieferung sollen zwei Bettler auf die Alpe Stongen gekommen sein und um ein Stück Butter gebeten haben. Der anwesende Pfister gab ihnen jedoch nichts. Die Bettler sollen daraufhin in den Keller gegangen sein, um sich selbst zu bedienen. Der Pfister kannte einen Bannspruch und bannte die beiden an den Butterstollen und holte dann die Knechte. Lachend erzählte er ihnen, er habe zwei Bettler im Keller gebannt. Keiner der Bettler konnte mehr loslassen und auch der Pfister war nicht in der Lage den Bann rückgängig zu machen. Einer der Knechte lief sodann nach Bezau ins Kloster und holte einen Kapuziner. Dieser befreite die beiden Bettler. Dem Pfister aber wurde das Bannbüchlein auf den Händen verbrannt. Er musste feierlich versprechen, nie mehr jemanden zu bannen.[5]

Weblinks

 Alpe Stongen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 Alpe Stongen, Webseite: Laendle.at.
  2. Bestossen bezeichnet das Beziehen der Alpe mit einer bestimmten Anzahl von Tieren.
  3. Der Bregenzerwald und die 3-Stufenlandwirtschaft – das landschaftskulturelle und naturräumliche Erbe, Klagenfurter Geographische Schriften, Heft 28, Institut für Geographie und Regionalforschung der Universität Klagenfurt 2012, S. 230 f.
  4. Siehe Geologisch-tektonischen Karte Vorarlberg (GBA 1998).
  5. Quelle: Im Sagenwald, Neue Sagen aus Vorarlberg, Richard Beitl, 1953, Nr. 81, S. 64f.

47.3920859.969903Koordinaten: 47° 23′ 32″ N, 9° 58′ 12″ O