Johannes Ministri: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Johannes Ministri'''<ref group="A">Weitere Namensbezeichnungen: '''Johannes Ammann''', '''Johannes Minister''', '''Johannes von Ehingen''' und '''Johannes (II.) von Chur'''</ref> (* im 14. Jahrhundert; † [[30. Juni]] [[1388]], vermutlich in [[w:Chur|Chur]]) war einige Jahre Pronotar und  Kanzler von [[Albrecht III. (Österreich)|Herzog Albrecht (III.) von Österreich]] ("''Albrecht mit dem Zopfe''"). Von 1376 bis zu seinem Tod war er außerdem der Bischof von Chur.  
'''Johannes Ministri'''<ref group="A">Weitere Namensbezeichnungen: '''Johannes Ammann''', '''Johannes Minister''', '''Johannes von Ehingen''' und '''Johannes (II.) von Chur'''</ref> (* im 14. Jahrhundert; † [[30. Juni]] [[1388]], vermutlich in [[w:Chur|Chur]]) war einige Jahre Pronotar und  Kanzler von [[Albrecht III. (Österreich)|Herzog Albrecht (III.) von Österreich]] ("''Albrecht mit dem Zopfe''"). Von 1376 bis zu seinem Tod war er außerdem [[w:Hochstift Chur|Bischof von Chur]].  


==Herkunft und Familie==
==Herkunft und Familie==
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== Aktivitäten von Johannes Ministri als Schiedsrichter ==
== Aktivitäten von Johannes Ministri als Schiedsrichter ==
Als Pronotar und Kanzler der herzoglichen Kanzlei von Herzog Albrecht wurde Johannes Ministri mit einigen eher unbedeutenden schiedsrichterlichen Aufgaben betreut, welche Gebiete im heutigen Land Österreich betrafen. So schlichtete er am 9. März 1369 gemeinsam mit Friedrich von Erdingen, dem Kanzler von Herzog Leopold (III.), einen Streit zwischen der [[Kartause Gaming]] und dem Allerheiligenkapital von [[Stephansdom|St. Stephan]] in [[Wien]]. Am 12. November 1374 fungierte er gemeinsam mit Johann von Pergau, dem Offizial des [[w:Hochstift Passau|Hochstiftes Passau]], als Schiedsrichter in einem Konflikt zwischen dem [[Stift Klosterneuburg]] und dem Pfarrer von [[Zwentendorf]]. Sein Schiedsspruch beendete außerdem am 28. April 1376 einen Almstreit zwischen den Äbten der Stifte von [[Garsten]] und [[Admont]].<ref name="lackner338FN157>vgl. [[w:Christian Lackner (Historiker)|Christian Lackner]]: ''Hof und Herrschaft'', 2001, Bd. 2, S. 338, mit Fußnote 157</ref>
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==Literatur==
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Aktuelle Version vom 26. April 2022, 18:47 Uhr

Johannes Ministri[A 1] (* im 14. Jahrhundert; † 30. Juni 1388, vermutlich in Chur) war einige Jahre Pronotar und Kanzler von Herzog Albrecht (III.) von Österreich ("Albrecht mit dem Zopfe"). Von 1376 bis zu seinem Tod war er außerdem Bischof von Chur.

Herkunft und Familie

Johannes Ministri war bürgerlicher Herkunft und stammte aus der Reichstadt Bern.[1]

Leben

Über die Ausbildung von Johannes Ministri ist nichts bekannt. Soweit es sich beurteilen lässt, dürfte er keine Universität besucht haben. Im Juni 1359 ist er erstmals in der Herzogskanzlei der Habsburger als Notar nachgewiesen. Im letzten Regierungsjahr von Erzherzog Rudolf (IV.) von Österreich ("Rudolf dem Stifter") erlangte er den Rang eines obersten Schreibers. Unter Herzog Albrecht (III.) war er zunächst Pronotar von dessen Kanzlei. Nach dem Tod des Kanzlers Johann Ribi († 1374) trat er im November 1374 dessen Nachfolge an.[2] In dieser Position verblieb er bis 1378, spielte aber im Unterschied zu seinem Vorgänger politisch keine bedeutende Rolle und dürfte auch keinen besonderen Einfluss auf den Herzog oder dessen Kanzlei gehabt haben. Im Oktober 1378 Jahres wird er letztmals als Kanzler von Herzog Albrecht genannt.[3]

Während seiner Zeit in der herzoglichen Kanzlei gelangte Johannes Ministri in den Besitz einiger Kanoniker- und Pfarrpfründen, welche sich in der damaligen Reichslandschaft Schwaben befanden.[2] Der Versuch von Herzog Albrecht, ihm nach dem Tod von Johann Ribi auch dessen Nachfolge als Bischof von Brixen zu sichern, scheiterte an Herzog Leopold (III.) von Österreich ("Leopold dem Gerechten"), dem es schließlich gelang, seinen eigenen Kanzler, Friedrich von Erdingen († 1396) in diese Position zu bringen.[4] Am 2. April 1376 wurde Johannes Ministri vom Papst als Bischof von Chur providiert. Diese Position behielt er bis zu seinem Tod.[3] Da er sich selten in seinem Bistum aufhielt, ernannte er 1385 den Grafen Rudolf (IV.) von Montfort zu Feldkirch zum weltlichen Pfleger von diesem. Als Bischof von Chur versuchte Johannes Ministri immerhin die finanzielle Lage seines Bistums verbessern. Außerdem ließ er den Septimerpass ausbauen.[5]

Aktivitäten von Johannes Ministri als Schiedsrichter

Als Pronotar und Kanzler der herzoglichen Kanzlei von Herzog Albrecht wurde Johannes Ministri mit einigen eher unbedeutenden schiedsrichterlichen Aufgaben betreut, welche Gebiete im heutigen Land Österreich betrafen. So schlichtete er am 9. März 1369 gemeinsam mit Friedrich von Erdingen, dem Kanzler von Herzog Leopold (III.), einen Streit zwischen der Kartause Gaming und dem Allerheiligenkapital von St. Stephan in Wien. Am 12. November 1374 fungierte er gemeinsam mit Johann von Pergau, dem Offizial des Hochstiftes Passau, als Schiedsrichter in einem Konflikt zwischen dem Stift Klosterneuburg und dem Pfarrer von Zwentendorf. Sein Schiedsspruch beendete außerdem am 28. April 1376 einen Almstreit zwischen den Äbten der Stifte von Garsten und Admont.[6]

Literatur

  • Christian Lackner: Hof und Herrschaft. Rat, Kanzlei und Regierung der österreichischen Herzoge (1365 - 1406). Habilitationsschrift, Wien, 2001. 2 Bde.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. vgl. Christian Lackner: Hof und Herrschaft, 2001, Bd. 2, S. 336
  2. 2,0 2,1 vgl. Christian Lackner: Hof und Herrschaft, 2001, Bd. 2, S. 337
  3. 3,0 3,1 vgl. Christian Lackner: Hof und Herrschaft, 2001, Bd. 2, S. 338
  4. vgl. Christian Lackner: Hof und Herrschaft, 2001, Bd. 2, S. 337f.
  5. vgl. Historisches Lexikon der Schweiz, abgerufen am 10. November 2021
  6. vgl. Christian Lackner: Hof und Herrschaft, 2001, Bd. 2, S. 338, mit Fußnote 157

Anmerkungen

  1. Weitere Namensbezeichnungen: Johannes Ammann, Johannes Minister, Johannes von Ehingen und Johannes (II.) von Chur
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Überregionale Aspekte dieses Themas werden auch in der Wikipedia unter dem Titel Johannes Ammann behandelt.
Hier im ÖsterreichWiki befinden sich Informationen sowie Ergänzungen, die zusätzlich von regionaler Bedeutung sind (siehe Mitarbeit).