Franz Pansipp: Unterschied zwischen den Versionen
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[[Datei:Pansipp-Haus Kaisersteinbruch2.jpg|mini|hochkant=1.8|Burgenland History Blog Dr. Herbert Brettl, Pansipp-Haus, eine Erinnerung]] | [[Datei:Pansipp-Haus Kaisersteinbruch2.jpg|mini|hochkant=1.8|Burgenland History Blog Dr. Herbert Brettl, Pansipp-Haus, eine Erinnerung]] | ||
[[Datei:Pansipp | [[Datei:Pansipp Franz.jpg|mini|hochkant=1.2|Grundbuch Kaisersteinbruch 1851, Namenszug der Originalschrift]] | ||
[[File:Unterschriften Pansipp, Koresch.jpg|mini|hochkant=0.9|Grundbuch Kaisersteinbruch 1851 Unterschriften Franz Pansipp und Adalbert Koresch]] | [[File:Unterschriften Pansipp, Koresch.jpg|mini|hochkant=0.9|Grundbuch Kaisersteinbruch 1851 Unterschriften Franz Pansipp und Adalbert Koresch]] | ||
'''Franz Pansipp''' (Franz Xaver Pansipp, * [[9. Dezember]] [[1809]] in [[Kaisersteinbruch]]; † [[22. Dezember]] [[1886]] ebendort) war ein österreichischer Steinmetzmeister, Steinbruchpächter und Richter von Kaisersteinbruch | '''Franz Pansipp''' (Franz Xaver Pansipp, * [[9. Dezember]] [[1809]] in [[Kaisersteinbruch]]; † [[22. Dezember]] [[1886]] ebendort) war ein österreichischer Steinmetzmeister, Steinbruchpächter und Richter von Kaisersteinbruch | ||
== Familie == | == Familie == | ||
Der Steinmetzmeister [[Laurenz Pansipp]], von [[Hartberg]] in der Steiermark war in den kaiserlichen Steinbruch am Leithaberg zugewandert, heiratete 1776 in der [[w:Pfarrkirche Kaisersteinbruch|hiesigen Kirche]] Maria Anna Peyerlin, 1778 wurde Sohn [[Johann Evangelist Pansipp|Johann Evangelist]] geboren. Er ehelichte 1799 Theresia Kruckenfellnerin, aus der Sommereiner Steinmetzfamilie Kruckenfeller. ''Anmerkung'': in Sommerein Kru'''ck'''enfellner, in Kaisersteinbruch Kru'''k'''enfellner. Ihr Sohn Franz, 1809 geboren, erlernte das Steinmetzhandwerker, erhielt die Meisterwürde und ehelichte am 24. Feber 1835 Klara | Der Steinmetzmeister [[Laurenz Pansipp]], von [[Hartberg]] in der Steiermark (→ sein Großvater), war in den kaiserlichen Steinbruch am Leithaberg zugewandert, heiratete 1776 in der [[w:Pfarrkirche Kaisersteinbruch|hiesigen Kirche]] Maria Anna Peyerlin, 1778 wurde Sohn [[Johann Evangelist Pansipp|Johann Evangelist]] geboren. Er ehelichte 1799 Theresia Kruckenfellnerin, aus der Sommereiner Steinmetzfamilie Kruckenfeller. ''Anmerkung'': in Sommerein Kru'''ck'''enfellner, in Kaisersteinbruch Kru'''k'''enfellner. Ihr Sohn Franz, 1809 geboren, erlernte das Steinmetzhandwerker, erhielt die Meisterwürde und ehelichte am 24. Feber 1835 Klara Donherrin von Feketevaros/[[Purbach]]. | ||
* Sein Bruder Johann jun. (* 1800), ebenfalls Steinmetz, heiratete 1825 Josepha Perchtholdin von Sommerein. Die Schwester Theresia (* 1801) heiratete im selben Jahr 1825 den aus Böhmen zugewanderten Steinmetz [[ | * Sein Bruder Johann jun. (* 1800), ebenfalls Steinmetz, heiratete 1825 Josepha Perchtholdin von Sommerein. Die Schwester Theresia (* 1801) heiratete im selben Jahr 1825 den aus Böhmen zugewanderten Steinmetz [[Johann Krasny]]. | ||
== Steinbruch-Pächter am Zeilerberg und beim Öden Kloster in Kaisersteinbruch == | == Steinbruch-Pächter am Zeilerberg und beim Öden Kloster in Kaisersteinbruch == | ||
[[Datei:Hofoper5.jpg|mini|hochkant=1|Hofoper Baubeginn 1861, Eckpfeler aus härtestem Kaiserstein, Dienstmann zum Einschätzen der Dimensionen]] | |||
Schon sein Großvater Laurenz Pansipp, sein Vater Johann Evangelist Pansipp waren Pächter dieser großen Steinbrüche. | Schon sein Großvater Laurenz Pansipp, sein Vater Johann Evangelist Pansipp waren Pächter dieser großen Steinbrüche. | ||
===== Dazu ===== | ===== Dazu ===== | ||
Schreiben des [[Geistliche Herrschaftsverwaltung Königshof|Verwalters der Herrschaft Königshof Bernhard Greiner]] an Abt [[w:Edmund Komáromy|Edmund Komáromy]] vom 14. Feber 1866: | Schreiben des [[Geistliche Herrschaftsverwaltung Königshof|Verwalters der Herrschaft Königshof Bernhard Greiner]] an Abt [[w:Edmund Komáromy|Edmund Komáromy]] vom 14. Feber 1866: | ||
.... alle stimmen mir bei, dass die besten und einträglichsten Brüche jene des [[Franz Winkler|Winkler]], der Krasny<ref>Theresia, ältere Schwester von Franz Pansipp, verheiratete (+ 1864) Johann Krasny</ref>, des Pansipp und [[Wilhelm Amelin#Familie und Ausbildung|Amelin]] sind. ''Pansipp hat behauptet, die Herrschaft habe die Steinmetzen aufgenommen und ihnen die Brüche übergeben, sodass sie ihr Eigentum sind und sie gar keinen Pacht schuldig wären!....'' | .... alle stimmen mir bei, dass die besten und einträglichsten Brüche jene des [[Franz Winkler|Winkler]], der Krasny<ref>Theresia, ältere Schwester von Franz Pansipp, verheiratete (+ 1864) [[Johann Krasny]]</ref>, des Pansipp und [[Wilhelm Amelin#Familie und Ausbildung|Amelin]] sind. ''Pansipp hat behauptet, die Herrschaft habe die Steinmetzen aufgenommen und ihnen die Brüche übergeben, sodass sie ihr Eigentum sind und sie gar keinen Pacht schuldig wären!....'' | ||
:{{Hauptartikel|Laurenz Pansipp#Steinbruchpächter}} | :{{Hauptartikel|Laurenz Pansipp#Steinbruchpächter}} | ||
== Kaisersteinbrucher Parzellen-Protokoll mit Plan von 1856 == | |||
Franz Pansipp: 13/Wirtschaftsgebäude, 18-19/Haus (→ siehe Abbildung) und Hof mit Wirtschaftsgebäude und Obstgarten, 135-136/Weide, Äcker. | |||
* [[Gemeinde Kaisersteinbruch ab 1903#Parzellen-Protokoll mit Plan]] | |||
== Entdeckung einer sprudelnden Wasserquelle == | |||
Dieses Ereignis war für den Schulmeister [[Johann Wimmer]] von solcher Bedeutung, dass er in seinen Schriften 1890 darauf eingeht. Hier ein kleiner Auszug: | |||
Es war einmal .. da suchte ein Maurer notgedrungen ein stärkeres Dickicht auf, zu seinem ''Notdürftigkeitsplatze''. Da hörte er ein Wasserplätschern und ein sanftes Wasserrieseln, und nach kurzem Forschen bemerkte er in seiner Nähe eine fingerdicke Sprungquelle, die in die Sumpfgegend fortrieselte. Weil das Wasser sehr rein war, fing er mit seiner Handnische Wasser zum Verkosten auf und er ward sogleich vollkommen vom besten Trinkwasser überzeugt... Mit der größten Freude machte er diesen glücklichen Quellenfund in der Gemeinde bekannt, und von diesem Glückstage an holte man nur mehr von dort das Trinkwasser... Mit Bewilligung der [[Geistliche Herrschaftsverwaltung Königshof|Herrschaft Königshof]] wurde das reine Quellwasser dann in gefällgelegten Holzröhren und in einer hölzernen zweiarmigen Sprungröhre stark in Ausguss gebracht. Seit dem Jahre 1835/6 steht ein steinerner zweiseitiger Nischenausguss, sowie in einem tiefen, gemauerten Canale steinerne Wasserrinnen... | |||
Unweit der Wasserquelle grenzte zur Entdeckungszeit dieser Wasserquelle der Hausgartengrund des einstmaligen Hausbesitzers [[Johann Evangelist Pansipp|Johann Pansipp]] an. Als dieser gestorben war († 1833) , übernahm dessen Sohn Franz dieses Haus samt Garten, der es sich bald angelegen sein ließ, als sich reich fühlender Steinmetzmeister seine erblich übernommenen Realitäten zu vergrößern und zu verschönern. Und so kam er auch auf diesen Gedanken, seinen Hausgarten durch einen Grundzukauf um den naheanstoßenden Herrschaftsgrund zu vergrößern und parkähnlich umzugestalten... <ref> Diese Begebenheit ist im Historischen Lexikon zu lesen, im Bd. 2, Wimmer Johann.</ref> | |||
== Richteramt in Kaisersteinbruch == | == Richteramt in Kaisersteinbruch == | ||
Erster Richter im Steinbruch wurde [[w:Andre Ruffini#Erster Richter in Kaisersteinbruch|Andre Ruffini]]. <ref>Das ist eine vollständige Liste aller Kaisersteinbrucher Richter, natürlich immer nach derzeitigem Wissensstand. Dann folgen die Bürgermeister. Die Inschriften der entsprechenden Grabplatten der Meisterinnen und Meister liefern wertvolle Informationen darüber. Im Historischen Lexikon wurden sämtliche Schriften, vor allem aus dem Archiv von [[Stift Heiligenkreuz]] zusammengefasst, daraus ergab sich diese Aufstellung. Eine vorgegebenes Verzeichnis gab es nicht.</ref> | Erster Richter im Steinbruch wurde [[w:Andre Ruffini#Erster Richter in Kaisersteinbruch|Andre Ruffini]]. <ref>Das ist eine vollständige Liste aller Kaisersteinbrucher Richter, natürlich immer nach derzeitigem Wissensstand. Dann folgen die Bürgermeister. Die Inschriften der entsprechenden Grabplatten der Meisterinnen und Meister liefern wertvolle Informationen darüber. Im Historischen Lexikon wurden sämtliche Schriften, vor allem aus dem Archiv von [[Stift Heiligenkreuz]] zusammengefasst, daraus ergab sich diese Aufstellung. Eine vorgegebenes Verzeichnis gab es nicht.</ref> | ||
: ''also haben Ihre Gnaden Andre Ruffini einer ganzen Gemeinde zu einem Richter ernennt und mit Reichung eines [[w:Gerichtsstab|Gerichtsstabes]] in die Hand vorgestellt.'' | : ''also haben Ihre Gnaden Andre Ruffini einer ganzen Gemeinde zu einem Richter ernennt und mit Reichung eines [[w:Gerichtsstab|Gerichtsstabes]] in die Hand vorgestellt.'' | ||
Andre Ruffini 1634–1648, [[w:Pietro Maino Maderno#Die Meister des Kaisersteinbrucher Steinmetzhandwerkes|Pietro Maino Maderno]] 1648–1652, [[w:Ambrosius Regondi#Die Meister des Kaisersteinbrucher Steinmetzhandwerkes|Ambrosius Regondi]] ab 1652–1680, [[w:Ambrosius Ferrethi#Richteramt|Ambrosius Ferrethi]] ab 1680–1696, [[w:Reichardt Fux#Die Meister des Kaisersteinbrucher Steinmetzhandwerkes|Reichardt Fux]] ab 1696–1699, [[w:Giovanni Battista Passerini#Richteramt|Giovanni Battista Passerini]] ab 1699–1708, [[w:Sebastian Regondi#Richteramt|Sebastian Regondi]] ab 1708–1711, [[w:Johann Paul Schilck#Die Meister des Kaisersteinbrucher Steinmetzhandwerkes|Johann Paul Schilck]] ab 1711–1722, [[w:Elias Hügel#Die Meister des Kaisersteinbrucher Steinmetzhandwerkes|Elias Hügel]] ab 1722–1735, [[w:Joseph Winkler (Steinmetz)#Richteramt|Joseph Winkler]] (1665–1748) ab 1735–1747, [[w:Johann Baptist Regondi#Richteramt|Johann Baptist Regondi]] ab 1747–1750, [[w:Elias Hügel#Hügel als Weinhändler|Elias Hügel]] ab 1750–1752, [[w:Johann Michael Strickner (Steinmetz)#Richteramt|Johann Michael Strickner]] ab 1752–1766, [[w:Johann Gehmacher#Richteramt|Johann Gehmacher]] ab 1766–1777, [[Gregor Nagl#Richteramt 1778–1793|Gregor Nagl]] 1778–1793, Michael Gehmacher 1793–1808, [[Petrus Mayer#Richteramt 1808–1819|Petrus Mayer]] ab 1809–1819, | Andre Ruffini 1634–1648, [[w:Pietro Maino Maderno#Die Meister des Kaisersteinbrucher Steinmetzhandwerkes|Pietro Maino Maderno]] 1648–1652, [[w:Ambrosius Regondi#Die Meister des Kaisersteinbrucher Steinmetzhandwerkes|Ambrosius Regondi]] ab 1652–1680, [[w:Ambrosius Ferrethi#Richteramt|Ambrosius Ferrethi]] ab 1680–1696, [[w:Reichardt Fux#Die Meister des Kaisersteinbrucher Steinmetzhandwerkes|Reichardt Fux]] ab 1696–1699, [[w:Giovanni Battista Passerini#Richteramt|Giovanni Battista Passerini]] ab 1699–1708, [[w:Sebastian Regondi#Richteramt|Sebastian Regondi]] ab 1708–1711, [[w:Johann Paul Schilck#Die Meister des Kaisersteinbrucher Steinmetzhandwerkes|Johann Paul Schilck]] ab 1711–1722, [[w:Elias Hügel#Die Meister des Kaisersteinbrucher Steinmetzhandwerkes|Elias Hügel]] ab 1722–1735, [[w:Joseph Winkler (Steinmetz)#Richteramt|Joseph Winkler]] (1665–1748) ab 1735–1747, [[w:Johann Baptist Regondi#Richteramt|Johann Baptist Regondi]] ab 1747–1750, [[w:Elias Hügel#Hügel als Weinhändler|Elias Hügel]] ab 1750–1752, [[w:Johann Michael Strickner (Steinmetz)#Richteramt|Johann Michael Strickner]] ab 1752–1766, [[w:Johann Gehmacher#Richteramt|Johann Gehmacher]] ab 1766–1777, [[Gregor Nagl#Richteramt 1778–1793|Gregor Nagl]] 1778–1793, Michael Gehmacher 1793–1808, [[Petrus Mayer#Richteramt 1808–1819|Petrus Mayer]] ab 1809–1819, Karl Gehmacher ab 1820, Joseph Winkler (1784–1853) ab 1830, '''Franz Pansipp''' ab 1844, [[w:Peregrin Teuschl#Kaisersteinbrucher Richter 1852–1859|Peregrin Teuschl]] 1852–1859, [[Franz Winkler]] ab 1860, Joseph Amelin ab 1873, Karl Teuschl ab 1891, [[w:Ferdinand Krukenfellner#Kaisersteinbrucher Richter|Ferdinand Krukenfellner]] 1894-1895, [[Josef Wolf|Karl Wolf]] 1896, Ferdinand Krukenfellner ab 1904, [[w:Ferdinand Amelin#Kaisersteinbrucher Steinmetzhandwerk|Ferdinand Amelin]] ab 1913, [[Josef Wolf]] ab 1925 Bürgermeister. | ||
[[Datei:Pansipp Grabstein.jpg|mini|hochkant=0.7|[[w:Friedhof Kaisersteinbruch|Kaisersteinbrucher Friedhof]] Grabstein von Theresia Pansipp, geborene Kruckenfellner und Sohn '''Franz (Xaver) Pansipp''', eine Erinnerung]] | |||
=== Die Töchter heirateten in der Kaisersteinbrucher Kirche | == Nachkommen == | ||
Die Töchter heirateten in der Kaisersteinbrucher Kirche | |||
* Francisca, 22 Jahre, ehelichte am 20. November 1859 den Wiener Ingenieur Anton Schmidt, 29 Jahre. Er war Sohn des Franz Schmidt, Instrumentenfabricator in Wien, Nr. 110, und Francisca, geb. Linek. Trauzeugen waren [[Ehemalige Gasthäuser in Kaisersteinbruch|Joseph Baumgartner, Wirt in Kaisersteinbruch]] und Johann Windsperger, Schulmeister in [[Sommerein]]. | * Francisca, 22 Jahre, ehelichte am 20. November 1859 den Wiener Ingenieur Anton Schmidt, 29 Jahre. Er war Sohn des Franz Schmidt, Instrumentenfabricator in Wien, Nr. 110, und Francisca, geb. Linek. Trauzeugen waren [[Ehemalige Gasthäuser in Kaisersteinbruch|Joseph Baumgartner, Wirt in Kaisersteinbruch]] und Johann Windsperger, Schulmeister in [[Sommerein]]. | ||
===== Trauzeugen dokumentierten | ===== Trauzeugen dokumentierten große Aufträge beim Wiener Ringstraßenbau ===== | ||
* Aloysia, 24 Jahre, heiratete am 15. November 1864 den Wiener Architekten Karl Fliegauf, 28 Jahre. Sohn des Anton Fliegauf, Maler in Brünn in Mähren und Clara, geb. Scheller. Trauzeugen waren Johann Windsberger, Ober-Lehrer in Sommerein und Architekt [[w:August Sicard von Sicardsburg|August Sicard von Sicardsburg]], Professor in Wien.<ref>August Sicard von Sicardsburg war einer der Architekten beim Bau der [[w:Wiener Staatsoper|Wiener Hofoper]] die Arbeiten hatten 1861 begonnen, auch in den Steinbrüchen von Meister Franz Pansipp wurde auf Hochtouren gearbeitet.</ref> | * Aloysia, 24 Jahre, heiratete am 15. November 1864 den Wiener Architekten Karl Fliegauf, 28 Jahre. Sohn des Anton Fliegauf, Maler in Brünn in Mähren und Clara, geb. Scheller. Trauzeugen waren Johann Windsberger, Ober-Lehrer in Sommerein und Architekt [[w:August Sicard von Sicardsburg|August Sicard von Sicardsburg]], Professor in Wien.<ref>August Sicard von Sicardsburg war einer der Architekten beim Bau der [[w:Wiener Staatsoper|Wiener Hofoper]] die Arbeiten hatten 1861 begonnen, auch in den Steinbrüchen von Meister Franz Pansipp wurde auf Hochtouren gearbeitet.</ref> | ||
:[[w:Kaiserstein (Gestein)#Kaiserstein für Kaiser Franz Joseph I., die k.k. Hofoper]] | :[[w:Kaiserstein (Gestein)#Kaiserstein für Kaiser Franz Joseph I., die k.k. Hofoper]] | ||
* Ludmilla, 25 Jahre, ehelichte am 20. September 1874 Franz Puchhart, 30 Jahre, Direktor einer Druckerei am | * Ludmilla, 25 Jahre, ehelichte am 20. September 1874 Franz Puchhart, 30 Jahre, Direktor einer Druckerei am Spittelberg in Wien.Sohn des Leopold Puchhart und Ehefrau Elisabeth. Trauzeugen waren Johann Petrides, vom Minoritenplatz in Wien und Stadt-Steinmetzmeister [[w:Eduard Hauser (Unternehmer)|Eduard Hauser]], das größte Steinmetzunternehmen in Wien. | ||
== | == Tod == | ||
Franz Pansipp | Meister Franz Pansipp starb am 22. Dezember 1886 mit 77 Jahren. Er wurde auf dem [[w:Friedhof Kaisersteinbruch|Kaisersteinbrucher Friedhof]] begraben. (siehe Foto) | ||
== Siehe auch == | == Siehe auch == | ||
* [[Laurenz Pansipp]] | * [[Laurenz Pansipp]] u. Anna Maria geb. Peyerlin Großeltern | ||
* [[Johann Evangelist Pansipp]] | * [[Johann Evangelist Pansipp]] u. Theresia geb. Kruckenfellnerin Eltern | ||
* [[Regina Hofstätter]] | * [[Johann Wimmer]] Schulmeister | ||
* [[Regina Hofstätter]] geb. Winkler | |||
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== Einzelnachweise == | == Einzelnachweise == | ||
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Aktuelle Version vom 18. Februar 2024, 20:06 Uhr
Franz Pansipp (Franz Xaver Pansipp, * 9. Dezember 1809 in Kaisersteinbruch; † 22. Dezember 1886 ebendort) war ein österreichischer Steinmetzmeister, Steinbruchpächter und Richter von Kaisersteinbruch
Familie
Der Steinmetzmeister Laurenz Pansipp, von Hartberg in der Steiermark (→ sein Großvater), war in den kaiserlichen Steinbruch am Leithaberg zugewandert, heiratete 1776 in der hiesigen Kirche Maria Anna Peyerlin, 1778 wurde Sohn Johann Evangelist geboren. Er ehelichte 1799 Theresia Kruckenfellnerin, aus der Sommereiner Steinmetzfamilie Kruckenfeller. Anmerkung: in Sommerein Kruckenfellner, in Kaisersteinbruch Krukenfellner. Ihr Sohn Franz, 1809 geboren, erlernte das Steinmetzhandwerker, erhielt die Meisterwürde und ehelichte am 24. Feber 1835 Klara Donherrin von Feketevaros/Purbach.
- Sein Bruder Johann jun. (* 1800), ebenfalls Steinmetz, heiratete 1825 Josepha Perchtholdin von Sommerein. Die Schwester Theresia (* 1801) heiratete im selben Jahr 1825 den aus Böhmen zugewanderten Steinmetz Johann Krasny.
Steinbruch-Pächter am Zeilerberg und beim Öden Kloster in Kaisersteinbruch
Schon sein Großvater Laurenz Pansipp, sein Vater Johann Evangelist Pansipp waren Pächter dieser großen Steinbrüche.
Dazu
Schreiben des Verwalters der Herrschaft Königshof Bernhard Greiner an Abt Edmund Komáromy vom 14. Feber 1866: .... alle stimmen mir bei, dass die besten und einträglichsten Brüche jene des Winkler, der Krasny[1], des Pansipp und Amelin sind. Pansipp hat behauptet, die Herrschaft habe die Steinmetzen aufgenommen und ihnen die Brüche übergeben, sodass sie ihr Eigentum sind und sie gar keinen Pacht schuldig wären!....
Kaisersteinbrucher Parzellen-Protokoll mit Plan von 1856
Franz Pansipp: 13/Wirtschaftsgebäude, 18-19/Haus (→ siehe Abbildung) und Hof mit Wirtschaftsgebäude und Obstgarten, 135-136/Weide, Äcker.
Entdeckung einer sprudelnden Wasserquelle
Dieses Ereignis war für den Schulmeister Johann Wimmer von solcher Bedeutung, dass er in seinen Schriften 1890 darauf eingeht. Hier ein kleiner Auszug:
Es war einmal .. da suchte ein Maurer notgedrungen ein stärkeres Dickicht auf, zu seinem Notdürftigkeitsplatze. Da hörte er ein Wasserplätschern und ein sanftes Wasserrieseln, und nach kurzem Forschen bemerkte er in seiner Nähe eine fingerdicke Sprungquelle, die in die Sumpfgegend fortrieselte. Weil das Wasser sehr rein war, fing er mit seiner Handnische Wasser zum Verkosten auf und er ward sogleich vollkommen vom besten Trinkwasser überzeugt... Mit der größten Freude machte er diesen glücklichen Quellenfund in der Gemeinde bekannt, und von diesem Glückstage an holte man nur mehr von dort das Trinkwasser... Mit Bewilligung der Herrschaft Königshof wurde das reine Quellwasser dann in gefällgelegten Holzröhren und in einer hölzernen zweiarmigen Sprungröhre stark in Ausguss gebracht. Seit dem Jahre 1835/6 steht ein steinerner zweiseitiger Nischenausguss, sowie in einem tiefen, gemauerten Canale steinerne Wasserrinnen...
Unweit der Wasserquelle grenzte zur Entdeckungszeit dieser Wasserquelle der Hausgartengrund des einstmaligen Hausbesitzers Johann Pansipp an. Als dieser gestorben war († 1833) , übernahm dessen Sohn Franz dieses Haus samt Garten, der es sich bald angelegen sein ließ, als sich reich fühlender Steinmetzmeister seine erblich übernommenen Realitäten zu vergrößern und zu verschönern. Und so kam er auch auf diesen Gedanken, seinen Hausgarten durch einen Grundzukauf um den naheanstoßenden Herrschaftsgrund zu vergrößern und parkähnlich umzugestalten... [2]
Richteramt in Kaisersteinbruch
Erster Richter im Steinbruch wurde Andre Ruffini. [3]
- also haben Ihre Gnaden Andre Ruffini einer ganzen Gemeinde zu einem Richter ernennt und mit Reichung eines Gerichtsstabes in die Hand vorgestellt.
Andre Ruffini 1634–1648, Pietro Maino Maderno 1648–1652, Ambrosius Regondi ab 1652–1680, Ambrosius Ferrethi ab 1680–1696, Reichardt Fux ab 1696–1699, Giovanni Battista Passerini ab 1699–1708, Sebastian Regondi ab 1708–1711, Johann Paul Schilck ab 1711–1722, Elias Hügel ab 1722–1735, Joseph Winkler (1665–1748) ab 1735–1747, Johann Baptist Regondi ab 1747–1750, Elias Hügel ab 1750–1752, Johann Michael Strickner ab 1752–1766, Johann Gehmacher ab 1766–1777, Gregor Nagl 1778–1793, Michael Gehmacher 1793–1808, Petrus Mayer ab 1809–1819, Karl Gehmacher ab 1820, Joseph Winkler (1784–1853) ab 1830, Franz Pansipp ab 1844, Peregrin Teuschl 1852–1859, Franz Winkler ab 1860, Joseph Amelin ab 1873, Karl Teuschl ab 1891, Ferdinand Krukenfellner 1894-1895, Karl Wolf 1896, Ferdinand Krukenfellner ab 1904, Ferdinand Amelin ab 1913, Josef Wolf ab 1925 Bürgermeister.
Nachkommen
Die Töchter heirateten in der Kaisersteinbrucher Kirche
- Francisca, 22 Jahre, ehelichte am 20. November 1859 den Wiener Ingenieur Anton Schmidt, 29 Jahre. Er war Sohn des Franz Schmidt, Instrumentenfabricator in Wien, Nr. 110, und Francisca, geb. Linek. Trauzeugen waren Joseph Baumgartner, Wirt in Kaisersteinbruch und Johann Windsperger, Schulmeister in Sommerein.
Trauzeugen dokumentierten große Aufträge beim Wiener Ringstraßenbau
- Aloysia, 24 Jahre, heiratete am 15. November 1864 den Wiener Architekten Karl Fliegauf, 28 Jahre. Sohn des Anton Fliegauf, Maler in Brünn in Mähren und Clara, geb. Scheller. Trauzeugen waren Johann Windsberger, Ober-Lehrer in Sommerein und Architekt August Sicard von Sicardsburg, Professor in Wien.[4]
- Ludmilla, 25 Jahre, ehelichte am 20. September 1874 Franz Puchhart, 30 Jahre, Direktor einer Druckerei am Spittelberg in Wien.Sohn des Leopold Puchhart und Ehefrau Elisabeth. Trauzeugen waren Johann Petrides, vom Minoritenplatz in Wien und Stadt-Steinmetzmeister Eduard Hauser, das größte Steinmetzunternehmen in Wien.
Tod
Meister Franz Pansipp starb am 22. Dezember 1886 mit 77 Jahren. Er wurde auf dem Kaisersteinbrucher Friedhof begraben. (siehe Foto)
Siehe auch
- Laurenz Pansipp u. Anna Maria geb. Peyerlin Großeltern
- Johann Evangelist Pansipp u. Theresia geb. Kruckenfellnerin Eltern
- Johann Wimmer Schulmeister
- Regina Hofstätter geb. Winkler
Weblinks
- Röm.kath. Pfarre Kaisersteinbruch [1] Matriken Online.
- Helmuth Furch 2002, Historisches Lexikon Kaisersteinbruch Band 1, 2004, Band 2 Index:
Einzelnachweise
- ↑ Theresia, ältere Schwester von Franz Pansipp, verheiratete (+ 1864) Johann Krasny
- ↑ Diese Begebenheit ist im Historischen Lexikon zu lesen, im Bd. 2, Wimmer Johann.
- ↑ Das ist eine vollständige Liste aller Kaisersteinbrucher Richter, natürlich immer nach derzeitigem Wissensstand. Dann folgen die Bürgermeister. Die Inschriften der entsprechenden Grabplatten der Meisterinnen und Meister liefern wertvolle Informationen darüber. Im Historischen Lexikon wurden sämtliche Schriften, vor allem aus dem Archiv von Stift Heiligenkreuz zusammengefasst, daraus ergab sich diese Aufstellung. Eine vorgegebenes Verzeichnis gab es nicht.
- ↑ August Sicard von Sicardsburg war einer der Architekten beim Bau der Wiener Hofoper die Arbeiten hatten 1861 begonnen, auch in den Steinbrüchen von Meister Franz Pansipp wurde auf Hochtouren gearbeitet.