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Aktuelle Version vom 20. Dezember 2023, 16:32 Uhr
Das Kloster "St. Koloman" wurde im 17. Jahrhundert in Stockerau als Franziskanerkloster erbaut. Heute ist es das Provinzhaus der Steyler Missionsschwestern.
Lage
Das Kloster "St. Koloman" befindet sich heute in Stockerau, Horner Straße 75.[1] Es befand sich zur Zeit seiner Gründung vor den Stadttoren von Stockerau.[2]
Das Bauwerk
Das Kloster "St. Koloman" wurde 1643-1660 für die Franziskaner erbaut.[3] Neben dem Hauptaltar, der dem Heiligen Koloman geweiht war, besaß die Kirche ursprünglich vier Seitenaltäre, die später auf sechs aufgestockt wurden. Zwischen dem Kloster und dem damaligen Markt Stockerau befand sich ein Kreuzgang mit sieben Steinsäulen.[4] Nach der Auflassung des Franziskanerklosters und dem Teilabbruch des Gebäudes wurde 1912 im Restbestand nach Plänen des Architekten Bruno Buchwieser († 1960) ein neues Kloster für die Steyler Missionsschwestern errichtet. 1936-1937 wurde dieses neue Kloster um den Nordtrakt und eine neue Klosterkirche erweitert, wieder nach Plänen von Bruno Buchwieser.[3]
Geschichte der Pfarrkirche Stockerau
In den Annalen der Stifte Melk, Merseburg und Niederaltaich wird die älteste Kirche von Stockerau als erste Grabstätte des Heiligen Kolomans genannt. Sie soll sich "nahe der Donau in einer Au" befunden haben. 1013 soll sie als Folge einer Überschwemmung zur Hälfte unter Wasser gestanden haben, jedoch blieb das Grab des Heiligen unversehrt.[5] Nachdem die Kapelle bereits während der Reformation dem Franziskanerorden anvertraut worden war, wurde bei dieser ein Franziskanerkloster mit eigener Kirche erbaut, wozu Kaiser Ferdinand III. († 1657) 1641 und Fürstbischof Leopold Wilhelm von Passau († 1662) 1643 ihre Zustimmung erteilten. Wegen des Dreißigjährigen Krieges musste der Bau zunächst unterbrochen werden.[6]
1676 erhielt das nunmehrige Franziskanerkloster von Robert Jäger, Prior von Stift Melk, ein ansehnliches Stück jenes Hollerbaumes, an welchem der Heilige Koloman gehenkt worden war, 1708 von Graf Franz Anton von Buchain (Bucheim), dem Bischof von Wiener Neustadt, einen Teil der Kinnlade des Heiligen Kolomans.[4] 1729 ließ Joseph Wilhelm von Knöring, Pfarrer von Simonsfeld (heute Teil der Gemeinde Ernstbrunn), unter den Bäumen vor der Klosterpforte eine Bildsäule der "Unbefleckten Empfängnis Mariens" aufstellen. Unter Kaiser Joseph II. († 1791) wurde das Franziskanerkloster 1783 aufgehoben.[7]
Danach wechselte das Gebäude mehrmals seine Besitzer, ehe sein Restbestand 1912 von den Steyler Missionsschwestern erworben wurde, die dort ein neues Kloster erbauen ließen. Dieses wurde bereits am 23. November 1913 geweiht und 1936-1937 vergrößert. Unter dem Nationalsozialismus wurde das Kloster 1940 den Steyler Missionsschwestern weggenommen und als Lager sowie als Zentrale der Gauleitung verwendet. 1945 war im Altbau unter der Roten Armee vorübergehend ein Lazarett, ehe das gesamte Kloster den Steyler Missionsschwestern am 9. August 1946 zurückgegeben wurde.[3] Heute ist das Kloster St. Koloman das Provinzhaus der Steyler Missionsschwestern.[1]
Literatur
- Günter Sellinger: Stockerau. Geschichte und Geschichten. Eigenverlag Stadtgemeinde / Bezirksmuseum, Stockerau, 2009. ISBN 3-901372-02-4, S. 57-61
Weblinks
Kloster St. Koloman – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons
- St. Koloman, Website der Steyler Missionsschwestern
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 vgl. St. Koloman, Website der Steyler Missionsschwestern, abgerufen am 19. Dezember 2023
- ↑ vgl. Günter Sellinger: Stockerau, 2009, S. 57
- ↑ 3,0 3,1 3,2 vgl. Kloster St. Koloman, Kulturdenkmale.AT, abgerufen am 19. Dezember 2023
- ↑ 4,0 4,1 vgl. Günter Sellinger: Stockerau, 2009, S. 60
- ↑ vgl. Pfarramt Stockerau (Hrsg.): Stockerau. Niederösterreichisches Pressehaus Druck- und Verlagsgesellschaft, St. Pölten, 1975. ISBN 3-85326-318-6. S. 6
- ↑ vgl. Günter Sellinger: Stockerau, 2009, S. 59
- ↑ vgl. Günter Sellinger: Stockerau, 2009, S. 61
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