Alisa Stadler: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Alisa Stadler''' (* als Maria Lisa [[22. November]] [[1914]] in [[w:Szombathely|Steinamanger]] in Ungarn; † [[11. August]] [[1996]] in [[Wien]] war eine jüdische Schauspielerin und Übersetzerin aus dem Hebräischen.
'''Alisa Stadler''' (* [[22. November]] [[1914]] als ''Maria Lisa Stadler'' in [[w:Szombathely|Steinamanger]] in Ungarn; † [[11. August]] [[1996]] in [[Wien]]) war eine jüdische Schauspielerin und Übersetzerin aus dem Hebräischen.


== Leben ==
== Leben ==
Marialise Stadler ist im heutigen Ungarn geboren. Nachdem ihr Vater Wilhelm im [[w:Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] in russische Gefangenschaft geriet, übersiedelte ihre Mutter Frieda, geborene Goldschmidt, mit ihr und ihrem Bruder Hans mehrmals, wie nach Eisenstadt aber auch nach [[w:Hamburg|Hamburg]] in Norddeutschland, woher ihre Mutte stammte. Erst nach seiner Rückkehr im Jahr 1920 zog die Familie nach [[Perchtoldsdorf]], wo Marialise auch die Volksschule besuchte. Dort war sie aber als einzige Jüdin der Klasse nicht nur von den Mitschülern Anfeindungen, sondern auch unbedachten antisemitischen Äußerungen vom katholischen Kooperator ausgesetzt.  
Marialise Stadler ist im heutigen Ungarn geboren. Nachdem ihr Vater Wilhelm im [[w:Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] in russische Gefangenschaft geraten war, übersiedelte ihre Mutter Frieda, geborene Goldschmidt, mit ihr und ihrem Bruder Hans mehrmals, zunächst nach Eisenstadt, später nach [[w:Hamburg|Hamburg]] in Norddeutschland, woher ihre Mutter stammte. Erst nach seiner Rückkehr im Jahr 1920 zog die Familie nach [[Perchtoldsdorf]], wo „Marialise“ auch die Volksschule besuchte. Dort war sie aber als einzige Jüdin der Klasse nicht nur von den Mitschülern Anfeindungen, sondern auch unbedachten antisemitischen Äußerungen des katholischen Kooperators ausgesetzt.  


Noch als Kind nahm sie auch Schauspielunterricht. Schließlich brach sie den Besuch des Gymnasiums ab und heiratete am 5. Februar 1933 den Sohn des Perchtoldsdorfer Arztes Gottlieb Stern (1869-1940), Gustav Stern. Auch ihr Mann hatte bereits 1925 zum Mediziner promoviert. Für die beiden errichtete der Architekt [[w:Jacques Groag|Jacques Groag]] in der [[Liste der Straßen in Perchtoldsdorf |Franz-Josef-Straße]] Nr. 28. ein ''Wohn- und Ordinationshaus''.
Noch als Kind nahm sie auch Schauspielunterricht. Schließlich brach sie den Besuch des Gymnasiums ab und heiratete am 5. Februar 1933 Gustav Stern, den Sohn des Perchtoldsdorfer Arztes Gottlieb Stern (1869–1940). Auch ihr Mann hatte bereits 1925 zum Doktor der Medizin promoviert. Für die beiden errichtete der Architekt [[w:Jacques Groag|Jacques Groag]] in der [[Liste der Straßen in Perchtoldsdorf |Franz-Josef-Straße]] Nr. 28. ein ''Wohn- und Ordinationshaus''.


Nach dem [[w:Anschluss Österreichs|Anschluss]] konnte zuerst ihr Gatte noch im März als Tourist nach Palästina, mit der Unterstützung von Perchtoldsdorfer Freunden, die zwar den ''Illegalen'' angehörten, ausreisen. ''Marialise Stern'' konnte ihm erst mit ihrer Tochter im September 1938 folgen. Nachdem sie bereits in Österreich die [[w:Hebräische Sprache|Hebräische Sprache]] erlernte, erhielt sie rasch eine Anstellung beim Rundfunk in [[w:Tel Aviv|Tel Aviv]].  
Nach dem [[w:Anschluss Österreichs|Anschluss]] konnte zuerst ihr Gatte noch im März als Tourist nach Palästina ausreisen, dies mit der Unterstützung von Perchtoldsdorfer Freunden, die allerdings den ''Illegalen'' angehörten. ''Marialise Stern'' konnte ihm erst mit ihrer Tochter im September 1938 folgen. Nachdem sie bereits in Österreich die [[w:Hebräische Sprache|Hebräische Sprache]] erlernt hatte, erhielt sie rasch eine Anstellung beim Rundfunk in [[w:Tel Aviv|Tel Aviv]].  


Entgegen ihrem Mann, der 1954 in die [[w:Vereinigte Staaten|USA]] auswanderte, blieb sie mit ihren inzwischen zwei Töchtern in Israel. Sie nannte sich fortan ''Alisa Stadler''. Als jedoch die jüngere der beiden Töchter ''Noomi Elanor'' im Jahr 1955 starb, kehrte sie mit der anderen nach Wien zurück und führte dort die Lackfabrik ihres Vaters weiter.  
Entgegen ihrem Mann, der 1954 in die [[w:Vereinigte Staaten|USA]] auswanderte, blieb sie mit ihren inzwischen zwei Töchtern in Israel. Sie nannte sich fortan ''Alisa Stadler''. Als jedoch die jüngere der beiden Töchter ''Noomi Elanor'' im Jahr 1955 starb, kehrte sie mit der anderen nach Wien zurück und führte dort die Lackfabrik ihres Vaters weiter.  
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* [https://www.archiv-vegelahn.de/index.php/bibelarchiv/authoren/item/2320-stadler-alisa Stadler, Alisa] im Bibelarchiv-Vegelahn
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Aktuelle Version vom 17. Januar 2024, 09:07 Uhr

Alisa Stadler (* 22. November 1914 als Maria Lisa Stadler in Steinamanger in Ungarn; † 11. August 1996 in Wien) war eine jüdische Schauspielerin und Übersetzerin aus dem Hebräischen.

Leben

Marialise Stadler ist im heutigen Ungarn geboren. Nachdem ihr Vater Wilhelm im Ersten Weltkrieg in russische Gefangenschaft geraten war, übersiedelte ihre Mutter Frieda, geborene Goldschmidt, mit ihr und ihrem Bruder Hans mehrmals, zunächst nach Eisenstadt, später nach Hamburg in Norddeutschland, woher ihre Mutter stammte. Erst nach seiner Rückkehr im Jahr 1920 zog die Familie nach Perchtoldsdorf, wo „Marialise“ auch die Volksschule besuchte. Dort war sie aber als einzige Jüdin der Klasse nicht nur von den Mitschülern Anfeindungen, sondern auch unbedachten antisemitischen Äußerungen des katholischen Kooperators ausgesetzt.

Noch als Kind nahm sie auch Schauspielunterricht. Schließlich brach sie den Besuch des Gymnasiums ab und heiratete am 5. Februar 1933 Gustav Stern, den Sohn des Perchtoldsdorfer Arztes Gottlieb Stern (1869–1940). Auch ihr Mann hatte bereits 1925 zum Doktor der Medizin promoviert. Für die beiden errichtete der Architekt Jacques Groag in der Franz-Josef-Straße Nr. 28. ein Wohn- und Ordinationshaus.

Nach dem Anschluss konnte zuerst ihr Gatte noch im März als Tourist nach Palästina ausreisen, dies mit der Unterstützung von Perchtoldsdorfer Freunden, die allerdings den Illegalen angehörten. Marialise Stern konnte ihm erst mit ihrer Tochter im September 1938 folgen. Nachdem sie bereits in Österreich die Hebräische Sprache erlernt hatte, erhielt sie rasch eine Anstellung beim Rundfunk in Tel Aviv.

Entgegen ihrem Mann, der 1954 in die USA auswanderte, blieb sie mit ihren inzwischen zwei Töchtern in Israel. Sie nannte sich fortan Alisa Stadler. Als jedoch die jüngere der beiden Töchter Noomi Elanor im Jahr 1955 starb, kehrte sie mit der anderen nach Wien zurück und führte dort die Lackfabrik ihres Vaters weiter.

Wieder in Wien beschäftigte sie sich mit Judaistik. Sie besuchte unter anderem auch Vorträge von Kurt Schubert. So las sie auch Bibeltexte im Rundfunk. Sie schrieb auch eigene Psalme, während sie vorhandene Psalme übersetzte.

Stadler starb am 11. August 1996 in Wien.

Auszeichnung

Literatur

Einzelnachweise

  1. Die Namensgeber neuer Straßen in ­Perchtoldsdorf in der Pdorfer Rundschau von 02-03/2013 abgerufen am 16. Jänner 2024
  2. Stadler Alisa im Literaturhaus abgerufen am 16. Jänner 2024

Weblinks