Pfadfinder Bad Ischl: Unterschied zwischen den Versionen
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Aktuelle Version vom 3. Januar 2025, 10:54 Uhr
Die Pfadfindergruppe Bad Ischl ist eine Pfadfindergruppe in Bad Ischl. Die Gruppe wurde 1924 gegründet und hat derzeit zirka 50 Mitglieder.[1]
Geschichte
Eine spannende Reise verwebt sich in der Geschichte der Pfadfinder von Bad Ischl, beginnend mit ihrer Gründung im Jahre 1924[2] und ausklingend in den gegenwärtigen Tagen der Aktivität und des Gemeinschaftssinns. Die Wurzeln dieser Bewegung sind zurückzuführen auf den visionären Geist von Robert Baden-Powell, der 1857 in London geboren ist und als Urvater der Pfadfinder, anerkannt ist. Seine Schrift Aids to Scouting legte den Grundstein für das Wissen über Naturkunde, Orientierung und das Miteinander in der Natur. Seine Philosophie betonte die Wichtigkeit von Verantwortung und Zusammenhalt innerhalb der Gemeinschaft. Seine Konzepte fanden raschen Anklang, und im Jahr 1907 leitete er das erste Zeltlager auf der Insel Brownsea, um jungen Menschen die Pforten zur Welt der Pfadfinderei zu öffnen.
Gründung bis Verbot in der NS-Zeit
Die Pfadfinderbewegung, inspiriert von den Idealen Robert Baden-Powells, fand 1924 durch Franz Kaltenbrunner (1887-1945), einen Hauptschulkatecheten und Priester, auch in Bad Ischl ihren Ursprung. Das Pfadfinderheim befand sich im Erdgeschoß der der "Caritas Waisenhausstiftung" in der Grazer Straße 21. Bereits 1929 nahmen die Bad Ischler Pfadfinder am 3. World Scout Jamboree in Birmingham, England, teil, gefolgt vom 4. World Scout Jamboree 1933 in Gödöllő, Ungarn, und dem 5. World Scout Jamboree 1937 in Vogelenzang, Niederlande. Mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten wurde die Pfadfindergruppe 1938 zwangsweise aufgelöst. Das Heim in der Grazer Straße wurde geplündert und geschlossen, und die Pfadfinderarbeit in Bad Ischl kam bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs im Jahr 1945 vollständig zum Erliegen.
Wiedergründung und Jamboree in Bad Ischl
Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurde die Pfadfindergruppe Bad Ischl 1946 neu gegründet. Franz Kaltenbrunner, der Begründer der Bad Ischler Pfadfinderei, erlebte diese Wiederbelebung der Bewegung nicht mehr, da er im Frühjahr 1945 verstorben war.
Bereits 1947 hatte die wiederbelebte Pfadfindergruppe von Bad Ischl an dem 6. World Scout Jamboree in Moisson, Frankreich, teilgenommen und damit ihre Rückkehr in die internationale Pfadfindergemeinschaft markiert.
Ein herausragendes Ereignis in der Geschichte der Bad Ischler Pfadfinder war das Jahr 1951, als die Stadt Gastgeber des 7. World Scout Jamborees wurde. Auf dem Gelände des Golfplatzes von Bad Ischl versammelten sich über 12.800 Teilnehmer aus 61 Ländern, um den Geist der Pfadfinderei und die internationale Gemeinschaft zu feiern. Dieses Großereignis hatte eine nachhaltige Wirkung und stärkte die Bindung der Bad Ischler Pfadfinder zur globalen Pfadfinderbewegung.
Weitere Meilensteine
Die Pfadfindergruppe Bad Ischl nahm über Jahrzehnte hinweg an einer Vielzahl von bedeutenden nationalen und internationalen Veranstaltungen teil und setzte dabei wichtige Akzente in der Geschichte der Pfadfinderbewegung. 1957 repräsentierten sie Österreich beim Jubiläumsjamboree in Sutton Coldfield, England, gefolgt von der Teilnahme 1963 am 11. World Scout Jamboree in Marathon, Griechenland. 1968 errang die Gruppe einen bemerkenswerten Erfolg als Erstplatzierte beim Bundespatrullenwettbewerb in Wassergspreng, Niederösterreich. In den folgenden Jahren nahmen die Bad Ischler Pfadfinder regelmäßig an internationalen Lagern teil, darunter 1972 in Zürich, Schweiz, 1974 in Stockport, England, und 1975 beim 14. World Scout Jamboree in Lillehammer, Norwegen.
Ein bedeutender lokaler Meilenstein war 1982 die Eröffnung des neuen Pfadfinderheims in der Nähe des Krankenhauses in Bad Ischl, welches die Basis für die weitere Entwicklung der Gruppe bildete. Die internationalen Aktivitäten setzten sich fort, mit der Teilnahme an Lagern 1984 in England und 1985 in Sizilien. 1991 feierten die Bad Ischler Pfadfinder das 40-jährige Jubiläum des 7. Weltjamborees in ihrer Heimatstadt, ein Ereignis von besonderer symbolischer Bedeutung.
1995 folgte die Teilnahme am 18. World Scout Jamboree in Dronten, Holland, und 1996 wurde das Millenniumslager der ungarischen Pfadfinder in Bad Ischl ausgerichtet. Die Jahre 1997 und 2009 brachten jedoch schwierige Zeiten für die Gemeinschaft: 1997 verstarben die langjährigen Obmänner Leo Reiter[3] (war Teilnehmer beim Jamboree 1951 in Bad Ischl) und Franz Schlager, die wesentlich zum Erfolg der Gruppe beigetragen hatten, und 2009 trauerte die Gruppe um Siglinde Flachberger, die ebenfalls eine tragende Rolle in der Entwicklung der Bad Ischler Pfadfinder gespielt hatte.
Zu den Höhepunkten der folgenden Jahre gehörten die Teilnahme am Internationalen Lager 2000 in Michigan, USA, sowie die 2001 organisierte Reunion anlässlich des 50-jährigen Jubiläums des 7. Weltjamborees in Bad Ischl. Jubiläumsfeiern 2004 und 2014 würdigten schließlich das 80- bzw. 90-jährige Bestehen der Pfadfindergruppe Bad Ischl und unterstrichen deren historische Bedeutung für die Region und die internationale Pfadfinderbewegung.[4]
Literatur
- Franz Xaver Mannert: Von Ischl und den Ischlern. 2. Auflage. 1, plag dich nicht - buch und musik, Bad Ischl 2023, ISBN 978--3-9519711-0-0, S. 304-306.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Im Einklang mit der Natur auf meinbezirk.at vom 15. Februar 2022 abgerufen am 21. August 2023
- ↑ Franz Kaltenbrunner. In: https://www.friedhofsfuehrer.at/. Abgerufen am 21. August 2023.
- ↑ Reiter Leo. In: Bestattung Anlanger. Abgerufen am 31. Dezember 2024.
- ↑ Geschichte der Pfadfindergruppe Bad Ischl. Pfadfindergruppe Bad Ischl, abgerufen am 20. August 2023.