Gendarmeriezentralschule Mödling: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 11. März 2016, 20:17 Uhr
Die Gendarmeriezentralschule Mödling war eine Ausbildungsstätte der Bundesgendarmerie in Mödling in Niederösterreich. Sie bestand von 1935 mit Unterbrechungen bis 2001.
Geschichte
Die Schule befand sich am Gelände des ehemaligen Francisco Josephinum, der Mittelschule für den landwirtschaftlichen Mittelstand. Diese übersiedelte im Jahr 1934 von Mödling nach Wieselburg.
Die Zentralschule übernahm diesen Standort nach einer Übersiedlung aus Graz im Jahr 1935. Vor Ende des Zweiten Weltkrieg wurde die Schule ausgelagert.
Nach dem Krieg konnten die Gebäude teilweise von der sowjetischen Besatzung wieder übernommen werden. Sie ließen die begonnenen Wohngebäude fertigstellen. Schulbetrieb konnte in der Grutschgasse 18 wieder aufgenommen werden.
Im Jahr musste die Schule neuerlich auf Befehl der Sowjets übersiedeln. Diesmal war die Albrechtskaserne in Horn die neue Heimat. Von der Besatzungsmacht konnte die Schule nach dem Staatsvertrag vom Wachkommando der Gendarmerieschule Rennweg in Wien am 17. September 1955 übernommen werden.
Am 4. Oktober 1955 konnte die Schule endgültig wieder nach Mödling übersiedeln und innerhalb weniger Wochen konnte mit der Renovierung und umfangreichen Bauarbeiten, die einige Jahre in Anspruch nahmen, begonnen werden.
Im Oktober 1956 konnte die Schule offiziell eröffnet werden und mit 159 Beamten aus ganz Österreich den Betrieb beim Fachkurs aufnehmen. Erster Schulkommandant wurde Obstlt Otto Rauscher.
Im Jahr 1979 konnte man das Jubiläum 50 Jahre Gendarmeriezentralschule feiern. Im Folgejahr begannen Planungen für Erweiterungen, da sowohl der Platz für Lehrgänge als auch die Unterbringung knapp wurde. Dazu wurden von der Stadt Wien Fertigteilhäuser angeboten, die ursprünglich von der UNIDO, die ihrerseits in die Wiener UNO-City übersiedelte udn diese Unterkünfte nicht mehr benötigte.
Im Jahr 1983 wurde ein Kriminalmuseum mit Stücken aus der Sammlung des Kriminologen Roland Graßberger eröffnet. An das EKIS konnte die Schule seit dem Jahr 1982 zugreifen und damit auch die Beamten schulen.
Zu Beginn des Jahres 1992 löste Bgdr Gottfried Höller den Schulkommandanten ab. Er leitete die Schule bis zu seiner Pensionierung im Jahr 1999. Ihm folgt Bgdr Arthur Reis. Die Schule hatte auch die Pflege der Gräber von Johann Franz Kempen von Fichtenstamm, dem Gründer der Gendarmerie im Jahr 1848, sowie Obst. Ernst Sieber und Rittmeister Roland Grass am Friedhof der Milak in Wiener Neustadt.
Im Jahr 2001 kam noch das Gendarmerie-Museum aus der Kaserne Rennweg nach Mödling. Mit 28. September 2001 wurde der Schulbetrieb der Zentralschule nach Traiskirchen verlegt und in Mödling geschlossen.
Außerordentliche Einsätze
- 1960: Im Zuge des Staatsbesuches von Nikita Chruschtschow waren zahlreiche Beamte der Fachkurse zum Personenschutz abkommandiert.
- 1964: Sicherheitsdienst bei den Olympischen Winterspielen in Innsbruck.
- 1984: Bei der Besetzung der Hainburger Au waren 928 Beamte von 10. bis 19. Dezember in Einsatz.
- 1988: Fahndung von Stammpersonal und Lehrgangsteilnehmern nach dem Bankräuber und Mörder Johann Kastenberger mit 192 Mann.
Kommandandanten nach 1955
- Oberstleutnant Otto Rauscher (1956-1992)
- Brigadier Gottfried Höller (1992-1999)
- Brigadier Arthur Reis (1999-2001, bis 2003 auf der Sicherheitsakademie Traiskirchen
Nachnutzung
Literatur
- Friedrich Brettner: Die Gendarmerie in Österreich 1955-2005, 2015, Verlag Kral, ISBN 9783990243473
Einzelnachweise
Weblinks
Gendarmeriezentralschule Mödling – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons
48.07557216.289015Koordinaten: 48° 4′ 32″ N, 16° 17′ 20″ O