Adolf Rziha: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 5. Dezember 2016, 06:57 Uhr
Überregionale Aspekte dieses Themas werden auch in der Wikipedia unter dem Titel Adolf Rziha behandelt. Hier im ÖsterreichWiki befinden sich Informationen sowie Ergänzungen, die zusätzlich von regionaler Bedeutung sind (siehe Mitarbeit). |
Adolf Rziha (* 15. Dezember 1875 in Mödling; † 15. Oktober 1962 ebenda) war ein langjähriger Mödlinger Kommunalpolitiker, Rechsanwalt und Sportler
Leben und Wirken
Adolf Rziha, der Sohn des Mödlinger Advokaten Raimund Rziha und Theresia Riemerschmied, die ihrerseits die Tochter eines Maria Enzersdorfer Industriellen war, ist 1875 im Mödlinger Posthof geboren. Maturiert hat Rziha im Stiftsgymnasium Seitenstetten. Anschließend studierte er Jus an der Universität in Wien, wo er auch promovierte und die Militärrichteramtsprüfung ablegte.
Im Jahr 1902 heiratete er die Engländerin Elsie Barfoot und begann seine Rechtsanwaltstätigkeit in der Kanzlei des Vaters. Bürgermeister Jakob Thoma berief ihn im Jahr 1906 in die Direktion der Sparkasse der Stadt Mödling. Bei der Gemeinderatswahl im Jahr 1911 wurde er als unabhängiger Kandidat gewählt, er schloss sich der Fraktion der Großdeutschen Volkspartei an. Bereits sein Vater war Mitglied des Gemeinderates.[1]
Gleich zu Beginn des Ersten Weltkrieges rückte er als Oberleutnant-Auditor nach Lemberg in der heutigen Ukraine ein, wo er aber bald in das k.u.k. Kriegsministerium berufen wurde. Dort diente er bis zum Kriegsende.
Im Jahr 1918 konstituierte sich noch vor der Gründung von Deutschösterreich ein Volksrat, die ab 5. November 1918 die Stadtverwaltung bildete. Rziha war neben dem christlichsozialen August Graf Segúr-Cabanac und dem Sozialdemokraten Ferdinand Buchberger gleichberechtigter Präsident des Volksrates. Die Aufgabe des Volksrates war vorerst Verpflegung und Kleidung für die notleidenden Bevölkerung zu organisieren. Die Nahrungsmittel stammten aus der erst aufgelösten k.u.k. Technischen Militärakademie, die Bekleidung aus dem Monturdepot in Brunn am Gebirge. So berichtet Rziha in seinen nie veröffentlichten Erinnerungen:
„Durch Improvisation halfen wir uns. Um die hohe Zone der städtischen Wasserleitung unter Druck zu setzen, mußte, da das Gaswerk noch nicht arbeitete, der Gasmotor im Überpumpwerk durch einen alten Dieselmotor ersetzt werden, der aber brav seinen Dienst versah. Herr Direktor Juhász, der die Mödlinger Bühne leitete, richtete auf der Hauptstraße eine elektrische Notbeleuchtung ein. In Moosbrunn arbeitete ein altes Reserve-Lokomobil statt der elektrischen Motore und hielt so die Wasserversorgung aufrecht.“
Der Volksrat arbeitete bis Juli 1919, als ein neuer Gemeindrat gewählt wurde. Rziha wurde neben Josef Lowatschek Vizebürgermeister unter Buchberger. Im Gemeinderat blieb er bis 1929, wo er nochmals als Vizebürgermeister amtierte und auch den Bauausschuss vorstand. In diese Zeit fiel der Bau des Stadtbades.
Mit dem Erstarken der NSDAP zog er sich aus dem politischen Leben zurück. In der Sparkasse blieb er aber weiterhin tätig, wofür er auch das Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich erhielt.
Nach der sowjetischen Besatzungszeit wurde Rziha wieder in den Gemeinderat gewählt.
Als Anwalt war er bis ins Alter von 82 Jahren tätig.
Neben der beruflichen und politischen Arbeit fand er auch noch Zeit für seine Freizeitaktivitäten. So war er begeisterter Rodler und als solcher Mitbegründer des Rodelvereines der im Jahr 1928 die Rodelbahnen am Anninger errichtete. Im Jahr 1910 wurde er selbst Österreichischer Rodelmeister.
Er starb am 15. Oktober 1962.
Literatur
- Georg Waldner: Persönlichkeiten in unserem Bezirk in Heimatkundliche Beilagen zum Amtsblatt der BH Mödling, Ausgabe 5/2001
Einzelnachweise
- ↑ Straßen und Gassen abgerufen am 5. Dezember 2016