Leopold Asbach: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Leopold Asbach''' (* im 14. Jahrhundert; † [[1460]]) war in der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts [[w:Landschreiber|Landschreiber]] des [[w:Herzogtum Steiermark|Herzogstums Steier]]<ref group="A">Das Herzogtum Steier(mark) umfasste damals Teile der heutigen Bundesländer [[w:Steiermark|Steiermark]] und [[w:Niederösterreich|Niederösterreich]] und des heutigen Staates [[w:Slowenien|Slowenien]].</ref>.
'''Leopold Asbach''' (* im 14. Jahrhundert; † [[1460]]) war in der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts [[w:Landschreiber|Landschreiber]] des [[w:Herzogtum Steiermark|Herzogstums Steier]].


== Herkunft und Familie ==
== Herkunft und Familie ==
Leopold Aspach stammte aus einer Familie, die sich nach Axpach (heute Teil der Gemeinde [[Paldau]])<ref group="A">Heinig hält diese Namensherkunft für wahrscheinlicher, als dass sich die Familie Aspach nach [[w:Söchau|Aschpach (Aschbach) (westlich von [[Fürstenfeld]]) benannte.</ref> benannte.<ref name ="heinig192">vgl. Paul-Joachim Heinig: ''Kaiser Friedrich III. (1440–1493) in seiner Zeit'', 1993, Bd. 1, S. 192</ref> Sein Bruder Kaspar Aspach († um / nach 1487), zunächst [[w:Kämmerer|Kämmerer]] von [[Albrecht VI. (Österreich)|Erzherzog Albrecht (VI.) von Österreich]], trat nach dem dessen Tod in den kaiserlichen Dienst, wo er 1478-1485 als [[w:Hofmeister|(Haus-)Hofmeister]] von [[Kunigunde von Österreich|Erzherzogin Kunigunde von Österreich]] belegt ist. Außerdem war er Beisitzer des Kammergerichtes und wirkte als Diplomat.<ref>vgl. Paul-Joachim Heinig: ''Kaiser Friedrich III. (1440–1493) in seiner Zeit'', 1993, Bd. 1, S. 194</ref>
Über die Herkunft von Leopold Asbach ist nichts überliefert.<ref name ="Tanzler">vgl. Georg Tanzler: ''Ein Rechnungsbuch Ernsts des Eisernen'', 2015, S. 31</ref>


== Leben ==
== Leben ==
Leopold Asbach ist erstmals 1409 belegt. Er war Verweser des [[w:Hubprobst|Hubmeisters]] in [[Graz]] und mit Unterbrechungen zwischen 1422 und 1460 Landschreiber für das Herzogtum Steier. Außerdem war er Aufseher über die Landeseinkünfte, was eine enge Zusammenarbeit mit dem Kammermeister erforderte, weswegen er auch unmittelbaren Zugang zum Landesfürsten hatte.<ref name ="Tanzler">vgl. Georg Tanzler: ''Ein Rechnungsbuch Ernsts des Eisernen'', 2015, S. 31</ref>  Als und befand sich als Aufseher über die Landeseinkünfte an der Schnittstelle zwischen dem Herzogtum und der Kammer.<ref name ="heinig192"/> Er war der erste einer Reihe von Landschreibern, die auch als Kämmerer und Rat für ihre Landesfürsten tätig waren. In diesen Ämtern vertrat Leopold Asbach mehrmals den Landeshauptmann, was zeigt, dass er über juristische Kenntnisse verfügt haben muss.Über die Herkunft von Leopold Asbach ist nichts überliefert.<ref name ="Tanzler"/>
Leopold Asbach ist erstmals 1409 belegt. Er war [[w:Hubprobst|Hubmeister]] in [[Graz]] und mit Unterbrechungen zwischen 1422 und 1460 Landschreiber für das Herzogtum Steier. Außerdem war er Aufseher über die Landeseinkünfte, was eine enge Zusammenarbeit mit dem Kammermeister erforderte, weswegen er auch unmittelbaren Zugang zum Landesfürsten hatte. Er war der erste einer Reihe von Landschreibern, die auch als Kämmerer und Rat für ihre Landesfürsten tätig waren. In diesen Ämtern vertrat Leopold Asbach mehrmals den Landeshauptmann, was zeigt, dass er über juristische Kenntnisse verfügt haben muss.<ref name ="Tanzler"/>


Seit 1443 fungierte er als delegierter Richter (Rechtskommissär) im Reichsprozessen und in den erbländischen Prozessen als Vorsitzender des [[w:Thing|Hoftaidings]] und Beisitzer des Kammergerichtes.<ref name ="heinig193">vgl. Paul-Joachim Heinig: ''Kaiser Friedrich III. (1440–1493) in seiner Zeit'', 1993, Bd. 1, S. 193</ref> Leopold Aspach, der sich seit 1446 überwiegend am Hof des späteren Kaisers [[Friedrich III. (HRR)|Friedrich III.]] aufhielt, vertrat diesen zwischen 1442 und 1448 auf den Landtagen im [[w:Erzherzogtum Österreich|Herzogtum Österreich]]<ref group="A">Das Herzogtum Österreich umfasste damals nur heutige Bundesland Wien und Teile der heutigen Bundesländer Niederösterreich und Oberösterreich.</ref> Auf dem [[Krems an der Donau|Kremser]] Landtag im Mai 1448 hielt er die Eröffnungsrede der königlichen Ratsdeputation. Während der zweiten Reisen von Friedrich III. ins Reich (1444) gehörte er zu dessen Landverwesern. 1450 war er kaiserlicher Gesandter in Wien, 1457 an den Friedensverhandlungen mit [[Berthold von Ellerbach]] beteiligt.<ref name ="heinig193"/> Unter dem Kaiser war er außerdem "Salzburger Lehensrichter" zu [[Friesach (Kärnten)|Friesach]].<ref name ="Tanzler"/>
Unter [[Kaiser Friedrich III.|Friedrich III.]] war er außerdem Salzburger Lehensrichter zu [[Friesach (Kärnten)|Friesach]]. Von diesem wurde er mehrmals im diplomatischen Ratsdienst eingesetzt, so vertrat er den späteren Kaiser auf den "donauösterreichischen" Landtagen in den Jahren 1442 und 1448. Seit 1446 hielt sich Leopold Asbach überwiegend am Hof des späteren Kaisers auf.<ref name ="Tanzler"/>
 
Leopold Aspach erhielt 1441 die Pflegschaft Gösting (heute Teil der Stadt Graz) und hatte Grundbesitz in [[Wiener Neustadt]].<ref name ="heinig193"/> Aufgrund seiner [[w:Lehen|Lehen]], die Leopold in den Herzogtümern Steier und [[w:Herzogtum Kärnten|Kärnten]]<ref group="A">Das Gebiet des damaligen Herzogtums Kärnten umfasste im Wesentlichen das heutige Bundesland Kärnten. Teile, die damals im Herzogtum lagen, befanden sich im 15. Jahrhundert noch unter der Herrschaft des [[w:Erzstift Salzburg|Erzstiftes Salzburg]] und dessen [[w:Bistum Gurk|Suffraganbistum Gurk]] sowie der [[w:Meinhardiner#Albertinische Linie|Albertinischen Linie]] der Grafen von Görz und Tirol und der Grafen von Cilli (nach ihrer Erhebung zu Reichsgrafen. Die Kärntner Herrschaften der Grafen von Cilli gelangten nach dem Tod von Graf Ulrich (1456) an Friedrich III. und somit an das Haus Österreich (Habsburg), die Kärntner Herrschaften der Grafen von Görz kamen erst 1460 durch den [[w:Friede von Pusarnitz|Frieden von Pusarnitz]] an diesen und seine Familie.</ref> besaß, stand er zeitweise auch im Dienst der Grafen [[Friedrich (Cilli)|Friedrich]] und [[Ulrich II. (Cilli)|Ulrich]] von Cilli, der [[w:Erzstift Salzburg|Erzbischöfe von Salzburg]] und dem [[w:Stift St. Paul im Lavanttal|Kloster St. Paul]].<ref name ="heinig192"/> Während der 1430er-Jahre unterhielt Aspach außerdem Beziehungen zu Graf Stephan von Montfort und [[Leonhard von Harrach]] sowie zu den [[w:Stubenberg (Adelsgeschlecht)|Stubenbergern]], den Holleneggern und den Zöbingern.<ref name ="heinig193"/>


== Literatur ==
== Literatur ==
* [[w:Paul-Joachim Heinig|Paul-Joachim Heinig]]: ''Kaiser Friedrich III. (1440–1493) in seiner Zeit''. Studien zum 500. Todestag am 19. August 1493/1993 (= ''Forschungen zur Kaiser- und Papstgeschichte des Mittelalters''. Bd. 12). Böhlau Verlag, Köln / Weimar / Wien, 1993, ISBN 3-412-03793-1, Bd. 1 ([http://www.digizeitschriften.de/dms/img/?PPN=PPN345858735_0053&DMDID=dmdlog42&PHYSID=phys754 Rezension])
* Georg Tanzler: ''Ein Rechnungsbuch Ernsts des Eisernen''. Masterarbeit (ungedruckt), Universität Wien, 2015, S. 31
* Georg Tanzler: ''Ein Rechnungsbuch Ernsts des Eisernen''. Masterarbeit (ungedruckt), Universität Wien, 2015, S. 31


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
<references />
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== Anmerkungen ==
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Version vom 27. August 2018, 16:32 Uhr

Leopold Asbach (* im 14. Jahrhundert; † 1460) war in der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts Landschreiber des Herzogstums Steier.

Herkunft und Familie

Über die Herkunft von Leopold Asbach ist nichts überliefert.[1]

Leben

Leopold Asbach ist erstmals 1409 belegt. Er war Hubmeister in Graz und mit Unterbrechungen zwischen 1422 und 1460 Landschreiber für das Herzogtum Steier. Außerdem war er Aufseher über die Landeseinkünfte, was eine enge Zusammenarbeit mit dem Kammermeister erforderte, weswegen er auch unmittelbaren Zugang zum Landesfürsten hatte. Er war der erste einer Reihe von Landschreibern, die auch als Kämmerer und Rat für ihre Landesfürsten tätig waren. In diesen Ämtern vertrat Leopold Asbach mehrmals den Landeshauptmann, was zeigt, dass er über juristische Kenntnisse verfügt haben muss.[1]

Unter Friedrich III. war er außerdem Salzburger Lehensrichter zu Friesach. Von diesem wurde er mehrmals im diplomatischen Ratsdienst eingesetzt, so vertrat er den späteren Kaiser auf den "donauösterreichischen" Landtagen in den Jahren 1442 und 1448. Seit 1446 hielt sich Leopold Asbach überwiegend am Hof des späteren Kaisers auf.[1]

Literatur

  • Georg Tanzler: Ein Rechnungsbuch Ernsts des Eisernen. Masterarbeit (ungedruckt), Universität Wien, 2015, S. 31

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 vgl. Georg Tanzler: Ein Rechnungsbuch Ernsts des Eisernen, 2015, S. 31