Anton Gratl: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 10. Februar 2024, 09:58 Uhr

Anton Gratl (* 6. März 1838; † 25. April 1915 in Innsbruck) war Verleger und Fotograf.

Leben und Wirken

Aus dem Leben von Gratl ist nur aus dem Wirken als Erwachsener etwas bekannt. Er lernte das Buchbinderhandwerk in Innsbruck.

Zur Zeit des aufkommenden Alpinismus stieg auch die Nachfrage nach entsprechenden Landschaftsabbildungen. Gratl war einer der ersten Fotografen in Nordtirol, die diesen Trend erkannten und fertigte so ganze Serien von Trachtenbildern, sowie Ansichten von Orten und Landschaften an, die mit ihrer Verbreitung über das Land heraus so auch zur zukünftigen Bedeutung des Fremdenverkehrs beitrug. So wurde in seinem Fotoverlag, den er 1863 Ansichtskarten erzeugt, die in alle Welt versandt wurden.

Anton Gratl war Gründer des Fotoverlags Gratl (1863 – 1999) und besaß im Laufe der Zeit 4 Fotografengeschäfte in Innsbruck, zuletzt in der Maria-Theresienstrasse.

Sein Werk umfasst hervorragende Fotodokumentationen, die einen wesentlichen Beitrag zur Fotokultur des Landes darstellen. Von Anton und seinem Sohn Fritz Gratl, der das Fotogewerbe von seinem Vater übernommen hatte, stammen auch die bekannten frühen Darstellungen der Imster Fasnacht. Sein Wirkungsorte erstreckten sich sowohl von Oberbayern bis Herzegowina, als auch von Salzburg bis in die Schweiz. So wurde von ihm auch der Bau der Arlbergbahn ausgiebig dokumentiert.

Zusätzlich zu seinem Verlag, betrieb er auch noch vier Fotografengeschäfte in Innsbruck, die später von seinem Sohn Fritz, der ihn tatkräftig seit 1885 unterstützt, seit etwa 1900 weiterbetrieben wurde. Sein Sohn verkaufte später den Betrieb, der Firmenname Gratl aber hatte bis zum Jahr 1999 Bestand.

Nach dem sein Bruder bei einem Brand den Tod fand und er als guter Turner Freund von Franz Thurner (1828–1879), trat Gratl bereits im Jahr 1863 auch der 1857 gegründeten Freiwilligen Feuerwehr Innsbruck bei. Von seinen Kameraden wurde wegen seines Fleißes und seiner Offenheit zuerst zum Kommandantenstellvertreter und gleich zum Spritzenkommandanten und später auch zum Obmannstellvertreter des Landesfeuerwehrverbandes Tirol gewählt.[1]

Anton Gratl starb am 25. April 1915. Er hinterließ fünf Kinder. Begraben wurde er am Städtischer Friedhof in Innsbruck.[2]

Auszeichnungen

  • Ehrenmitglied der Freiwilligen Feuerwehr Innsbruck[3]
  • Ehrenmitglied der Freiwilligen Feuerwehr Hötting[2]
  • Ehrenmitglied der deutsch-tirolischen Feuerwehren

Die Stadt Imst widmete ihm mit zwei anderen Fotografen im Jahr 2010 eine Ausstellung.[4]

Literatur

  • Tim Starl: Lexikon zur Fotografie in Österreich 1839 bis 1945, 2005, Wien Albumverlag ISBN 9783851641509

Einzelnachweise

  1. Man(n) schafft Ordnung auf Innsbruck erinnerst sich 30. März 2022 abgerufen am 9. Februar 2024
  2. 2,0 2,1 Parte. In: Innsbrucker Nachrichten, 26. April 1915, S. 11 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/ibn
  3. Aus Stadt und Land-Todesfälle. In: Innsbrucker Nachrichten, 25. April 1915, S. 4 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/ibn
  4. MiB 2010 - 3 Fotografen am Portal der Stadt Imst abgerufen am 9. Februar 2024

Weblinks

 Anton Gratl – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons

  • Anton Gratl im Fotografen-Wiki
  • Anton Gratl †.Mitteilungen des Deutschtirolischen Feuerwehr-Landes-Verbandes / Mitteilungen des Deutschtirolischen Landes-Verbandes für Feuerwehr- und Rettungswesen / Mitteilungen des Bezirksverbandes für Feuerwehr und Rettungswesen Innsbruck Nr. 4 / Mitteilungen des Feuerwehr-Bezirks-Verbandes Innsbruck Nr. 4 / Mitteilungen des Feuerwehr-Landes-Verbandes für Tirol, Jahrgang 1915, S. 21 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/tfl