Geschichte der Juden im Burgenland: Unterschied zwischen den Versionen

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Der [[w:Erster Weltkrieg|Erste Weltkrieg]] forderte auch unter den Männern der jüdischen Gemeinden seinen Blutzoll. Allein Deutschkreutz hatte 18 Gefallene unter seinen Bewohnern jüdischen Glaubens zu verzeichnen.<ref name="misrachi"></ref> Nach dem Ende des Krieges bekam Österreich nach [[w:Landnahme des Burgenlandes|langem Ringen]] die deutschsprachigen Teile der westungarischen [[w:Komitat|Komitate]] zugesprochen, die [[1921]] zum Burgenland zusammengefasst wurden.  
Der [[w:Erster Weltkrieg|Erste Weltkrieg]] forderte auch unter den Männern der jüdischen Gemeinden seinen Blutzoll. Allein Deutschkreutz hatte 18 Gefallene unter seinen Bewohnern jüdischen Glaubens zu verzeichnen.<ref name="misrachi"></ref> Nach dem Ende des Krieges bekam Österreich nach [[w:Landnahme des Burgenlandes|langem Ringen]] die deutschsprachigen Teile der westungarischen [[w:Komitat|Komitate]] zugesprochen, die [[1921]] zum Burgenland zusammengefasst wurden.  


Zu Österreich gehörten nun auch die ''Siebengemeinden'' des Nord-und Mittelburgenlandes sowie die jüdischen Gemeinden von Schlaining, Rechnitz und Güssing im Südburgenland. Sie erhielten den Status von autonomen [[w:Israelitische Kultusgemeinde|Israelitischen Kultusgemeinden]] in denen das jüdische Leben weiter unbehindert seinen Lauf nahm. Der Schriftsteller und Journalist [[w:Joseph Roth|Joseph Roth]] setzte den jüdischen Gemeinden mit dem Artikel ''Reise durch das Heinzenland'', der am 9. August [[1919]] in der Zeitung der ''Neue Tag'' erschien, ein Denkmal, in dem er den Rabbiner von Deutschkreutz über den Alltag in den Siebengemeinden berichten ließ. Neben den religiösen Einrichtungen gab es auch gesellschaftliche Initiativen wie Frauen-, Wohltätigkeits-, Spar- und Fortbildungsvereine. Im Mattersburg existierte der ''Verein der israelitischen freiwilligen Feuerwehr'', der eine Konkurrenz zur christlichen Feuerwehr darstellte und sich mir sogar in Wettkämpfen maß.<ref name="hagalil"></ref>
Zu Österreich gehörten nun auch die ''Siebengemeinden'' des Nord-und Mittelburgenlandes sowie die jüdischen Gemeinden von Schlaining, Rechnitz und Güssing im Südburgenland. Sie erhielten den Status von autonomen [[w:Israelitische Kultusgemeinde|Israelitischen Kultusgemeinden]] in denen das jüdische Leben weiter unbehindert seinen Lauf nahm. Der Schriftsteller und Journalist [[w:Joseph Roth|Joseph Roth]] setzte den jüdischen Gemeinden mit dem Artikel ''Reise durch das Heinzenland'', der am 9. August [[1919]] in der Zeitung der ''Neue Tag'' erschien, ein Denkmal, in dem er den Rabbiner von Deutschkreutz über den Alltag in den Siebengemeinden berichten ließ. Neben den religiösen Einrichtungen gab es auch gesellschaftliche Initiativen wie Frauen-, Wohltätigkeits-, Spar- und Fortbildungsvereine. Im Mattersburg existierte der ''Verein der israelitischen freiwilligen Feuerwehr'', der eine Konkurrenz zur christlichen Feuerwehr darstellte und sich mit ihr sogar in Wettkämpfen maß.<ref name="hagalil"></ref>


[[1930]] musste die Kultusgemeinde Schlaining aufgelöst werden, weil die meisten Juden in das benachbarte Oberwart abgewandert werden. Es entstand stattdessen die IKG Oberwart, welche die verbleibenden Juden in Schlaining mitbetreute. Insgesamt wohnten im Jahr [[1934]] noch etwa 4000 Juden in den Dörfern und Städten des Burgenlandes.<ref name="hagalil"></ref>
[[1930]] musste die Kultusgemeinde Schlaining aufgelöst werden, weil die meisten Juden in das benachbarte Oberwart abgewandert waren. Es entstand stattdessen die IKG Oberwart, welche die verbleibenden Juden in Schlaining mitbetreute. Insgesamt wohnten im Jahr [[1934]] noch etwa 4000 Juden in den Dörfern und Städten des Burgenlandes.<ref name="hagalil"></ref>


== Die Zerstörung der Gemeinden durch den Nationalsozialismus ==
== Die Zerstörung der Gemeinden durch den Nationalsozialismus ==
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