Pottendorf-Landegger Zuckerfabrik: Unterschied zwischen den Versionen
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Nach Kriegsende und Rückführung der Evakuierten wurden die Lagereinrichtungen kurze Zeit vom Jugendamt der Gemeinde [[Wien]] für erholungsbedürftige Kinder genutzt. | |||
Im Jahr 1920 bezog die Mühlendorfer Kreide- und Bleistiftfabrik AG<ref>[https://portal.zedhia.at/page/public/cpa_000056-165/compass-finanzielles-jahrbuch-1925-band-iv-oesterreich Compass. Finanzielles Jahrbuch 1925, Band IV: Österreich.] abgerufen am 21. Mai 2018</ref> aus dem burgenländischen [[Müllendorf]]<ref>Wolfgang Meyer[https://othes.univie.ac.at/3305/1/2008-11-28_9000140.pdf Die Müllendorfer Kreideindustrie von den Anfängen bis zur Gegenwart], 2008, Diplomarbeit an der Universität Wien abgerufen am 21. Mai 2018</ref> | |||
Neben der Bleistiftfabrik zog auch die Heilkräuterfabrik ''Medica'' in die Gebäude ein. Das Barackenlager wurde 1928 parzelliert und verpachtet. | |||
Den der [[w:Leitha|Leitha]] zugewandten Teil der Zuckerfabrik kaufte später Arthur Tack und richtete 1950 die ''Weberei Tack'' ein. Heute besteht dort noch die ''Tierklinik Dr. Werner Tack''. | |||
Der andere größere Teil wurde von den Herren Knaus und Löw erworben, die 1951 die ''Textilfabrik Löw und Knaus'' errichteten. | |||
== Weblinks == | == Weblinks == |
Version vom 21. Mai 2018, 07:44 Uhr
Die Pottendorf-Landegger Zuckerfabrik war eine Zuckerfabrik in Pottendorf im Bezirk Baden während des 19. und 20. Jahrhunderts.
Geschichte
Im Jahr 1858 eröffnete Conrad Patzenhofer gemeinsam mit Josef von Baechle, die bereits 1852 die Zuckerfabrik in Siegendorf gründeten nahe der Straße von Landegg nach Hornstein die Pottendorf-Landegger Zuckerfabrik. Der Bau mit der Konskriptionsnummer 53 wurde auf einem Grundstück der Esterházy neben dem Meierhof eröffnet.
- Verarbeitungsmengen von Zuckerrüben in Waggons
Jahr | jährlich | täglich |
---|---|---|
1858 | 300 | 4,0 |
1860 | 830 | 8,3 |
1878 | 1.180 | 11,8 |
1888 | 3.132 | 31,3 |
1898 | 4.536 | 40,0 |
1908 | 5.800 | 58,0 |
Die Zuckerfabrik brachte auch Einnahmen für die nicht sehr reiche Gemeinde. Die Kirche Landegg, die schon in der Türkenbelagerung im Jahr 1683 zerstört und nur notdürftig repariert wurde, konnte wieder generalsaniert werden und erhielt neben einer neuen Dacheindeckung einen gemauerten Glockenturm.
Die Produktion wurde allerdings bereits im Jahr 1909 nach dem Bau der Brucker Zuckerfabrik, die für die dreifache Produktion ausgelegt wurde, wieder eingestellt. Auch die Einrichtung wurde teilweise nach Bruck verlagert.
Nachnutzung
Als das Isonzogebiet nach dem Eintritt Italiens in den Ersten Weltkrieg evakuiert wurde, wurden die Fabrikshallen als Unterkunft für die ausgesiedelte Bevölkerung verwendet. Das Lager wurde durch Baracken auf dem Gebiet der heutigen San Lorenzo Siedlung erweitert.
Nach Kriegsende und Rückführung der Evakuierten wurden die Lagereinrichtungen kurze Zeit vom Jugendamt der Gemeinde Wien für erholungsbedürftige Kinder genutzt.
Im Jahr 1920 bezog die Mühlendorfer Kreide- und Bleistiftfabrik AG[1] aus dem burgenländischen Müllendorf[2]
Neben der Bleistiftfabrik zog auch die Heilkräuterfabrik Medica in die Gebäude ein. Das Barackenlager wurde 1928 parzelliert und verpachtet.
Den der Leitha zugewandten Teil der Zuckerfabrik kaufte später Arthur Tack und richtete 1950 die Weberei Tack ein. Heute besteht dort noch die Tierklinik Dr. Werner Tack.
Der andere größere Teil wurde von den Herren Knaus und Löw erworben, die 1951 die Textilfabrik Löw und Knaus errichteten.
Weblinks
- Von der Zuckerfabrik zur Firma „Landegger“ in der Gemeindezeitung 1/2010
- ↑ Compass. Finanzielles Jahrbuch 1925, Band IV: Österreich. abgerufen am 21. Mai 2018
- ↑ Wolfgang MeyerDie Müllendorfer Kreideindustrie von den Anfängen bis zur Gegenwart, 2008, Diplomarbeit an der Universität Wien abgerufen am 21. Mai 2018