Leopold von Neidegg: Unterschied zwischen den Versionen
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1451 überfiel Leopold von Neidegg Erhard (von) Reittorner, 1434–1452 Abt des bairischen Klosters Niederaltaich<ref group="A">Das Kloster [[w:Abtei Niederaltaich|Niederaltaich]] hatte Besitz in der Wachau, zu welchem der Erla-Hof in [[Spitz]] zählte. Im Mittelalter nutzten die Äbte des Klosters diesen gerne als Sommer- und Herbstresidenz. In diesem ist heute das Schifffahrtmuseum untergebracht. Die Pfarrkirche in Spitz war 1238-1803 dem Kloster Niederaltaich inkorporiert.</ref>, als sich dieser im [[Erla-Hof]] (heute Teil der Gemeinde [[Spitz]]) aufhielt, und ließ ihn mit seinem Gefolge auf die [[Burg Brunn am Wald|Burg Brunn am Wald]] (heute Teil der Gemeinde [[Lichtenau im Waldviertel|Lichtenau]]) bringen, die seine Familie als "freies Eigen" besaß. Dort hielt er den Abt einige Zeit gefangen und wurde nach dessen Freilassung deshalb zu einer höheren Geldstrafe verurteilt.<ref name ="Ranna73">vgl. Inge Resch-Rauter: ''Ranna''. Geschichte in Geschichten. Eigenverlag, Mühldorf, o. J., S. 73</ref> | 1451 überfiel Leopold von Neidegg Erhard (von) Reittorner, 1434–1452 Abt des bairischen Klosters Niederaltaich<ref group="A">Das Kloster [[w:Abtei Niederaltaich|Niederaltaich]] hatte Besitz in der Wachau, zu welchem der Erla-Hof in [[Spitz]] zählte. Im Mittelalter nutzten die Äbte des Klosters diesen gerne als Sommer- und Herbstresidenz. In diesem ist heute das Schifffahrtmuseum untergebracht. Die Pfarrkirche in Spitz war 1238-1803 dem Kloster Niederaltaich inkorporiert.</ref>, als sich dieser im [[Erla-Hof]] (heute Teil der Gemeinde [[Spitz]]) aufhielt, und ließ ihn mit seinem Gefolge auf die [[Burg Brunn am Wald|Burg Brunn am Wald]] (heute Teil der Gemeinde [[Lichtenau im Waldviertel|Lichtenau]]) bringen, die seine Familie als "freies Eigen" besaß. Dort hielt er den Abt einige Zeit gefangen und wurde nach dessen Freilassung deshalb zu einer höheren Geldstrafe verurteilt.<ref name ="Ranna73">vgl. Inge Resch-Rauter: ''Ranna''. Geschichte in Geschichten. Eigenverlag, Mühldorf, o. J., S. 73</ref> | ||
1484 gelang seinen Söhnen vorübergehend die Vereinigung des bisherigen Familienbesitzes. Dies betraf die Herrschaften | Nach seinem Tod wurde er in der Burgkirche von [[w:Burgruine Oberranna|Ober-Ranna]] beigesetzt, wo sich Teile seiner Grabplatten erhalten haben. 1484 gelang seinen Söhnen vorübergehend die Vereinigung des bisherigen Familienbesitzes. Dies betraf die Herrschaften Ober-Ranna, Brunn am Wald, Rastenberg und Albrechtsberg.<ref name ="noeburgen">vgl. [http://noeburgen.imareal.sbg.ac.at/result/burgid/1789 Brunn am Walde], Noeburgen.Imareal.SBG.AC.AT, abgerufen am 25. Oktober 2020</ref> | ||
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Version vom 25. Oktober 2020, 17:28 Uhr
Leopold (II.) von Neidegg zu Rastenberg (* im 15. Jahrhundert; † im 15. Jahrhundert, um 1455), auch Leopold von Neudegg oder Neudeck, Leopold Neidegger, Leopold Neudegger oder Leopold Neudecker, war ein Adliger des Herzogtums Österreich[A 1] Er gehörte der (älteren) "Linie zu Ranna" an.
Herkunft und Familie
Leopold (II.) von Neidegg entstammte einer im Herzogtum Österreich ansässigen Ritterfamilie. Er war einer der Söhne von Hans (III.) von Neidegg († um 1425) und der jüngere Bruder von Hans (IV. / VI.) von Neidegg, den seine Söhne beerbten.[1].[2] Er war der Schwager von Heidenreich Truchseß von Grub.[1]
Leopold von Neidegg war mit Katharina Gropatsch († 1495) verheiratet.[3] Er hatte mindestens drei Söhne:[1]
- Ruland von Neidegg († nach 1884), dieser war um 1478 Kämmerer von Kaiser Friedrich III. sowie dessen Hauptmann im "Viertel ober dem Mannshartsberg" und "Pfleger" von Gars.[2]Der Kaiser bestätigt ihm und seinem Bruder Hans außerdem die Pfandschaft Herzogenburg und belehnte Ruland 1463, vermutlich als Ersatz für vorgestreckte Gelder während der Belagerung der Wiener Burg (1462) zusammen mit dem Ritter Wilhelm Pebringer (Pibringer) das Ungeld von Waidhofen an der Ybbs. Ruland erbte schließlich auch die Besitzungen von Niederranna.[1]
- Friedrich von Neidegg
- Hans (IX.) von Neidegg
Leben
Leopold (II.) von Neidegg war seit 1444 Pfleger[A 2] von Gars, die er zusammen mit seinem Bruder Hans von den Erben von Hans Stockhorner, dem Untermarschall von Herzog Albrecht (V.) von Österreich gelöst hatte.[4] 1448 wurde er Rat und Diener von Kaiser Friedrich III. 1452 befand er sich im Konflikt zwischen dem Kaiser und dem Mailburger Bund auf der Seite des Kaisers. Erst um 1453 wechselte er auf die Seite von König Ladislaus Postumus, als Ulrich von Eyczing versuchte, ihm seine Pflegschaft Gars wegzunehmen. Danach gehörte er der Statthalterschaft für König Ladislaus im Herzogtum Österreich an.[1]
1451 überfiel Leopold von Neidegg Erhard (von) Reittorner, 1434–1452 Abt des bairischen Klosters Niederaltaich[A 3], als sich dieser im Erla-Hof (heute Teil der Gemeinde Spitz) aufhielt, und ließ ihn mit seinem Gefolge auf die Burg Brunn am Wald (heute Teil der Gemeinde Lichtenau) bringen, die seine Familie als "freies Eigen" besaß. Dort hielt er den Abt einige Zeit gefangen und wurde nach dessen Freilassung deshalb zu einer höheren Geldstrafe verurteilt.[5]
Nach seinem Tod wurde er in der Burgkirche von Ober-Ranna beigesetzt, wo sich Teile seiner Grabplatten erhalten haben. 1484 gelang seinen Söhnen vorübergehend die Vereinigung des bisherigen Familienbesitzes. Dies betraf die Herrschaften Ober-Ranna, Brunn am Wald, Rastenberg und Albrechtsberg.[6]
Literatur
- Paul-Joachim Heinig: Kaiser Friedrich III. (1440–1493). Hof, Regierung, Politik (= Forschungen zur Kaiser- und Papstgeschichte des Mittelalters. Bd. 17). 3 Bände, Böhlau, Köln 1997, ISBN 3-412-15595-0 (Zugleich: Gießen, Universität, Habilitations-Schrift, 1993), Bd. 1
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 vgl. Paul-Joachim Heinig: Kaiser Friedrich III. (1440–1493), 1997, Bd. 1, S. 260
- ↑ 2,0 2,1 vgl. Paul-Joachim Heinig: Kaiser Friedrich III. (1440–1493), 1997, Bd. 1, S. 258
- ↑ vgl. Inge Resch-Rauter: Ranna. Geschichte in Geschichten. Eigenverlag, Mühldorf, o. J., S. 71
- ↑ vgl. Paul-Joachim Heinig: Kaiser Friedrich III. (1440–1493), 1997, Bd. 1, S. 259
- ↑ vgl. Inge Resch-Rauter: Ranna. Geschichte in Geschichten. Eigenverlag, Mühldorf, o. J., S. 73
- ↑ vgl. Brunn am Walde, Noeburgen.Imareal.SBG.AC.AT, abgerufen am 25. Oktober 2020
Anmerkungen
- ↑ Das Herzogtum Österreich umfasste damals das heutige Bundesland Wien und Teile der heutigen Bundesländer Niederösterreich und Oberösterreich. 1417 kam die Stadt Steyr mit der gleichnamigen Herrschaft endgültig dazu. Im 15. Jahrhundert spaltete sich das Herzogtum Österreich in zwei Teilherzogtümer auf: Österreich ob der Enns (heute im Wesentlichen: Oberösterreich) und Österreich unter der Enns (heute im Wesentlichen: Niederösterreich).
- ↑ Die mittelalterliche Bezeichnung "Pflege" in Bezug auf Burgen bedeutet die Verwaltung einer Burg. Der Burgpfleger war für diese Burg und die dazugehörige Herrschaft, zuständig, er hatte aber, im Unterschied zu einer Belehnung oder Verpfändung, keine Besitzrechte an dieser.
- ↑ Das Kloster Niederaltaich hatte Besitz in der Wachau, zu welchem der Erla-Hof in Spitz zählte. Im Mittelalter nutzten die Äbte des Klosters diesen gerne als Sommer- und Herbstresidenz. In diesem ist heute das Schifffahrtmuseum untergebracht. Die Pfarrkirche in Spitz war 1238-1803 dem Kloster Niederaltaich inkorporiert.