Ruland von Neidegg

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Ruland von Neidegg zu Rastenberg, später zu Ranna (* im 15. Jahrhundert; † im 15. Jahrhundert, um / nach 1484), auch Roland von Neudegg, war ein im heutigen Niederösterreich ansässiger Adliger, der Karriere im Dienst von Kaiser Friedrich III. machte. Über den Erbweg gelang es ihm sämtliche Besitzungen seiner Familie vorübergehend zu vereinigen.

Herkunft und Familie

Ruland von Neidegg entstammte einer im Herzogtum Österreich ansässigen Ritterfamilie. Er war einer der Söhne von Leopold (II.) von Neidegg aus dessen Ehe mit Katharina Gropatsch. Verheiratet war er mit einer Frau aus der Familie von Maltzkasten († 1539).[1]

Leopold von Neidegg war mit Katharina Gropatsch († 1495) verheiratet.[2]

Leben

Ruland von Neidegg war um 1478 Kämmerer von Kaiser Friedrich III., dessen Hauptmann im "Viertel ober dem Mannshartsberg" und Pfleger[A 1] der Burg Gars.[3] Der Kaiser bestätigte ihm und seinem Bruder Hans (IX.) von Neidegg außerdem die Pfandschaft Herzogenburg. Bereits 1463 hatte er Ruland von Neidegg vermutlich als Ersatz für vorgestreckte Gelder während der Belagerung der Wiener Burg (1462) zusammen mit dem Ritter Wilhelm Pebringer (Pibringer) mit dem Ungeld von Waidhofen an der Ybbs belehnt. Ruland erbte schließlich auch die Besitzungen in Nieder-Ranna (heute Teil der Gemeinde Mühldorf (Niederösterreich).[4]

Von seinem Onkel Hans (IV.) von Neidegg (zu Ranna) erbte Ruland außerdem die ebenfalls in Mühldorf gelegene Herrschaft Ober-Ranna und das Familienkloster Unter-Ranna, welche er vor 1470 seinem Cousin Martin von Neidegg und dessen Söhnen übereignete. Diese Verfügung ließ er 1470 in Villach vom Kaiser urkundlich bestätigen.[5] Dennoch kam es deswegen zu langjährigen Besitzstreit mit seinem Bruder Friedrich von Neidegg. 1476 wurde die Herrschaft Ober-Ranna geteilt und Friedrich bei den Abgaben als Miteigentümer angeschrieben. Die Besitzungen gehören später ungeteilt einem Leopold von Neidegg, der der Sohn oder ein Neffe von Friedrich von Neidegg gewesen sein dürfte.[6]

Literatur

  • Paul-Joachim Heinig: Kaiser Friedrich III. (1440–1493). Hof, Regierung, Politik (= Forschungen zur Kaiser- und Papstgeschichte des Mittelalters. Bd. 17). 3 Bände, Böhlau, Köln 1997, ISBN 3-412-15595-0 (Zugleich: Gießen, Universität, Habilitations-Schrift, 1993), Bd. 1

Einzelnachweise

  1. vgl. Inge Resch-Rauter: Ranna. Geschichte in Geschichten. Eigenverlag, Mühldorf, o. J., S. 71
  2. vgl. Inge Resch-Rauter: Ranna. Geschichte in Geschichten. Eigenverlag, Mühldorf, o. J., S. 71
  3. vgl. Paul-Joachim Heinig: Kaiser Friedrich III. (1440–1493), 1997, Bd. 1, S. 258
  4. vgl. Paul-Joachim Heinig: Kaiser Friedrich III. (1440–1493), 1997, Bd. 1, S. 260
  5. vgl. Inge Resch-Rauter: Ranna. Geschichte in Geschichten. Eigenverlag, Mühldorf, o. J., S. 73f.
  6. vgl. Inge Resch-Rauter: Ranna. Geschichte in Geschichten. Eigenverlag, Mühldorf, o. J., S. 74

Anmerkungen

  1. Die mittelalterliche Bezeichnung "Pflege" in Bezug auf Burgen bedeutet die Verwaltung einer Burg. Der Burgpfleger war für diese Burg und die dazugehörige Herrschaft, zuständig, er hatte aber, im Unterschied zu einer Belehnung oder Verpfändung, keine Besitzrechte an dieser.