Kaisersteinbruch: Unterschied zwischen den Versionen

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Die Ausgrabung des römischen Gutshofs, Grabsteine, unter anderem im Schloss Königshof,<ref>Erich Draganits, Andreas Rohatsch, Hannes Herdits: ''Römersteine entlang der burgenländischen Bernsteinstraße.'' Nr. 21 in Kaisersteinbruch – Schloss Königshof.</ref> bezeugen, dass bereits die Römer hier [[Leithakalk|Steine]] gebrochen und bearbeitet haben. Besonderes Beispiel ist der ''Grabstein des [[Titus Calidius Severus]]'' aus [[Petronell-Carnuntum|Carnuntum]] in der [[Antike]]nsammlung des [[Kunsthistorisches Museum Wien|KHM]] in Wien.
Die Ausgrabung des römischen Gutshofs, Grabsteine, unter anderem im Schloss Königshof,<ref>Erich Draganits, Andreas Rohatsch, Hannes Herdits: ''Römersteine entlang der burgenländischen Bernsteinstraße.'' Nr. 21 in Kaisersteinbruch – Schloss Königshof.</ref> bezeugen, dass bereits die Römer hier [[w:Leithakalk|Steine]] gebrochen und bearbeitet haben. Besonderes Beispiel ist der ''Grabstein des [[w:Titus Calidius Severus|Titus Calidius Severus]]'' aus [[w:Petronell-Carnuntum|Carnuntum]] in der [[w:Antike|Antikensammlung]] des [[w:Kunsthistorisches Museum Wien|KHM]] in Wien.


Unter dem ''Kaisersteinbruch'' versteht man nicht einen einzigen Steinbruch, sondern je nach Auftragslage mehrere. 1901 und 1912 wurden technische Daten der Brüche Buchthal-Bruch, Wald-Bruch (Ödenkloster-Bruch),<ref>''[http://hq.chc.sbg.ac.at/quarries/quarry/426 Ödes Kloster Steinbruch Waldbruch.]''</ref> Kapellen-Bruch<ref>''[http://hq.chc.sbg.ac.at/quarries/quarry/412 Kapellenbruch.]''.</ref>, Haus-Bruch<ref>''[http://hq.chc.sbg.ac.at/quarries/quarry/401 Hausbruch.]''.</ref> und Teuschl-Bruch erhoben. Weiters wurden genannt: [[Ferdinand Krukenfellner|Zeiler-Bruch]],<ref>''[http://hq.chc.sbg.ac.at/quarries/quarry/442 Zeilerberg.]''</ref><ref>''[http://hq.chc.sbg.ac.at/quarries/quarry/436 Zeilerberg (Zeindler Steinbruch?)]''</ref> ''[[Regiowiki:Laurenz Pansipp|Pansipp]]''-Bruch, [[Ferdinand Amelin|Amelin-Bruch]], Kaiserstein-Bruch, Blauer-Bruch,<ref>''[http://hq.chc.sbg.ac.at/quarries/quarry/356 Blauer Bruch.]''</ref> Schwarzer Marmor-Bruch, Kavernen-Bruch<ref>[http://hq.chc.sbg.ac.at/quarries/quarry/403 Kavernen-Bruch]</ref> und Winkler-Bruch, sowie Alter Teuschl-Bruch,<ref>''[http://hq.chc.sbg.ac.at/quarries/quarry/408 Alter Teuschl-Bruch.]''.</ref> Gesellschafts-Bruch,<ref>''[http://hq.chc.sbg.ac.at/quarries/quarry/404 Gesellschaftsbruch]''</ref> Kowel-Bruch, Theresien-Bruch, Salzleck-Bruch und Kobaldischer Bruch.<ref>A. Hanisch, H. Schmid: ''Österreichs Steinbrüche. Verzeichnis der Steinbrüche, welche Quader, Stufen, Pflastersteine, Schleif- und Mühlsteine oder Dachplatten liefern.'' Wien 1901.</ref><ref>A. Hanisch: ''Prüfungsergebnisse mit natürlichen Bausteinen.'' Wien 1912.</ref> In einem zeitgenössischen Bericht ist zu lesen: „Die kleine Ortschaft ist von Steinbrüchen ganz umgeben und ihre Häuser sind fast gänzlich unterminiert.“<ref>Andreas Rohatsch, ''Kaisersteinbruch: Leithakalk in bester Qualität.'' In:[[Thomas Hofmann (Geologe)|Thomas Hofmann]] (Hrsg.): ''Wien-NÖ-Burgenland, Wanderungen in die Erdgeschichte.'' [[Geologische Bundesanstalt]]. Wien 2007, ISBN 978-3-89937-074-4, S.&nbsp;172 f.</ref>
Unter dem ''Kaisersteinbruch'' versteht man nicht einen einzigen Steinbruch, sondern je nach Auftragslage mehrere. 1901 und 1912 wurden technische Daten der Brüche Buchthal-Bruch, Wald-Bruch (Ödenkloster-Bruch),<ref>''[http://hq.chc.sbg.ac.at/quarries/quarry/426 Ödes Kloster Steinbruch Waldbruch.]''</ref> Kapellen-Bruch<ref>''[http://hq.chc.sbg.ac.at/quarries/quarry/412 Kapellenbruch.]''.</ref>, Haus-Bruch<ref>''[http://hq.chc.sbg.ac.at/quarries/quarry/401 Hausbruch.]''.</ref> und Teuschl-Bruch erhoben. Weiters wurden genannt: [[w:Ferdinand Krukenfellner|Zeiler-Bruch]],<ref>''[http://hq.chc.sbg.ac.at/quarries/quarry/442 Zeilerberg.]''</ref><ref>''[http://hq.chc.sbg.ac.at/quarries/quarry/436 Zeilerberg (Zeindler Steinbruch?)]''</ref> [[Laurenz Pansipp|Pansipp-Bruch]], [[w:Ferdinand Amelin|Amelin-Bruch]], Kaiserstein-Bruch, Blauer-Bruch,<ref>''[http://hq.chc.sbg.ac.at/quarries/quarry/356 Blauer Bruch.]''</ref> Schwarzer Marmor-Bruch, Kavernen-Bruch<ref>[http://hq.chc.sbg.ac.at/quarries/quarry/403 Kavernen-Bruch]</ref> und Winkler-Bruch, sowie Alter Teuschl-Bruch,<ref>''[http://hq.chc.sbg.ac.at/quarries/quarry/408 Alter Teuschl-Bruch.]''.</ref> Gesellschafts-Bruch,<ref>''[http://hq.chc.sbg.ac.at/quarries/quarry/404 Gesellschaftsbruch]''</ref> Kowel-Bruch, Theresien-Bruch, Salzleck-Bruch und Kobaldischer Bruch.<ref>A. Hanisch, H. Schmid: ''Österreichs Steinbrüche. Verzeichnis der Steinbrüche, welche Quader, Stufen, Pflastersteine, Schleif- und Mühlsteine oder Dachplatten liefern.'' Wien 1901.</ref><ref>A. Hanisch: ''Prüfungsergebnisse mit natürlichen Bausteinen.'' Wien 1912.</ref> In einem zeitgenössischen Bericht ist zu lesen: „Die kleine Ortschaft ist von Steinbrüchen ganz umgeben und ihre Häuser sind fast gänzlich unterminiert.“<ref>Andreas Rohatsch, ''Kaisersteinbruch: Leithakalk in bester Qualität.'' In:[[w:Thomas Hofmann (Geologe)|Thomas Hofmann]] (Hrsg.): ''Wien-NÖ-Burgenland, Wanderungen in die Erdgeschichte.'' Geologische Bundesanstalt. Wien 2007, ISBN 978-3-89937-074-4, S.&nbsp;172 f.</ref>


=== Siegel des Handwerks ===
=== Siegel des Handwerks ===
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1617 erhielt die [[Steinmetzbruderschaft|Bruderschaft]] der Kaisersteinbrucher Meister den Status einer [[Zunftlade|Viertellade]], die der [[Dom von Wiener Neustadt|Hauptlade]] in [[Wiener Neustadt]] zugeordnet war.<ref>[[Stadtarchiv Wiener Neustadt]]: ''Steinmetzakten''.</ref> Zur Viertellade gehörte das Steinmetzhandwerk zu [[Sommerein]] (bis 1783, dann zu [[Bruck an der Leitha]]) und [[Winden am See]] und [[Jois]] (bis zuletzt). Das kaiserliche Privileg der [[Handwerksordnung]] regelte das Zusammenleben. Vor allem die regelmäßig stattfindenden [[Zunfttruhe|Zusammenkünfte]] waren ein Ärgernis für die [[Grundherrschaft|Herrschaft]], das Stift Heiligenkreuz. Denn diese [[Magistri Comacini|italienischen Meister]] waren einzig dem [[Römisch-deutscher Kaiser|Römischen Kaiser]] untertan. Sie stellten sich unter den Schutz des obersten Landesherrn als Vertreter Gottes auf Erden, keinesfalls einer anderen Instanz.<ref>Helmuth Furch: ''Die Viertellade des Steinmetz- und Maurerhandwerkes im kaiserlichen Steinbruch in ihrer Beziehung zur Wiener Hauptlade – 17./18. Jh.'' In: ''IV. Internationales Handwerksgeschichtliches Symposium [[Veszprém]], 9.–11. November 1994.'' Hrsg. von der [[Ungarische Akademie der Wissenschaften|Ungarischen Akademie der Wissenschaften]], Budapest/Veszprém 1995, S. 99–102.</ref><ref>[[Franz Probst (Politiker)|Franz Probst]] in der ''[[Burgenländische Freiheit|BF]]'', Beitrag vom 16. September 1987 (auszugsweise): (…) „Die Steinbrüche von Kaisersteinbruch zogen auch Künstler aus Italien an, die gründeten hier so etwas wie eine eigene Kolonie, die zwar nicht die Ausmaße einer [[Bauhütte]] erreichte, ihr in den [[Organisationsstruktur|Strukturen]] doch ähnelte. Sie beeinflusste das Baugeschehen des Raumes wesentlich. Einer dieser Zuzügler war der [[Lombardei|lombardische]] Bildhauer [[Stefano Maderno]]. Er schuf seine Werke vor allem für Rom, machte auf seinen Reisen auch in Kaisersteinbruch Station und hat hier vorübergehend mit seinem Bruder [[Carlo Maderno]] und anderen Landsleuten gearbeitet ….“</ref>
1617 erhielt die [[Steinmetzbruderschaft|Bruderschaft]] der Kaisersteinbrucher Meister den Status einer [[w:Zunftlade|Viertellade]], die der [[Dom von Wiener Neustadt|Hauptlade]] in [[Wiener Neustadt]] zugeordnet war.<ref>[[w:Stadtarchiv Wiener Neustadt|Stadtarchiv Wiener Neustadt]]: ''Steinmetzakten''.</ref> Zur Viertellade gehörte das Steinmetzhandwerk zu [[Sommerein]] (bis 1783, dann zu [[Bruck an der Leitha]]) und [[Winden am See]] und [[Jois]] (bis zuletzt). Das kaiserliche Privileg der [[w:Handwerksordnung|Handwerksordnung]] regelte das Zusammenleben. Vor allem die regelmäßig stattfindenden [[w:Zunfttruhe|Zusammenkünfte]] waren ein Ärgernis für die [[w:Grundherrschaft|Herrschaft]], das Stift Heiligenkreuz. Denn diese italienischen Meister waren einzig dem [[w:Römisch-deutscher Kaiser|Römischen Kaiser]] untertan. Sie stellten sich unter den Schutz des obersten Landesherrn als Vertreter Gottes auf Erden, keinesfalls einer anderen Instanz.<ref>Helmuth Furch: ''Die Viertellade des Steinmetz- und Maurerhandwerkes im kaiserlichen Steinbruch in ihrer Beziehung zur Wiener Hauptlade – 17./18. Jh.'' In: ''IV. Internationales Handwerksgeschichtliches Symposium [[Veszprém]], 9.–11. November 1994.'' Hrsg. von der [[w:Ungarische Akademie der Wissenschaften|Ungarischen Akademie der Wissenschaften]], Budapest/Veszprém 1995, S. 99–102.</ref><ref>[[w:Franz Probst (Politiker)|Franz Probst]] in der ''[[w:Burgenländische Freiheit|BF]]'', Beitrag vom 16. September 1987 (auszugsweise): (…) „Die Steinbrüche von Kaisersteinbruch zogen auch Künstler aus Italien an, die gründeten hier so etwas wie eine eigene Kolonie, die zwar nicht die Ausmaße einer [[w:Bauhütte|Bauhütte]] erreichte, ihr in den [[w:Organisationsstruktur|Strukturen]] doch ähnelte. Sie beeinflusste das Baugeschehen des Raumes wesentlich. Einer dieser Zuzügler war der [[w:Lombardei|lombardische]] Bildhauer [[w:Stefano Maderno|Stefano Maderno]]. Er schuf seine Werke vor allem für Rom, machte auf seinen Reisen auch in Kaisersteinbruch Station und hat hier vorübergehend mit seinem Bruder [[w:Carlo Maderno|Carlo Maderno]] und anderen Landsleuten gearbeitet ….“</ref>


=== Ein bedeutender Arbeitsplatz ===
=== Ein bedeutender Arbeitsplatz ===

Version vom 9. März 2022, 09:59 Uhr

Steinbrüche um 1900
Kirchenplatz um 1900
Ehem. Pansipp-Haus, Försterhaus
Postkarte von 1902

Kaisersteinbruch (ungarisch Császárkőbánya) ist ein Ort auf dem Gebiet der gleichnamigen Katastralgemeinde in der Großgemeinde Bruckneudorf im Bezirk Neusiedl am See im Burgenland.

Die an den waldreichen, nordwestlichen Hängen des Leithagebirges errichtete Siedlung war seit der Antike vom hier vorhandenen Kalkstein bestimmt. 1551 berief Kaiser Karl V. italienische Steinmetze und Bildhauer in die Steinbrüche. So entstand ein Zentrum hoher Steinmetzkunst.

Bedingt durch die jahrelangen Türkenkriege übernahmen deutsche Steinmetze die Kaisersteinbrucher Bruderschaft; sie heirateten in die „welschen“ Familien ein. Nach dem Sieg über die Türken bestimmten vor allem die Architekten [[w:Johann Bernhard Fischer von Erlach<Johann Bernhard Fischer von Erlach]], sein Sohn Joseph Emanuel Fischer von Erlach und Johann Lucas von Hildebrandt sowie der Steinmetzmeister Elias Hügel das Bild der kaiserlichen Residenzstadt mit seinen Wiener Bauten.

Vor- und Frühgeschichte

Funde im Blauen Bruch, Vitrine im Museum Mannersdorf

Im Blauen Bruch des Leithagebirges,[1] auf dem Truppenübungsplatz, finden sich Knochen und Zähne, die Rückschlüsse auf die vor 15 Millionen Jahren hier lebenden Meerestiere erlauben. Hier existierten unter anderem Haie, Seekühe, Zahn- und Bartenwale. An Land stellten Palmen, Wasserfichten, Wasserulmen, Kieferngewächse und Platanen die Flora dar, in welcher sich Affen, Krokodile, Nashörner und Landschildkröten bewegten.[2] Aus dem Einsiedler-Bruch[3] stammt der bemerkenswerte Fund einer w:Zehe (Fuß)Zehe (Fingerknochen) eines „sehr sonderbaren, in der Gegenwart ohne Verwandte dastehenden“ Huftieres: Ancylotherium. Es wird im Naturhistorischen Museum Wien aufbewahrt.[4]

Eine Pfeilspitze in einem Pferdewirbel, gefunden in einer Höhle des Blauen Bruches[5] – ein Beweis für die ältesten schweren Hauspferde – belegt erste Besiedlungsspuren zur Eisenzeit (800 bis 700 vor Christus)[6] und wird im Landesmuseum Burgenland aufbewahrt.

Römisches Castrum

Auf dem Boden des Öden Klosters fand 1903 der Archäologe Maximilian Groller von Mildensee bei Ausgrabungen drei Siedlungsschichten. Zuunterst waren es Reste eines römischen Gutshofes (Herrenhaus, Baureste mit Heizanlage), an diesen Gebäuden vorbei führte die Römerstraße von Carnuntum über das Leithagebirge.

Wikipedia-logo-v2.svg Römische Villa von Königshof-Ödes Kloster - Überregionales oder weitere Details über dieses Thema in der deutschsprachigen Wikipedia

Sie war ein Stück der urgeschichtlichen Bernsteinstraße, die Ostsee und Adria verband.[8] In der Nähe der Villa wurde im 6. Jahrhundert ein langobardischer Friedhof angelegt.

Um 800 wurde quer durch die römischen Grundmauern ein mit Eckturm und Verschanzungen befestigter Königshof angelegt, wie er den Kaisern der Karolingerzeit, die noch über keine feste Residenz verfügten, bei ihren Reisen im Reiche als Quartier und Verpflegungsstätte diente. Später ging das Gebiet in den Besitz ungarischer Könige über.

Siegel der Schenkungsurkunde von 1203

Königliche Schenkungen an die Zisterzienser

König Imre schenkte es 1203 den Zisterziensern von Heiligenkreuz. Das Kloster war durch Stiftungen in Ungarn reicher begütert als in Österreich, so erwog es 1206 bis 1209 eine Verlegung nach Westungarn.[9]

Wikipedia-logo-v2.svg Leitha#Die Leitha als historische Grenze - Überregionales oder weitere Details über dieses Thema in der deutschsprachigen Wikipedia

Es wurde mit dem Bau einer großen Kirche im Gelände des Königshofes begonnen, doch blieb die Anlage unvollendet.[10]

Die Schenkung von 1203 wurde den Zisterziensern wiederholt bestätigt. Auch König Karl Robert aus dem Hause der Anjou erneuerte 1317 die Rechte und Freiheiten der Niederlassung.

Wikipedia-logo-v2.svg Schloss Königshof - Überregionales oder weitere Details über dieses Thema in der deutschsprachigen Wikipedia
Wikipedia-logo-v2.svg Königshofer Mühle - Überregionales oder weitere Details über dieses Thema in der deutschsprachigen Wikipedia

Nach der Zerstörung des Königshofes durch die Türken 1529 verpfändete Abt Johann V. 1531 das Gut auf 50 Jahre. In dieser Zeit verfiel die Niederlassung bis auf eine Kirchenruine. 1937 stürzte das letzte gotische Fenster des Öden Klosters ein. Bei Steinbruchbegehungen in den 1990er Jahren waren noch Mauerreste mit scharfen Kanten zu erkennen, diese sind durch militärische Übungen endgültig beseitigt worden.

Kaisersteinbrucher Stein – Kaiserstein

Wikipedia-logo-v2.svg Kaiserstein (Gestein)#Verwendung - Überregionales oder weitere Details über dieses Thema in der deutschsprachigen Wikipedia

Die Ausgrabung des römischen Gutshofs, Grabsteine, unter anderem im Schloss Königshof,[11] bezeugen, dass bereits die Römer hier Steine gebrochen und bearbeitet haben. Besonderes Beispiel ist der Grabstein des Titus Calidius Severus aus Carnuntum in der Antikensammlung des KHM in Wien.

Unter dem Kaisersteinbruch versteht man nicht einen einzigen Steinbruch, sondern je nach Auftragslage mehrere. 1901 und 1912 wurden technische Daten der Brüche Buchthal-Bruch, Wald-Bruch (Ödenkloster-Bruch),[12] Kapellen-Bruch[13], Haus-Bruch[14] und Teuschl-Bruch erhoben. Weiters wurden genannt: Zeiler-Bruch,[15][16] Pansipp-Bruch, Amelin-Bruch, Kaiserstein-Bruch, Blauer-Bruch,[17] Schwarzer Marmor-Bruch, Kavernen-Bruch[18] und Winkler-Bruch, sowie Alter Teuschl-Bruch,[19] Gesellschafts-Bruch,[20] Kowel-Bruch, Theresien-Bruch, Salzleck-Bruch und Kobaldischer Bruch.[21][22] In einem zeitgenössischen Bericht ist zu lesen: „Die kleine Ortschaft ist von Steinbrüchen ganz umgeben und ihre Häuser sind fast gänzlich unterminiert.“[23]

Siegel des Handwerks

Die beiden Siegel von 1801 zeigen auf, dass die Herrschaft statt Kaisersteinbruch die Bezeichnung Heiligenkreuzer Steinbruch für das Handwerk durchsetzen konnte.

Königshof, Gemälde von Theodor Festorazzo (1800–1862)
Verwaltungszentrum Schloss Königshof
Salva Guardia-Adler Leopold I.
Schwurhand der Heiligenkreuzer
Kaisersteinbruch, Gemälde von Festorazzo

Eigenständige Viertellade, incorporiert Jois, Winden und Sommerein

Am 13. Juni 1576, beim Bau von Schloss Neugebäude, wurde „der neue Steinbruch am Leythaberg“ erstmals urkundlich erwähnt.[24]

Wikipedia-logo-v2.svg Handwerk der Steinmetzen und Maurer in Kaisersteinbruch - Überregionales oder weitere Details über dieses Thema in der deutschsprachigen Wikipedia

1617 erhielt die Bruderschaft der Kaisersteinbrucher Meister den Status einer Viertellade, die der Hauptlade in Wiener Neustadt zugeordnet war.[25] Zur Viertellade gehörte das Steinmetzhandwerk zu Sommerein (bis 1783, dann zu Bruck an der Leitha) und Winden am See und Jois (bis zuletzt). Das kaiserliche Privileg der Handwerksordnung regelte das Zusammenleben. Vor allem die regelmäßig stattfindenden Zusammenkünfte waren ein Ärgernis für die Herrschaft, das Stift Heiligenkreuz. Denn diese italienischen Meister waren einzig dem Römischen Kaiser untertan. Sie stellten sich unter den Schutz des obersten Landesherrn als Vertreter Gottes auf Erden, keinesfalls einer anderen Instanz.[26][27]

Ein bedeutender Arbeitsplatz

Wikipedia-logo-v2.svg Liste von italienisch-schweizerischen Persönlichkeiten in Kaisersteinbruch - Überregionales oder weitere Details über dieses Thema in der deutschsprachigen Wikipedia
Wikipedia-logo-v2.svg Liste von böhmisch-mährischen Persönlichkeiten in Kaisersteinbruch - Überregionales oder weitere Details über dieses Thema in der deutschsprachigen Wikipedia

Auch aus dem umliegenden Ungarn, dem benachbarten Erzherzogtum Niederösterreich, Oberösterreich, der Steiermark, Kärnten, aus Bayern, dem Frankenland kamen viele Baufachleute, ab Mitte 17. Jahrhundert, besonders nach dem Aufruf Kaiser Leopolds I.[28] (gekürzt) „Es ist jedermann bekannt, dass durch den feindlichen Türkischen Einfall das Land Österreich unter der Enns dermaßen verwüstet und entvölkert worden, dass an der Mannschaft, sonderlich der Handwerker, .. Maurern, Steinmetzen, .. ein großer Mangel bei der Stadt Wien und auf dem Lande erscheinen wird. Meister und Gesellen, sie kommen woher, wo sie wollen.. auf dem Lande befindlichen Zünften ungehindert arbeiten können.“

Stiftsverwaltung im Schloss Königshof

Vom 1. Jänner 1601 bis 1912 befand sich im Schloss Königshof die herrschaftliche Verwaltung für umliegende Besitzungen des Stiftes Heiligenkreuz; höchste Instanz war der Verwalter als Vertreter des Abtes. Konflikte entstanden, als die Steinmetzen ihre Handwerks-Freiheiten ausüben wollten, auch wenn sie nun Untertanen der Stiftsverwaltung geworden waren. Am 8. Juni 1634, Gerichtstag im Steinbruch, legte Abt Michael Schnabel das erste Bannbüchel vor. Erster Richter wurde Andre Ruffini.

„Die Bewohner des Ortes Steinbruch in Ungarn verweigerten dem Stifte seit dem Jahre 1608 die Unterthänigkeit; aber der Abt Michael wußte sie im Jahre 1653 durch kluge Handlungsweise zur Pflicht des Gehorsams zurückzuführen.“[29] Der so genannte Adlerstreit um die Anbringung des Kaiseradlers im Ort und auf dem Kirchturm gipfelte 1652 bei der Kirchweihe. Kaiser Ferdinand III. bestätigte am 13. Dezember 1650 die Handwerksordnung mit dem Bild der großen Zunftfahne für die Kaisersteinbrucher Bruderschaft.

Befreiung von militärischer Einquartierung

Die Steinmetzen verstanden es, sich bei Kaiser Ferdinand III. Gehör zu verschaffen, der daraufhin die Meister Andre Ruffini, Pietro Maino Maderno, Hieronymus Bregno, Ambrosius Regondi und Domenicus Petruzzy von allen öffentlichen Abgaben und Leistungen befreite und ihnen den kaiserlichen Adler an ihren Häusern zu führen gestattete. Die Bestätigung erfolgte am 5. Dezember 1646.[30][31]

1660 gewährte Kaiser Leopold I. der Kaisersteinbrucher Bruderschaft das Salva Guardia-Privileg: frei zu sein, für sich und ihre Nachkommen von jeglicher militärischer Einquartierung.

Wikipedia-logo-v2.svg Salva Guardia-Privilegium für Kaisersteinbruch - Überregionales oder weitere Details über dieses Thema in der deutschsprachigen Wikipedia

1661 beschwerte sich die ungarische Hofkammer, dass die Kaisersteinbrucher für ihre Steine keinen Zoll entrichten. So kam es am 14. August 1708 zur Gründung eines Dreißigstamtes in der Ortschaft.

Türkeneinfall 1683

„Was für eine Confusion und Furcht dieser Orten wegen der streifenden Tartaren ist, ist nicht zu beschreiben.“[32] Viele Kaisersteinbrucher ließen alles liegen und stehen, ein Teil ging in die Feste Trautmannsdorf, während sich die meisten in den Einsiedlerbruch und in dessen Nähe verkrochen. Insgesamt entstand beim Türkeneinfall beträchtlicher Schaden an Gebäuden und Kulturen, auch am Heiligenkreuzer Verwaltungssitz in Königshof. Die Abgaben und Steuern, die in der Folge vom Grundherr erhoben wurden, belasteten die Untertanen; sie verweigerten neuerdings den von der ungarischen Hofkammer vorgeschriebenen Zoll, den Dreißigst, für die Ausfuhr ihrer Steine.

Wikipedia-logo-v2.svg Dreißigstamt in Kaisersteinbruch - Überregionales oder weitere Details über dieses Thema in der deutschsprachigen Wikipedia

Markt Ungarisch-Steinbruch

In dem entlegenen, von ungarischer Seite nur schwer zugänglichen Ort, lockte die Konjunktur des Steinmetzgewerbes auch andere Wirtschaftszweige an, durch diese Nachfrage wurde das Marktrecht verliehen. Kaisersteinbruch wurde Ende des 17. Jahrhunderts zu einem Umschlagplatz für Grenzschmuggel, weshalb schließlich eine Filialstation des königlichen Dreißigstgrenzzolles eingerichtet wurde. Am Markttag brachte eine Zählung der Herrschaft 56 Handwerker und Kaufleute in Kaisersteinbruch. Diese Märkte zogen Menschen aus nah und fern nach Kaisersteinbruch und wurden so zu einer weiteren Säule der wirtschaftlichen Blüte. Die Marktgemeinde Kaisersteinbruch bestand bis 1970. Auf der „Kleinen Niederösterreichkarte“ des Jahres 1687 von Georg Matthäus Vischer ist der Ort Kaisersteinbruch erstmals eingetragen. (Niederösterreichische Landesbibliothek, Kartensammlung A IV 78)

Freimaurertempel Kaisersteinbruch 1695

Siegel Kayser Steinbruch ab 1617

Auf dem Siegel rechts ist das Zunftzeichen der Steinmetze zu sehen, Winkelmaß und Zirkel, das 1723 auch von der ersten Großloge der Freimaurer in England als Symbol ihrer Vereinigung übernommen wurde.[33]

Nebenstehende Detailansicht des Bildes Kaisersteinbruch von Theodor Festorazzo, 1847 von der Herrschaft, dem Stift Heiligenkreuz beauftragt, zeigt den Tempel.[34]

Detailansicht obigen Bildes mit dem römischen Tempel

Die Grabplatte des Steinmetzmeisters Martin Trumler von 1705 ist mit dem Freimaurersymbol verziert und gibt damit einen wichtigen Hinweis.

Der Wiener Akad. Maler Stefan Riedl stellt die Gründung der Freimaurerloge in Kaisersteinbruch dar. Die geistige Grundlage war: PICTORIBUS ATQVE POETIS QVIDLIBET AVDIENDI SEMPER FVIT AEQVA POTESTAS (Zitat Horaz). Die deutsche Übersetzung sinngemäß: „Maler und Dichter folgen zu Recht ihren kühnen Eingebungen“. Dargestellt werden im oberen Bereich die Heilige Dreifaltigkeit, Leonardo da Vinci, Michelangelo, Vitruv, Platon, Palladio, Pythagoras. Die beiden, das Blatt begrenzenden Säulen, links die Schwurhand der Zisterzienser, im Sockel das Freimaurersymbol (wie auf dem Martin Trumler Epitaph), rechts der kaiserliche Doppeladler (zugleich das Salva Guardia-Privilegium für Kaisersteinbruch).

Gründung der Freimaurerloge 1695 – Malerei von Stefan Riedl

Zu sehen ist der Kirchenplatz zu Kaisersteinbruch, rechts der Pfarrhof, links das Kirchengebäude mit der vom Kaiser befohlenen Kapelle. Der Künstler hat zwei Zeitebenen ineinander verwoben, die Menschen des 17. Jahrhunderts, durch ihre Kleidung zu erkennen, und einige Menschen der Gegenwart, die den Kirchenplatz begehen. Manche Personen der Vergangenheit sind heute Lebenden sehr ähnlich. Auch wenn die Darsteller verschiedener Zeiten eng beieinander stehen, kann es keine Berührung geben.

Text der beiden Schriftfelder (auszugsweise):
(links:)INAUGURATIO TEMPEL … 1687 König von Ungarn Joseph I. ab 1690 JOSEPHUS ROMANORUM REX, Großherzog COSIMUS III. MEDICI, Kardinal FRANCISCUS ALBANI, SILVESTRO VALIERO Doge von Venedig, GOTTFRIED WILHELM v. LEIBNITZ, Freiherr …
(in der Mitte:) ein hoheitsvolles Symbol des herrschenden römisch-deutschen Kaisers Leopold I. des Glorwürdigen (KHM, Kunstkammer). Wahlspruch: CONSILIO ET INDUSTRIA („Durch Klugheit und Beharrlichkeit“)
(rechts:) Der Wille zum Guten wird den Sieg ermöglichen – Steinmetz und Baumeister, beide errichten sie den TEMPEL
Steinmetzmeister: Martin Trumler, Giovanni Battista Passerini, Sebastian Regondi, Pietro della Torre, Meister vom Stuhle und Herr Richter Ambrosius Ferrethi … sowie der Lehrling Elias Hügel. Maurermeister: Georg Röckh, Mathias Juschitz, Vitus Tiefenbrunner …

Der Maler Stefan Riedl hat sich links zur Arbeit hingesetzt; Helmuth Furch, der dieses Geschehen vor dem Vergessen bewahrt hat, weist auf den Tempel hin.

Am Samstag, dem 6. September 2014 um 16 Uhr erfolgt in der Kaisersteinbrucher „Alten Schule“ die endgültige Übergabe als Dauerleihgabe an die Großgemeinde Bruckneudorf-Kaisersteinbruch.

Karl VI. bestätigt die Viertellade des Handwerks und die Handwerksordnung

Durch den Ausbruch der ungarischen Rebellion, mit dem Beginn des Kuruzzenrummels im Jahr 1703, war es den Meistern und Gesellen nicht mehr möglich, an den Zunftversammlungen in Wiener Neustadt teilzunehmen, weil Streifen der ungarischen Aufständischen jeden Reiseverkehr unterbanden. Nach 1711 brach die Pest aus und wegen der Ansteckungsgefahr war die Verbindung weiterhin unterbrochen. Kaiser Karl VI. genehmigte 1714 die neuerliche Errichtung einer Viertellade der Maurer und Steinmetzen in Kaisersteinbruch, die der Hauptlade in Wiener Neustadt unterstand. Die Zunftordnung umfasste die Ordnung der Meister, sowie die Ordnung der Poliere und Gesellen.[35]

Maria Theresia bestätigt das Salva Quardia-Privileg und die Handwerksordnung

1743 erneuerte und bestätigte Königin Maria Theresia der Kaisersteinbrucher Bruderschaft das von ihrem Vater Kaiser Karl VI. 1712 gewährte Salva Quardia-Privilegium. Das Dokument nennt die Meister Elias Hügel, Joseph Winkler, Johann Baptist Regondi, Maximilian Trumler, Johann Paul Schilck und Franz Trumler. Am 13. Juli 1747 bekräftigte Maria Theresia den Meistern in „Unserem kaiserlich-königlichen Steinbruch am Leythaberg“ die Handwerksordnung und Freiheiten.

Einquartierung französischer Truppen 1809

Die Gemeinde wurde durch die feindlichen Truppen sehr stark belastet,[36] durch Quartier vom 17. Juli bis 12. November in den eigenen Häusern und im herrschaftlichen Wirtshaus, Geldzumessungen, durch Hafer und Heu für 53 Pferde zu geben … „dass noch die Kindeskinder an den mehr als 29.000 Gulden bezahlen müssen“. Die Herrschaft forderte, zur Schuldenbegleichung das Wiener Kapital der Bruderschaft aufzukünden.[37]

Das um die Mitte des 19. Jahrhunderts in Bruck an der Leitha errichtete Lager war bestrebt, sich immer weiter auszudehnen. Ein riesiger Truppenübungsplatz mit aller erforderlichen Einrichtung zur Ausbildung eines modernen, schlagkräftigen Heeres sollte angeschlossen werden. Das k.u.k. Militärärar ging daher schrittweise daran, alle in Betracht kommenden Ländereien anzukaufen. Schon längere Zeit wurde auch Königshofer Stiftsgut in Erwägung gezogen und an das Stift mit dem Ersuchen um Überlassung von 60 Joch herangetreten.

Im ungarischen Parlament war der Antrag eingebracht worden, das Gebiet, das die Heiligenkreuzer Mönche vor über 700 Jahren von König Emmerich geschenkt erhielten, zu erwerben, was einer de facto Enteignung gleichgekommen wäre.

Verkauf von Kaisersteinbruch an das Militär

Abt Gregor Pöck
1913/14 Vertrag Gemeinde mit k.u.k. Kriegsministerium

Am 31. Oktober 1912 fanden die Verkaufsverhandlungen in Anwesenheit des Abtes Gregor Pöck ihren Abschluss; das Gebiet der Steinbrüche wurde an das k.u.k. Kriegsministerium verkauft. Diese Verhandlungen fanden ohne Kenntnis und Mitwirkung der Kaisersteinbrucher Bewohner statt.

„Bei der definitiven Vertragsausfertigung in Császárkőbánya werden seitens des Kriegsministeriums der Sektionschef Ernst Berger, dann Militäroberintendant 2. Klasse Dögl fungieren. Auch der Rechtsvertreter des Militärärars königl. Rat Pajor hat anwesend zu sein. Das Stift Heiligenkreuz wird hiebei durch seinen Abt, Seiner Gnaden Gregor Pöck, die ‚Patria‘ (Helvetia Patria Versicherung Basel) durch die zur Fertigung berechtigten Funktionäre, Bankdirektor Spitzmüller und Professor Landesberger vertreten sein.“

– Verkaufsakt, Detail[38]

Das Stift Heiligenkreuz hatte nicht volle Handlungsfreiheit, da der Staat Ansprüche auf militärisch relevante Immobilien geltend machen kann. Dafür erhielt das Kloster 3.500.000 Kronen und erwarb in der Folge weitläufige Forstreviere um Wasserberg in der Steiermark.[39] Die Forderungen des Brucker Lagers nach mehr Übungsgelände waren erfüllt.

Pachtvertrag mit der neuen Herrschaft, dem k.u.k. Kriegsministerium: Leithasand- und Schottergewinnung, Ansuchen von Bürgermeister Ferdinand Amelin und Gemeinderepräsentanz, darunter Ferdinand Krukenfellner am 25. Feber 1913, Genehmigung durch den Minister am 14. April 1914.[40]

Bildergalerie des entschwundenen Kaisersteinbruch[41]

Erster Weltkrieg – Kriegsgefangenenlager

Die militärische Geschichte Kaisersteinbruchs begann im Ersten Weltkrieg. Am unteren Ortsende entstand auf einer Straßenseite ein Kriegsgefangenenlager. Die Wiener Baufirma Janisch & Schnell errichtete große Holzbaracken, die zur Unterbringung von 2.000 bis 3.000 Kriegsgefangenen dienten.

Kriegsgefangenenlager Kaisersteinbruch, Straßenbau Kaisersteinbruch – Winden. Burgenland History Blog von Herbert Brettl

Die Kriegsgefangenen wurden zur Schottererzeugung im Blauen Bruch herangezogen; ebenso bauten sie eine neue Straße zwischen Kaisersteinbruch und Winden am See („Russenstraße“), eine Drahtseilbahn vom Blauen Bruch bis mitten in das Lager und ein Feldbahngleis vom Bahnhof Wilfleinsdorf in das Lager.

Als die Donaumonarchie zerfiel, blieb Kaisersteinbruch zunächst ungarisch. Die Staatsgrenze verlief unmittelbar hinter der Kirche in Richtung Leitha. Wilfleinsdorf und Sommerein waren österreichisch.

Bevölkerung der Gemeinde 1920

Ein Jahr vor dem Anschluss des Burgenlandes an Österreich lebten hier 448 deutsche, 310 madjarische, 5 kroatische und 11 sonstige Einwohner und 668 gehörten zur römisch-katholischen Religion, 23 zur evang. AB, 50 zur evang. HB und 7 zur israelitischen.[42]

1934 – Anhaltelager

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Im Jänner 1934 wurde ein Teil des Militärlagers zum Anhaltelager für Nationalsozialisten eingerichtet und am 12. Februar wurden im Burgenland verhaftete Vertrauensmänner der sozialdemokratischen und kommunistischen Partei sowie des Österreichischen Gewerkschaftsbundes hierher gebracht.

Zweiter Weltkrieg – Absiedlung – Kriegsgefangenenlager STALAG XVII A

Bronzerelief STALAG XVII A von Alexandru Ciutureanu, 1939–1999

1938 wurde das Anhaltelager Kaisersteinbruch (Lager I) zusammen mit der Kaserne von der deutschen Wehrmacht übernommen und in der Folgezeit ausgebaut und erweitert. Die Ortsbevölkerung musste infolge Platzbedarfs der Wehrmacht ihre Häuser verlassen und wurde umgesiedelt zur Errichtung des Kriegsgefangenenlagers Stalag XVII A.[43] Kaisersteinbruch stellte das erste Kriegsgefangenenlager auf dem Gebiet der Ostmark dar, zugleich auch eines der ersten Lager des gesamten Reichsgebietes. Der maximale Bestand war im Februar 1941 mit 73.583 Soldaten, 970 Offizieren und 220 Zivilisten.[44]

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Auf Grund der gewaltigen Zahlen von toten Kriegsgefangenen ab dem Winter 1941/1942 wurde einige hundert Meter vom Lager entfernt, ein Lagerfriedhof[45] mit Massengräbern errichtet. Im Staatsvertrag vom 15. Mai 1955 werden 9.584 Sowjet-Soldaten erwähnt, die zu Tode gekommen waren.

Kino im Gasthaus

Im Nachbarort Breitenbrunn erinnert man sich, Unterhaltungsmöglichkeiten gab es nach dem Krieg kaum. Nur in Kaisersteinbruch wurden im Gasthaus Filme gespielt und so ging man zu Fuß über die „Russenstraße“ hin. „Maske in Blau“ mit Marika Röck wurde einmal gespielt.[46]

Das „neue“ Kaisersteinbruch

Am 7. März 1951 beschloss der burgenländische Landtag im sowjetisch besetzten Burgenland erneut die Gemeinde Kaisersteinbruch.[47] Josef Wolf, Bürgermeister, schreibt in diesem Zusammenhang „es wirkte sehr befremdend, dass man die Gemeindeverwaltung zu dieser bedeutsamen Landtagssitzung gar nicht eingeladen hatte“. Noch befremdender war es, dass nach monatelangem Zuwarten von diesem Landtagsbeschluss in keinem Gesetzblatt zu lesen war und die Gemeinde von der burgenländischen Landesregierung nicht in Kenntnis gesetzt wurde. Erst 1952 wurde das beschlossene Gesetz im Landesgesetzblatt verlautbart.

Ein großes Verdienst um die Gemeinde Kaisersteinbruch hatte sich der Grundbuchs-Richter Spath dadurch erworben, dass er den Antrag des Gauleiters von Niederdonau, die Liegenschaften der aufgelösten Gemeinde Kaisersteinbruch grundbücherlich für das „Deutsche Reich“ einzuverleiben, jahrelang liegen ließ und die Erledigung so lang hinauszögerte, bis der Krieg zu Ende war und sich die Angelegenheit von selbst erledigt hatte. Durch diese mutige Tat ist die Gemeinde Kaisersteinbruch unumschränkte Eigentümerin ihrer Liegenschaften geblieben. So konnte die Gemeinde trotz großer Widerstände neu errichtet werden.[48]

Bereits 1956/1957 wurden die Baracken des Lagers für viele tausende Flüchtlinge des ungarischen Volksaufstandes verwendet. Der Ort selbst war weitgehend zerstört.

Uchatius-Kaserne

Durch die Lostrennung vom Brucker Truppenübungsplatz fand 1958 der Ausbau zum selbständigen Standort Kaisersteinbruch statt. Am 16. Mai 1961 erfolgte die Umbenennung des bestehenden Lager I in Leitha-Kaserne. Nach den notwendigen Erweiterungen und Modernisierungen erhielt die Kaserne am 25. November 1967 ihren neuen Namen Uchatius-Kaserne nach dem Waffentechniker Feldmarschall-Leutnant Freiherr von Uchatius.

Drehort einiger Filme

Militärhundezentrum Kaisersteinbruch

Im Jahr 1964 wurde eine Militärhundestaffel in Kaisersteinbruch gegründet.

Erste Fremdenverkehrswerbung

Gemeinsam brachten Breitenbrunn, Winden und Kaisersteinbruch einen Farbprospekt für das Erholungsgebiet Neusiedlersee im Burgenland/Österreich heraus. Damals konnte man noch mit dem eindrucksvollen „Blauen Bruch“ werben, der zum Naherholungsgebiet Kaisersteinbruchs gehörte, Jahre später wurde das ganze Gebiet dem Truppenübungsplatz einverleibt.

Gemeindezusammenlegung mit Winden, Sommerein oder Bruckneudorf

Kaisersteinbruch ist seit 1971 Katastralgemeinde, sowie Ortsteil der Großgemeinde Bruckneudorf, Bezirk Neusiedl am See, Burgenland. Vorher war es eine eigenständige Gemeinde, ja selbst Großgemeinde durch den Ortsteil Königshof. Die Hotterfläche beträgt 14 Quadratkilometer und wird von lediglich 280 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2005) bewohnt; das ergibt eine Bevölkerungsdichte von 20 Personen je Quadratkilometer. Das entspricht dem Wert der Republik Äquatorialguinea. Die Erklärung ist, dass Teile dieses Gebietes durch den Truppenübungsplatz mit Verbotstafeln „Lebensgefahr“ abgetrennt sind.

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Barackenlager in Kaisersteinbruch

„Die burgenländische 200-Einwohner Gemeinde Kaisersteinbruch kämpft weiter gegen die von Innenminister Franz Löschnak verordnete Verlegung von 800 männlichen rumänischen Flüchtlingswerbern in die dortige Kaserne.“[53] Am 15. März 1990 kam es zum Visumzwang für Rumänen, Kaisersteinbruch wurde in den Medien zum Symbol für Enge, Ausländer-Aussperrung… „Von diesem kleinen Ort erwarten viele, was sonst niemand zu geben bereit ist.“[54]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

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Dieser Verein hatte es sich seit 1990 zur Aufgabe gestellt die zerstörte Kultur im Ort wieder zu beleben.

Wikipedia-logo-v2.svg Kaiserstein (Gestein)#Kaiserstein für das Pestkreuz von Steinmetzmeister Paul Cleritz - Überregionales oder weitere Details über dieses Thema in der deutschsprachigen Wikipedia
Wikipedia-logo-v2.svg Kaiserstein (Gestein)#Kaiserstein für das Pestkreuz von Steinmetzmeister Ambrosius Regondi - Überregionales oder weitere Details über dieses Thema in der deutschsprachigen Wikipedia
  • Ehem. Pfarrhof, 1649 Residenz für den ersten kath. Orts-Pfarrer
Wikipedia-logo-v2.svg Kaiserstein (Gestein)#Kaiserstein für Abt Michael Schnabel von Heiligenkreuz, den Pfarrhof zu Kaisersteinbruch - Überregionales oder weitere Details über dieses Thema in der deutschsprachigen Wikipedia
  • Barockes Friedhofs-Portal, Ambrosius Ferrethi, aus verschiedenen Teilen in der zweiten Hälfte 17. Jahrhundert zusammengesetzt, Maria, darüber Dreifaltigkeit, seitlich Sebastian und Rochus.
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  • Elias-Hügel-Ehrensäule, 1740, von der Steinmetzbruderschaft dem großen Meister gewidmet.
Wikipedia-logo-v2.svg Elias Hügel#Ehrensäule für Elias Hügel - Überregionales oder weitere Details über dieses Thema in der deutschsprachigen Wikipedia
Wikipedia-logo-v2.svg Ferenc Gyurcsek#Internationales Künstlersymposium Steinbildhauerei Kaisersteinbruch 1990 - Überregionales oder weitere Details über dieses Thema in der deutschsprachigen Wikipedia
Wikipedia-logo-v2.svg Alexandru Ciutureanu#Kaisersteinbrucher Sonnenuhr-Pfeiler mit Kaisersteinreliefs 1992 - Überregionales oder weitere Details über dieses Thema in der deutschsprachigen Wikipedia
  • Neuer Kaisersteinbrucher Florian, Bildhauer Ferenc Gyurcsek, 1992, steht im Turm des Feuerwehrhauses.
  • Ortsstein von Bildhauer Alexandru Ciutureanu, Fassung Ava Pelnöcker, 1997.
  • Europabrunnen, 1998 auf dem Kirchenplatz errichtet, entlang der Steinmauer des ehemaligen Pfarrgartens. In den 10 Jahren stellten Bildhauer ihr Land durch Steinreliefs dar. Davor der Rosengarten „Stein und Rose“.
  • Abgang zum Gewölbekeller aus Kaiserstein-Stufen der Albertina in der Hofburg, die Burghauptmannschaft übergab dem Museum Stufen der Sphingenstiege nach dem Umbau zur Marmortreppe. Eine Meisterleistung von Georg Zsalacz.

Persönlichkeiten

Wikipedia-logo-v2.svg Liste von italienisch-schweizerischen Persönlichkeiten in Kaisersteinbruch - Überregionales oder weitere Details über dieses Thema in der deutschsprachigen Wikipedia
  • Michael Schnabel, Abt Stift Heiligenkreuz 1637–1658
  • Clemens Schäffer, Abt Stift Heiligenkreuz 1658–1693
  • Marian Schirmer, Abt Stift Heiligenkreuz 1693–1705
  • Gerhard Weixelberger, Abt Stift Heiligenkreuz 1705–1728
  • Maria Elisabetha Hügelin, geborene Ferrethin, verwitwete Trumlerin, verehelichte Hügelin; † 1728
  • Elias Hügel, Wiener Hofsteinmetzmeister, Richter 1722–1735 und 1749–1751, Kirchenbaumeister, Schöpfer barocker Steinaltäre
  • Robert Leeb, Abt Stift Heiligenkreuz von 1728 bis 1755
  • Joseph Winkler, Richter 1735–1747, Begründer einer Steinmetzfamilie in Kaisersteinbruch
  • Johann Michael Strickner, Richter 1752–1765, eine Eggenburger Steinmetzfamilie
  • Johann Gehmacher, Salzburger, Richter 1766–1777, Begründer einer Steinmetzfamilie in Kaisersteinbruch
  • Gregor Nagl, Webermeister, als erster „Nicht-Steinmetz“ zum Richter gewählt von 1777 bis 1793
  • Peregrin Teuschl, Steinmetzmeister, Richter 1852–1859, Wiener Stadtsteinmetzmeister
  • Gregor Pöck, Abt Stift Heiligenkreuz 1902–1945
  • Ferdinand Krukenfellner, Steinmetzmeister, Richter 1894–1895 und 1904–1912
  • Ferdinand Amelin, Steinmetzmeister, Richter 1913–1923
  • Josef Wolf, Bürgermeister, Verfasser einer Ortsgeschichte
  • Friedrich Opferkuh, Steinmetzmeister, Friedrich-Opferkuh-Symposium 1993
  • Josef Franzl (1914–2005), Pfarr-Rektor von Kaisersteinbruch 1939–1945
  • Alexandru Ciutureanu, Bildhauer aus Bukarest, seit 1990 in Kaisersteinbruch künstlerisch tätig
  • Ferenc Gyurcsek, Bildhauer aus Budapest, seit 1990 in Kaisersteinbruch künstlerisch tätig
  • Hans Rochelt, Kulturredakteur von Radio Burgenland, Radio Pannonien usw.
  • Klara Köttner-Benigni, Mitarbeiterin von Radio Burgenland, Berichterstattung über den Museums- und Kulturverein
  • Helmuth Furch, Lehrer, Kulturschaffender und Autor

Literatur

In der zitierten Literatur (S. 813–814) werden in 13 Hinweisen die Schriften von Helmuth Furch im Zeitraum 1981 bis 2007 angeführt. Aber auch Autoren, die in den Mitteilungen des Museums- und Kulturvereines Kaisersteinbruch geschrieben haben, wie die Kunsthistorikerin Anna Maria Altmann, der Bürgermeister Josef Wolf, der Archäologe Heinrich Zabehlicky, sind hier zu finden.

Einige Beispiele der Kaisersteinbrucher Forschungen :

„Die Hofmuseen“, „Das Baugeschehen, Probleme mit dem Steinmaterial“ S. 200–203: Kunsthistorisches Museum, für die Fassade der oberen Stockwerke Kalksandsteine von Bruck an der Leitha, Winden am See, Kroisbach, dem Breitenbrunner Kalksandstein und dem Kaisersteinbrucher Kalkstein. Die Stiegen, Balustraden, Kandelaber bei Auffahrtsrampe von Kaisersteinbruch, Oslip und Wöllersdorf.

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Naturhistorisches Museum, Steinmetzmeister Ferdinand Krukenfellner lieferte 1876 Hängeplatten des Hauptgesimses aus dem „Ödenkloster Steinbruch“, aus dem großen „Zeindlerbruch“. Für glatte Pfeiler wurde der sehr harte Stein aus dem „Hausbruch“ der Steinmetzfamilie Amelin verwendet.
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Im Kapitel „Die Vollendung des Michaelertraktes (1888–1893)“ S. 242–255: Durch Ferdinand Kirschner unter Verwendung der Fischerschen Pläne vollendet. Der Sockel besteht aus 20 cm starken Platten von Kaiserstein. Die Balkonplatten bei der großen Durchfahrt zum Michaelerplatz kamen aus Kaisersteinbruch, kein anderer Steinbruch konnte so große Werkstücke liefern.

Für die Säulen der neuen Feststiege wurde „Zeindler Stein“, ein harter Kaiserstein eingesetzt.
Die Stufen der Schatzkammerstiege, neuer Name „Gottfried von Einem“-Stiege aus Kaiserstein. In: Alois Kieslinger, „Die Steine der Wiener Ringstraße“, 1972. Helmuth Furch, Mitteilungen des Museums- und Kulturvereines Kaisersteinbruch, Nr. 59, Dezember 2000. S. 22, Steinerkundung mit Andreas Rohatsch, TU Ingenieurgeologie, Michaelertrakt.
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Im Kapitel „Das Treppenhaus im Segment“ S. 336–341: Für die Stiegenanlage im „Segment“ wurde beschlossen – bis zum Halbstock aus Laaser Marmor, der Rest aus Kaiserstein (Hofbau-Comite Akt Nr. 25832). In diesen Jahren hatten Marmorgesteine den Kaiserstein in Nebenräume gedrängt, als Keller- und Bodenstiegen.

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Im Kapitel „Die alte Burg (Schweizerhof) 1521–1619“ ist zu lesen: „Das hier in situ befindliche, spätgotische profilierte Natursteingewände .., dazu Anm. 20 (S. 82): Dieses wurde nach freundlicher mündlicher Auskunft von Andreas Rohatsch (TU Ingenieurgeologie) mit großer Wahrscheinlichkeit aus Kaiserstein gefertigt.“

Das Steinmetzmuseum Kaisersteinbruch hatte mit Andreas Rohatsch Steinerkundungen in der alten Burg durchgeführt und diese allesamt in den Mitteilungen des Museums- und Kulturvereines Kaisersteinbruch publiziert.
S. 111: „Der monumentale Wandbrunnen mit Doppeladlerrelief und der Jahreszahl 1552 besteht aus Kaiserstein.“
Der Bauschreiber Lucas Ehrlinger hatte den „Kayser Stainbruch“ bei Mannersdorf zugeordnet. Das geschieht auch jetzt im Index dieses Buches, selbstverständlich sind die Meister Ambrosius Ferrethi und Camillo Rezi Kaisersteinbrucher Steinmetzmeister und Untertanen des Stiftes Heiligenkreuz. S. 382 (Anm. 2216) und S. 293: Forderungen von Camillo Rezi und Ambrosius Ferrethi, zwei italienischen Steinmetzen aus Mannersdorf.

Im Kapitel „Baumaterialien“ (S. 458–459) ist zu lesen: „Die Mauersteine wurden .. aus Steinbrüchen gewonnen, die .. auf Sicht gearbeitete Architekturteile lieferten. Für das 17. Jahrhundert vor allem Kaisersteinbruch.“ Dazu Anmerkung 127: Dies darf angenommen werden, doch gibt es lediglich für den Bau des Leopoldinischen Traktes eindeutige Belege. FHKA, NÖHA W 61/A 2. fol. 949r-950r (1665).

Im Ortsverzeichnis Hinweis auf Kaisersteinbruch, S. 126, 127, 130–133, Forschungen zum Kaiserstein, Ödenkloster Steinbruch. Anmerkung 584 Furch 1981, Rohatsch 2007.
  • Hellmut Lorenz, Anna Mader-Kratky (Hrsg.): Die Wiener Hofburg 1705–1835, Die kaiserliche Residenz vom Barock bis zum Klassizismus. Verlag der österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 2016, ISBN 978-3-7001-7843-9.

Im Kapitel: „Erster mariatheresianischer Umbau der kaiserlichen Appartements“ (im leopoldinischen Trakt) und „Der Balkon zu den Vorstädten (6. May 1752)“ (S. 275) befindet sich – aus Kaisersteinbrucher Sicht – ein Höhepunkt dieser Werke. Dieses Dokument des Hofbauamtes im Haus- und Hof- und Staatsarchiv mit dem Text:

SPECIFICATION deren Unkhösten zur Neuen Altona in die Kayl. Burg, nach dem formirten Riß.
12 TRAGSTEIN von KAYßER STEINBRUCH samt Ornamenten … Dies wurde in den Mitteilungen des Museums- und Kulturvereines Nr. 38, August 1995, S. 24–26, veröffentlicht.
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Das Steinmetzmuseum Kaisersteinbruch hatte mit Andreas Rohatsch in den großen Stiegenhäusern der Hofburg Steinerkundungen durchgeführt und diese allesamt in den Mitteilungen des Museums- und Kulturvereines Kaisersteinbruch publiziert. Dazu dieser Eintrag:
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Forschungen über Tessiner Künstler in Europa 13.–19. Jahrhundert. Für den Arbeitsort Kaisersteinbruch wurde als Literatur: Helmuth Furch, Historisches Lexikon Kaisersteinbruch. 2 Bände, 2004 verwendet, die angegebenen Links weisen auf die Wikipedia-Artikel Kaisersteinbruch, Die Kaisersteinbrucher Bruderschaft, Das Handwerk der Steinmetzen und Maurer in Kaisersteinbruch, sowie viele Meister, z. B. Bregno, Ruffini, Maderno, Crivelli, Ferrethi, Passerini, Regondi ….
Durch diese Forschungen werden die Kaisersteinbrucher Bruderschaft in Europa integriert und wichtige Daten hinzugefügt.
http://www.tessinerkuenstler-ineuropa.ch/deu/kaisersteinbruch-deu.html

Weblinks

 Kaisersteinbruch – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons

Einzelnachweise

  1. Hans Schwengersbauer: Kaisersteinbruch, ehemaliger Steinbruch Amelin „Blauer Bruch“. Unterlagen zu den Exkursionen der 7. Jahrestagung der Österreichischen Paläontologischen Gesellschaft, 12.–14. Oktober 2001, Mannersdorf am Leithagebirge.
  2. 2. Internationales Mikroskopiker-Pfingsttreffen. MGW 2004, Helmut Reichenauer.
  3. Geologische Bundesanstalt: ?Einsiedlerbruch.
  4. Burgenländische Landestopographie I., S. 232.
  5. Geologische Bundesanstalt: Blauer Bruch.
  6. A. F. Tauber: Die geologischen und paläontologischen Resultate der Ausgrabungen in der Höhle im Blauen Bruch bei Kaisersteinbruch. In: BHbl. Jg. 11, 1949.
  7. Horst Adler: Langobardische Fibel aus Kaisersteinbruch, Burgenland. Archaelogia Austriaca, Band 65, 1981. Rechtsläufige S-Fibel aus vergoldetem Silber. Der verhältnismäßig breite Mittelteil ist von zwei Stegen eingefasst und trägt Mäander nachahmenden Kerbschnitt. An den Enden setzt, die Augen eines Raubvogels darstellend, je eine runde Zelle mit roten Glaseinlagen an, von denen jedoch eine ausgefallen ist. Von diesen Zellen führt je ein zweistegiger, gekrümmter Schnabel zum Mittelteil zurück. An der Rückseite sind der mitgegossene Spiral- und Nadelhalter vorhanden, jedoch kein Rest der ursprünglich sicher aus Eisen gearbeiteten Nadelkonstruktion selbst.
  8. Manfred Alois Niegl: Die archäologische Erforschung der Römerzeit in Österreich. Österreichische Akademie der Wissenschaften, Wien 1980, S. 158. ISBN 3-7001-0336-0.
  9. Hermann Watzl: Der Plan einer Verlegung der Cisterce Heiligenkreuz vom Wienerwald nach Westungarn in den Jahren 1206 bis 1209. In: Jahrbuch für Landeskunde von Niederösterreich. Neue Folge 34, 1958–1960, S. 106–119 (PDF auf ZOBODAT.at.). Nachdruck in: Hermann Watzl: „… in loco, qui nunc ad sanctam crucem vocatur …“ Quellen und Abhandlungen zur Geschichte des Stiftes Heiligenkreuz. Heiligenkreuz 1987, S. 431–444.
  10. Harald Prickler: Zisterzienser als Grundherren im burgenländisch-westungarischen Raum. In: 800 Jahre Zisterzienser im Pannonischen Raum. 1996.
  11. Erich Draganits, Andreas Rohatsch, Hannes Herdits: Römersteine entlang der burgenländischen Bernsteinstraße. Nr. 21 in Kaisersteinbruch – Schloss Königshof.
  12. Ödes Kloster Steinbruch Waldbruch.
  13. Kapellenbruch..
  14. Hausbruch..
  15. Zeilerberg.
  16. Zeilerberg (Zeindler Steinbruch?)
  17. Blauer Bruch.
  18. Kavernen-Bruch
  19. Alter Teuschl-Bruch..
  20. Gesellschaftsbruch
  21. A. Hanisch, H. Schmid: Österreichs Steinbrüche. Verzeichnis der Steinbrüche, welche Quader, Stufen, Pflastersteine, Schleif- und Mühlsteine oder Dachplatten liefern. Wien 1901.
  22. A. Hanisch: Prüfungsergebnisse mit natürlichen Bausteinen. Wien 1912.
  23. Andreas Rohatsch, Kaisersteinbruch: Leithakalk in bester Qualität. In:Thomas Hofmann (Hrsg.): Wien-NÖ-Burgenland, Wanderungen in die Erdgeschichte. Geologische Bundesanstalt. Wien 2007, ISBN 978-3-89937-074-4, S. 172 f.
  24. Hofkammerarchiv Wien, Herrschaftsakten 1576: Erstnennung: Steinbruch am Leithaberg
  25. Stadtarchiv Wiener Neustadt: Steinmetzakten.
  26. Helmuth Furch: Die Viertellade des Steinmetz- und Maurerhandwerkes im kaiserlichen Steinbruch in ihrer Beziehung zur Wiener Hauptlade – 17./18. Jh. In: IV. Internationales Handwerksgeschichtliches Symposium Veszprém, 9.–11. November 1994. Hrsg. von der Ungarischen Akademie der Wissenschaften, Budapest/Veszprém 1995, S. 99–102.
  27. Franz Probst in der BF, Beitrag vom 16. September 1987 (auszugsweise): (…) „Die Steinbrüche von Kaisersteinbruch zogen auch Künstler aus Italien an, die gründeten hier so etwas wie eine eigene Kolonie, die zwar nicht die Ausmaße einer Bauhütte erreichte, ihr in den Strukturen doch ähnelte. Sie beeinflusste das Baugeschehen des Raumes wesentlich. Einer dieser Zuzügler war der lombardische Bildhauer Stefano Maderno. Er schuf seine Werke vor allem für Rom, machte auf seinen Reisen auch in Kaisersteinbruch Station und hat hier vorübergehend mit seinem Bruder Carlo Maderno und anderen Landsleuten gearbeitet ….“
  28. Archiv Mosonmagyaróvár: Codex Austriacus „12. Februar 1684, Leopoldus“
  29. P. Malachias Koll: Das Stift Heiligenkreuz. Wien 1834. S. 118.
  30. Hrsg. Burgenländische Landesregierung: Allgemeine Landestopographie des Burgenlandes. Der Verwaltungsbezirk Neusiedl am See. 1. Band, Die Anteile der Stiftsherrschaft Heiligenkreuz. Eisenstadt 1954, S. 77.
  31. Helmuth Furch: Historisches Lexikon Kaisersteinbruch, Wimmer Johann jun. Bd. 2. Kaisersteinbruch 2004, S. 845.
  32. Archiv Stift Heiligenkreuz, Mit diesen Worten beginnt ein Brief des Pfarrers von Mönchhof P. Augustin Liechtenfurth vom 2. Juli 1683 an den Verwalter in Königshof P. Franz Rädler.
  33. E. Mitterhuber Ursula Stevens: Tessiner Künstler in Europa 13.–19. Jahrhundert. Kaisersteinbruch 2016.
  34. Helmuth Furch: Die Bruderschaft der Kaisersteinbrucher Steinmetzmeister, 1650–1730. 2007, ISBN 978-3-9504555-4-0, S. 5.
  35. Hans Kietaibl: Die Bruderschaft der Maurer und Steinmetze in Kaisersteinbruch 1714. In: Helmuth Furch: Elias Hügel, Hofsteinmetzmeister. ISBN 978-3-9504555-2-6.
  36. Einquartierung der Franzosen 1810
  37. Einquartierung französischer Truppen vom 17. Juli bis zum 12. November 1809 in Kaisersteinbruch. In: Mitteilungen. Nr. 53, März 1999, S. 21–33.
  38. Kriegsarchiv Wien 1912 Verkauf von Königshof an das Militärarar.
  39. Alkuin Schachenmayr: Wasserberg wurde vor 100 Jahren Heiligenkreuzer Besitz. In: Sancta Crux. 74 (2013), S. 156–163.
  40. Archiv der Gemeinde Bruckneudorf-Kaisersteinbruch
  41. aus dem Burgenland History Blog von Herbert Brettl
  42. Allgemeine Landestopographie des Burgenlandes. 1954, S. 235.
  43. Kommandantur des Truppenübungsplatzes Bruck a.d.Leitha, Schreiben vom 24. Juli 1939 wird ihnen nahegelegt, sich eine Wohnung zu verschaffen, da der Ort Kaisersteinbruch am 1. Oktober des Jahres endgültig geräumt werden muß.
  44. Hubert Speckner
  45. Lagerfriedhof des Stalag XVIIA – Marterl.at
  46. Fritz Damerius: Breitenbrunn, Geschichte und Geschichten. Autorenverlag Gerbgruben. Der Zweite Weltkrieg. ISBN 3-902119-03-9, S. 54 f.
  47. Bruno Böröcz Privatsammlung: Gemeinde Kaisersteinbruch wiedererrichtet. Zeitungsberichte ab 1950. In: Mitteilungen. Nr. 28, Juli 1993, S. 19–23.
  48. Josef Wolf: Die Geschichte der Gemeinde Kaisersteinbruch. In: Mitteilungen und Ein Kaisersteinbrucher Leben: Josef Wolf, 1892–1966, besonders 1938–1955. Sonderdruck 2005.
  49. Gregor Ball: Heinz Rühmann: Seine Filme – Sein Leben. Heyne, 1981, ISBN 3-453-86024-1.
  50. Helmuth Furch: Vom Heiligenkreuzer Steinbruch zu Kaisersteinbruch, 1981, S. 108f. ISBN 978-3-9504555-0-2 mit zwei Photos.
  51. Für eine Vorführung am 25. März 1995 stellte Herr Walter Fritz, Leiter des Österreichischen Filmarchivs die Filmrollen zur Verfügung, anwesend waren der Regisseur Edwin Zbonek, sowie der Kameramann Walter Partsch. In „Mitteilungen des Museums- und Kulturvereines“ Nr. 37, Mai 1995, S. 45.
  52. Helmuth Furch: Historisches Lexikon… S. 486.
  53. Salzburger Nachrichten vom 3. März 1990.
  54. Historisches Lexikon Kaisersteinbruch, 2004. Index: 3. März 1990 Salzburger Nachrichten.
  55. Sogenanntes Kuruzzenkreuz, wahrscheinlich aber ein Pestkreuz, mit Planskizze von Meister Friedrich Opferkuh. In Mitteilungen Nr. 23, Dezember 1992, S. 19.

47.98822716.701794Koordinaten: 47° 59′ 18″ N, 16° 42′ 6″ O