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Der obere Teil der [[Staufenseeumfahrung]] bei der Rappenlochbrücke bestand bereits seit alters her. Der Teil der Ebniterstraße von der [[Plattenbrücke]] bis zur Rappenlochbrücke um den Harzerkopf, von der auch die [[Waldfriedbrücke]] ein Teil ist, wurde erst 1909 um rund 31.300 [[w:Österreichisch-ungarische Krone|Kronen]] gebaut.<ref> Österreichische Monatsschrift für den öffentlichen Baudienst vom 5. September 1908, S. 18.</ref> | Der obere Teil der [[Staufenseeumfahrung]] bei der Rappenlochbrücke bestand bereits seit alters her. Der Teil der Ebniterstraße von der [[Plattenbrücke]] bis zur Rappenlochbrücke um den Harzerkopf, von der auch die [[Waldfriedbrücke]] ein Teil ist, wurde erst 1909 um rund 31.300 [[w:Österreichisch-ungarische Krone|Kronen]] gebaut.<ref> Österreichische Monatsschrift für den öffentlichen Baudienst vom 5. September 1908, S. 18.</ref> | ||
1942 wurde die Holzbrücke notdürftig repariert und mit einer Belastungsbeschränkung wieder freigegeben. Diese Belastungsbeschränkung wurde jedoch von den Fuhrleute immer wieder ignoriert, weil sie sonst einen einstündigen Umweg um den Staufensee hätten in Kauf nehmen müssen. Der offizielle und regemäßige Postautoverkehr wurde nach Ebnit und damit über die Rappenlochbrücke am 6. Dezember 1948 aufgenommen. Einen statischen Beweis der Tragfähigkeit dieser Rappenlochbrücke aus Holz konnte nicht erbracht werden, wie es noch im Ansuchen der Stadt Dornbirn an die Vorarlberger Landesregierung bzgl. der Aufnahme eines Postbuslinienverkehrs ausgeführt wurde: ''Einen statischen Nachweis für die Tragfähigeit der Brücke zu erbringen ist rechnerisch fast unmöglich. Nach den schweren Holztransporten mit Lastkraftwagen und Traktoren kann jedoch auch ein Postautobus in der Grösse, wie er für diese Strecke in Frage kommen kann, ohne Bedenken die Brücke benutzen.''<ref>Schreiben der Stadt Dornbirn vom 9. November 1948).</ref> Wegen des schlechten Bauzustandes mussten dann in weiterer Folge die Fahrgäste am einen Ende der Brücke dennoch aussteigen, zu Fuß über die Brücke gehen und wurden dann vom Omnibus, der alleine über die Brücke fuhr, am anderen Ende wieder aufgenommen. Die ursprüngliche Steigung von rund 30% vor der Rappenlochbrücke wurde im Laufe der Jahrzehnte durch Ausbau der Straße auf rund 15 % reduziert.<ref name=Wohlgenannt /><ref name=Schäfer1>Verkehrs- und Fotoarchiv Vorarlberg von Anton Schäfer.</ref><ref name=Lecher>Helmut Lecher: „Meine | 1942 wurde die Holzbrücke notdürftig repariert und mit einer Belastungsbeschränkung wieder freigegeben. Diese Belastungsbeschränkung wurde jedoch von den Fuhrleute immer wieder ignoriert, weil sie sonst einen einstündigen Umweg um den Staufensee hätten in Kauf nehmen müssen. Der offizielle und regemäßige Postautoverkehr wurde nach Ebnit und damit über die Rappenlochbrücke am 6. Dezember 1948 aufgenommen. Einen statischen Beweis der Tragfähigkeit dieser Rappenlochbrücke aus Holz konnte nicht erbracht werden, wie es noch im Ansuchen der Stadt Dornbirn an die Vorarlberger Landesregierung bzgl. der Aufnahme eines Postbuslinienverkehrs ausgeführt wurde: ''Einen statischen Nachweis für die Tragfähigeit der Brücke zu erbringen ist rechnerisch fast unmöglich. Nach den schweren Holztransporten mit Lastkraftwagen und Traktoren kann jedoch auch ein Postautobus in der Grösse, wie er für diese Strecke in Frage kommen kann, ohne Bedenken die Brücke benutzen.''<ref>Schreiben der Stadt Dornbirn vom 9. November 1948).</ref> Wegen des schlechten Bauzustandes mussten dann in weiterer Folge die Fahrgäste am einen Ende der Brücke dennoch aussteigen, zu Fuß über die Brücke gehen und wurden dann vom Omnibus, der alleine über die Brücke fuhr, am anderen Ende wieder aufgenommen. Die ursprüngliche Steigung von rund 30% vor der Rappenlochbrücke wurde im Laufe der Jahrzehnte durch Ausbau der Straße auf rund 15 % reduziert.<ref name=Wohlgenannt /><ref name=Schäfer1>Verkehrs- und Fotoarchiv Vorarlberg von Anton Schäfer.</ref><ref name=Lecher>Helmut Lecher: „Meine Kindheitserinnerungen an die Rappenlochbrücke“ in Stubat Nr. 115 vom Juni 2023, S. 10.</ref> Diese gedeckte Rappenlochbrücke bestand etwas mehr als 100 Jahre und musste wegen des Bauzustandes 1951 durch eine etwa 30 Meter langen massive Steinbogenbrücke ersetzt werden, die von der Fa. Gebrüder Feierle aus Dornbirn projektiert und ausgeführt wurde. Die neue [[w:Eisenbeton|Eisenbetonbrücke]] hatte eine Länge von rund 48 Metern. 1952 wurde sie fertiggestellt und hatte zwei etwa 1,20 Meter hohe Betonmauern als Geländer<ref name=Lecher />, die in weiterer Folge gerne von Kindern bestiegen wurden um in die Rappenlochschlucht hinabzusehen. Die ersten Nutzer, noch vor der offiziellen Freigabe, waren Wolfgang Peter und der Knecht Kurt Huber aus dem Ebnit.<ref name="Lex"/><ref name=Gemeindeblatt /><ref>Dornbirner Gemeindeblatt vom 18. Oktober 1970, Nr. 42, Deckblatt.</ref><ref>Peter Mattner: ''Buslinie für neun Tage'' in Neue Vorarlberger Tageszeitung vom 6. Dezember 1948, S. 18.</ref> <ref>Elke Tschann: [https://stadtbus.dornbirn.at/fileadmin-client/gruppe1/medien/Stubat/Stubat_87_02_web.pdf Brücken, Pfade und Wege ins Dornbirner Hinterland], Webseite: stadtbus.dornbirn.at, Ausgabe Stubat „Brücken bauen“, 2016/87, S. 14.</ref> Bei einer Überprüfung 2001 als auch 2006 wurden keine Mängel bei der Brücke festgestellt.<ref name=Wohlgenannt /> | ||
Am 10. Mai 2011 um 12:48 h wurde die Rappenlochbrücke durch einen Felssturz (rund 15.000 m³ Gestein lösten sich) in die Tiefe gerissen. Es wurden keine Personen oder Sachen auf der Brücke oder in der Schlucht (Wanderweg) geschädigt.<ref>Siehe auch [[w:Dornbirner Gemeindeblatt|Dornbirner Gemeindeblatt]] vom 13. Mai 2011.</ref><ref>[https://www.derstandard.at/consent/tcf/1304551479531/dornbirn-rappenloch-bruecke-bei-ebnit-eingestuerzt Rappenloch-Brücke bei Ebnit eingestürzt], Webseite derstandard.at vom 10. Mai 2011.</ref> Felsstürze sind auf der [[w:Ebniterstraße|Ebniterstraße]] nicht ungewöhnlich, vor allem während und nach einer Schneeschmelze.<ref>Josef Hagen: [http://www.vorarlbergernachrichten.at/lokal/vorarlberg/2014/12/18/kurvenreiche-ebniterstrasse-kostet-enorm-viel-geld.vn Kurvenreiche Ebniterstraße kostet enorm viel Geld], Vorarlberger Nachrichten vom 19. Dezember 2014.</ref><ref>Ralf Hämmerle: Die neue Rapüpenlochbrücke in Stubat Nr. 115 vom Juni 2023, S. 20.</ref> | Am 10. Mai 2011 um 12:48 h wurde die Rappenlochbrücke durch einen Felssturz (rund 15.000 m³ Gestein lösten sich) in die Tiefe gerissen. Es wurden keine Personen oder Sachen auf der Brücke oder in der Schlucht (Wanderweg) geschädigt.<ref>Siehe auch [[w:Dornbirner Gemeindeblatt|Dornbirner Gemeindeblatt]] vom 13. Mai 2011.</ref><ref>[https://www.derstandard.at/consent/tcf/1304551479531/dornbirn-rappenloch-bruecke-bei-ebnit-eingestuerzt Rappenloch-Brücke bei Ebnit eingestürzt], Webseite derstandard.at vom 10. Mai 2011.</ref> Felsstürze sind auf der [[w:Ebniterstraße|Ebniterstraße]] nicht ungewöhnlich, vor allem während und nach einer Schneeschmelze.<ref>Josef Hagen: [http://www.vorarlbergernachrichten.at/lokal/vorarlberg/2014/12/18/kurvenreiche-ebniterstrasse-kostet-enorm-viel-geld.vn Kurvenreiche Ebniterstraße kostet enorm viel Geld], Vorarlberger Nachrichten vom 19. Dezember 2014.</ref><ref>Ralf Hämmerle: Die neue Rapüpenlochbrücke in Stubat Nr. 115 vom Juni 2023, S. 20.</ref> |
Version vom 25. Februar 2024, 17:14 Uhr
Die Rappenlochbrücke ist die vierte Brücke an der Ebniterstraße nach der Abzweigung von der Gütlestraße (die erste ist die Plattenbrücke über die Dornbirner Ache) der insgesamt 14 Brücken, die eine Verbindung für den Straßenverkehr ins Ebnitertal und zum Walserdorf Ebnit in der Gemeinde Dornbirn, Vorarlberg herstellen.
Name
Der Name „Rappenloch“brücke leitet sich von der Wortwurzel „Rap“ ab. Die Namensherleitung ist unklar. Möglicherweise geht der Name auf Raben oder den Waldrapp zurück. Der Waldrapp war eine im späten Mittelalter in den Alpengebieten ausgestorbenen Ibisart, die in solch engen Felsschluchten ihre letzten Kolonien gehabt haben sollen.[1] Die amtliche Schreibweise als „Rappenloch“ wurde 1960 von der Vorarlberger Landesregierung fetsgelegt.
Lage
Die Rappenlochbrücke ist Teil der Ebniterstraße und befindet sich zu Beginn derselben auf etwa 627 m ü. A. Sie verläuft von Nordwesten (Talseite 47.3836919.779156 nach Südosten 47.3836959.779153). Unter der Rappenlochbrücke verläuft, ausgewaschen durch die Dornbirner Ach / Ebniterach, die Rappenlochschlucht. In der Urmappe, in welcher Mitte des 19. Jahrhunderts in Vorarlberg alle Grundstücke erstmals geometrisch vollständig erfasst wurden, ist die Rappenlochbrücke bereits eingezeichnet. Die Ebniterstraße bestand damals noch nicht, sondern die Rappenlochbrücke verband die Niedere (Knopfweg) mit der Parzelle Bodenhof (Waldfried) beim Gütle. Die Parzelle Bodenhof wurde durch die Straße „Kohlholz“ (GSt.: 19654) geteilt.
Rund 800 Meter nördlich befindet sich die Fabrik der Fa. F. M. Hämmerle im Gütle. Die ehemalige künstliche Ruine Waldfried befand sich westlich rund 400 Meter nördlich, oberhalb der Waldfriedbrücke. Der Staufensee-Stausee ist rund 200 Meter, das Kraftwerk Ebensand rund 600 Meter Luftlinie südlich.
Das Zentrum von Dornbirn befindet sich nordwestlich rund vier Kilometer entfernt.
Geschichte
Bevor die Rappenlochbrücke gebaut wurde, sei das Vieh durch den Beckenmann (beim Gütle) und eine Achfurt etwas außerhalb der „Narrenbrücke“ getrieben worden.[2] 1791 wurde die erste Brücke über die Rappenlochschlucht aus Holz gebaut. Diese sei von einem Baumeister Maier errichtet worden. Er habe hohe starke Tannen so gefällte, dass man auf ihnen direkt die gegenüberliegende Seite erreichen konnte. Wie genau diese Brücke aussah, ist unbekannt.[3][4] 1843 fiel die Brücke einem Feuer zum Opfer, welches von zwei oder drei österreichischen Deserteuren (aus der Dornbirner Kaserne entflohenen Dragonern ) angezündet wurde.[3][5] Diese wurden ausgeforscht und durch ein Erschießungskommando hingerichtet. Die abgebrannte Brücke wurde dann 1843 durch eine gedeckte Holzbrücke mit mehrfachem Hängewerk, versenkter Fahrbahn, einer Bedachung mit Holzschindeln und einem seitlichen Holzschirm ersetzt, welche rund 75.000 Kronen kostete. Mit dem Bau dieser breiteren und tragfähigeren Brücke wurde 1910 bis 1915 der Knopfweg über Niedere und Durchstich entlang der Kobelach in einer Breite von etwa 2,5 Meter gebaut und später bis in die Schanern verlängert um dieses Gebiet wirtschaftlich zu erschließen. Der Verlauf in diesem Bereich besteht in etwa bis heute. Über diesen Weg wurden allein im Winter 1921/22 mit Pferden 2722 Festmeter Rundholz nach Dornbirn gebracht. Die Wegbenützung war nicht öffentlich, sondern den Mitgliedern der „Knopfweg-Interessentschaft“ vorbehalten bzw. kostenpflichtig. Die „Knopfweg-Interessentschaft“ bestand aus der Stadt Dornbirn, privaten Waldbesitzern und des Forstärars (damals Reichsforste, heute Österreichische Bundesforste). [3][6][7][8]
Der obere Teil der Staufenseeumfahrung bei der Rappenlochbrücke bestand bereits seit alters her. Der Teil der Ebniterstraße von der Plattenbrücke bis zur Rappenlochbrücke um den Harzerkopf, von der auch die Waldfriedbrücke ein Teil ist, wurde erst 1909 um rund 31.300 Kronen gebaut.[9]
1942 wurde die Holzbrücke notdürftig repariert und mit einer Belastungsbeschränkung wieder freigegeben. Diese Belastungsbeschränkung wurde jedoch von den Fuhrleute immer wieder ignoriert, weil sie sonst einen einstündigen Umweg um den Staufensee hätten in Kauf nehmen müssen. Der offizielle und regemäßige Postautoverkehr wurde nach Ebnit und damit über die Rappenlochbrücke am 6. Dezember 1948 aufgenommen. Einen statischen Beweis der Tragfähigkeit dieser Rappenlochbrücke aus Holz konnte nicht erbracht werden, wie es noch im Ansuchen der Stadt Dornbirn an die Vorarlberger Landesregierung bzgl. der Aufnahme eines Postbuslinienverkehrs ausgeführt wurde: Einen statischen Nachweis für die Tragfähigeit der Brücke zu erbringen ist rechnerisch fast unmöglich. Nach den schweren Holztransporten mit Lastkraftwagen und Traktoren kann jedoch auch ein Postautobus in der Grösse, wie er für diese Strecke in Frage kommen kann, ohne Bedenken die Brücke benutzen.[10] Wegen des schlechten Bauzustandes mussten dann in weiterer Folge die Fahrgäste am einen Ende der Brücke dennoch aussteigen, zu Fuß über die Brücke gehen und wurden dann vom Omnibus, der alleine über die Brücke fuhr, am anderen Ende wieder aufgenommen. Die ursprüngliche Steigung von rund 30% vor der Rappenlochbrücke wurde im Laufe der Jahrzehnte durch Ausbau der Straße auf rund 15 % reduziert.[3][11][12] Diese gedeckte Rappenlochbrücke bestand etwas mehr als 100 Jahre und musste wegen des Bauzustandes 1951 durch eine etwa 30 Meter langen massive Steinbogenbrücke ersetzt werden, die von der Fa. Gebrüder Feierle aus Dornbirn projektiert und ausgeführt wurde. Die neue Eisenbetonbrücke hatte eine Länge von rund 48 Metern. 1952 wurde sie fertiggestellt und hatte zwei etwa 1,20 Meter hohe Betonmauern als Geländer[12], die in weiterer Folge gerne von Kindern bestiegen wurden um in die Rappenlochschlucht hinabzusehen. Die ersten Nutzer, noch vor der offiziellen Freigabe, waren Wolfgang Peter und der Knecht Kurt Huber aus dem Ebnit.[6][7][13][14] [15] Bei einer Überprüfung 2001 als auch 2006 wurden keine Mängel bei der Brücke festgestellt.[3]
Am 10. Mai 2011 um 12:48 h wurde die Rappenlochbrücke durch einen Felssturz (rund 15.000 m³ Gestein lösten sich) in die Tiefe gerissen. Es wurden keine Personen oder Sachen auf der Brücke oder in der Schlucht (Wanderweg) geschädigt.[16][17] Felsstürze sind auf der Ebniterstraße nicht ungewöhnlich, vor allem während und nach einer Schneeschmelze.[18][19]
Es wurde eine Behelfsbrücke (Krupp D-Brücke, standardisierte Stahlfachwerk-Trogbrücke) durch das österreichische Bundesheer bereitgestellt, errichtet und am 16. Juni 2011 fertiggestellt. Die vormontierte Sektionen der Brücke wurden im Taktschiebeverfahren über die Schlucht gezogen. Zur Verankerung der Seilwinde wurde auf der dem Ebnit zugewandten Seite ein Bergepanzer M-88 des österreichischen Bundesheeres platziert, der die Montage der Brückenteile unterstützte. Der Bergepanzer wurde über die provisorisch hergerichtete spätere Staufenseeumfahrung über eine provisorische Rohrbrücke beim Kraftwerk Ebensand zum Ausgangspunkt gefahren. Nach Abschluss der Arbeiten wurde mit dem Bergepanzer auch die erste Belastungsprobe der Brücke durchgeführt (als Mitfahrer der damalige Bürgermeister Wolfgang Rümmele).[3][12][20] In der Nacht auf den 19. März 2020 kam es nach einer markanten Erwärmung mit frühlingshaften Temperaturen zu einem erneuten Felssturz (rund 10.000 m³ Gestein lösten sich) und die Behelfsbrücke wurde am 25. März 2020 aus Sicherheitsgründen abgebaut.[21][7][22][23][24][25] Der Verkehr für die Bewohner von Ebnit wurde kurzfristig über Kehlegg geführt und dann, nach Fertigstellung der Staufenseeumfahrung, weitgehend bis zum Juni 2023 auf dieser Strecke.[26]
Am 22. Juni 2021 wurde in der Dornbirner Stadtvertretung der Neubau der Rappenlochbrücke beschlossen. Dieser Neubau, mit einer projektierten Gesamtspannweite von 62,63 Meter (die Brückenkonstruktion selbst misst etwa 54 Meter Spannweite) war etwa doppelt so lange, wie die 1951 errichtete und 2011 eingestürzte Brücke. Baubeginn der neuen Rappenlochbrücke war am 23. August 2021.[27] Bereits am 25. März 2021 mussten weitere rund 17.000 m³ labiles Gestein unter dem südöstlichen zukünftigen Brückenwiderlagern abgesprengt werden.[28]
Die Brücke wurde offiziell am 2. Juni 2023 für den Verkehr freigegeben.[29][30] Der reguläre Omnibuslinienbetrieb ins Ebnit (Linie 177) über die fertig gestellte Rappenlochbrücke wurde am 8. Juni 2023 aufgenommen und die Haltestelle „Staufensee“ aufgelassen. Eine inoffizielle Eröffnung der neuen Brücke fand im Beisein von Stadtrat Markus Fässler am 1. Juni 2023 statt. Wegen eines auf der Staufenseeumfahrung hängen gebliebenen Sattelschleppers, der über mehrere Stunden geborgen werden musste, wurde die Brücke um etwa 13:15 Uhr für einige Stunden geöffnet.[31] Mit dem ersten privaten PKW fuhren kurz nach 13:15 Uhr erstmals Anika und Henri Schäfer aus Dornbirn über die Brücke. Der Kurs des Omnibusses um 13:00 Uhr von Dornbirn-Gütle kommend (noch Linie 176) fuhr kurz danach zum ersten Mal über die neue Brücke. Die feierliche Einweihung der Brücke erfolgte am 16. Juni 2023 durch Bürgermeisterin Andrea Kaufmann und Stadtrat Markus Fässler.[32]
Die budgetierten Baukosten für die Brücke betrugen 5,7 Millionen Euro. Insgesamt beliefen sich die Baukosten auf rund 6,5 Millionen Euro.[7][32]
Technische Daten
Die neue Brücke – nunmehr fünfte Brücke an dieser Stelle über die Rappenlochschlucht – ist eine vorgespannte Eisenbetonkonstruktion und rund 64 Meter lang und hat eine Fahrbahnbreite von 4,5 Meter. Es wurden 1130 m³ Beton und 210 Tonnen Stahl verbaut.[3][7][32]
Die Brückenlast wird von der vorgespannten Fahrbahnplatte in vertikale und horizontale Kräfte aufgeteilt, die von den Widerlagern aufgenommen werden müssen und an den Fels abgegeben werden. Die Brücke dient dem Fahrzeugverkehr und dem Fußgängerverkehr.
Weblinks
Rappenlochbrücke – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons
Einzelnachweise
- ↑ Geschichte, Webseite: rappenloch.at, abgerufen am 8. Februar 2024.
- ↑ Die Ammannsbrücke wurde erst 1869 gebaut.
- ↑ 3,0 3,1 3,2 3,3 3,4 3,5 3,6 Martin Wohlgenannt: Geschichte und Geschichten rund ums Rappenloch in Stubat Nr. 115 vom Juni 2023, S. 14 f.
- ↑ Manfred Tschaikner: Staufenfranzls Dornbirn – Wanderungen des Kartographen, Schriftstellers und Kapuzinerpaters Kamill Bröll durch seine Heimatstadt um 1925, Webseite: academia.edu S. 43 ff.
- ↑ Siehe auch Armin Diem in seinem Gedicht: s’ Rappoloch.
- ↑ 6,0 6,1 Rappenlochbrücke, Webseite: lexikon.dornbirn.at.
- ↑ 7,0 7,1 7,2 7,3 7,4 “Rappenlochbrücke offiziell eröffnet“, Dornbirner Gemeindeblatt vom 23. Juni 2023, S. 4 ff.
- ↑ Elke Tschann: Brücken, Pfade und Wege ins Dornbirner Hinterland, Webseite: stadtbus.dornbirn.at, Ausgabe Stubat „Brücken bauen“, 2016/87, S. 12.
- ↑ Österreichische Monatsschrift für den öffentlichen Baudienst vom 5. September 1908, S. 18.
- ↑ Schreiben der Stadt Dornbirn vom 9. November 1948).
- ↑ Verkehrs- und Fotoarchiv Vorarlberg von Anton Schäfer.
- ↑ 12,0 12,1 12,2 Helmut Lecher: „Meine Kindheitserinnerungen an die Rappenlochbrücke“ in Stubat Nr. 115 vom Juni 2023, S. 10.
- ↑ Dornbirner Gemeindeblatt vom 18. Oktober 1970, Nr. 42, Deckblatt.
- ↑ Peter Mattner: Buslinie für neun Tage in Neue Vorarlberger Tageszeitung vom 6. Dezember 1948, S. 18.
- ↑ Elke Tschann: Brücken, Pfade und Wege ins Dornbirner Hinterland, Webseite: stadtbus.dornbirn.at, Ausgabe Stubat „Brücken bauen“, 2016/87, S. 14.
- ↑ Siehe auch Dornbirner Gemeindeblatt vom 13. Mai 2011.
- ↑ Rappenloch-Brücke bei Ebnit eingestürzt, Webseite derstandard.at vom 10. Mai 2011.
- ↑ Josef Hagen: Kurvenreiche Ebniterstraße kostet enorm viel Geld, Vorarlberger Nachrichten vom 19. Dezember 2014.
- ↑ Ralf Hämmerle: Die neue Rapüpenlochbrücke in Stubat Nr. 115 vom Juni 2023, S. 20.
- ↑ Rappenloch in Dornbirn: Sanierungsarbeiten starten Webseite: vol.at vom 8. September 2019.
- ↑ Abbau der Pionierbrücke nach Ebnit, Webseite: bundesheer.at vom 28. Juni 2020.
- ↑ Dornbirn: Großer Felssturz in Rappenlochschlucht, Webseite: vol.at vom 19. März 2020.
- ↑ Erneuter Felssturz in der Rappenlochschlucht, Webseite: vorarlberg.orf.at vom 19. März 2020.
- ↑ Behelfsbrücke Rappenloch wird abgebaut, Webseite vorarlberg.orf.at vom 26. März 2020
- ↑ TAWES-Verlaufsgraphiken — ZAMG, Webseite: zamg.ac.at, abgerufen am 19. März 2020.
- ↑ Rappenlochbrücke ist Geschichte, Webseite: vn.at vom 26. März 2020.
- ↑ Baustelle Rappenloch: Neue Schilder für Wanderer orf.at, 23. August 2021, abgerufen am 24. August 2021.
- ↑ Sprengung in der Rappenlochschlucht erfolgreich, Webseite: vorarlberg.orf.at vom 25. März 2021.
- ↑ Neubau der Rappenlochbrücke beschlossen, Webseite: vorarlberg.orf.at 23. Juni 2021.
- ↑ Neue Rappenlochbrücke eröffnet, Webseite: vorarlberg.orf.at vom 16. Juni 2023.
- ↑ ORF Vorarlberg, lokale Nachrichten um 15:30 Uhr.
- ↑ 32,0 32,1 32,2 “Rappenlochbrücke offiziell eingeweiht“, Vorarlberger Nachrichten vom 17./18. Juni 2023, S. A7.
47.3834369.779373Koordinaten: 47° 23′ 0″ N, 9° 46′ 46″ O