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* [[30. April]]: In der letzten Sitzung des Rumpfparlaments nehmen 76 Abgeordnete des seit März 1933 ausgeschalteten Nationalrats mit 74 gegen zwei Stimmen 466 Notverordnungen der Dollfuß-Regierung und das ''Bundesverfassungsgesetz über außerordentliche Maßnahmen im Bereich der Verfassung'' an, das die Grundlage für die ab 1. Mai gültigen Ständestaatsverfassung bildet. | * [[30. April]]: In der letzten Sitzung des Rumpfparlaments nehmen 76 Abgeordnete des seit März 1933 ausgeschalteten Nationalrats mit 74 gegen zwei Stimmen 466 Notverordnungen der Dollfuß-Regierung und das ''Bundesverfassungsgesetz über außerordentliche Maßnahmen im Bereich der Verfassung'' an, das die Grundlage für die ab 1. Mai gültigen Ständestaatsverfassung bildet. | ||
* Am [[19. Juni]] wird von den [[w:Austrofaschismus|austrofaschistischen]] Machthabern wieder die [[w:Todesstrafe|Todesstrafe]] eingeführt, nachdem bereits ein halbes Jahr vorher das [[w:Standrecht|Standrecht]] verhängt wird. In der Zeit bis zum [[w:Anschluss Österreichs|Anschluss]] im Jahr 1938 werden 141 Todesurteile verhängt und 41 vollzogen.<ref>''[https://diepresse.com/home/zeitgeschichte/1449145/ Hintergrund_Die-Todesstrafe-in-Oesterreich Hintergrund: Die Todesstrafe in Österreich]'' in der ''Presse'' vom 5. September 2013 abgerufen am 1. April 2019.</ref> | * Am [[19. Juni]] wird von den [[w:Austrofaschismus|austrofaschistischen]] Machthabern wieder die [[w:Todesstrafe|Todesstrafe]] eingeführt, nachdem bereits ein halbes Jahr vorher das [[w:Standrecht|Standrecht]] verhängt wird. In der Zeit bis zum [[w:Anschluss Österreichs|Anschluss]] im Jahr 1938 werden 141 Todesurteile verhängt und 41 vollzogen.<ref>''[https://diepresse.com/home/zeitgeschichte/1449145/ Hintergrund_Die-Todesstrafe-in-Oesterreich Hintergrund: Die Todesstrafe in Österreich]'' in der ''Presse'' vom 5. September 2013 abgerufen am 1. April 2019.</ref> |
Version vom 24. April 2024, 18:20 Uhr
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Ereignisse
- 24. April: Die Regierung von Bundeskanzler Engelbert Dollfuß erlässt die ständestaatliche Verfassung für den "Bundesstaat Österreich" mit autoritärer Führungsstruktur.
- 30. April: In der letzten Sitzung des Rumpfparlaments nehmen 76 Abgeordnete des seit März 1933 ausgeschalteten Nationalrats mit 74 gegen zwei Stimmen 466 Notverordnungen der Dollfuß-Regierung und das Bundesverfassungsgesetz über außerordentliche Maßnahmen im Bereich der Verfassung an, das die Grundlage für die ab 1. Mai gültigen Ständestaatsverfassung bildet.
- Am 19. Juni wird von den austrofaschistischen Machthabern wieder die Todesstrafe eingeführt, nachdem bereits ein halbes Jahr vorher das Standrecht verhängt wird. In der Zeit bis zum Anschluss im Jahr 1938 werden 141 Todesurteile verhängt und 41 vollzogen.[1]
- 12. Juli: Die österreichische Bundesregierung erlässt das Bundesgesetz zur Abwehr politischer Gewalttaten, nach dem bis 18. Juli Sprengstoff straffrei abgeliefert werden kann. Ab 18. Juli wird hingegen die Todesstrafe bei Sprengstoffbesitz verhängt. Die erste Hinrichtung wegen des Begehens erfolgt bereits am 27. Juli.[2]
- 12. Oktober: Die Austro-Daimler-Puchwerke und die Steyr-Werke fusionieren zur Steyr Daimler Puch AG.
Burgenland
Kärnten
Niederösterreich
- 11. Februar: Bekannt ist der Ausspruch des Vizekanzlers Emil Fey, den er am Vortag der beginnenden Februarkämpfe als Drohung im Zuge einer Heimwehrübung von sich gibt: "Wir werden morgen an die Arbeit gehen – und wir werden ganze Arbeit leisten!".
- 12. April: Im Kurhaus Baden eröffnen die Österreichische Spielbanken das erste ganzjährig betriebene Kasino Österreichs.[3]
- 15. Juli: In Kaltenleutgeben wird eine Veranstaltung der bereits verbotenen Sozialdemokratischen Arbeiterpartei auf der Prisigerstuhlwiese von Ordnungskräften aufgelöst. Dabei werden die Fahnenträger Hans Fröhlich und Richard Lehmann, beide aus Liesing, erschossen.
Oberösterreich
- 12. Februar: Als Polizei und die christlich-soziale Heimwehr das Hotel Schiff in Linz nach Waffen durchsuchen wollen, eröffnet der sozialdemokratische Republikanische Schutzbund unter dem lokalen Kommandanten Richard Bernaschek das Feuer. Damit beginnt der Februaraufstand der Sozialdemokraten gegen das austrofaschistische Regime von Engelbert Dollfuß.
- 10. April: In der Gemeinde Oftering wird zwischen den Ortschaften Niederbachham und Mitterbachham ein Anschlag auf den Ostende-Wien-Express verübt, um den Postwaggon auszurauben. Der Heizer kam zu Tode, 16 Postarbeiter werden teils schwer verletzt. Zuerst wird die Entfernung einer Schiene einem politischen Hintergrund aufgrund der Februarkämpfe von 1934 zugeschrieben. Erst im Dezember 1936 können die Täter, die einen Postraub versuchten gefasst werden.[4]
Salzburg
Steiermark
Tirol
Vorarlberg
Wien
- 25. Juli: Beim letztlich erfolglosen Juliputsch österreichischer Nationalsozialisten wurde Engelbert Dollfuß im Bundeskanzleramt ermordet.
- 31. Juli: Der Nationalsozialist Otto Planetta wird als Mörder von Dollfuß mit einem Mittäter nach einem Militärgerichtsverfahren durch Scharfrichter Johann Lang am Würgegalgen hingerichtet.
Außerhalb Österreichs
Auswahl bekannter Geborener
Auswahl bekannter Gestorbener
Weblinks
1934 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons
Einzelnachweise
- ↑ Hintergrund_Die-Todesstrafe-in-Oesterreich Hintergrund: Die Todesstrafe in Österreich in der Presse vom 5. September 2013 abgerufen am 1. April 2019.
- ↑ Das geschah am 12. Juli in den OÖ Nachrichten abgerufen am 12. Juli 2019
- ↑ Historischer Kalender im Standard abgerufen am 12. April 2021
- ↑ Tod im Ostende-Express abgerufen am 2. August 2023