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Wilhelm Neuber, der Sohn von Franz Neuber studierte in Wien Chemie und machte auch technische und kaufmännische Ausbildungen in Deutschland. Im Jahr | Wilhelm Neuber, der Sohn von Franz Neuber, studierte in Wien Chemie und machte auch technische und kaufmännische Ausbildungen in Deutschland. Im Jahr 1865 kaufte sein Vater, der selbst auch bereits Gewerbetreibender war, das bereits 1821 gegründete ''Farbwarengeschäft'' von ''Christian Wackenroder'' im Wiener Vorort Gumpendorf für seinen Sohn, der in der Zwischenzeit wieder aus Deutschland zurückgekehrt ist. | ||
In einem Lagerraum in der Mollardgasse begann er mit Farbproduktionen, wie der ''Catechu-Präparation'' aus der [[w:Gerber-Akazie|Gerber-Akazie]], die von den in der Nähe liegenden Färbereien verwednet wurde. | In einem Lagerraum in der Mollardgasse, in Mariahilf, begann er mit Farbproduktionen, wie der ''Catechu-Präparation'' aus der [[w:Gerber-Akazie|Gerber-Akazie]], die von den in der Nähe liegenden Färbereien verwednet wurde. | ||
Als Chemiker spezialisierte sich Neuber auf die Weiterverwendung von Abfällen und entwickelte neue bisher unbekannte Verfahren, die er auch patentierte. So erzeugte er aus Horn- und Blutabfällen Zyankali oder aus Blechabfällen Zinn- oder Zinkverbindungen. Als Vertreter der [[w:Paris|Pariser]] Firma ''Poirrier'' importierte er auch [[w:Teerfarben|Anilinfarben]]. So benötigte er in der Folge zahlreiche Produktions- und Lagerräume, wie [[w:Hundsturm|Am Hundsturm]] oder in der Cumberlandstraße. Auch in [[Perchtoldsdorf]] erwarb er drei Wassermühlen, die durch die aufkommenden Dampfmühlen günstig zu erwerben waren, wie die ''Neumühle'' oder die ''Gauguschmühle'' die für die Produktion eingesetzt werden konnten. | Als Chemiker spezialisierte sich Neuber auf die Weiterverwendung von Abfällen und entwickelte neue bisher unbekannte Verfahren, die er auch patentierte. So erzeugte er aus Horn- und Blutabfällen Zyankali oder aus Blechabfällen Zinn- oder Zinkverbindungen. Als Vertreter der [[w:Paris|Pariser]] Firma ''Poirrier'' importierte er auch [[w:Teerfarben|Anilinfarben]]. So benötigte er in der Folge zahlreiche Produktions- und Lagerräume, wie [[w:Hundsturm|Am Hundsturm]] in Margareten oder in der Cumberlandstraße in Penzing. Auch in [[Perchtoldsdorf]] erwarb er drei Wassermühlen, die durch die aufkommenden Dampfmühlen günstig zu erwerben waren, wie die ''Neumühle'' oder die ''Gauguschmühle'', die für die Produktion eingesetzt werden konnten. Im böhmischen [[w:Proboštov|Probstau]] im Erzgebirge wurde ebenfalls eine Fabrik errichtet. | ||
Neben der Tätigkeit in seinem Unternehmen war Neuber aber auch maßgeblich an der Schaffung des [[w:Codex Alimentarius Austriacus|Codex Alimentarius Austriacus]], dem österreichischen Lebensmittelbuch, das weltweit als vorbildlich anerkannt wurde, beteiligt. | Neben der Tätigkeit in seinem Unternehmen war Neuber aber auch maßgeblich an der Schaffung des [[w:Codex Alimentarius Austriacus|Codex Alimentarius Austriacus]], dem österreichischen Lebensmittelbuch, das weltweit als vorbildlich anerkannt wurde, beteiligt. | ||
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Der Musikfreund, der selbst auch Violine und Cello spielte, stand als Präsident dem [[w:Wiener Männergesang-Verein|Wiener Männergesang-Verein]] vor, wo er auch als Bariton sang. | Der Musikfreund, der selbst auch Violine und Cello spielte, stand als Präsident dem [[w:Wiener Männergesang-Verein|Wiener Männergesang-Verein]] vor, wo er auch als Bariton sang. | ||
Neuber, der bis an sein Lebensende im seinem Unternehmen aktiv war, starb am 12. Februar 1917 in Baden | Neuber, der bis an sein Lebensende im seinem [[Wilhelm Neuber's Enkel|Unternehmen]] aktiv war, starb am 12. Februar 1917 in Baden. Begraben ist er in der Familiengruft in Perchtoldsdorf. | ||
== Auszeichnungen (Auszug) == | == Auszeichnungen (Auszug) == |
Version vom 20. März 2015, 10:54 Uhr
Wilhelm Neuber (* 28. Mai 1839 in Wien; † 12. Februar 1917 in Baden) war Chemiker und Unternehmer in Wien.
Leben
Wilhelm Neuber, der Sohn von Franz Neuber, studierte in Wien Chemie und machte auch technische und kaufmännische Ausbildungen in Deutschland. Im Jahr 1865 kaufte sein Vater, der selbst auch bereits Gewerbetreibender war, das bereits 1821 gegründete Farbwarengeschäft von Christian Wackenroder im Wiener Vorort Gumpendorf für seinen Sohn, der in der Zwischenzeit wieder aus Deutschland zurückgekehrt ist.
In einem Lagerraum in der Mollardgasse, in Mariahilf, begann er mit Farbproduktionen, wie der Catechu-Präparation aus der Gerber-Akazie, die von den in der Nähe liegenden Färbereien verwednet wurde.
Als Chemiker spezialisierte sich Neuber auf die Weiterverwendung von Abfällen und entwickelte neue bisher unbekannte Verfahren, die er auch patentierte. So erzeugte er aus Horn- und Blutabfällen Zyankali oder aus Blechabfällen Zinn- oder Zinkverbindungen. Als Vertreter der Pariser Firma Poirrier importierte er auch Anilinfarben. So benötigte er in der Folge zahlreiche Produktions- und Lagerräume, wie Am Hundsturm in Margareten oder in der Cumberlandstraße in Penzing. Auch in Perchtoldsdorf erwarb er drei Wassermühlen, die durch die aufkommenden Dampfmühlen günstig zu erwerben waren, wie die Neumühle oder die Gauguschmühle, die für die Produktion eingesetzt werden konnten. Im böhmischen Probstau im Erzgebirge wurde ebenfalls eine Fabrik errichtet.
Neben der Tätigkeit in seinem Unternehmen war Neuber aber auch maßgeblich an der Schaffung des Codex Alimentarius Austriacus, dem österreichischen Lebensmittelbuch, das weltweit als vorbildlich anerkannt wurde, beteiligt.
Der Musikfreund, der selbst auch Violine und Cello spielte, stand als Präsident dem Wiener Männergesang-Verein vor, wo er auch als Bariton sang.
Neuber, der bis an sein Lebensende im seinem Unternehmen aktiv war, starb am 12. Februar 1917 in Baden. Begraben ist er in der Familiengruft in Perchtoldsdorf.
Auszeichnungen (Auszug)
- Ritter des kaiserlich-österreichischen Ordens der eisernen Krone III. Klasse
- Ritter des kaiserlich-österreichischen Franz- Joseph-Ordens
- Besitzer des Ehrenzeichens II. Klasse vom Roten Kreuz mit Kriegsdekoration
- Besitzer der kaiserlich Ottomanische Medaille für Kunst
- Besitzer der Goldenen Medaille des Gremiums der Wiener Kaufmannschaft
- k.k. Kommerzialrat
- Handelskammerrat
- Ehrenmitgleid des Wiener Männergesang-Vereines
Würdigung
- In Perchtoldsdorf wurde die Wilhelm Neuber-Gasse nach ihm benannt.
Literatur
- Neuber, Wilhelm (1839-1917), Chemiker. In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL). Band 7, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1978, ISBN 3-7001-0187-2, S. 81 f. (Direktlinks auf S. 81, S. 82).
Weblinks
- Neuber in der Geschichte der Chemie im Museum Althofen.
- Wilhelm Neuber im Wien-Wiki