Otto Schilder

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Otto Schilder (* 19. Juni 1907 in Großengersdorf im Bezirk Mistelbach; † 3. November 1985 in Deutsch-Wagram im Bezirk Gänserndorf) war Lehrer, Schuldirektor, Heimatforscher und Begründer des Heimatmuseums Deutsch-Wagram, heute Napoleonmuseum, Stadtmuseum und Eisenbahnmuseum.

Leben

Grab am Deutsch-Wagramer Friedhof

Otto Schilder, der Sohn des aus Alt-Kammer in Schlesien stammenden Paul Schilder und Theresia Kraus aus Kronberg[1], besuchte in Deutsch-Wagram die Volks- und Bürgerschule. Aus einer Lehrerfamilie stammend besuchte er auch in der Wiener Hegelgasse von 1921 bis 1926 die Lehrerbildungsanstalt, wo er auch 1926 maturierte.

Bis zum Jahr 1933 unterrichtete er an den Volksschulen in Stans bei Luzern, Matzen, Hohenau an der March und Großebersdorf, bevor er an die Hauptschulen bzw. Bürgerschulen in Leopoldsdorf, Gaming und in seiner Heimatstadt Deutsch-Wagram wechselte.

In den Kriegsjahren leistete er seinen Dienst bei der Wehrmacht ab, wo er jedoch in Gefangenschaft geriet und erst im April 1946 heimkehrte.

In den Jahren 1946 bis zu seiner Pensionierung im Jahr 1970 unterrichtete er an der Hauptschule in Deutsch-Wagram. Von 1965 bis 1970 hatte er auch die Leitung als Schuldirektor über, wie sie schon sein Vater von 1910 bis 1923 ausübte.

Neben der Lehrtätigkeit beschäftigt er sich über seine Pensioniering hinaus sehr intensiv mit seiner Heimat. Das 700 jährige Bestehen von Deutsch-Wagram und den damit verbundenen Feiern im Jahr 1959 nahm er zum Anlass eine Chronik der Stadt zu erstellen. Auch andere Publikationen beschäftigen sich mit der Stadt. Daneben initiierte er zahlreiche Gedenksteine und -tafeln. Das Sammeln von verschiedensten Gegenständen, die die Geschichte der Stadt verkörpern führte auch zur Gründung der heute bestehenden Museen, Napoleon- und Stadtmuseum, sowie dem Eisenbahnmuseum. Auch am Schlachtfeld bei Wagram, wo 1809 die Truppen vom französischen Kaiser Napoleon die österreichische Armee besiegte, markierte Schilder mit 20 Gedenkstätten an 14 Orten das Schlachtfeld. Später wurde die Schlachtfeldsignierung mit jener der Schlacht von Aspern zusammengefasst, sodass heute 30 Gedenksteine und -stätten in 14 Gemeinden bestehen.

Neben der Chronik schuf er auch Veröffentlichungen über andere Orte, wie Aderklaa, Gänserndorf, Parbasdorf, Probstdorf und Raasdorf.

Otto Schilder heiratete am 24. Juni 1941 in Floridsdorf (damals gehörte Deutsch-Wagram zu Groß-Wien) seine Frau Ilse Losert (1913-1993). Er war Vater zweier Söhne, Manfred und Reinhart. Er starb 1985 in Deutsch-Wagram und wurde dort auch begraben.

Auszeichnungen

Publikationen

  • Herausgeber des Liederheftes "Die Jugend singt", Dreistimmige Kinderchöre im Spiegel des Schuljahres, Otto Schilder, Carl Haslinger Quondam Tobias, Wien I. (1956)
  • Kulturnachrichten der Stadtgemeinde Deutsch-Wagram (1959-1985)
  • Geschichte der Marktgemeinde Deutsch-Wagram (1959)
  • Heimat bist Du großer Söhne (1963)
  • Deutsch-Wagramer Bilderbogen (1967)
  • Der politische Bezirk Gänserndorf in Wort und Bild (1970)
  • 950 Jahre Pfarrkirche St. Stephan in Probstdorf (1971)
  • Land an der March und Donau, Gänserndorfer Bezirksspiegel (1975)
  • Heimatkunde heute, Wort und Sachregister für Heimatforscher (1977)
  • Deutsch-Wagram Gegenwart und Vergangenheit (1979)
  • Raasdorf in Vergangenheit und Gegenwart (1983)
  • Deutsch-Wagram, Vom Angerdorf zur Stadtgemeinde (1984)

Eizelnachweise

Weblinks

 Otto Schilder – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons