Mödling und seine Persönlichkeiten
Hier werden die Personen, die auch überregionale Bekanntheit aufweisen, aber speziell auch für Mödling Bedeutung haben, angeführt.
Ludwig van Beethoven
Beethoven (1770-1827) verbrachte die Sommermonate vermutlich 1818 aber gesichert 1819 in der Stadt und bewohnte dabei das damals als Hafnerhaus bezeichnete heutige Beethovenhaus. Auch die nur einige Jahre zuvor erschlossene Heilquelle, das Eisen-Mineralbad in der Pfarrgasse, dürfte er geschätzt haben.[1]
- Werke
In Mödling entstandene Werke sind
- Hammerklaviersonate in B-Dur, Op. 106
- Diabellivariationen, Op. 120
- Mödlinger Tänze
- Missa Solemnis, Op. 123
- Würdigung
Das Beethovenhaus, das unter Denkmalschutz steht, beherbergt eine Beethovengedenkstätte und ist Teil des Museums Mödling. Unweit davon besteht auch mit einer Büste ein Denkmal an ihn. Im Jahr 1875 wurde die Beethovengasse nach ihm benannt. Auch die Beethoven-Musikschule der Stadt Mödling trägt seinen Namen.
Francesco (Franz) Casanova
Der Bruder von Giacomo Casanova war der Maler Francesco Casanova. Der Kriegsmaler verbrachte die letzten zwanzig Jahre seines Lebens in Österreich. 1795 zog er aus der Hinterbrühl in die Vorderbrühl, wo er von Josef Freiherr von Penkler eine Grundstück an der Meiereiwiese mit bestehenden Häusern kaufte. In der von ihm bezeichneten Eremitage lebte er, in der Zwischenzeit Franz Casanova, bis an sein Lebensende. Trotz seiner fortschreitenden Lungenkrankheit schuf er unter anderem das verschollene Bild Der Vesuvausbruch vom Jahre 1794. Begraben wurde er in der Hinterbrühl.[2]
Mitsuko Coudenhove-Kalergi
Die verwitwete Mitsuko Coudenhove-Kalergi (1824-1941), die aus Japan stammende Gattin des Diplomaten Heinrich Graf von Coudenhove-Kalergi, übersiedelte im Jahr 1924 mit ihrer Tochter Olga von Wien nach Mödling. Im Jahr 1925 erlitt sie einen leichten Schlaganfall. In der Folge verließ daraufhin das Haus in der Kürnbergergasse 11[3] nur noch selten, in dem sie schließlich am 27. August 1941 verstarb.
- Würdigung
Im Museum wurde ihr eine eigene Vitrine gewidmet. Im angeschlossenen Park wurde von Japanern ein Zen-Garten angelegt.
Josef Deutsch
Josef Deutsch (1890-1970) übernahm am 1. Oktober 1951 das Amts des Bezirksvorstehers im 24. Wiener Gemeindebezirk von Groß Wien von Ferdinand Buchberger, da dieser aus Altergründen zurück trat. Von 1954 bis 1955 war er Vizebürgermeister von Mödling und anschließend von 1955 bis 1965 war er Bürgermeister von Mödling. Er folgte damit Carl Zwilling.
- Würdigung
- Ihm zu Ehren wurde der Museumsplatz vor dem Bezirksmuseum im Jahr 1980 in Josef-Deutsch-Platz umbenannt.
- Der Ehrenringträger wurde in einem Ehrengrab der Stadt bestattet.
Albert Drach
Der Dichter Albert Drach (1902-1995) verbrachte die längste Zeit seines Lebens, außer seiner Zeit in der Emmigration, in Mödling. Von seiner Heimatstadt wurde er zu Lebzeiten mit dem Ehrenring der Stadt audsgezeichnet und auch nach seinem Tod mit einem Ehrengrab gewürdigt.
- Würdigung
- Drach wurde in einem Ehrengrab der Stadt bestattet.
Lisl Engels
Die Malerin und Tochter des Arztes Karl Cech, Lisl Engels, wuchs in Mödling auf und besuchte das Mädchenlyzeum in der Eisentorgasse. Sie erhielt ihre Ausbildung in Wien, bevor sie durch ihre Heirat nach Salzburg ging.
- Würdigung
Die Brücke zum Gymnasiums in der Bachgasse wurde nach ihre benannt.
Johann Gassner
Der in der Bundespolitik in verschiedenen Funktionen stark verankerte Johann Gassner war auch in seiner Heimatstadt in den Jahren 1965 bis 1975 Stadtrat und Fraktionsführer der ÖVP-Gemeinderäte, wovon er in den Jahren 1973 bis 1975 Erster Vizebürgermeister der Stadt war. Als Stadtrat hatte er das Kulturreferat über.[4]
Carl oder Karl Giannoni
Der Denkmalschützer und Historiker beschäftigte sich auch stark mit der Mödlinger Geschichte. Ob er in Mödling oder in Rekawinkel starb - beide Orte werden angegeben - ist strittig. In Mödling wurde nach ihm die Dr. Karl Giannoni Gasse nach ihm benannt.
Franz Grillparzer
Grillparzer verbrachte seine Jugendzeit im Nachbarort Maria Enzersdorf, hielt sich aber später auch in Mödling, so in der Elisabethstraße 14 sowie in der Brühlerstraße 52, auf.
Heinrich von Mödling
Im Jahr 1177 erhält Heinrich der Ältere oder Heinrich de Medlich die Herrschaft, die bis Liesing, Bruck an der Leitha und dem Gebiet an der Piesting reicht von seinem Vater. Sein Sitz war die Burg Mödling.[5] An den Vater von Heinrich erinnert in Mödling die Jasomirgottgasse.
Franz Keim
Der Lyriker und Dramatiker Franz Keim, der auch in Brunn am Gebirge lebte, schrieb in der Gegend zahlreiche Stücke. Die Stadt Mödling widmete ihm neben einer Straßenbenennung auch ein Ehrengrab
- Würdigung
- Schon zu Lebzeiten wurde die Keimgasse nach ihm benannt. Bestattet wurde er in einem Ehrengrab der Stadt.
Ferdinand Kürnberger
Der Journalist und Autor Kürnberger (1821-1879) war ein Freund und Mitstreiter Josef Schöffels. Als er in München starb, wurde er auf betreiben Schöffels nach Mödling überführt wurde und auch hier begraben. Nach ihm wurde in der Stadt die Ferdinand Kürnbergergasse benannt.[6]
Friedrich Lehr
Friedrich Lehr (1970-1990) war sowohl Landes als auch Kommunalpolitiker.
Josef Lowatschek
Josef Lowatschek, war sowohl Lehrer als auch Politiker der CSP in der Landes- und auch in der Kommunalpolitik, wo er auch Bürgermeister wurde.
- Würdigung
- Lowatschek wurde in einem Ehrengrab der Stadt bestattet. Die Institutsgasse beim ursprünglichen Francisco Josephinum in Mödling wurde nach dessen Übersiedlung nach Wieselburg nach ihm benannt.
Schwester Restituta
Die Ordensschwester Restituta war von 1919 an Krankenschwester im Krankenhaus Mödling, bis sie durch einen Oberarzt denunziert wurde, im Operationssaal von der Gestapo verhaftet wurde und am 30. März 1943 hingerichtet wurde. Sie wurde 1998 selig gesprochen.
- Würdigung
Die Gasse vor dem Krankenhaus wurde nach ihr benannt.
Josef Schöffel
Josef Schöffel (1832-1910) war ein Journalist, Politiker, Heimat- und Naturschützer. Seine bis heute Politik, die bis heute Auswirkungen zeigt, findet man nicht nur in Mödling, sondern im gesamten Wienerwald.
Hans Schürff
Hans Schürff (1875-1939) war neben der Bundes- und Landespolitik in seiner Geburtsgemeinde Mödling zweimal Bürgermeister.
Jakob Thoma
Der Landtagsabgeordnete der CS war neben seinem Brotberuf als Tierarzt in seiner Heimatstadt zuerst Gemeinderat und schließlich Bürgermeister vom Jahr 1890 bis 1910.
Leo Tichat
Leo Tichat (1930-2012) hieß mit bürgerlichen Namen Tichatschek[7] In seiner Heimatstadt Mödling betrieb er das Szenelokal LEO, das bereits in den 1980er Jahren eine Vorreiterrolle inne hatte. Für seine kulturellen Leistungen in Mödling wurde ihm 2010 anlässlich seines 80. Geburtstag von der Stadt die Ehrennadel der Stadtgemeinde in Gold verliehen.[8]
Walther von der Vogelweide
Der bedeutende Minnesänger verweilte in den Jahren 1217 bis 1220 oft auf der Burg Mödling bei Heinrich dem Älteren. In der Stadt wird es mit einem Jugendliteraturwettbewerb und der Vergabe des Vogelweide-Literaturpreises in den Jubiläumsjahren 2017 bis 2020 gewürdigt.
Josef Wagner
Josef Wagner (1940-2002) war Kommunalpolitiker und später auch Landtagsabgeordneter des LIF .
Einzelnachweise
- ↑ Ludwig van Beethoven (1770-1827) auf moedling.at abgerufen am 7. Jänner 2017
- ↑ Ein österreichischer Casanova von Hans Kretz in der Wiener Zeitung vom 7. Mai 2015 abgerufen am 6. März 2017
- ↑ Kultur erleben in Mödling S.64 abgerufen am 7. Jänner 2017
- ↑ Vereinsgeschichte des Mödlinger Förderungsvereins abgerufen am 7. Jänner 2017
- ↑ Die Geschichte Mödlings abgerufen am 7. April 2017
- ↑ Georg Mödlhammer: Vor 100 Jahren starb Ferdinand Kürnberger in Heimatkundliche Beilagen zum Amtsblatt der BH Mödling, Ausgabe 5/1979 und 2/1980
- ↑ DER VERWUNDBARE . Der Künstler Leo Tichat (1930-2012) abgerufen am 5. Jänner 2014
- ↑ Erfolgreiche Benefiz-Schau zum ersten Todestag.
Weblinks
- Kategorie:Person (Mödling) auf Wikipedia