Neudegger

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Die Familie von Neudegg (von Neidegg, Neudeck, Neideck, Neudegger, Neudecker, Neidegger, Neidecker) war eine vermögende Adelsfamilie, die im heutigen Österreich ansässig war.

Die Familie

Die Familie der Neudegger war eine Ritterfamilie im Dienst der Herzöge von Österreich, die in den Herzogtümern Österreich, Steier, Kärnten und Krain sowie in der Grafschaft Tirol begütert war.[1] Im damaligen Herzogtum Österreich gehörten der Familie zum Beispiel ausgedehnte Ländereien um Unterloiben (heute Teil der Gemeinde Dürnstein), darunter riesige Waldgebiete, die bis ins Waldviertler Hochplateau reichten bis zum Zobelholz und zum Harrerland. Aúßerdem gehörten ihr dort 35 "Urhäuser", 14 Lehen und 21 Hofstätten. Ein Neudegger war Burggraf des Herzogsitzes in Steyr, ein anderer Neudegger war Burggraf von Rehberg.[2]

Stammtafel

Konrad von Neidegg

  1. Ulrich von Neidegg ∞ mit Agnes von Ranna, Tochter von Johann von Ranna, ihre Schwester war die Ehefrau von Johann (II.) von Ried
    1. Hans (III.) von Neidegg zu Ranna († 1425) ∞ mit Kunigunde von Lasberg,
      1. Hans (IV.) von Neidegg (15. Jahrhundert, † um 1459), Begründer der älteren Linie der Herren zu Ranna ∞ Anna von Prank (Prangh) († 1457 / 1460), Schwager von Johann Ungnad und Georg von Eckartsau
        1. Agnes von Neidegg ∞ in 2. Ehe mit Sigmund von Winkl
          1. Cimburg von Winkl ∞ Koloman Scheck von Wald
        2. Tochter ∞ mit Jörg Scheck von Wald
          1. Koloman Scheck von Wald ∞ mit Cimburg von Winkl
      2. Leopold von Neidegg († um 1455) ∞ mit Katharina Gropatsch († 1495), Schwager von Heidenreich Truchseß von Grub
        1. Hans (IX.) von Neidegg
        2. Friedrich von Neidegg
        3. Ruland von Neidegg († nach 1884), um 1478 Kämmerer von Kaiser Friedrich III.

Weitere Mitglieder aus der Familie

  • Ein Rueland von Neydegkh war Pfleger"[A 1] der Burg Gars. Als die "Ungarnkönigin" Agnes dort 1314 für den Ort Ysper (heute Teil der Gemeinde Yspertal) einen Freibrief ausstellte, wird er als Zeuge genannt.[3]
  • Hans (V.) von Neidegg (15. Jahrhundert), aus der "Rastenberger Linie" der Familie von Neidegg, Begründer einer jüngeren "Linie zu Ranna", Bruder von Georg von Neidegg., Vater von Hans (VII.) von Neidegg
  • Clara von Neudeck (* im 16. Jahrhundert; † nach 1579), Protestantin, die energisch ihren Glauben verteidigte

Sonstiges

Das Wappen der Familie zeigte ursprünglich drei rote Jakobsmuscheln auf silberenen Feld, die von rechts oben nach links unten angeordnet waren. Nach der Heirat von Ulrich von Neidegg mit Agnes, der Erbtochter von Johann von Ranna, wurde die Wappen von beiden Familien vereinigt. Das neue Wappen der Neudegger war vierteilig. Im 1. und 4. Feld befand sich der goldene Greif auf schwarzem Feld, das Wappen der Familie von Ranna-Grie, im 2. und 3. Feld die Jakobsmuscheln der Neudegger.[4]

Erinnerungen

Niederösterreich

  • Dürnstein: Eine Waldriede bei Loiben hat den Namen: das Neudeck. Der dazu gehörige Wirtschaftshof, in dem die Verwaltung für diese Riede untergebracht ist, befindet sich zwischen dem Förthofer Zipf und der Hengl-Wand. Er wurde im Volksmund bis in 20. Jahrhundert der "Neidegger-Hof" genannt.[2]

Wien

  • Früher wurde in Forschung davon ausgegangen, dass der im 7. und 8. Bezirk gelegene Neudeggerhof nach der Familie der Neudegger benannt wäre, an den noch heute die Neudeggergasse im 8. Wiener Gemeindebezirk erinnert.

Einzelnachweise

  1. vgl. Paul-Joachim Heinig: Kaiser Friedrich III. (1440–1493). Hof, Regierung, Politik (= Forschungen zur Kaiser- und Papstgeschichte des Mittelalters. Bd. 17, zugleich: Gießen, Universität, Habilitations-Schrift, 1993). Verlag Böhlau, Köln, 1997. ISBN 3-412-15595-0. Bd. 1, S. 258
  2. 2,0 2,1 vgl. Inge Resch-Rauter: Ranna. Geschichte in Geschichten. Eigenverlag, Mühldorf, o. J., S. 57
  3. vgl. Inge Resch-Rauter: Ranna. Geschichte in Geschichten. Eigenverlag, Mühldorf, o. J. S. 62
  4. vgl. Inge Resch-Rauter: Ranna, S. 58

Anmerkungen

  1. Die mittelalterliche Bezeichnung "Pflege" in Bezug auf Burgen bedeutet die Verwaltung einer Burg. Der Burgpfleger war für diese Burg und die dazugehörige Herrschaft, zuständig, er hatte aber, im Unterschied zu einer Belehnung oder Verpfändung, keine Besitzrechte an dieser.