Militärmusik Burgenland
Die Militärmusik Burgenland wurde im Jahre 1957 als Musikkapelle der 1. Jäger-Brigade installiert und hat ihren Sitz in der Martin-Kaserne in Eisenstadt. Sie pflegt die musikalische Tradition der ruhmreichen Regimenter 76 und 83. Bei den 76-ern wirkten zwei namhafte Kapellmeister, nämlich Carl Michael Ziehrer und Anton Rosenkranz, der den 76er Regimentsmarsch komponierte.[1]
Bei der Neuaufstellung wurde zum musikalischen Leiter der aus Neufeld stammende Josef Kotay bestellt. Seither ist die Militärmusik Burgenland Qualitätsbegriff für gute und anspruchsvolle Blasmusik.
Nach Josef Kotay war für einige Jahre der spätere Kapellmeister der Garde-Musik Oberst Hans Schadenbauer Leiter dieses Orchesters ehe im Juni 1978 der Militärkapellmeister Rudolf Schrumpf die künstlerische Leitung dieser Militärmusik übernahm. Schrumpf schraubte das musikalische Niveau dieser Kapelle sehr hoch und so wurde die Militärmusik Burgenland im In- und Ausland zum Begriff ausgezeichneter und stilvoller Blasmusikkultur.
Ihr Aufgabenbereich ist breit gefächert. So wird sie nicht nur bei militärischen Veranstaltungen eingesetzt, sondern auch bei Staatsempfängen, Festlichkeiten des Landes und der Gemeinden. Die Mitwirkung bei Veranstaltungen im Ausland wie Prag, Preßburg, Budapest, Lourdes, Rom etc. zeugen vom Bekanntheitsgrad dieses Orchesters. Zahlreiche Rundfunkaufnahmen, Schallplatten und CD-Produktionen geben Einblick in die Vielfältigkeit des Arbeitsspektrums der Militärmusik Burgenland.
Seit dem Jahre 1979 finden die weit über die Grenzen des Burgenlandes bekannten Frühjahrskonzerte im Kulturzentrum Eisenstadt statt, die seit einigen Jahren vom Militärdekan des Burgenlandes, Alexander Wessely, moderiert werden.[2] Diese Konzerte sind für Blasmusikspezialisten zu einem Pflichttermin geworden. Hier wird den Besuchern konzertante Blasmusik und traditionelle Militärmusik in Reinkultur geboten.
Auch in der Ausbildung ihrer Musiker ist die Militärmusik Burgenland beispielgebend. Sie werden nicht nur vom Registerführer ausgebildet, sondern sie haben auch bei Befähigung die Möglichkeit, das Joseph Haydn-Konservatorium oder die Musikuniversität zu besuchen. Zahlreiche ehemalige burgenländische Militärmusiker sind heute als Musiklehrer, Kapellmeister oder Stabführer im Burgenland, Niederösterreich und der Steiermark tätig.
Am 1. April 2003 übernahm Oberst Hans Miertl die Leitung des Orchesters.
Seit dem Bestehen des Klangkörpers haben etwa 1700 junge Männer und eine Frau ihren Dienst als Musiker bei der Militärmusik Burgenland abgeleistet und haben in den verschiedensten Besetzungen durchschnittlich 160 Einsätze pro Jahr, in Summe sind es bereits mehr als 8000 Einsätze, geleistet.
Militärmusik und Heeresreform 2014
Im Zuge der Heeresreform hat Verteidigungsminister Gerald Klug im Oktober 2014 die Schliessung von fünf der neun Militärmusiken angekündigt, wovon auch die Militärmusik Burgenland betroffen sein sollte.[3] Proteste und Interventionen von verschiedenen Stellen haben knapp vor Weihnachten 2014 zu einem Kompromiss geführt, wonach es künftig eine Militärmusik in Wien mit Aussenstellen in den einzelnen Bundesländern mit jeweils reduziertem Personal geben soll.[4]
Einzelnachweise
- ↑ Der 76er Regimentsmarsch von Anton Rosenkranz auf YouTube (Lautsprecher oder Kopfhörer erforderlich)
- ↑ Ausverkauft:Militärmusik Burgenland auf Schnappen.at abgerufen am 10. März 2015
- ↑ „Militaermusik blüht Streichkonzert“ in der Kleinen Zeitung vom 1. Oktober 2014 abgerufen am 10. März 2015
- ↑ „Bundesheer: Militärmusik bleibt“ im Kurier vom 23. Dezember 2014 abgerufen am 10. März 2015